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Definition

********itch Frau
79 Beiträge
Themenersteller 
Definition
Ich hoffe mal das Thema passt in diesen Bereich und ist keine Widerholung. Ich hatte die Suche verwendet, aber das was da als Ergebnis kam hat meine Fragen nicht beantwortet und ich wollte auch keine Uralt-Threads ausgraben.

Mich würden mal folgende Dinge interessieren:
Wie wichtig ist euch die Definition eurer Beziehung?
Wieso ist es eine Definition notwendig?

Meine persönliche Einstellung ist geht eher in Richtung „Es ist was es ist“...
und ich tue mich schwer zu sagen meine Beziehung passt in Schublade XY, vor allem aber muss ich da keinen Namen für haben oder das ganze beschreiben, denn der Reiz geht dann irgendwann verloren wenn man es zu sehr zerredet....

Wie wichtig ist die Abgrenzung zu anderen Beziehungsformen?

Ich habe oft das Gefühl, dass es so eine Art moralische Hierarchie gibt (aufsteigend von Swinger über Promiskuität und „in offener Beziehung“ zu Poly) ich habe aber Schwierigkeiten mich da wirklich wiederzufinden bzw. finde mich und meine Einstellung / Vorlieben ein bisschen in allen Bereichen. Das ist zum Teil auch zeitlich oder von den Personen / Kontakten / Partnern abhängig.

Wie steht ihr zum Thema Bewertung?

Das ist so ziemlich das schwierigste Thema. Ich mag Bewertungen nicht. Ich tue mich absolut schwer damit zu sagen Person A ist mir wichtiger oder mag ich lieber als Person B. Hier wird ja oft von Center und Wing gesprochen. Sind dann die Gefühle qualitativ oder quantitativ anders?
Ich weigere mich das zu auch nur zu versuchen eine Wertung zu finden, was zugegebenermaßen oft zu Problemen führt, aber mich interessiert hier vor allem wieso das so wichtig ist, weil ich solche Bewertungen als möglicherweise verletzend ansehe und das versuche zu vermeiden.
Sicher differenziere ich z.B. zwischen Freunden und Bekannten. Allerdings ist das eher eine Beschreibung wie gut ich jemanden kenne, wie viel Zeit ich mit demjenigen verbringe und wie viel Vertrauen ich habe.


Die Teile zwischen den Fragen dienen lediglich zur Erklärung meiner Gedanken dazu und sollen niemanden verletzen, da ich mich in anderen Themen hier oft nicht so wiederfinde, halte ich es für sinnvoll meine Gedanken zu den Fragen dazu zu schreiben. Und ich möchte wirklich Antworten, weil ich einiges einfach nicht so nachvollziehen kann.
*********under Frau
4.373 Beiträge
Eine Definition einer Beziehung ist vielleicht wichtig zum gemeinsamen Verständnis wo Beide sagen ja das ist es. Das ist der Charakter, das Profil unserer Beziehung.

Alles Andere ist mir so wichtig wie ein Sack Reis der um fällt.
*******001 Mann
190 Beiträge
Definition...
Ich denke mal, dass keiner von uns Poly´s überhaupt
eine Definition benötigen wird. Möglicherweise denjenigen,
die gerade in eine solche Beziehung hereingestolpert
sind und sich nun neu ausrichten müssen/wollen wird
sie helfen.

Wer allerdings unbedingt eine Definition benötigt,
ist unser weiteres Umfeld, sofern sie eben nur entfernt
mal davon gehört haben, oder diese besondere Form
einer Beziehung in ihrem Bekanntenkreis auftaucht.

Diese Menschen werden sich nicht mit dem für und
Wider beschäftigen, sondern erfassen unser Sein
in einem Satz. Zu mehr Tiefgang werden die meisten
auch schon gar nicht bereit sein.

Man nimmt im Nebenbei eine Situation wahr und ordnet
sie ein. Schublade und fertig. Alles was uns nicht
besonders interessiert wird lediglich unter einem
Schlagwort gespeichert.

