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Gut und Schlecht - Warum bewerten wir?

********hing Mann
160 Beiträge
Zu den Eingangsfragen:
1. Warum so oft bewerten? Das Gehirn, also vor allem die Umorganisation, also das Lernen (neuronale Pastizität) funktioniert sehr stark mit Hilfe von Bewertungen. Wenn wir etwas als sinnvoll, gut, funktionierend, lohnenswert erachten, dann bewerten wir es dementsprechend, wodurch unser Gehirn lernt: Mehr vom gleichen. Beispiel: Der Kollege geht zum Chef und fordert mehr Gehalt und bekommt es auch. Dann bewerten wir: Das war gut, sollte ich auch tun (mehr davon). Das Kind fasst die heiße Herdplatte an... man kennt den Rest. Bewertungen sind permanent präsent und sehr wichtig für das eigene Lernen.

2. Warum bewerten wir so extrem? Liegt es an der Generation?
Ich denke, es liegt am Alter, der Erfahrung, Weisheit. Ich haben früher bis zum 30. Lebensjahr die Dinge auch eher schwarz-weiß gesehen. Mit steigender Lebenserfahrung, dem Verlassen der Komfortzone und dem häufigen Blick über dem Tellerrand hinaus, erkannt man jedoch, dass vieles was wir tun, mehrere Seiten hat. Oder wie eingangs erwähnt "viele Grautöne besitzt". Etwas, was heute gut ist, kann morgen wieder schlecht sein: Der besagte Kollege, der eine Gehaltserhöhung bekommen hat, muss nun mehr leisten, oder ihm wird mit Neid von seinen anderen Kollegen begegnet usw usf.
Mit steigender Lebenserfahrung und wachsamen Blick erkennt man immer mehr, dass sich vieles nicht so leicht in gut und schlecht gruppieren lässt. Vieles passiert einfach, es gibt Zufälle, Schicksal, Variationen und Möglichkeiten, Wahrscheinlichkeiten... Ob etwas gut oder schlecht ist, spielt irgendwann kaum noch eine Rolle.

Was wichtiger wird: Fühlt sich das, was ich tue, authentisch an? Bin ich mit mir im reinen?


Anbei noch meine Lieblingsgeschichte zum Thema:
Eine alte chinesische Geschichte erzählt von einem Bauern in einem armen Dorf. Er galt als reich, denn er besaß ein Pferd, mit dem er pflügte und Lasten beförderte.


Eines Tages lief ihm sein Pferd davon. Seine Nachbarn riefen, wie schrecklich das sei, aber der Bauer meinte nur: „Vielleicht.“

Ein paar Tage später kehrte das Pferd zurück und brachte zwei Wildpferde mit. Die Nachbarn freuten sich alle über sein günstiges Geschick, aber der Bauer antwortete erneut: „Vielleicht.“

Am nächsten Tag versuchte der Sohn des Bauern, eines der Wildpferde zu reiten. Das Pferd warf ihn ab und er brach sich beide Beine. Die Nachbarn bekundeten ihm alle ihr Mitgefühl für dieses Missgeschick, aber vom Bauer hörten sie wieder nur ein: „Vielleicht.“

In der nächsten Woche kamen Rekrutierungsoffiziere ins Dorf, um die jungen Männer zur Armee zu holen. Ein Krieg mit dem Nachbarkönigsreich bahnte sich an. Den Sohn des Bauern wollten sie nicht, weil seine Beine gebrochen waren.

