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ARGE: Einladung folgen trotz Arbeit u.a.

********usOH Paar
433 Beiträge
Themenersteller 
In der Regel ist das Kind ja trotz stationärem Aufenthalt bei den Eltern gemeldet - richtig?

Nein, nicht richtig. Für einen längeren Aufenthalt an einem anderen Ort leben bedeutet, dass man dort auch gemeldet sein muss. Anderenfalls könnte das Kind dort zum Beispiel auch nicht zur Schule gehen.
Das Sorgerecht liegt nach wie vor bei den Eltern, theoretisch könnten sie von nun auf jetzt das Kind wieder nach Hause holen. Es ist also keine Einweisung in eine Einrichtung von Amts wegen.
Und was Du schreibst ist völlig richtig... kaum jemand macht sich darüber Gedanken, was Eltern die ihr Kind von Herzen lieben wohl durchgemacht haben, dass sie sich entschliessen es in einem Jugendheim unterzubringen. Ich kenne die Situation und weiß was die letzten Jahre dort lief. Es war hammerhart und ich ziehe den Hut vor den Leuten. Auch für die Kraft, sich von dem Kind tatsächlich zugunsten des Kindes für eine Zeit zu lösen. Die hatten ganz schön zu knabbern, vorher sowieso und auch hinterher. Auch off-topic aber für Dich als hinter die Kulissen denkende: Das Kind macht deutliche Fortschritte und es zeichnet sich eine Rückkehr nach Hause bereits ab, ohne jetzt aber terminlich genauer werden zu wollen.
Schön, ...
... dass es hier im Wesentlichen sachlich zugeht, wie man es in einer Gruppe Recht erwarten darf.

Wenn da und dort einmal der Verstand von den Emotionen getrieben wird, sollten wir nicht vergessen, dass hier keine Automaten, sondern Menschen an einer lebhaften Diksussion beteiligt sind. Zum Mensch sein gehört auch die Meinungsvielfalt. Mögen andere Auffassungen gefallen oder nicht ... sie sollte man immer respektieren. Erst dann ist man grundsätzlich in der Lage, mit einer von Vernunft getragenen Überzeugungsarbeit Meinungsbildung zu betreiben. *zwinker*
********usOH Paar
433 Beiträge
Themenersteller 
@Caballito
Du hast unzweifelhaft Recht. Dennoch versuche ich grad zu ergründen, was Deine Aussage grad bewirken soll... ist das ein generelles Statement und Ausdruck Deiner Freude über die bisher zwar schon emotionsgeladene aber dennoch respektsvolle Diskussionsrunde oder ein Aufruf die Diskussion so sachlich weiter zu führen oder noch was ganz anderes... *hae*
Also versteh mich bitte nicht falsch, das ist keine Kritik... ich weiß nur grad Deine Beweggründe für dieses Posting nicht einzuschätzen. Inhaltlich stimme ich Dir voll zu!
Die ...
... inhaltliche Zustimmung genügt "voll und ganz". Klare Aussage und klare Zustimmung. ¿Was will der Mensch mehr? *zwinker*
********usOH Paar
433 Beiträge
Themenersteller 
Na denn... *top*


*zwinker*
***ds Paar
853 Beiträge
@**********suche: Menschenverachtend ist es in meinen Augen, unseren Mitbürgern nicht genügend Hilfestellung (und dazu gehört auch ein gewisser Druck) und Anreize zu geben, eine zumutbare Arbeit aufzunehmen. Findest Du die Wohnheimgrößen in Studentenwohnheimen oder Asylbewerberheimen auch Menschenverachtend?

@********usOH: Was passiert denn wohl, wenn die besagten Eltern den "freiwilligen" Heimaufenthalt ihres Kindes abbrechen? Könnte die zuständige Behörde dann womöglich die Situation anders beurteilen und den Entzug des Sorgerechts beantragen?