Das ist nicht weiter schlimm, denn jeder von uns reagiert
so, weil wir unsere Umgebung selektiv verarbeiten.

Hier besteht dann aber doch die Gefahr, wenn eine
Definition fehlt, dass diese durch einen Eindruck ersetzt
wird und die Polyamory lediglich als Pass fürs Fremdgehen
wahrgenommen wird.

Den wahren Zauber, den wir erleben dürfen und die
Verantwortung für mehr als eine Beziehung erfährt
dann schon niemand mehr...
*****888 Mann
17 Beiträge
Was der name schon sagt
polyamorie: Liebe für (viele), besser wohl Mehrere zu empfinden. Damit ist doch alles gesagt? Für unsere Gefühle benötigen wir doch keine allgemeingültigen Kategorien, die dann gern auch sofort missverstanden werden wollen oder können.... unsere Gefühle sind wie sie sind Punkt und wie Dritte das bewerten wollen, ist ausschliessslich deren Problem, und mit den geliebten Menschen finden wir liebevoll immer eine Basis.....
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Vorsicht mit einem "ach das braucht man doch nicht". Viele Menschen sind nur dann zufrieden, wenn sie sich irgendwo zugehörig fühlen, im Sinne einer Gruppenidentität.
Ein Tourist ist man, wenn ... ein Linksliberaler ist man, wenn ...., ein Leistungssportler wenn ... UND IN DER LIEBE "NORMAL" IST MAN, WENN....

Verlasse ich den letzten Kontext, drängt sich die Frage, was bin ich denn nun jetzt? für Viele geradezu auf. Denn Menschen brauchen auch Sicherheit. Und wenn ich jetzt (beispielsweise) Poly bin, dann - ab wann genau und wann nicht mehr? Und darf ich dann dies oder das? Oder gehöre ich dann ... hilfe! ... auch da nicht mehr dazu? Und wie beschreibe ich das für andere, wenn die mich fragen??? Wo sind die Instanzen, die mir sagen:

Brav, so bist du richtig und gehörst dazu!

Das ist dann der Tummelplatz der "Polynormativen", die sagen wo es lang geht.

Unterschätzt also das Bedürfnis nach sozialer Anerkennung nicht.
Und die, die hier schreiben: Nö, brauch ich nicht, ich liebe einfach drauf los, werden bei sich garantiert auch eine Ecke finden, wo sie Zugehörigkeit wozu auch immer, brauchen.

Ja und das ganz lebt von und mit Bewertungen. Das ganze Leben ist voll davon.
Bewertungen bieten Orientierung. Vermitteln ebenfalls das Gefühl OK zu sein. Oder auch nicht. Dann muss mensch sich anstrengen und was besser machen.

Und ich mag natürlich, wenn Menschen gut finden, was ich hier schreibe!!!
*zwinker*

