Konsens ist für jegliche Form von BDSM, und auch von Sexualität ganz allgemein, von zentraler, essentieller Bedeutung.
Wird der Konsens verlassen bewegen wir uns im juristischen Sinne strafbaren Bereich.
Konsens ist untrennbar mit den (gemeinsam zu definierenden) Grenzen und Tabus verbunden.
Denn die gemeinsam, im Konsens, definierten Grenzen und Tabus definieren den Rahmen, in dem der Konsens gespannt wird.
Konsens ist für mich zudem stark mit Vertrauen und Vertrautheit verbunden und entwickelt sich auch auf die gleiche Weise:
Je besser ich meine Partnerin kenne, je intensiver der Austausch ist, desto besser kenne ich ihre Grenzen und Tabus, auf Grund von Erfahrung kann es durch aus sein, dass ich Grenzen und Tabus bei meiner Partnerin wahrnehme oder vermute, die sie selbst noch nicht „auf dem Schirm“ hat.
Letztlich können nur intensive Gespräche im Vorfeld, gerade wenn man es mit Anfängern zu tun hat, helfen ein klares erstes Bild der Grenzen und Tabus aufzuzeichnen.
In diesem ersten Rahmen kann man dann gemeinsam beginnen und mit der Zeit wird sich zeigen welche Grenzen und Tabus sich verändern, oder gar wegfallen.
Gerade deshalb bin ich auch klarer Anhänger von RACK, was auch bedeutet, dass ich mit meinen Partnerinnen klar und offen über Grenzen, Tabus, aber ganz besonders über Risiken und Gefahren spreche.
Denn nur wenn man sich der Risiken und Gefahren bewusst ist, kann man ein unabhängig und eigenverantwortliche Entscheidung fällen, was dann zu konsensualen Grenzen und Tabus führt.
Ich sehe hier für mich auch klar eine Verletzung meiner Sorgfaltspflicht und Fürsorgepflicht meiner Partnerin gegenüber, wenn ich sie nicht auf potentielle Risiken und Gefahren hinweise, ganz besonders, wenn ich weiß, dass sie in der Situation, oder ach ganz allgemein, Neuland für sie betritt. Denn nur, wenn sie die Risiken kennt, kann sie eine wirklich fundierte und eigenverantwortliche Entscheidung treffen.