@**l: Mit meiner Aussage, dass die Mutter nicht in Lohn und Brot steht möchte ich in keiner Weise Teilzeitjobs disqualifizieren. Es bleibt aber dabei, dass ein Teilzeitjob (i.d.R.) nicht ausreicht, um eine dreiköpfige Familie zu ernähren, sie also mit dem sprichwörtlichen "Lohn und Brot" zu versorgen.
**********suche Frau
2.174 Beiträge
Findest Du die Wohnheimgrößen in Studentenwohnheimen oder Asylbewerberheimen auch Menschenverachtend?

jep. finde ich, wenn das unter dem begriff "wohnen" laufen soll.
das ist bestenfalls ein "hausen"

m.E. kann man das auch nicht vergleichen. ob ich vorübergehend ein "dach über dem kopf" habe oder eben ein "heim" ist für mich schon ein unterschied.

wenn wir es natürlich radikal betrachten wollen, muss jeder der nicht auf der straße schlafen muss schon dankbar sein.

ich finde wir müssen das alles auch nicht so haarklein auseinander klamüsern. ein jeder soll sich fragen, ob er bereit wäre sein haus/wohnung einzutauschen gegen eine 15 qm butze.
für mich ist die antwort ganz klar NEIN.
und darum würde ich das auch niemand anderem zumuten.
so einfach ....für mich *g*
********usOH Paar
433 Beiträge
Themenersteller 
@sunds
Was passiert denn wohl, wenn die besagten Eltern den "freiwilligen" Heimaufenthalt ihres Kindes abbrechen? Könnte die zuständige Behörde dann womöglich die Situation anders beurteilen und den Entzug des Sorgerechts beantragen?

Kann ich Dir klar beantworten, weil ich darüber detailiert Bescheid weiß: Nein, das zuständige Jugendamt würde das nicht versuchen. Einzig eine nochmalige Aufnahme in eine solche Institution würde mit Sicherheit verweigert werden. Das ganze geschah auf Veranlassung und den Antrag der Eltern hin, die selbstverständlich jederzeit ihren Antrag zurückziehen können bzw. ihre Zustimmung für eine Fortsetzung der Maßnahme widerrufen können. Sie haben nach wie vor das Sorgerecht für ihr Kind und es stand nie eine Änderung dieses Status von Amts wegen im Raume.

Ich verstehe nur die Frage nicht... weshalb sollten die Eltern das tun? Das Kindeswohl kommt ja wohl immer noch an oberster Stelle. Und genau aus diesem Grunde ist das Kind dort untergebracht.
********usOH Paar
433 Beiträge
Themenersteller 
Schöne Ergänzung
Wie ich heute morgen erfahren habe, scheint die Wohnungsfrage erstmal geklärt. Da bei der Arge ein Nachweis für die stationäre Unterbringung des Kindes vorgelegt werden musste, hat die Familie die Kostenübernahmebestätigung des Jugendamtes vorgelegt. Daraus geht aber nun hervor, dass die Kosten bis zum August übernommen werden. Vor einer Weiterbewilligung ist damit faktisch zum August hin Schluß mit der Maßnahme. Zumindest auf dem Papier... aber das ist ja das, was bei den Behörden zählt. Somit ist das Thema Wohnungswechsel ganz sang- und klanglos vom Tisch. Erstmal... aber schon mal gut.
********Herz Frau
36.544 Beiträge
Super!

Und dann bleibt ja die Hoffnung, daß der Familienvater bis dahin wieder Arbeit hat und die ganze Angelegenheit somit vom Tisch ist. *zwinker*
********usOH Paar
433 Beiträge
Themenersteller 
Ja, die Hoffnung kann man haben.
Was mich grad so fürchterlich überwältigt, ist die Erkenntnis, wie sch**** sich Menschen doch eigentlich fühlen müssen, die weiß Gott nicht von ALG2 leben wollen, sich nackig machen müssen und in Existenznöte geraten, weil sie sich zugunsten ihres Kindes für so eine Unterbringung entschieden haben. *uah*
Als wenn die noch nicht genug mitgemacht haben und sowieso schon leiden und gelitten haben.
Boa.. Papier ist ja sowas von geduldig. Der Mensch dahinter ist tatsächlich nur ein Verwaltungsvorgang. *gr*
Schön, dass solche Leute in einer Notlage von der sozialen Gemeinschaft aufgefangen werden, das kann letztlich ja auch jeden treffen, aber warum zum "zensiert" kann das nicht alles etwas näher am Menschen angelehnt sein?
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Deswegen: GRUNDEINKOMMEN FÜR ALLE!
Das ...
... mit dem Fühlen ist schon nachvollziehbar. Dennoch sollten wir dankbar sein, dass es überhaupt entsprechende Leistungen und Rechtsansprüche gibt. Eine gewisse Bescheidenheit tut immer gut.

Ein ...

GRUNDEINKOMMEN FÜR ALLE!