P.S. Allerdings - Erleuchtete brauchen das nicht. Die definieren alles selbst. Für die findet die Welt eh nur im Kopf statt. Und Gedanken kann man austauschen.
********_fun Frau
287 Beiträge
Sie schreibt *zwinker* Also ich bekenne mich mal als jemand der Definitionen mag und vielleicht auch braucht. Liegt vielleicht in meinem Wesen - ich bin eher strukturiert. Mein Sohn z.B. hat autistische Züge (ist mehrfach behindert) und der vergöttert Struktur und Definition. Ich glaube daher: es liegt ein bisschen im Menschen tief wie sehr er oder sie Definitionen "braucht". Ich denke Definitionen sind ein Versuch sich zu verstehen und auch nötig da Menschen mit Worten kommunizieren. Sie sind also per se eine Folge aus der verbalen Kommunikation.
Ausserdem stimme ich einem Vorredner zu: als Menschen werten wir unbewusst und in sekundenschnelle den ganzen Tag - so verarbeiten wir unsere Umwelteindrücke und daran ist - sofern man flexibel bleibt und offen für einen zweiten Eindruck auch gar nichts negatives *zwinker* Meine Beziehung zu "klassifizieren" oder eine "moralische Hierarchie" wie die TE sie erwähnt ist mir gar nicht wichtig - vielleicht weil es mich wenig interessiert, was andere von mir denken. In der Hinsicht fühle ich mich sehr frei. Aber für mich selbst in meiner Beziehung möchte ich wissen, was ich für den anderen bin. Wie sieht er mich - wie sehen wir die Beziehung zueinander.
Ich möchte schon wissen, ob ich nur eine Option bin oder eine Priorität. Da spielt es auch keine Rolle, ob es weitere "Prioritäten" gibt *zwinker* Aber ich möchte wissen, versuchen zu verstehen...ich ordne die Dinge halt gerne - vermutlich gibt mir das ein gewisses Mass an Sicherheit. Das kann ich z.B. auch an meinem autistisch veranlagten Sohn gut beobachten - die Routinen, Definitionen geben im Sicherheit in einer unsicheren Welt, die einfach zu groß und unübersichtlich ist...
Und es spielt gar keine Rolle, ob es sich ggf. um eine Illusion handelt, solange es hilft das Leben zu meistern und sich nicht verloren zu fühlen *zwinker*
Ich habe bei diesen Definitionen auch keine richtige WErtung vorne im Kopf im Sinne von "gut oder schlecht" - insofern habe ich auch keine Angst jemanden zu verletzten! "Die Dinge sind was sie sind" - aber ich fasse das durchaus auch in Worte - ich will wissen was sie sind! Ansonsten klingt es für mich nach: ich bekenne einfach keine Farbe, lege mich nicht fest, lasse den anderen im Dunkel, weil er sonst ggf. verletzt wäre, wenn ich sage: xy ist mir im Moment emotional näher oder nimmt in meinem Leben eine wichtigere Position ein. Das würde aber nix an den Tatsachen ändern!
********_fun Frau
287 Beiträge
Danke Felix unsere Beiträge haben sich überschnitten...
*****gra Frau
5.051 Beiträge
Die Fragen
und Fragestellungen von lovely_witch kann ich gut verstehen. Mir begegnen sie auch, insbesondere wenn ich mit Menschen spreche und sage, dass ich mehrfach lieben kann und das auch möchte und tue. An sich ist das schon so eine Art Definition.

Mir ist wichtig, dass es Offenheit, Ehrlichkeit und Vertrauen gibt, besonders mit meinem Mann und natürlich zwischen der zweiten Liebe und mir. Und das ist für mich auch eine Art Bewertung, bezogen auf mich.

Aber es gibt in meinem Bewusstsein kaum Hierarchie - *gruebel* oder doch?
Das Leben mit meinem Mann ist mir das Wichtigste auf der Welt.
Dafür tue und lasse und erhalte ich Vieles.
Die Beziehung zur anderen Liebe ist mir ebenfalls sehr wichtig.
Dafür tue und lasse und erhalte ich auch Vieles.

Für das Gefühl zählt auch beides: das Gesamtpaket und das Hier-und-Jetzt.
Harmonie?
Identität?
Zugehörigkeit?

*ja* das ist mir wichtig.
********itch Frau
79 Beiträge
Themenersteller 
@ FroileinWunder mir reicht eben auch da es ist was es ist und und wie es ist und so soll es bleiben.....man kann die situation ja immer wieder gemeinsam reflektieren um zu schauen ob man etwas ändern möchte

Den wahren Zauber, den wir erleben dürfen...

in bezug auf ein anderes thema / eine andere gruppe hat mal jemand gemeint "es nervig sei dass so viele dieser leute durch die medien geistern und meinen sie hätten den heiligen gral gefunden" (ja das ist extrem ausgedrückt) aber ich bin für mich zu dem schluss gekommen, dass es daran liegen kann, dass diese menschen eben 08/15 nicht erfüllt und sie es deswegen so kommunizieren.....
lange rede kurzer sinn: vielleicht ist der "Zauber" den wir empfinden in uns weil wir uns so sind wie wir sind und das erkannt haben und danach leben....

