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Weibliche Wut...

Weibliche Wut...
Ich hab da heute etwas sehr Interessantes gefunden und möchte es in der Gruppe gerne zur Diskussion stellen.
Meines Erachtens nach ein total wichtiges Thema im Hinblick auf die Verarbeitung von Schicksalsschlägen und psychischen Problemen.

Wie seht Ihr das?
****ko Frau
832 Beiträge
Ich habe gelernt, meine Wut zu unterdrücken.
********mira Frau
2.793 Beiträge
Gutes Thema.
Ich erwische mich selbst dabei - wütend sein ist nicht cool. Bei mir - bei anderen Mädchen.
Aber wir sollten Gefühle leben dürfen. Dennoch denke ich, dass es nicht nur Mädchen betrifft. Auch Jungen. Männer, Frauen, Alle.

Aber ja - Wut ist "männlich". Laut, hart, Gewalt.
Verzeihen ist "weiblich". Leise, zart, Liebe.

Dabei geht es um so viel mehr als das.

Ich mag es nicht wütend zu sein. Vater war wütend. Es tut weh. Ergo: Wut tut weh.
******wen Frau
15.540 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich glaube, ich habe diesen im EP beschriebenen klassischen Weg gelernt, von der Wiege auf: Mädchen sind nicht wütend. Mädchen fressen alles in sich rein. Mädchen sind niedlich, fröhlich, herzlich. Aber nicht wütend. Als Borderliner konnte ich das ganz hervorragend, meine Wut von mir abspalten, so gut, dass daraus eine eigene Persönlichkeit hervorging (im Rahmen der dissoziativen Identitätsstörung, DIS), die allein diese Wut kanalisiert. Früher allein gegen mich.
Jetzt gegen andere. Ich habe gelernt, dass Wut zu mir gehört wie jedes andere Gefühl auch. Ich darf Wut fühlen, und ich darf Wut äußern. Einzig achte ich darauf, dabei stets gerecht zu bleiben, und zu vermeiden, das Opfer meiner Wut zu erniedrigen. Gelingt mir nicht immer, aber ich bin ja auch nicht perfekt. Aber mich meiner Wut zu entäußern, Missfallen auszudrücken, auch mal laut werden, Grenzen aufzeigen, eigene Verletzung oder Enttäuschung thematisieren: kann ich inzwischen sehr gut.
Meine Arbeit ist mir da ein gutes Lehrfeld, da kann ich täglich üben, sensibel meine Wut zu äußern, wenn mir etwas nicht passt. Dabei muss ich nicht laut werden. Wut kann ich auch in Worten transportieren, wenn ich dabei auf Flüsterlautstärke oder extrem freundlich bin. Achtsam horche ich in mich hinein und beschreibe, wie es in mir aussieht: Ich bin wütend. Da schwelt Zorn in mir. Etwas macht mich sauer, regt mich auf. Manchmal auch übertrieben oder grundlos, aber das Gefühl ist trotzdem da, und ich nehme es wahr, und akzeptiere es als zu mir gehörig.

Und ich fühle mich dadurch kein bisschen weniger als Frau, als vorher.
*********_1976 Frau
1.793 Beiträge
Ja dem ist so.
Wut ist - und das nicht unbedingt nur für weibliche Wesen- absolut tabuisiert.
Wobei bei wütenden Frauen oft der Ausdruck Hysterie fällt.
Das ist schon echt ätzend.
Ich kannte lange keine richtige Wut.
Ich habe Wut immer in Traurigkeit gewandelt und musste wütend werden und sein erst lernen.
Mittlerweile bin ich ganz gut darin aber habe noch Steigerungsmöglichkeiten.
Ich würde es gerne mal schaffen in einem Wutanfall nicht mit dem Weinen anzufangen.
Tolles Thema!

Ich bin 45 und habe mich bewusst noch nie so wütend erlebt wie es JETZT gerade der Fall ist.
WUT spüre ich schon länger gegenüber meinen Eltern, die ja immer nur das Beste für mich wollten. Sie sagen ich sei respektlos.... warum? Weil ich sage, was ich denke und fühle. Sie sagen ich sei undankbar. Und ich fühle mich schuldig. Sie haben immer gute Ratschläge, die ich ja nicht annehmen möchte. *nene*, will ich nicht mehr. Sie sagen, Du bist hilflos, wenn Du so bist...., so können wir Dich nicht sein lassen. Deshalb sind wir immer für Dich da (ob Du es willst oder nicht, Blut ist dicker als Wasser - Du wirst uns erst los, wenn wir tot sind. Du bleibst immer unsere Tochter).