... läuft darauf hinaus, die Faulheit zu Tisch zu bitten. Derartige Forderungen halte ich für herausragend unsinnig.
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Dennoch sollten wir dankbar sein, dass es überhaupt entsprechende Leistungen und Rechtsansprüche gibt

Und vor allem sollten wir nicht vergessen, dass wir nicht in einer Monarchie leben, in der bestimmte Vergünstigungen den Untertanen huldvoll gewährt werden, sondern in einer Demokratie, in der
der höchste Souverän das Volk selbst ist. Eigentlich jedenfalls.
Insofern läuft der Dankbarkeitsappell ins Leere.

Ein ...

GRUNDEINKOMMEN FÜR ALLE!

... läuft darauf hinaus, die Faulheit zu Tisch zu bitten. Derartige Forderungen halte ich für herausragend unsinnig.

Dies nun wieder ist eine Frage des Menschenbildes...
Der ...
... höchste Souverän verteilt auch keine Almosen, wenn die Taschen leer sind. Es sollte langsam wieder die Erkenntnis wachsen, dass Sozialleistungen auch erwirtschaftet werden müssen ... und die

... Frage des Menschenbildes ...

... kann man zwar pauschaliert quälen; diese Stammtischparolen helfen aber tatsächlich und insbesondere in der Praxis nicht weiter. Es gab schon in den 80ern, als meine praktischen Erfahrungen in diesem Bereich begannen, Leute, die Sozi abfassten und sich besoffen und grölend auf den Fluren der Ämter herumdrückten und tatsächlich Bedürftige, denen schnell geholfen werden musste.
********Herz Frau
36.544 Beiträge
Es gab schon in den 80ern, als meine praktischen Erfahrungen in diesem Bereich begannen, Leute, die Sozi abfassten und sich besoffen und grölend auf den Fluren der Ämter herumdrückten und tatsächlich Bedürftige, denen schnell geholfen werden musste.

Und vermutlich auch damals schon Menschen in den Ämtern, die mit der Unterscheidung von beidem überfordert waren.
******ion Frau
2.473 Beiträge
Es gab und wird auch immer geben, beide Seiten, das wird niemand bestreiten; doch dass heutzutage generell ALLE pauschal der ersten Gruppe zugeordnet, verunglimpft und beschimpft werden ist auch kein Zustand den man ignorieren darf.
Ich darf nur an manche Aussage allein hier erinnern.

Solange es nicht genügend Arbeit für alle gibt, kann und darf man nicht generell jeden Arbeitslosen als Faul titulieren.
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Zu all dem wäre noch eine Menge anzumerken, ich fürchte nur, dass
wir damit in Off-Topic-Zonen geraten und eigentlich müssten wir zur vereinfachten Frage:

"Ist Reichtum eine Frage von Leistung und Armut dem entsprechend eine Frage von Faulheit?"

einen neuen Thread eröffnen, der vermutlich aber nur die Gräben zwischen bestimmten gesellschaftsphilosophischen Grundpositionen sichtbar werden ließe.
Da ...
...

darf man nicht generell jeden Arbeitslosen als Faul titulieren.

... stimme ich ohne Einschränkung zu. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir in Deutschland ein Sozialleistungsystem haben, womit die unverschuldete Bedürftigkeit aufgefangen wird.

Auch dies trifft zu, soweit ich Erfahrungen sammeln konnte

Und vermutlich auch damals schon Menschen in den Ämtern, die mit der Unterscheidung von beidem überfordert waren.

Schlimm waren für die Sachbearbeiter diejenigen, die Sozi abfassten. Zum Teil - auch wegen Bedrohungen - weigerten sich Sachbearbeiter/innen, bestimmte Kunden weiter zu bedienen. Aufgefallen - besser, es drängte sich auf - war mir bereits damals, dass insbesondere Frauen (soviel zur Gleichberechtigung) allein wegen der Kinder, die ihnen die weglaufenden Herren hinterlassen haben, schwer um die Sozialleistungen zu kämpfen hatten und die Sachbearbeiter ihr Ermessen manchmal in absurder Art und Weise einschränkten.
***ds Paar
853 Beiträge
@**********suche:
m.E. kann man das auch nicht vergleichen. ob ich vorübergehend ein "dach über dem kopf" habe oder eben ein "heim" ist für mich schon ein unterschied.
Ich dachte immer, dass Alg II auch nur ein vorübergehender Zustand - eben eine Notsituation sei. Und für eben diese vorübergehende Zeit halte ich entsprechend kleine Unterkünfte auch für zumutbar.

