Zitat von **********maler:
„„In gewisser Weise muss ich auch widersprechen. Ein wirklich gutes Bild entsteht im Kopf und man braucht eine Kamera mit der man es dann umsetzen kann. Welche Kamera das ist, ist eigentlich nicht relevant und es kann auch ein Smartphone sein, wenn es eine gewisse Bildqualität bieten kann und richtig eingesetzt wird.
Und genau diesen Sprung kann ich für mich nicht nachvollziehen. Es geht doch nicht um die technische Qualität eines Bildsensors beim Smartphone. Da ist der Vergleich zu allen anderen Sensoren durch die Grenzen der Physik bestimmt. Was wir im größeren Maße bei einer Smartphone-Aufnahme sehen, ist das was die Software aus den Bilddaten mit Ziel einer gewissen Erwartung des Anwenders gemacht hat.
Gute Bilder aus einem Smartphone oder von mir aus auch aus Programmautomatiken einer Bridge, System oder sonstigen Kamera ist für mich ein Synonym für die Erwartungstreue zu den Erwartungen des Anwenders. Spannend wird es für mich dann, wenn ich mich dieser Erwartung nicht anschließen will und z.B. bewusst Gegenlicht-Situationen wähle, Lowlight fotografieren will oder auch mit der Tiefenschärfe (Blendeneinstellung) spiele. An meinem Android 10-Handy habe ich diese kreativen Möglichkeiten auch im Pro-Modus nicht.
Wer sich meine Bilder ansieht, findet aber genau solche Elemente, die für mich zu meiner Art zu fotografieren dazugehören. Und selbst, wenn dies gegeben wäre, wäre mir von der Ergonomie und dem Handling eine Kamera, die ich gut mit beiden Händen bedienen kann einfach lieber und effektiver.
Das Bild aus
meinem Kopf bekomme ich so leichter gemacht als mit einem Smartphone.
P.S.: Für mich bedeutet Shooting auch häufig Kontrolle über die Lichtquellen (Studioblitze), da fehlt mir bei einem Smartphone einfach die Fantasie für einen gelungenen Workflow.
Na klar hast Du recht, daß Du ein entsprechendes Bild einfacher mit anderer Technik als mit einem Smartphone umsetzen kannst, da es technische Restriktionen gibt, die aber auch immer weniger werden. Ich selber fotografiere auch (fast) nur mit Vollformat, da ich mir dann mit der Umsetzung meiner Ideen, gerade was die Tiefenschärfe angeht viel leichter tue.
Trotzdem bin ich der Meinung, daß Vieles mit einem Smartphone möglich ist, was vor Jahren undenkbar war. Außerdem lassen sich bestimmte Dinge sogar leichter fotografieren als mit einer entsprechenden Kamera, das merke ich auch immer wieder bei meinen Kursteilnehmern. Ein Smartphone hat man auch immer dabei, was vielleicht unter Umständen auch dafür spricht, aber natürlich ein anderer Ansatz als ein geplantes und inszeniertes Shooting ist.
Beim Thema der Lichtkontrolle muss ich aber trotzdem widersprechen. Wenn ich Dein Synonym beim Namen nehme, dann siehst Du auch Fotografieren als Malen mit Licht. Wenn man das richtig umsetzt und eine Vorstellung hat wie es geht (leider haben die meisten, die das Wort nutzen, gar keine Idee davon) dann kannst Du entsprechende Lichtsituationen auch mit einem Smartphone fotografieren. Trotzdem geht es natürlich einfacher mit einer guten Kamera und eine bestimmte einfachere Kamera wie ein Smartphone hat technische Grenzen, die man kennen muss. Voraussetzung für Alles ist aber, daß man versteht was man tut und nicht unbedingt die Kamera.