@*****888 ist nicht schon die bezeichnung center und wing eine bewertung?

ich habe durchaus erlebt dass menschen mit denen ich beziehungen hatte darauf bestanden haben dass ich eine wertung im sinne von "ich will dann aber wichtiger sein als die anderen" vornehme
ich bin ich nicht bereit das so zu versprechen weil ich, wenn es zeitliche überschneidungen geben sollte, mich mal für den einen und mal für den anderen entscheiden würde....

@******Bln

ich habe für mich eben oft den eindruck das ich nicht dazugehöre oder eben nur teilweise
letztendlich denke ich aber auch, dass ich das nicht unbedingt muss (ob sich das immer auch so anfühlt lasse ich mal in den raum gestellt)....vielleicht ist es nicht nur die frage der zugehörigkeit sondern es spielt dann auch "ich bin anders können andere mich trotzdem gern oder lieb haben?" eine rolle
ich denke wir bauen alle einen mikrokosmos um uns herum auf in dem wir leute um uns haben die ähnlich sind und das ist schwieriger wenn man sich nicht zugehörig fühlt....

@********_fun

ja tun wir unbewusst aber wenn man darüber nachdenkt muss man das nicht bewußt wiederholen oder?

ich für mich kann nicht sagen a ist am wichtigsten und b kommt immer danach
für mich ist das was ich mit a habe ist mir wichtig dass was ich mit b habe ist mir wichtig und ich möchte keinen missen und ich kann oder will nicht sagen dass ich a immer den vorzug gewähre

ich denke die oben schon erwähnte aussage "ich will immer wichtiger sein als andere" funktioniert für mich einfach nicht der zweite halbsatz ist oft "dann nicht mit mir"
ich kann da aber auch kein bild finden mit dem ich das besser als so erklären kann
********itch Frau
79 Beiträge
Themenersteller 
Wertschätzung :)
Ich freue mich über jeden einzelnen Beitrag

Bis hierher also schon mal ein <3-liches Dankeschön für alle Antworten und ich bin gespannt auf alle weiteren *ja*
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
********itch:
Wie wichtig ist euch die Definition eurer Beziehung?
Wieso ist es eine Definition notwendig?


An und für sich ist mir das gar nicht wichtig. "Es ist, was es ist" passt da schon ganz gut.
Aber eine Definition kann der Verständigung dienen. Zwischen den beiden Beteiligten, aber auch nach außen hin. Dabei geht es mir weniger darum, ein einzelnes passendes Wort zu finden, als viel mehr um grundsätzlich Fragen der Erwartung, wohin man gemeinsam will, wie weit, was geht, wo Grenzen sind. Das definiert eine Beziehung ja auch und sich darüber zu verständigen finde ich extrem wichtig, um halbwegs sicher zu sein, dass man auf dem gleichen Dampfer unterwegs ist.



********itch:
Wie wichtig ist die Abgrenzung zu anderen Beziehungsformen?

Ich finde mich auch in verschiedenen Formen wieder und finde das auch völlig in Ordnung so, die Übergänge können fließend sein.
Aber ich merke schon einen Unterschied, ob ich mich jemandem im polyamoren Modus nähere oder im Rahmen meiner offenen Beziehung/Seite.
Außerdem ist es bei uns so, dass es für meinen Freund einen großen Unterschied macht, er eine Grenze braucht. Wir leben eben nicht die völlig freie Polyamorie.



********itch:
Wie steht ihr zum Thema Bewertung?

Ich finde Bewertungen nicht schlimm, vor allem nicht, wenn sie einfach da sind und sich auch nicht durch Ignoranz selbiger verscheuchen lassen^^
Ich lebe mit meinem Freund zusammen, wir bekommen unser zweites Kind, wir haben ein gemeinsames Konto, wir wollen ein Haus gemeinsam kaufen.
Das werde und will ich so mit niemandem sonst mehr aufbauen und könnte ich ja auch gar nicht.
Wir könnten ggf andere Menschen integrieren, aber auch das ist ja nur begrenzt möglich. Und die Vorstellungen mit drei oder vier Menschen unter einem Dach zu leben, die ja im Zweifel auch selbst wiederum andere Partner haben, schreckt mich ab. Kommune ist nicht so meins^^

Kinder und auch Zusammenleben geben einer Beziehung in meinen Augen definitiv eine andere Basis, eine stärkere Gewichtung.
Dahinter müssen andere Beziehungen bei mir zurückstehen.