Als die Nachbarn ihm sagten, was für ein Glück er hat, antwortete der Bauer: „Vielleicht.“
Quelle: https://www.zeitblueten.com/news/der-bauer-und-das-pferd/
Profilbild
**********einer Frau
1.073 Beiträge
Ich glaube nicht, dass es am Alter liegt. Es liegt einfach in unseren Genen, die Dinge zu bewerten. Und das Denken in Schwarz und Weiß macht das Weltbild in der eigenen Wahrnehmung einfacher. Für viele Menschen stören Zwischentöne nur.
*********UL_65 Mann
424 Beiträge
...ist doch nicht schlimm, wenn wir Dinge beurteilen,,
wenn andere involviert sind, sollte man es allerdings nicht
zu krass tun, Diplomatie ist da eher angebracht, es sei
denn, das Gegenüber war auch unfreundlich zuvor.
Grundsaetzlich waere ein wertungs- und vorurteilsfreies Leben erstrebenswert.
Offen fuer alles und immer neugierig.
Das Leben hat allerdings seine Haerten.
Der heisse Ofen, das scharfe Messer, die
bloeden Geschwister, die alles wegnehmen...
Und damit faengt das Hirn dann an, zu sor-
tieren. Was wehtut, ist schlecht, was guttural-
mehr davon ! Unser Belohnungssystem in der Amygdala ist da sehr subjektiv. Jeder Suechtige weiss ein Lied von zu singen. Dann kam ein gewisser Herr Zuckerberg darauf, eine Website zu kreieren, wo jeder alles bewerten kann. Und die Menschen sind ihm prompt auf den Leim gekrochen. Wer will nicht mal in der Machtposition des ewig Bewertenden sein? Fuer mich habe ich beschlossen, da nicht mitzumachen. Zu trivial, Zwischentoene ausgeschlossen. Ich mache mir inzwischen den Spass, bei Google statt einem Stern fuer eine unterirdische Leistung fuenf Sterne zu geben und dann im Text sehr differenziert auf das einzugehen, was mich geaergert hat, aber eben auch gleichzeitig Dinge, die ich trotzdem gut finde. Dies wird sehr gut angenommen und haeufig gelesen. Die Welt ist nicht schwarz-weiss !
**********engel Mann
662 Beiträge
Zitat von *********_Amy:
Gut und Schlecht - Warum bewerten wir
Amy

……weil wir uns im Leben jeden Tag, jede Sekunde für etwas entscheiden müssen…
@**********engel

Joar...aber in der Eingangsfrage ging es ja nur um Gut oder Schlecht. Entscheidungen im Leben können häufig auch Kompromisse oder sogar Gut und Schlechte Bewertungen zugleich sein 🙂
Ich gestehen, dass ich den Großteil der Beiträge bis hier hin nur überflogen habe.
Vieles Gutes, Wahres und Interessantes wurde bisher geschrieben.
Hier nun der psychologische Aspekte warum wir bewerten:

Unser Gehirn wäre mit der Flut der Reize schlichtweg überfordert. Es selektiert. Diese Selektion wird geprägt durch unser Umfeld (Erziehung, Wohnumfeld, Klimazone, und vieles mehr)
Ein Baby nimmt zunächst nur die Personen im Umkreis wahr und lernt bereits Bewertung gut/schlecht.
Die Selektion wird größer, bleibe eine Selektion, wird eine größere Schublade. Statt gut und schlecht kommt zum Beispiel Aktenkoffer, Hosenanzug, Handy am Ohr = Geschäftsmann. Das könnte aber auch mein Kommilitone sein, der sich einfach gerne so kleidet.
DAS sagt mir mein Hirn aber nicht! Es macht die Schubladen auf.

Es sagt mir zum Beispiel: Assistenz der Geschäftsführung ist immer weiblich.
Leider habe ich noch nie das Gegenteil bewiesen bekommen, weiß aber, dass es anders geht.

Wie ich nun gut und schlecht bewerte, hängt ebenso von dem ab, was ich bis dato gelernt habe.
Möglicherweise habe ich mittlerweile gelernt, dass mein Gehirn über Jahre hinweg "Bias" aufgebaut hat, sogenannte Faustregeln. Wenn ich meine Bias kenne, kann ich sie (manchmal) umgehen.

Ich hinterfrage meine Bewertung und bin in der Lage sie zu überdenken. Ist das einfach? Nein, ganz bestimmt nicht.

Die Bewertungen sind "richtig" da sie notwendig sind. Ob sie aber RICHTIG sind, ist nicht ganz klar.
Glaubt nicht was ihr denkt und denkt nicht, was ihr wisst.

Interessante Möglichkeiten das Steuern stets zum Positiven hinzuwenden sind der systemische und der lösungsorientierte Ansatz.

Die Komplexität ist noch wesentlich größer und ich hoffe, dass ich mit dem Kurzbesuch in der Sozialpsychologie keine Hirnknoten verursacht habe, da mein Beitrag so extrem zusammengefasst ist.
*********8347 Mann
9 Beiträge
Hallihallo … mich interessiert die begriffliche Nähe zwischen Bewertung und Werten… habe also mal gespielt und mich gefragt, was kommt heraus, wenn man im Chat Das Wort ‚Bewertung‘ durch ‚Werte’ ersetzt.. z.B.