ICH WEISS GAR NICHTS MEHR. Wer ich bin, was mich ausmacht, solange ich in diesem Gefängnis lebe. Das ganze Leben ist in schlechten Zeiten ein Gefängnis. Ich bezeichne mich als `"Fehler im System" weil ich nicht gelernt habe, dass Wut menschlich ist. Ich zweifel an mir, weil ich wütend werde - mit Mitte 40, wie ein kleines Kind, von 0 auf 180 in Rage gerate - und das auch "unschuldigen, unbekannten" gegenüber. Ich raste (verbal/ schriftlich) so dermaßen aus, dass ich denke gleich platzt mir der Kopf, weil die Wut so übermachtig ist. Danach die Erschöpfung, wie ein enormer Orgasmus, nur leider in keinster Weise positiv, sondern mit dem Resultat wieder in tiefe Depressionen und Infragestellen...

Mittlerweile frage ich mich, wieviele Teile noch in mir sind, die mich nicht als der Mensch leben lassen, der ich bin. Oder sein sollte...
*******nin2 Frau
683 Beiträge
Rote_Zora_1976
finde mich in Deinen Zeilen wieder.
Habe es ja nicht gelernt zu streiten und platze dann oft innerlich. Und weiß nicht wohin mit mir.
In der Tagesklinik, in der ich 13 Wochen war, durfte ich immer wieder an einen Boxsack. Da habe ich ordentlich Dampf abgelassen.
Ich habe auch nur Harmonie vorgelebt bekommen und habe dadurch die Wut auch immer schön in mir weit weg gedrückt.
Macht mich gerade sehr traurig und nachdenklich, aber trotzdem ein interessantes Thema.
*****s_T Mann
194 Beiträge
Ich glaube auch, dass sehr viele, nicht nur Mädchen, sehr früh bereits in den ersten Lebensjahren gelernt haben, "negativ besetzte" Gefühle (wie Wut, Aggressionen, Trotz, Neid etc.) zu unterdrücken und abzuspalten, weil die Mutter damit überfodert war bzw. diese nicht spiegeln und adäquat darauf reagieren konnte.
So lernt man schon frühzeitig, so zu sein, wie andere einen gern hätten bzw. wie man denkt, dass andere einen gern hätten und entfremdet sich von seinem wahren Selbst.
Aber diese Gefühle gehören ja trotzdem zu jeder menschlichen Persönlichkeit und wenn sie nicht mehr wahrgenommen und unterdrückt werden und nicht ausgelebt werden können, führt das eben zu den bekannten psychischen Störungen, wie schon der Name Depression zum Ausdruck bringt. Denn darunter sitzt der tiefe Schmerz über diesen Verlust.
******wen Frau
15.540 Beiträge
Gruppen-Mod 
Analog erlernen aber auch viele Jungs, bestimmte Gefühle zu unterdrücken.
"Sei ein Mann!"
"Jungs weinen nicht."
Männer müssen stark sein, dürfen keine Schwäche äußern, vermeintlich schwache Reaktionen wie Weinen und Trauer sind verpönt. Es sind also nicht nur die Mädels, denen ganz oft bestimmte Gefühlsreaktionen "ab-erzogen" werden.
**********reams Frau
522 Beiträge
Sehr kluge, wahre Worte
Ich kriege eine Riesenwut, wenn ich so etwas sehe.
Egal, ob männlich oder weiblich.
... das tut man nicht, so ist man nicht...
Was soll das? Wer ist denn bitte man?
Ich maskiere Angst mit Wut, denn dadurch bleibe ich handlungsfähig
Angst ist passiv, Wut aktiv.
Mein Motor, Sachen zu lösen, mich zu wehren.
Ohne sie geht es für mich nicht
*****sin Mann
8.333 Beiträge
Zitat von ******wen:
Analog erlernen aber auch viele Jungs, bestimmte Gefühle zu unterdrücken.
"Sei ein Mann!"
"Jungs weinen nicht."
Männer müssen stark sein, dürfen keine Schwäche äußern, vermeintlich schwache Reaktionen wie Weinen und Trauer sind verpönt. Es sind also nicht nur die Mädels, denen ganz oft bestimmte Gefühlsreaktionen "ab-erzogen" werden.