Aber selbst als das noch nicht so war: Neue Beziehungen, die gerade erst entstehen, sind zB mMn automatisch erst mal wackeliger, sind sind ja noch nicht gefestigt. Das macht auf der einen Seite einen enormen Reiz aus, birgt auf der anderen Seite aber auch gewisse "Gefahren".
So ist das bei einer neuen monogamen Beziehung aber auch.

Für jemanden, mit dem mich schon zehn Jahrer verbinden, kämpfe ich anders, investiere ich anders, als für jemandem, mit dem es nach zwei Monaten schon kriselt.

Und ja, das alles hat auch Auswirkungen auf meine Gefühlswelt und führt für mich automatisch zu einer Art Bewertung.

Aber dafür schäme ich mich nicht *zwinker*


********itch:
Hier wird ja oft von Center und Wing gesprochen. Sind dann die Gefühle qualitativ oder quantitativ anders?



Bei Center und Wing geht es ja eher um die Konstellation und die "räumliche" Position, die man einnimmt:
Ein Center hat zB zwei Wings, sie sind also ein V, wobei das noch nichts über die anderen Beziehungen der Wings aussagt.
Dabei geht es aber nicht zwangsläufig um qualitative Zuordnung, sondern eher um die Form der Beziehung, zB im Gegensatz zu einem Dreieck, wo alle drei Partner auch untereinander verbunden sind.


********itch:
Ich weigere mich das zu auch nur zu versuchen eine Wertung zu finden, was zugegebenermaßen oft zu Problemen führt, aber mich interessiert hier vor allem wieso das so wichtig ist, weil ich solche Bewertungen als möglicherweise verletzend ansehe und das versuche zu vermeiden.


Aber bloß weil etwas verletztend wirken könnte, kann ich davor doch nicht die Augen verschließen oder vermeiden, es auszusprechen^^
Wenn jemand sich so in mich verliebt, dass er eine Familie mit mir möchte, dann ist das für mich schlicht nicht drin und so viel empfinde ich dann für denjenigen auch nicht.
Das mag für den anderen verletzend sein, aber das ändert ja nichts an den Tatsachen.
Ich empfinde unterschiedlich und auch qualitativ unterschiedlich. Das ist einfach so. Davon, dass ich das nicht ausspreche oder sehen will, ändert sich das ja nicht^^



********itch:
Allerdings ist das eher eine Beschreibung wie gut ich jemanden kenne, wie viel Zeit ich mit demjenigen verbringe und wie viel Vertrauen ich habe.


Eben.
Und empfinde du trotzdem für alle diese Leute gleich? Bekannte und Freunde? Sind sie dir alle gleich wichtig?
Wage ich zu bezweifeln, würde mich überraschen.
Es ist aber völlig ok, dass es so ist. Ich finde das normal und auch gesund.



Kompliziert und problematisch wird es immer dann, wenn unterschiedliche Erwartungen und Ansprüche aufeinandertreffen.
Meine ehemalige Zweitbeziehung hatte selbst Frau und Kinder. Hätte ich da einen gleichberechtigten Abspruch entwickelt, wäre das einfach für die Beziehung zu viel und nicht angemessen gewesen, bzw hätte zu Problemen geführt.

Aber so, wie es war, war es völlig ok, weil wir beide mit dem "Stellenwert" im Leben des jeweils anderen völlig zufrieden waren.
Auch wenn er hierarchisch untergeordnet war.
*********gruen Mann
29 Beiträge
Bei der Frage nach Definition,
bekomme ich etwas Bauchgrummeln und ein mulmiges Gefühl.

Ich denke sofort an Schubladenprinzip und festgelegte Statuten um ein so lebendiges und vielschichtiges Wunder, genannt Liebe in eine Form zu pressen.