„ Werte sind "richtig" da sie notwendig sind. Ob sie aber RICHTIG sind, ist nicht ganz klar“

„Werte definieren zudem Grenzen.“
*********8347 Mann
9 Beiträge
„Werte bei Amazon“ ??? *top* *zwinker*
Ich denke, das hat was mit der Erziehung und dem sozialen Umfeld zu tun.
Neue Situationen, die man bisher nicht kennt, werden instinktiv mit gut/schlecht bewertet. Einen erweiterten Blickwinkel, bekommt man dann, wenn man etwas mit entsprechender Situation vertraut ist.
Ausserdem kann etwas, dass auch mich negativ wirkt, für jemand Anderen positiv sein. Da ist dann der direkte Austausch umso interessanter
*******970 Mann
470 Beiträge
Um zu diesem faszinierenden Themen einen weiteren Aspekt beizutragen, möchte ich im Kontext der Bewertung an die von Ernst von Glasersfeld aufgestellten Merkmale als Mindestvoraussetzungen kognitiver Organismen um Handlungsschemata aufzubauen um adäquat mit der Umwelt umgehen zu können, verweisen. Diese sind:

a) Wir (der Mensch) besitzen die Fähigkeit sich wiederholende Situationen und Entitäten festzustellen.
b) Wir (der Mensch) besitzt die Fähigkeit zu vergleichen und zu beurteilen um überhaupt Ähnlichkeiten und Unterschiede wahrzunehmen.
c) Wie (der Mensch) besitzt die Fähigkeit, an seine Erfahrungen zu erinnern
d) Wir (der Mensch) besitzt die Eigenschaft, Werte zu entwickeln, um bewerten und beurteilen zu können.
Daraus ergeben sich Notwendigkeiten um überhaupt lernende Entwicklungen zu ermöglichen.
******una Frau
6.997 Beiträge
Mal so gesagt: Bewertung..geht das ohne: gut oder schlecht? In der Realität meine ich..

Es ist kalt, ist eine Feststellung, aber auch eine Bewertung?

Wenn ich also zB einen Menschen kennenlerne, kann ich ihn wahrnehmen, ohne ihn gleichzeitig zu bewerten?

WEN genau bewerte ich eigentlich in dem Moment? Meine Sicht der Welt? Wenn mir ein Fremder gegenüber steht, von dem ich definitiv nichts weiß. Was bewerte ich da eigentlich?

*gruebel*
*******970 Mann
470 Beiträge
Sehr gute Fragen.
Ich denke, dass kommt auf unsere soziale Entwicklung an. Vera F. Birkenbihl wurde ja hier auch schon genannt. Sie sagte einmal in einem Vortrag, dass wir (Westliche Gesellschaft) permanent auf "gut" und "schlecht" trainiert werden. als Kind wird uns beigebracht, was gut ist (z. B. Teller leer essen) und was schlecht ist (die heiße Herdplatte); in der Schule wird und beigebracht, dass Fehler schlecht sind und unsere Leistungen werden benotet; im Berufsleben setzt sich das dann fort.
*******cht Frau
42 Beiträge
Zitat von ******una:
Mal so gesagt: Bewertung..geht das ohne: gut oder schlecht? In der Realität meine ich..

Es ist kalt, ist eine Feststellung, aber auch eine Bewertung?

Wenn ich also zB einen Menschen kennenlerne, kann ich ihn wahrnehmen, ohne ihn gleichzeitig zu bewerten?

WEN genau bewerte ich eigentlich in dem Moment? Meine Sicht der Welt? Wenn mir ein Fremder gegenüber steht, von dem ich definitiv nichts weiß. Was bewerte ich da eigentlich?

*gruebel*



Es geht gar nicht ohne Bewertungen.
Stetig und ständig wird bewertet.
Bewusst wie unbewusst.

Was die Schubladen betrifft, wenn wir auf Menschen treffen, so entscheidet unser Gehirn selbständig und ordnet ein.
Und das ist auch "in Ordnung" und sogar wichtig!
ABER, meine Schubladen sind stets geöffnet und ich sortiere bewusst um!

Für mich gibt es kein, per se gut oder schlecht. Ich sehe fast ausschließlich immer beide Seiten.
Reines Schwarz/Weiß-Denken fällt mir schwer.
Ich sehe so viele Grautöne.
Manchmal ein großer Nachteil um Entscheidungen zu treffen.

Aber, "Alles" kann, entweder gut oder schlecht oder beides bewertet werden.

