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Erschöpft und kraftlos

******984 Frau
434 Beiträge
Themenersteller 
Erschöpft und kraftlos
Hallo meine Lieben

Ich muss mir das jetzt einfach von der Seele schreiben.
Aber erstmal zu Erklärung ein paar Worte zu mir und meiner Situation.
Ich mache eine geschützte Umschulung, habe im März meine erste Prüfung und im Juli bin ich theoretisch fertig.
Diagnosen von mir: PTBS, Borderline, Dissoziative Störungen.
Ich wohne mit meiner Mutter zusammen, die selbst auch Depressionen hat, Bipolare Störung und manisch ist.

Zu meiner jetzigen Situation:
Hab natürlich panische Angst vor den Prüfungen, Angst wie es danach weiter geht.
Im November habe ich erfahren das mein bester Freund, mit dem ich, durch Umzug, leider nur sehr sporadisch bis überhaupt keinen Kontakt hatte, chronische Leukämie hat.
Allerdings hat er nichts genaues über seinen Gesundheitszustand gesagt.
Am 23.12. habe ich dann erfahren das er auf Intensivstation liegt.
Natürlich bin ich gleich zu ihm gefahren und war sehr geschockt über seinen Zustand.
Kurz darauf durfte er wieder auf normale Station.
Ich war seitdem jedes Wochenende bei ihm. Meinstens bis zu 10std. Leider hat er dann einen Infekt bekommen. Habe mir natürlich Vorwürfe gemacht, da ich kurz nach Silvester erkältet war und ich geglaubt hab, ihn angesteckt hab.
Meine sehr sensible Mutter: du hast ihn bestimmt angesteckt.
Bähm *umfall*
Dank meiner Therapeutin einigermaßen aus diesen Gedanken raus gekommen.
Am Dienstag der nächste Schlag: Heiko,mein bester Freund liegt wieder auf Intensivstation, sieht sehr schlecht aus.
Ich komplett zusammen gebrochen.
War am Mittwoch und Donnerstag bei ihm.
Ich weiß selbst, das ich mir damit zu viel zumute und ich deswegen so erschöpft bin, aber er ist mir sehr wichtig und ich bin sogar am überlegen meine Ausbildung abzubrechen oder das Jahr wiederhole.
Mein größtes Problem an dem ich therapeutisch arbeiten muss, ist mehr auf mich selbst zu gucken und mich nicht immer für andere aufgebe.
Kennt ihr solche Situationen?
Was macht ihr dagegen?
Was kann ich tun das ich Kraft sammeln kann und Meine Ausbildung, meine Mutter und meinen schwer kranken Freund unter einem gut bekomme?
Ich kann einfach nicht mehr
Mein Kopf ist einerseits total voll aber irgendwie auch leer *snief*
Gesa_1984,
das, was du da schreibst, kenne ich verdammt gut aus eigener Erfahrung. Der Tod einer engen Freundin (Lungenkrebs) warf mich ziemlich aus der Bahn, dass du deinen Freund liebst, zeigt dein Text. Übe Erfahrungen in anderen Gruppen, wo es emotional kalt wirklich nur um Sex geht, möchte ich mich hier nicht äußern, da der Support sofort zensieren würde: Fingervondeswinger.

Bei mir, ich bin aktuell wegen F 62 (Arbeitsmarkt, einige Symptome von Borderline und Autismus, die ich bei mir entdeckt habe, sind klinisch diagnostiziert Folgen der PTBS, diagnostiziert wurde eine Posttraumatische Belastungsstörung oder Anpassungsstörung, die behandelnden Fachkräfte "prügeln" sich da noch) in ambulanter psychiatrischer Behandlung, ist die Sache ähnlich.

Ich bin, diagnostiziert wurde klinisch ein autistisches Verhaltensmuster, meine Selbstdiagnose Autistische Spektrumstörung war also schon mal ganz gut für einen Laien, ein Grenzfall, der eher rational als emotional denkt und handelt, Verschaltungen, die bei Nichtautisten im Limbischen System liegen, sind also bei mir zum Neocortex "verdrahtet". Um es kurz zu fassen:

Ich "verpasste" mir in Eigenleistung, indem ich mich als autistischer Grenzfall mit dem Fachwissen über Trauma, Depression, Borderline usw. versorgte, eine NET und NLP. Hierdurch lernte ich, mit meinem seelischen Schaden zu überleben, musste aber leider eine begonnene Ausbildung zum Lebensberater (Personal Coach) abbrechen.

DAS KANNST DU AUCH, LASSE DICH NICHT UNTERKRIEGEN!!!