Sicherlich brauchen wir in unserer Unvollkommenheit eine Form der Beschreibung unserer Gefühle und unserer Beziehungen, doch möchte ich einwerfen, dass für mich jede Beziehung und jedes Gefühl zu einem Anderen Einmalig und nicht austauschbar ist.
Außerdem obliegt alles dem Gesetz der ständigen Veränderung bei dem wir mitgehen können oder stur an dem festhalten wollen was wir eben hatten.

Darüber ist ein ständiger geistiger Austausch unter Liebenden möglich und nach meinem Empfinden nötig.

Wie ich meine neu gefundene Beschreibung meiner Liebe zu Anderen (Polyamor) in meinem Umfeld erkläre liegt viel an dem Vertrauen und der Aufmerksamkeit der jeweiligen Person.

Ganz provokant gesagt. " Wer kann schon Liebe in Worte fassen"
*****gra Frau
5.051 Beiträge
Stichwort Nachhaltigkeit
Gesetz der ständigen Veränderung

Da liegt ganz sicher ein Juckepunkt: vielleicht war das früher anders... aber ich mag einfach das was schön ist und gut ist nicht mehr so sehr diesem komischen besetz unterwerfen.
Wenn sich was verändert, dann möchte ich unbedingt mitkommen und auch mitgenommen werden.
****50 Mann
657 Beiträge
Gruppen-Mod 
@joshua0001
Danke, für mich hast Du es auf den Punkt gebracht. Über Definitionen ist ja in der Gruppe schon mehr als genug und teils sehr heftig diskutiert worden und DIE Definition gibt es wohl auch gar nicht, sonst müssten wir uns ja als Polys untereinander nicht derart zerstreiten.

Auch ich kann mittlerweile für mich, wie die Themenerstellerin, am besten damit leben "Es ist, was es ist". Liebe und lieber genießen als darüber nachzudenken, was es ist.

Aber...
Hier besteht dann aber doch die Gefahr, wenn eine
Definition fehlt, dass diese durch einen Eindruck ersetzt
wird und die Polyamory lediglich als Pass fürs Fremdgehen
wahrgenommen wird.

...das ist in der Tat ein Problem und durch genau diese Wahrnehmung, als Pass fürs Fremdgehen, habe ich kürzlich auch eine sehr schmerzhafte Erfahrung gemacht. Dann für einen "Außenstehenden" mit dieser Meinung/Wahrnehmung Polyamorie zu definieren, ist ein abendfüllendes Thema ohne wirkliches Ergebnis... *gruebel*
Definition?

Wozu?!

Das Leben ist beweglich und eine ständige Entwickelung.

Was sollte ich definieren?

Ich lebe!

Ich liebe!

Und ich erlebe.

...alleine und gemeinsam mit Menschen, die ich mag.


Moxy

...der Wortklaubereien bloß öde findet.
****ga Frau
17.282 Beiträge
Also ich finde eine Definition meiner Beziehungsform nach aussen weniger wichtig als für mich selbst Klarheit darüber zu haben, was ich für jemanden fühle, wie ich die Beziehung gerne führen will, was ich mit dieser Person erleben, was ich fühlen will. Für mich sind dies wichtige Grundpfeiler meiner Lebensgestaltung, auf die ich durchaus viel Einfluss habe und die einen kreativen Gestaltungsspielraum geben. Für meine Umwelt reicht es aus zu sagen ich lebe polyamor mit einer Erklärung was polyamor bedeutet, ich glaube die Feinheiten in den unterschiedlichen Beziehung zu erklären überfordert die meisten, aber für diejenigen, die mehr wissen wollen, gebe ich gerne auch mehr Antworten. Umso klarer ich mir selbst bin über meine Gefühle und meine "Beziehungskonstrukte" umso klarer kann ich das meinen Mitmenschen gegenüber formulieren. Jede Beziehung ist unterschiedlich und ich denke auch, das eine (Be)-Wertung von "besser" und "schlechter" die Qualität einer Beziehung nicht treffen kann und der Einzigartigkeit einer jeden Beziehung nicht gerecht wird, sondern mehr die Erkenntnis wie ich mich selbst gegenüber den verschiedenen Menschen, die ich liebe, verhalte und wie ich mich dabei fühle.
*********under Frau
4.373 Beiträge
ananga hat es es ausführlicher geschrieben wie ich aber es bringt es auf den Punkt.