Was die Feststellungen betrifft, so mache ich oft die Erfahrung, dass Menschen sich bewertet sehen und hierbei auffällig negativ. Sich dann von mir verbal angegriffen fühlen.
Menschen sind unsicher und haben einen Hang zur Negativität.
**********engel Mann
662 Beiträge
Zitat von *********_Amy:
Gut und Schlecht - Warum bewerten wir?
Hallo in die Runde! *g*
Amy

…..jede Entscheidung, die wir treffen oder treffen müssen, bedarf einer Bewertung. Des kann durch eine Bauchentscheidung (z.B. finde ich gut oder schlecht) erfolgen oder durch komplizierte Algorithmen, die in unserem Gehirn ablaufen. Auch ganz profane Entscheidungen sind notwendig, um (eigene) Ziele zu erreichen.

Ohne Bewertung kann kein Mensch überleben.
ich
*********herin Frau
4 Beiträge
Zitat von **********engel:
Zitat von *********_Amy:
Gut und Schlecht - Warum bewerten wir?
Hallo in die Runde! *g*
Amy

…..jede Entscheidung, die wir treffen oder treffen müssen, bedarf einer Bewertung. Des kann durch eine Bauchentscheidung (z.B. finde ich gut oder schlecht) erfolgen oder durch komplizierte Algorithmen, die in unserem Gehirn ablaufen. Auch ganz profane Entscheidungen sind notwendig, um (eigene) Ziele zu erreichen.

Ohne Bewertung kann kein Mensch überleben.

Das erzähl mal Eckhart Tolle. *zwinker* Ich geb Dir recht, die meisten Menschen brauchen das und ich meine mich zu erinnern, dass unser ängstliches Reptilienhirn schneller urteilen als denken kann, von daher wurde die Funktion mal gebraucht, aber als spiritueller Mensch kann ich von mir behaupten, dass mein Leben besser wird, je weniger ich urteile. Einerseits könnte hier man den Dunning Kruger Effekt einwerfen, andererseits mal ein Zitat von C.G. Jung anbringen: "Weil Denken schwer ist, urteilen wir." Da tut sich mir doch gleich eine Anschlussfrage auf: Ist das wirklich ein Zeichen, dass unsere Gesellschaft mehr in Angst lebt? Und Ist das vielleicht sogar gewollt?
******una Frau
6.997 Beiträge
"das ängstliche Reptiliengehirn".. das finde ich prima.

Manchmal wird das für " gesunder Menschenverstand" gehalten *fiesgrins* *smile*

Natürlich schließe ich mich mit ein. Ich bin nicht so vermessen mir einzubilden, darin eine Ausnahme zu sein. *smile*
*******cht Frau
42 Beiträge
Wie lautet die Definition von einem „gesunden Menschenverstand“?

Bitte kein Wiki-Eintrag.

…wie wunderbar.
Zitat von *********_Amy:
Gut und Schlecht - Warum bewerten wir?
Hallo in die Runde! *g*

Ich möchte einmal folgende Frage in die Runde stellen: Was glaubt ihr, warum wir Situationen, Verhaltensweisen, Handlungen, Erlebnisse usw... so häufig mit (absolut) gut oder schlecht bewerten?
Das hat ein bisschen was von schwarz oder weiß. Aber es gibt doch noch so viele Töne dazwischen. Besonders häufig fällt mir das in meiner Altersgruppe auf. Vielleicht ist es also ein altersspezifisches Phänomen?

Ich freue mich auf den Austausch.

Liebe Grüße
Amy

Das ist nicht an bestimmte Alterskohorten oder ans Geschlecht gekoppelt. Es klang in einigen Antworten schon durch. Bewertungen helfen Komplexität zu reduzieren. Dies geschieht mittels Abgleich der Erfahrungen und stammt noch aus unseren Anfängen auf zwei Beinen. Man stelle sich vor, wir hätten bei jeder Begegnung mit Säbelzahntigern erstmal eine komplexe und vielschichtige Analyse absolviert. 😇
Ich kann jedoch den Schmerz, den Du mit unterkomplexen Zeitgenossen zu haben scheinst, nachvollziehen – denn meine letzte Begegnung mit einem Säbelzahntiger war als Kind eine Schleichfigur. 🙈
******una Frau
6.997 Beiträge
Herrlich, genau das frage ich mich immer: was ist der " gesunde Menschenverstand"? Bevor ich mich mit Grauen abwende.

Warum bewerten wir? Gute Frage..

Es ist zu beobachten, dass in Filmen die " Gute" sehr gerne mit einer blonden Frau besetzt wird. "Die Böse" ist schwarzhaarig und ergo " eine Hexe".

Das sagt uns übrigens " der gesunde Menschenverstand"oder, noch "wahrer", das Bauchgefühl!

NATÜRLICH hat unser sogenanntes Bauchgefühl IMMER recht, denn etwas anderes kann unser Reptiliengehirn gar nicht wahrnehmen.

