Schachsprüche

Diesen Spruch hatte ich nicht in meine Sammlung aufgenommen, weil ich mir seine Herkunft nicht erklären kann. Das Schachspiel oder Vorläufer davon kann Aristoteles ja schließlich noch gar nicht gekannt haben!

Stimmt! Das hatte ich gar nicht bedacht, als ich das einfach zitiert hab.

Aristoteles lebt ja im alten Griechenland, ich glaube, so um 300 bis 400 n. Chr., und das Schachspiel kam ja erst zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert ins abendländische Europa.

Dann war's vielleicht nicht Aristoteles - doch der Spruch hat trotzdem was für sich.

Das Jahrhundert war nicht schlecht getippt, nur wäre VOR Chr. richtig gewesen. Das lässt sich insofern leicht einordnen, als dass er bekanntlich der Lehrer von Alexander dem Großen gewesen ist.

Und wieder hast Du recht! Hab's jetzt extra mal gegoogelt.
Ich hatte nur noch 3. oder 4. Jahrhundert im Hinterkopf ...

Jetzt würde mich nur noch interessieren, von wem der Spruch tatsächlich stammt, und das werde ich nun auch noch in Erfahrung bringen.

„Ich halte jeden, gegen den ich spiele, für einen Meister, bis er mir das Gegenteil bewiesen hat.“ (Vassily Panov)

„Ich habe kein Problem mit Frauen, sondern nur mit dem Niveau ihres Schachspiels.“ (Judith Polgar)

"Vor das Endspiel haben die Götter das Mittelspiel gesetzt." (Siegbert Tarrasch)

"Ein Opfer widerlegt man am besten, in-dem man es annimmt." (Wilhelm Steinitz)

"Spiel die Eröffnung wie ein Buch, das Mittelspiel wie ein Magier und das End-spiel wie eine Maschine." (Rudolf Spielmann)

Hier noch ein Knaller:

"Jeder Schachspieler sollte ein Hobby haben." (Savielly G. Tartakower)


So, jetzt seid Ihr mal wieder dran und ich mache Pause, damit es nicht so aussieht, als hätte ich alle anderen verdrängt.

Ich muss da googlen, griffbereit habe ich das nicht.

Ich freue mich sehr über diesen Thread.

Hier :

„Es ist wirklich schade, dass so viele Schachspieler nicht auf ihr Äußeres achten!“ (Alexandra Kosteniuk)

„Eine Liebeserklärung ist wie die Eröffnung beim Schach: Die Konsequenzen sind unabsehbar.“ (Hans Söhnker)

"Die Fehler sind überall, sie warten nur darauf gemacht zu werden." (Savielly G. Tartakower)

„Die wichtigste Eigenschaft eines Schachspielers ist ein möglichst schräger Humor.“ (Anthony Miles)

"Ich rauche, ich trinke, ich betreibe Glücksspiel, ich jage Frauen, aber eine Sünde habe ich nicht: Fernschach." (Michail Tal)

Wer Schach spielt hat ein Brett vor dem Kopf, 64 Felder zur Verfügung und ein dringendes Bedürfnis danach, sich selbst zu beweisen, daß man auch "aus Versehen" verlieren kann.

„Es ist immer besser, die Figuren des Gegners zu opfern.“ (Savielly G. Tartakower)

„Über das Aufgeben: Man gibt nur Pakete auf!“ (Paul Keres)

„Ich mache Fehler, also bin ich.“ (Savielly G. Tartakower)

„Ich sehe nur einen Zug im Voraus, aber der ist immer der richtige.“ (José Raoul Capablanca)

"In zehn Mordfällen gibt es nicht so viele Geheimnisse wie in einer Partie Schach." (Sir Arthur Conan Doyle)

„Die Gegner setzen sich selbst matt. Man muss nur etwas warten.“ (Siegbert Tarrasch)

„Capablanca hat bewiesen, dass man der Beste sein und trotzdem Erster werden kann.“ (Savielly G. Tartakower)

Oh, die sind ja richtig gut!
Herzlichen Dank.

Ich hatte gehofft, dass auch andere mal etwas beizutragen finden würden und ich vielleicht sogar den einen oder anderen Spruch meiner Sammlung hinzufügen kann. Aber da habe ich wohl zuviel vom Leben erwartet. Also mache ich mal wieder weiter.