Langfristig will sicher jeder eine komfortablere Behausung - vielleicht sogar mit Swimming-Pool und Sauna haben. Aber dafür muss eben auch das Einkommen erarbeitet werden. Der Traum vom bedingungslosen Grundeinkommen, das vom Himmel regnet wird sich wohl kaum realisieren lassen.
******ion Frau
2.473 Beiträge
Und du kannst garantieren, dass es eine kurzfristige Lösung bleibt? Hast arbeit für jeden der arbeitswillig ist? Kannst du hellsehen und vorhersagen, wie lange dieser unwürdige Zustand dann anhalten wird?

Du kannst doch nicht allen ernstes Studentenzimmer mit Wohnungen für viele Jahre vergleichen. Es geht um Menschen, die großteils schon viele Jahre hart gearbeitet haben, für die schon der Arbeitsplatzverlust ein herber Schicksalsschlag gewesen ist. Menschen die Mut und Perspektive brauchen und nicht in einem Hundezwinger ähnlichen Verschlag zwischengelagert werden müssen.

Nicht wenige werden nach und nach durch Depressionen fast arbeitsunfähig - gerade WEIL sie so behandelt und abgeschoben, gedemütigt werden von Menschen mit deiner Einstellung. Du richtest hier generell über alle in der Lage gleich - es geht um Menschen, nicht um Statistiken!
Erkläre ...
... vielleicht einmal, was du unter dem Begriff

"unwürdiger Zustand"

genau verstehst. Viele Menschen in der dritten Welt würden deine Einschätzung sicherlich nicht teilen.
******ion Frau
2.473 Beiträge
Geht es hier gerade um Deutschland und unseren sog. Sozialstaat oder um die Lebensumstände auf der ganzen Welt die sicherlich in einem Großteil der Länder unserer Erde verbesserungswürdig sind?
***ds Paar
853 Beiträge
Und du kannst garantieren, dass es eine kurzfristige Lösung bleibt?

Nöö, kann ich nicht. Garantiert ist im Leben (leider) nur der Tod. Aber auch bei einem Studium ist nicht garantiert, dass es abgeschlossen wird.
Hast arbeit für jeden der arbeitswillig ist?
Es gibt mehr Jobs, als es den Eindruck macht. Leider sind diese Jobs nicht so gut vergütet, dass jemand, der lange Zeit im Berufsleben stand und "relativ" gut verdient hat, bereit ist, diese Tätigkeiten auch anzunehmen. Hier ist ein ganz großes Problem, vor allem auch deshalb, weil mit der Dauer der Arbeitslosigkeit die Eingliederungschanchen erheblich sinken (fehlende Praxis). Arbeit für jeden gibt es sicher nicht, insbesondere wenn gewisse Einschränkungen (gesundheitlich) vorhanden sind. Andere Hemmnisse (z.B. Wohnort, soziale Bindungen, Verdienst) bestehen bei den Bewerbern eher im Kopf und sind eine rein mentale Sache. Würde hier mehr Flexiblität gezeigt, wären sicher weniger Menschen arbeitslos.

Du kannst doch nicht allen ernstes Studentenzimmer mit Wohnungen für viele Jahre vergleichen. Es geht um Menschen, die großteils schon viele Jahre hart gearbeitet haben, für die schon der Arbeitsplatzverlust ein herber Schicksalsschlag gewesen ist.
Für diese Menschen gibt es zunächst einmal lange Zeit Alg I (i.d.R. mindestens 12 Monate). In dieser Zeit sind erstens die Anforderungen an die Flexiblität nicht so hoch, außerdem spielt das Vermögen keine Rolle. Im geschilderten Fall liegt aber ALG2-Bezug vor, offenbar auch deswegen, weil während der Selbstständigkeit des Betroffenen jeder Cent in den Konsum und kein Cent in eine freiwillige Arbeitslosenvorsorge oder sonstige Absicherung gesteckt wurde.
Also ...
... keine Erklärung des angeblich "unwürdigen Zustands", sondern lieber schimpfen und werten sowie ... dabei die Realitäten aus den Augen verlieren. Auch gut. Dies kennt man ja. Dann wird auch noch pauschaliert vom sogenannten Sozialstaat gesprochen (ach ja, wieder ein Wertung ohne Tatsachen), als sei damit alles gesagt.

Tatsache ist, dass jeder/jede, der oder die unverschuldet in Not geraten, Anspruch auf Sozialleistungen hat/haben und diese auch bekommt/en, um ein menschenwürdiges Leben zu sichern. Darüber hinaus erkenne ich keine unwürdigen Zustände, soweit die Normen richtig angewandt werden. Unwürdig ist manchmal allenfalls die Handhabung. Aber auch dies kann man klären, so man denn will.
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