*fiesgrins*
****_MS Mann
425 Beiträge
Bewerten gibt dem Tun einen Sinn.
Der Sinn wiederum sollte sich am Ziel orientieren.

Bsp.: wäre es als schlecht zu bewerten, wenn ich einfach anderen Menschen eine Ohrfeige gäbe?
Wenn das Ziel eine möglichst harmonische und gut funktionierende Gesellschaftsordnung ist, dann ja. Und dann ist es auch gut, wenn wir einander lehren (Erziehung), das schlechte Verhalten zu unterlassen.

Und Bewertungen wie "gut" oder "schlecht" sind ja auch keineswegs stets absolut (also schwarz-weiß) sondern meist eine Richtung.
So fänden wir es schlecht, wenn ich herumliefe und Ohrfeigen verteilte - und noch schlechter, wenn ich das gleiche mit kräftigen Fausthieben täte...


Etwas komplizierter wird es, wenn mehrere Ziele untereinander in Konflikt geraten und man priorisieren muss. Oft bemerken viele Menschen dieses situative Erfordernis nicht.
Bsp.: Dieselmotoren produzieren mehr Feinstaub und Stickoxide als Benziner. Sind sie daher schlecht(er)?
Naja, andererseits "steckt in einem Liter Diesel weniger CO2" als in einem Liter Benzin. Der Diesel wäre also schlechter für die Luftsauberkeit aber weniger schlecht (≈besser) fürs Klima. Hier müsste man priorisieren, um den Zielkonflikt aufzulösen, und dann abschließend bewerten.

Dazu benötigt es nach meiner Einschätzung eine gewisse Erfahrung, die in manchen Altersklassen individuell häufig einfach noch nicht vorhanden ist und auch nur schwerlich sein kann.
*****n_1 Mann
22 Beiträge
Bewerten ist doch im Grund der Abgleich eines "Eingangssignals" mit etwas was dem Hirn schon bekannt ist.
Somit ist aus meiner Sicht ein Reagieren auf äußere Reize ohne Bewertung nicht möglich. Selbst wenn wir etwas völlig neues Erleben spinnt sich unser Hirn eine Bewertungsgrundlage zusammen damit das System nicht abstürzt, oder?
Also warum bewerten wir? Aus meiner Sicht, weil wir sonst wie ein Computer im Idle laufen würden. Ohne Bewertung -> Kein Grund eine Handlung auszuführen.

Nachtrag: Gut und Schlecht leitet sich dann eben aus den Genen + erlernten Bewertungsgrundlagen ab. Einmal auf die heiße Herdplatte gefasst und unsere Gene stellten sicher, dass die Hände so verdrahtet sind, dass das Aua macht..😊 Unser Hirn speichert die Situation und das nächste mal bewerten wir das "Hand auf Herdplatte-Experiment" als schlecht.

So.. mal gucken was ihr dazu sagt😂
Ich bewerte Dinge um sie für mich einordnen zu können und danach richtig darauf reagieren zu können. Das gilt auch für einen Wert, also ob eine Sache/Ding/Mensch für mich wichtig ist oder nicht.

Pierre
*********Rubin Frau
95 Beiträge
Etwas zu bewerten ist erforderlich um es mit den eigenen Wertvorstellungen abgleichen zu können und zu entscheiden ob und wie man "damit umgehen" möchte.
Für mich ist bewerten zwar ein subjektiver, aber dennoch möglichst neutraler Vorgang. Was ich dabei allerdings zu vermeiden versuche ist das abwerten. Denn nur weil etwas nicht zu meinen Vorstellungen passt ist es deswegen noch lange nicht weniger wert oder gar wertlos.
******usa Frau
303 Beiträge
Es geschieht sowieso alles von selbst: unser „Moralfilter“ arbeitet quasi im Hintergrund, der berühmte 1. Eindruck sowieso…
Und wieder haben wir unserer „obersten Instanz“ das alles zu verdanken - ob wir wollen oder nicht!
https://www.mpg.de/10680318/gehirn-situationsbewertung

Hier noch andere spannende Details!
https://www.ardalpha.de/wissen/psychologie/gehirn-gedaechtnis-informationen-erinnern-hirnforschung-100.html

Ob wir wollen oder nicht - sind wir also unsere eigenen „Marionetten!!
Aber ob all die Ereignisse, Eindrücke, Lerninhalte etc. auch die Gelegenheit bekommen, sich für immer in den eigenen Schaltkreisen „einzuzementieren“, liegt an uns selbst
*aua*
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