Darauf wollt ich gerade eingehen. Und auch Jungs müssen heutzutage oft lernen, sich "zusammenzureißen" und nicht laut zu werden, oder gar wütend.
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
als kind hatte ich immer einen heidenrespekt vor meinem kollerischen vater. ungeduldig, schnell laut werdend, keinen nerv, mir mathe und physik oder chemie zu erklären ... und er hat auch schnell "gebrüllt".

mutti hingegen war, als ich klein war, die leise, die tröstende, die, die wenn es schwierig wurde, sich ins bett gelegt hat und geschlafen hat. in meiner kindheit hat sie mit ess- und brechsucht gekämpft und mit depressionen.

und ich hab mir den schuldschuh angezogen. schon ganz früh. in mir war verankert, wut ist scheiße, wut gehört nicht zu dir. wut darf nicht sein. wenn du wütend bist, hast du keine freunde, bist allein, und niemand liebt dich, etc. pp.

als jugendliche, junge erwachsene und kind war ich selten wütend und wirklich mal laut. ich habe mich an meine vertrauenspersonen "angeschmiegt", war extrem introvertiert, etc. pp.

später habe ich mich immer sehr verurteilt, wenn ich laut wurde und wütend gewesen bin. mich fertig dafür gemacht und klein ...

mit dem wegfall des angstdeckels über meinem bordidasein ist keine drosselung mehr da und ich bin noch schneller und auch lauter da, wo ich früher nie sein wollte und es mir auch nie erlaubt habe.

ich habe erkannt, dass ich in gewisser weise sehr meinem vater ähnel, und das der einzige weg dieses aufbrausende und laute und manchmal auch ungerechte zu "besiegen", der weg ist, mit diesen charakterzügen vernünftig umzugehen. sprich: sie nicht zu verneinen, sondern ihnen auch raum zu lassen.

im moment ist das alles sehr explosiv, wie ein pulverfass in manchen situationen. aber ich verurteile mich nimmer dafür. ich mach mich deswegen nimmer fertig, sondern gebe dem raum.

es ist nicht schön, jemand anderen zu verletzten - verbal meine ich. aber es gehört zur kommunikation mit dazu. es ist menschlich. und nur wenn ich meine eigene wut na die hand nehme, sie wütend sein lasse, sie laut sein lasse, ... wird es irgendwann vielleicht so sein, dass sie eben nimmer so schnell explodiert, etc. pp.

und ich brauche auch keine angst haben, dass freunde danach keine freunde mehr sind. wenn sie es danach nimmer sind, dann waren es keine echten freunde. dann sollen sie mir den buckel runter rutschen ...

aber ich war und bin ja auch viel mehr als eine "frau". ich bin auch "mann". ergo ist das auch son ding, eben auch diese seite anzunehmen und zu aktzeptieren.
******una Frau
7.025 Beiträge
Boah, so viele wahre und traurige Worte, in denen ich mich sehr wiederfinde.

Danke für soviel Offenheit! *blume*
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
p.s. kann man diesen thread ganz oben imf orum irgendwohin pinnen, dass er nicht verloren geht? ich finde das thema gerade sehr wichtig. nicht nur wegen mir selbst. aber mir scheint, viele menschen haben probleme mit negativ gefärbten gefühlen.

man darf nicht eifersüchtig sein.
neid ist blöd
wut ist kontraproduktiv
aggro ist unkommunikativ
etc. pp.

giftige galle spukte ihr gehirn, als sie sich dabei ertappte ...
*****s_T Mann
194 Beiträge
@*********ose_K

Verweg: Ich respektiere deine Gefühle und Gedanken, aber "...jemand anderen zu verletzten - verbal meine ich. aber es gehört zur kommunikation mit dazu. es ist menschlich...".

Nein, jemand Anderen zu verletzen, gehört nicht zur Kommunikation. Dies passiert eben, wenn man sein eigenes Erleben und Gefühle nicht richtig kennt bzw. den darunter liegenden Schmerz und Verlust auf andere projeziert. Es ist sinnvoll zu lernen, dass so etwas nicht passiert. Das heißt nicht, dass man Anderen nicht eine gegenteilige Meinung mitteilt, Grenzen kommuniziert und sagt, was einen stört, aber eben durch gewaltfreie Kommunikation.
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
sorry. da kennst du die menschen aber schlecht und mich schon mal gleich gar nicht. egal. gewaltfrei wird eine kommunikation nie sein - in meinen augen. das wäre übermenschlich und ein zustand, den ich nicht anstrebe. weil perfektion a) unerreichbar ist und b) ein toter zustand ist. für mich nicht erstrebenswert.

aber gut mit mir umgehen lernen im zusammenspiel mit anderen menschen, undmich akzeptieren lernen,w ie ich nun mal bin, damit ich mich nicht selbst zermartere. das will ich allerdings schon.

