Mich würden ein paar Sachen interessieren.
Ganz am Anfang:
Dicken oder fetten Menschen werden ihre Kilos oft vorgeworfen. Ist man denn nicht verantwortlich für sein eigenes Gewicht?
Ich würde sagen: Nein. Studien haben gezeigt, dass das Gewicht nicht viel variabler ist als die Körpergröße.
würde mich interessieren welche Studien das sind.
Denn meine Erfahrungen - an mir selbst und bei 100% meiner Bekannten mit (faktisch oder eingebildet) Gewichtsproblemen sagen so ziemlich das Gegenteil. Klar ist das rein Anekdotische Evidenz aber genau deshalb würde mich das interessieren.
Einige Sachen die sie sagt sind auch Unfug - oft plakativ.
So sagt sie:
Wir alle kennen die Erzählung: Weniger essen, mehr Sport – und dann bist du dünn. Schauen wir uns aber Studien dazu an, sehen wir, dass Diäten bei einer Mehrheit an Menschen langfristig nicht funktionieren
Will man Gewicht verlieren - braucht man ein Defizit.
Wenn man mehr zu sich nimmt als man verbrennt - dann wird das halt nix.
Zeigen wahrscheinlich die gleichen Studien die sagen dass Diäten nix bringen.
Und deshalb spricht man auch kaum noch von Diäten - und Mediziner in meiner Wahrnehmung noch weniger als die breite Masse der restlichen Menschen - sondern von einer langfristigen Umstellung von Gewohnheiten.
Stimmen tut das Prinzip dennoch... weniger zu sich nehmen als man verbrennt führt häufig zu einer Veränderung im Gewicht nach unten.
Dabei muss man nicht mal weniger essen - nur mehr verbrennen.
Sprich:
Man muss auf nichts verzichten um was abzunehmen sondern sich nur mehr bewegen.
Ich darf mich doch schlecht fühlen wenn ich dick bin.
Denn ich bin fett und fühle mich unwohl.
Nicht wegen der anderen - sondern wegen mir.
Weil ich weiß wie es ist nicht fett zu sein.
Weil ich weiß wie es sich für mich anfühlt.
Und da ist bei mir keine Krankheit schuld - sondern ich selbst. Und ja - ich kann hier eine faktische Schuld belegen denn durch Faulheit und Bequemlichkeit und Ausreden und einen Mangel an Disziplin ist es so gekommen wie es gekommen ist.
Ich erfahre keine Diskriminierung von außen.
Menschen starren mich nicht angewidert an, beleidigen mich nicht und lehnen mich nicht ab. Wenn überhaupt greife ich mich selbst an - aber nicht weil ich anders bin oder weil ich fett bin oder wegen eines "fehlgeleitetem Schönheitsideal" - sondern weil ich weiß wie viel besser es mir ging als ich 30kg weniger gewogen habe.
Das ist eines der größten Probleme die ich mit Organisationen wie der ihren habe...
Das ich oft den Eindruck vermittelt bekomme das es gar nicht darum geht das andere damit aufhören sollen uns fette Menschen anzugreifen sondern das ich einfach falsch denke wenn ich nicht mehr fett sein will.
Das finde ich schade.
An sich ist das Interview jetzt nicht besser oder schlechter als andere solcher Interviews. Es ist nicht herausragend und bringt keine neuen Ansichten finde ich.