So traurig das für dich auch ist, du liebst deinen Freund: Wenn ich ihn durch eine Knochenmarkspende retten könnte, würde ich das tun, aber ich befürchte, du wirst ihn verlieren. Nach dem Schicksalsschlag, ich kenne es selbst, muss das Leben weiter gehen, du darfst dich nicht aufgeben:

Befasse dich online zuerst mit dem Thema Trauerarbeit. Dann befasse dich mit deinen weiteren seelischen Problemen wie https://mediathekviewweb.de/#query=borderline , den Downloader, er eröffnet dir eine umfangreiche Media - Bibliothek, wo du dich weiter informieren und somit weitgehend selbst behandeln kannst, kriegst du gratis dazu.

Halte dich "gesalzen", du schaffst das. Bei Facebook findest du unter Selbsthilfegruppe Depression, wo ich unter Klarnamen dabei bin, weiteren Rat und Hilfe.
******984 Frau
434 Beiträge
Themenersteller 
Er hat ne Stammzellentherapie bekommen, leider anscheinend nicht angeschlagen, weil auch zu spät gehandelt worden ist.
Ich mache seit 2011 Therapie und bin auch sehr gut darin, mich selbst zu reflektieren.
Im Hinterkopf weiß ich auch, was gut für mich ist, was ich machen Soll, aber ich bekomme es nicht umgesetzt.
Das von der Seele schreiben tut auch ganz gut
********eams Frau
2.906 Beiträge
Liebe Gesa,
Ich finde es toll dass du dich uns hier öffnest.

Du merkst dass du mit deiner Kraft am Ende bist aber möchtest trotzdem für die wichtigsten Menschen in deiner Umgebung da sein.
Mit dem was ich jetzt schreibe möchte ich dir keinesfalls zu Nahe treten oder dich verletzen! (manchmal passiert mir das leider weil es nur geschrieben ist)

Ich verstehe dass du deinem Freund beistehen möchtest, und das ist auch gut. Aber da möchte ich dir jetzt eine Frage stellen:
Glaubst du dein Freund würde wollen dass du dich damit (noch mehr) kaputt machst? Oder dass du dein Leben deswegen komplett aufschiebst?
Ich vermute nicht.

Natürlich mag seine Zeit begrenzt sein und alles in dir sträubt sich dagegen dass es vielleicht für ihn bald Zeit ist dieses Leben zu verlassen. Daher auch voll verständlich dass du (unbewusst) so viel Zeit bei ihm sein möchtest wie möglich. Dazu wieder eine Frage: Wie würdest du es dir umgekehrt wünschen? Sollte dein Freund sein Leben plötzlich nur noch um dich bauen und seine Zukunft und Gesundheit in den Wind schießen?
Oder wäre dir lieber er verbringt Zeit mit dir ohne sich dabei selbst zu verlieren?

Ich weiß, es mag sich sehr fies anhören.

Aber ich hab vor einigen Jahren meine Oma verloren die für mich sehr wichtig war und auch da war es ein Prozess. Ich wollte sie nicht gehen lassen und hab sie unbewusst ans Leben gekettet. Hat es für uns beide schlimmer gemacht.

Bitte suche dir regelmäßig Möglichkeiten deine Akkus aufzuladen und höre auf deinen Körper. Und bitte schieb deine Umschulung nicht auf.
******984 Frau
434 Beiträge
Themenersteller 
Liebe Lana

Natürlich würde er das nie wollen und das weiß ich auch
Umgekehrt würde ich das erst recht nicht wollen (typische Gedanken von mir: ich hab das nicht verdient)
Möcht ärgert es auch wahnsinnig das ich weiß was ich "falsch" mache und was eigentlich das richtige für mich ist.
Trotz 7 Jahre Therapieerfahrung muss ich mir noch Tricks einfallen lassen gegen, was auch immer es genau ist, anzukämpfen.
Was auch wieder anstrengend ist.
Ich muss auf jeden Fall dringen nochmal mit meiner Therapeutin besprechen wie es weiter geht.
Für mich gibt es entweder die Lösung das ich mir ne Auszeit in der Klinik nehme oder ich die Prüfungen um ein halbes Jahr verschiebe.
****54 Mann
3.576 Beiträge
Hey gesa, fühl Dich erstmal gedrückt. Du hast wirklich viele Baustellen gleichzeitig, das kann und muss man nicht schaffen. Ist erlaubt, Dich da selbst zu schützen und etwas heraus zu ziehen. Und erst scheibst Du auch:
******984:
Mein größtes Problem an dem ich therapeutisch arbeiten muss, ist mehr auf mich selbst zu gucken und mich nicht immer für andere aufgebe.
Ja, tue das und hole Dir Unterstützung von Deiner Therapeutin dazu.