menschen, die immer friedfertig und eitel sonnenschein blah und bloß imnmer allers korrekt und niemand etwas zuleide tun. ... ich überspitze das jetzt mal mit deiner gewaltfreien kommunikation. die sind mir suspekt.

denn jeder mensch hat irgendwo seine dunklen ecken und dämonen und ist manchmal anderen gegenüber ein arsch. es werfe der zuerst den stein im glashaus, der von sich behauptet, ein heiliger zu sein.

ich bin das nicht, und ich mag das auch nicht sein. denn ich mag - für mich und andere - immer authentisch sein, und das bin ich auch. bei mir weiß man, woran man ist.
*****s_T Mann
194 Beiträge
@*********ose_K

Ich glaube, du hast da etwas missverstanden oder nicht aufmerksam gelesen? Lies bitte mal, was gewaltfreie Kommunikation ist, falls es dich interessiert.

Das hat nichts mit Perfektion zu tun (im Gegenteil) oder dass jemand keine dunklen Seiten hätte oder gar, nicht so sein sollte, wie er ist. Das soll er ja gerade, falls du gelesen hast, was ich schrieb.
******una Frau
7.025 Beiträge
Was Charlie _Rose schreibt, kann ich nur voll unterstützen. Grade dieses " alles gut und rundgelutscht" führt doch dazu, dass wir uns bis zur Unkenntlichkeit verbiegen. Und in Depression, Alkoholsucht etc abrutschen.

Wenn man nicht dem " Mainstream " entspricht, anders denkt und handelt, dann muss man sehr, sehr mutig sein, um einigermaßen authentisch bleiben, oder sein zu können.

Wut, Trauer, Schmerz zu artikulieren, und ja, dabei evtl auch ungerecht und verletzend zu sein, ist wichtig für die eigene seelische Hygiene. Besser als sich immer selbst zu kasteien und zu zerfleischen, weil man immer " politisch korrekt " sein muss.

Vielleicht kann man es anschließend erklären, relativieren... Jedem recht machen kann man es nicht! Soll man auch nicht. Vor allem, wenn es immer auf " eigene Kosten " geht.

*nachdenk*
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
danke. du sagst die worte, die ich gestern nur schwer aussprechen konnte. authentisch. das ist es ... *knuddel* und sich nicht mehr für andere verbiegen.
********mira Frau
2.793 Beiträge
Ich bin authentisch, eben weil ich gerne darauf zu achten versuche niemanden zu verletzen. Wut und andere negativ besetzte Gefühle muss man nicht zwangsläufig an anderen Menschen auslassen. Kommunikation kann auch dann stattfinden, wenn man diese Gefühle vorab anders verarbeitet hat. Ich finde es sehr übergriffig wenn mein Gegenüber mich dafür nutzen möchte. Es sei denn, ich bin einverstanden, aber das ist ein anderer Kontext.
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
Ich nutze die anderen Menschen nicht aus. Nur wenn ich just in dem Moment wütend bin U grad näher mit einem Menschen zu tun habe im privaten und mich nicht zurückziehen kann, weil keine Möglichkeit, sage ich halt, dass ich gerade wütend bin und warum. Ich versuche es jedenfalls, möglichst ohne jetzt dabei die Wut an meinem Gegenüber auszulassen. Das passiert nur, wenn ich überbordere und das tut mir dann auch leid. Aber ich negiere meine Wut nimmer, verstecke sie auch nimmer oder Spalte sie von mir ab. Wenn ich in der Lage bin, rede ich darüber, wenn es mir wichtig erscheint. Das hat nix mit übergrifgigkeit zu tun, sondern eben mit authentisch. Wenn du jahrzehntelang in deinen Tagträumen Idealen hinterhergehangen bist, weil die Realität zu Schmerz oll U überfordern gewesen ist, ist das der einzige Weg hinaus. Und in diesem Sinne war U bin ich ganz bordi. Ich habe ideal Bildern hinterhergehechelt.

Grenübergriffig sind ganz andere Dinge in meinen augen: wennmir z. B. Vorschreiben will, wann ich wie und wo zu sein habe. Oder Mutti mir in meinen kleidungsstil reinredet u mir z. B. Ungefragt Klamotten kauft. Übergriffig ist in meinen Augen auch, wenn jemand mich an sich klammert, mir sagt, dass ich mich auch täglich zu melden habe, wenn mir jemand vorschreibt, was ich zu denke u zu fühlen habe. Etc.