"Am wohlsten fühle ich mich, wenn ich sehe, wie sich mein Gegner im Todeskampf windet." (Bobby Fischer)

"Charakterschwächen offenbaren sich normalerweise während einer Schachpartie." (Garri Kasparow)

„Lass niemals eine Schachansage aus, es könnte ein Matt sein.“ (Joseph Henry Blackburne)

„Man spielt immer nur so gut, wie es der Gegner zulässt.“ (Sepp Herberger)

"Schach überragt alle Spiele wie der Chimborasso einen Misthaufen." (Arthur Schopenhauer)

"Nicht jeder Künstler kann Schach spielen, aber alle Schachspieler sind Künstler." (Marcel Duchamp)

„Rochiere, weil Du möchtest oder weil Du musst, niemals jedoch weil Du kannst.“ (Harry Nelson Pillsbury)

„Zum Sieg gelangt man nicht, wenn man gut, sondern nur wenn man besser spielt.“ (Savielly G. Tartakower)

„Darum geht es im Schach. Einen Tag gibst Du Deinem Gegner eine Lektion, am nächsten Tag gibt er Dir eine.“ (Bobby Fischer)

„Das Typische an einem Großmeister ist, dass er eine gewonnene Position schnell und schmerzlos gewinnt.“ (Irving Chernev)

„Zum Schachspiel – diesem Berechnungsspiel par excellence! – gehört Glück und Glück und noch einmal Glück.“ (Savielly G. Tartakower)

ich finde es immer wieder so schön, was Du uns mitteilst. Danke Torsten

Guten Abend Torsten,

ich hatte dir heute unter dem dortigen Thema schon für deinen exzellenten Abriss der Schach-Geschichte gedankt. Nun muss ich feststellen, dass du auch hier der mit weitem Abstand aktivste Schreiber bist – vielen Dank für die vielen schönen Zitate aus der Schachwelt! Da freue ich mich doch glatt auch schon auf das Thema "Schachanekdoten" – aber das ist dann ein anderes Mal dran ...

Gruß
subigendus

Es gibt doch ein berühmtes Zitat, welches entweder von Michail Tal selber stammt oder jedenfalls in Bezug auf seine Person bzw. seinen Spielstil gefallen ist und sinngemäß so lautet:

"Es kommt nicht darauf an, ob eine Kombination lückenlos ist - entscheidend ist allein, dass der Gegner sie nicht am Brett widerlegen kann."

Kennt irgendjemand von euch den Hintergrund, vor dem dieses Zitat gefallen ist, und kann eventuell sogar den genauen Wortlaut wiedergeben und eine Quelle dafür benennen?

Liebe Grüße
subigendus

Diese Aussage von oder über Tal ist mir so bekannt, dass ich mir nie Gedanken darüber gemacht habe, ob er das selbst so oder ähnlich gesagt hat oder ob es jemand über ihn gesagt hat, noch dazu wann und wo. Die Quellensuche stellte ich mir einfach vor, aber das war ein Irrtum.

Ich konnte immerhin ein belegtes Zitat von Tal finden, das in dieselbe Richtung geht: „Möge die Analyse nach der Partie beweisen, dass es möglich war, den Angriff abzuwehren. Doch das muss nicht morgen, sondern heute, sofort, in dieser Minute geschehen. Wer siegt, hat Recht!“

Svetozar Gligoric schrieb dazu: "Tal ist nur dann ganz in seinem Element, wenn er glaubt, dass sich sein Gegenüber unwohl fühlt. Sein Ziel ist es, den Gegner mit absonderlichen Zügen und exotischen Opfern aus dem Konzept zu bringen. Tal spürt es, wenn die Stellung ein Opfer erlaubt; in der Analyse kann er nicht immer begründen, was ihn zu der Entscheidung veranlasst hat. Vielleicht ist das Opfer korrekt, vielleicht auch nicht. Darauf kommt es kaum an. Wenn die Kombination ungenau ist, so wird Zeitnot oder Erschöpfung den Gegner schon daran hindern, sie zu widerlegen." (zitiert nach Schonberg: »Die Großmeister des Schach«, S. 235)

[Es bringt übrigens wenig, mich zu drängeln und auf alles eine Antwort "vom Fachmann" zu erwarten, noch dazu umgehend. Ich habe nebenbei auch noch ein Leben, bin nicht ständig hier online und habe dann auch nicht immer gleich Zeit. By the way, jetzt ist Osterzeit, und da weiß man doch, dass in allen Bundesländern die Landesmeisterschaften stattfinden!]

Guten Abend Torsten,

du bist fantastisch!

Ja, es war vermutlich tatsächlich nicht leicht, etwas Näheres zu dem Zitat von bzw. über Tal herauszufinden. Sonst hätte ich mich aber auch erst gar nicht an die Gruppe hier gewandt! Googeln jedenfalls hat mich selber nicht weitergebracht.

Ich hoffe, Torsten, du hast dich nicht allzu sehr gedrängt gefühlt. Dies war jedenfalls nicht im Geringsten meine Absicht! Im Übrigen hast du mir sehr geholfen – danke dafür!

Ich wünsche dir und allen anderen in dieser Gruppe schöne Osterfeiertage!

Liebe Grüße
subigendus