Aber jetzt bist Du wieder dabei, Deine eigenen Projekte zu opfern:
******984:
Für mich gibt es entweder die Lösung das ich mir ne Auszeit in der Klinik nehme oder ich die Prüfungen um ein halbes Jahr verschiebe.
Nur weil Deine Projekte diejenigen sind, auf die Du selbst am meisten Einfluss nehmen kannst, sind es doch nicht automatisch diejenigen, die auch als erste zurückstecken müssen.

Ich weiß nicht, ob Deine Mutter grade in einer schweren Depression ist und Anschub braucht. An der Manie änderst Du eh nix. Kannst Sie höchstens darauf hinweisen, wenn sie wieder überdreht. Wie wär's mit der Tagesklinik für sie, falls sie zu belastend ist in der gemeinsamen Wohnung? Du bist Tochter und nicht Krankenschwester! Schon Dein ganzes Leben lang.

Und die Sache mit Deinem Freund tut mir auch sehr leid. Habe grade einen durch Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren. Wir haben seit unseren Diplomarbeiten zusammen gearbeitet, einen Beruf daraus gemacht und uns gegenüber gesessen. Habe ihn regelmäßig im KH und im Hospiz besucht und es hat mich sehr mitgenommen, seinen Verfall mitzuerleben. Zuletzt aber waren ihm nur seine Familie, seine Kinder wichtig. Ich habe mich etwas raus gezogen und ihm Alles berufliche aus unserem gemeinsamen Büro vom Hals gehalten. Dafür war er mir dankbar und belasten wollte er niemand.
Du wirst viele Berichte hören können, das Sterbende den Moment abpassen um zu gehen, wenn sie endlich mal alleine sind. Setze dich nicht unter Druck, begleite in so, wie es für Dich gut tut und machbar ist. Er wird es verstehen und wahrscheinlich geht es ihm damit auch besser. Für Dich ist die Trauerbegleitung ein guter tipp, auch wenn es sich merkwürdig anfühlt. Er lebt doch noch und vielleicht gibt es noch Hoffnung.

Andererseits: Eine Prüfung um ein halbes Jahr verschieben? Wenn's nur das ist. Auch nicht die Welt. Aber das sollte nicht die Ausrede sein, dass Du Deine Kräfte noch mehr ausbeutest (=Kinder psychisch kranker Eltern: Du brauchst die Welt nicht zu retten, das ist nicht deine Aufgabe. Du bist selbst auch wichtig *achtung* )
Es ist nur kein Beinbruch, wenn Du untern dieser Belastung Arbeitszeiten kürzt oder eine Prüfung verschiebst.
******984 Frau
434 Beiträge
Themenersteller 
Mein Freund hat den Kampf leider verloren und ist heute verstorben.
Seit gestern bin ich zur krisenintenvention in der Klinik.
Ich war noch nie so froh in einem geschützten Rahmen zu sein wie jetzt gerade.
Mein energielevel ist auf Null
Jetzt heißt es trauern und dann neue Kraft sammeln.
Gesa, mein aufrichtiges Beileid.
Ich kenne das: Eltern, Walli, selbst unsere Hunde, sie gehörten zur Familie. Bleibe in jedem Fall so lange wie möglich in der Klinik, dort wird mit dir professionelle Trauerarbeit geleistet. Daher gebe ich jetzt als Laie, um dich werden sich jetzt professionelle Therapeuten kümmern, außer Aufrichtiges Beileid keinen Kommentar ab.
*****oth Mann
845 Beiträge
Liebe gesa_1984,

mein aufrichtiges Beileid für deinen Verlust. Ich wünsche dir, dass du die Leere, die jetzt in dir ist bald akzeptieren lernst denn das darüber hinweg kommen wird nicht wirklich einsetzen. Behalten deinen Freund mit all dem in Erinnerung, das euch glücklich gemacht hat.

Nimm die Hilfe in der Klinik an, auch wenn es schwer fallen mag.

LG Hellmoth
(Mitglied)
******984 Frau
434 Beiträge
Themenersteller 
Dankeschön
Ich nehme die Hilfe auf jeden Fall an. Ich schaffe das in meinem jetzigen Zustand nicht alleine.
Das schwierigste wird sein nicht in meine Vorwürfe-Spirale rein zu kommen.
*****ter Mann
5.313 Beiträge
Hallo gesa_1984
auch von mir mein herzlichstes Beileid
Zu diesem Thema
kann ich mich nur anschliessen....seit jahren kämpfe ich dagegen an und seit 1 jahr bin ich am ende und in ein er situation gefangen wo von einem verlangt wird ,trotz reha die gerade läuft,wieder zu funktionieren...nix klappt mehr egal in welchem bereich und dazu steh ich mit allem alleine da...
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