Es liegt nicht in meinem verantwortungspart, wenn jamand sich nicht von mir nicht abgrenzen kann. Aber ich kann dafür sorgen, dass ich meine negativgefühle, wenn es mir denn möglich ist, mit mir allein ausmache.aber manchmal ist die Situation einfach nicht dafür gegeben. Das Leben ist nicht schema f.
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
P. S. @********mira ich verstehe darunter etwas anderes. Authentische Menschen leben ihre Gefühle, lassen sich aber nicht von ihnen regieren. Aber die Mehrheit der Menschheit ist mit authentischen Menschen überfordert. Weil sie sich a) nicht abgrenzen können und B) Wahrheiten gar nicht hören und auch nicht vertragen können.
********mira Frau
2.793 Beiträge
@*********ose_K Ich verstehe, dass es für dich anders ist und akzeptiere das auch.

Dennoch ist es für mein persönliches Empfinden übergriffig. Ich möchte nicht ungefragt Plattform für die Auslebung der Gefühle Anderer sein. Darunter habe ich lange gelitten. So hat jeder seine Geschichte und seine "Dämonen".

Ich schrieb auch nicht, dass Authentizität generell so ist, dass man anders handelt. Ich schrieb, dass ICH authentisch bin, weil ich es für mich anders möchte. Ich unterdrücke meine Gefühle auch nicht.

Eine Situation, in der Wut/Trauer/etc aufkommt, ausgelöst durch eine anwesende Person und keinerlei Möglichkeit zum Rückzug - ja dann passiert es mir natürlich auch, dass ich meine Gefühle am Gegenüber kanalisiere. Aber das ist ja nicht der Regelfall.

Und doch, es ist in Jedermanns Verantwortung ein Stück weit die Grenzen des Anderen zu wahren. Darum lernen wir schon früh Sozialisation.
******una Frau
7.025 Beiträge
Warum ich schrieb, man könnte auch verletzend sein?

Wenn Menschen in der engen Umgebung (Eltern, Verwandte, Freunde etc) übergriffig sind, nicht begreifen, dass die mir schaden mit ihrem Verhalten ( warum auch immer), dann ist es ein Weg, sich selbst zu schützen, indem man Grenzen setzt zb, das kann sehr verletzend für das Gegenüber sein, aber wichtig für mich selbst.

Dann ist die gewohnte " gesellschaftliche Geschmeidigkeit " nicht mehr angebracht, aus Selbstschutz. Den wir aus der " verdammten " anerzogenen " politischen Korrektheit " fallen lassen, denn man muss ja immer " nett " sein.

NEIN... Schluss mit " nett "!

*my2cents*
********eams Frau
2.907 Beiträge
Möglicherweise denke ich zu kompliziert aber ich verstehe nicht was "weibliche Wut" ist. Gibt es dann auch männliche oder transsexuelle Wut?
Äußert sich Wut anders nur weil das Geschlecht anders ist?

Ich dachte immer und bin auch heute noch davon überzeugt, dass Gefühle -emotionale Zustände- geschlechtslos und sehr variabel in ihrem Auftreten sind.
Auf Wut bezogen würde ich folglich eher unterscheiden zwischen lauter, leiser, kalter, heißer, unterschwelliger, usw. Wut.
Je nach Persönlichkeitstyp hat jeder Mensch vermutlich seine ganz eigene Mischung wie er Gefühle fühlen kann/wird.
Stereotypes Beispiel (nur zum Verständnis): Ein cholerischer Mensch wird vermutlich eher laute Wut als leise Wut fühlen (können).

Vermutlich nur war der EP gar nicht darauf bezogen, sondern eher darauf, wie erziehungstechnisch in unserem Kulturkreis der Umgang mit Emotionen geschlechtsunterschiedlich anerzogen wird. Hier speziell die Erziehung weiblicher Menschen in Bezug auf das Empfinden von Wut.


Hmmm... Mir fällt nicht ein, wie es mir anerzogen wurde. Nur, dass für mich vieles emotional/psychisch Wo in meiner Erziehung falsch gelaufen ist. Weswegen ich heute bin, wie ich bin: Ein Potpourri an Emotionen, leicht zu verwirbeln, gleichzeitig in Emotionen verharrend/angewachsen und unausgereift. Mein Verstand, das Rationale, ist dafür überdurchschnittlich ausgeprägt. Wenn man so will das Über-ich. Insgesamt eine explosive Mischung, die relativ regelmäßig getriggert wird.

Ich weiß um diesen Umstand, und je nach Verhältnis von rational zu emotional kann ich damit meiner Umwelt unterschiedlich gut begegnen.


PS: Was mir so aufgefallen ist, ist dass unser Kulturkreis sich wesentlich lieber an negativen Dingen aufhängt/-geilt als an Positiven. Sollte einem das zu denken geben?
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