Ich hatte mal eine Liebesbeziehung. So nannten wir Beide auch selbst unsere Beziehung. Sie entwickelte sich und wurde zu einer "Heute und Morgen Beziehung". Mit einer Anderen hatte ich eine "Teilzeitpartnerschaft", oder eine "Spielbeziehung" So steckten wir unseren Rahmen für uns und wenn wir gefragt wurden dann haben wir das auch so benannt.

Genauso wie ich freundschaftliche Beziehungen Freundschaft nenne oder wenn es mehr ist vielleicht einfach Freundschaft+.

Wenn ich darauf angesprochen werde wie das dann geht mit mehreren eine Beziehung zu haben und warum mir nicht ein Mensch an meiner Seite genug sei und all diese Fragen, dann sage ich das ich und meine Partner glücklich sind und wenn Du Dein Beziehungsleben in Frage stellst dann kann ich Dir dabei behilflich sein Antworten zu finden.

Schwieriger wird es wenn man einen Menschen trifft, Sympathie empfindet und vielleicht sich auch verguckt, alles ganz toll ist und Du das Gefühl vermittelt bekommst akzeptiert zu sein und dann wenn eine Beziehung ausgesprochen wird, erwartet wird sich nun dem anderen anzupassen und sich zu ändern. Ausschließlichkeiten werden ausgesprochen die vorher kein Thema waren.

Damit es von Anfang an schon zu keinen Verwirrungen kommt sage ich immer ich bin an einer Partnerschaft nicht interessiert weil das scheinbar die Schlüsselvokabel ist für die klassische "Romatische Liebe", der ausschließlichen Zweierkiste.
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
@**xy Da siehst du schon die Schwierigkeit. Auch in deiner Abgrenzung bist du im Definieren gefangen.

In Abwandlung eines bekannten Zitates: "Man kann nicht nicht definieren" *zwinker*

Und zum Thema Bewerten fiel mir beim Abwasch noch ein, dass es ja die esoterische Auffassung gibt: "Alles was IST, ist gut." Das klingt wie die Aufhebung des Bewertens, ist aber nichts als heiße Luft. Denn der Begriff "gut" setzt auch das Gegenteil voraus: Böse, schlecht. Und schon hebt sich die These selbst auf: Alles was ist, ist. Genau!
*******ben Mann
3.281 Beiträge
vielleicht
Alles was ist, passt! (weil wenn es nicht passen würde, würde es ja nicht sein; bzw. würde ich es passend machen) Also jenseits von Gut/Böse, entsprechend meines aktuellen inneren Reifezustandes, gibt es die passende Mit-/Umwelt.
******ara Paar
3 Beiträge
wichtig
eine definition ist absolut wichtig und muss immer mal wieder aktualisiert werden. klar ausgesprochene verhältnisse ermöglichen klarheit im handeln und in der interaktion mit der umgebung. eine beziehung wird enorm vereinfacht und beruhigt wenn diese klarheit und wohl definierte struktur besteht. je mehr menschen an einer beziehung beteiligt sind, bei poly eben mehr als zwei, umso wichtiger wird es, die dinge beim namen zu nennen und ein gemeinsames commitment dazu zu sichern.
********_fun Frau
287 Beiträge
Er denkt..
Und ich möchte wirklich Antworten,

Das kann ich nicht, nur Meinung.

Wie wichtig ist euch die Definition eurer Beziehung?

Die Definition ist unrichtig. Und oft überflüssig.

Wieso ist es eine Definition notwendig?

Nein, ist das nicht.

Nur klar sein kann die Beziehung in Gleichgewicht halten. Ich brauche eine "Definition" wenn Jemand mich fragt. Jemandem kann ich antworten "Meine Freundin oder/und meine Frau oder/und meine Liebling oder/und was du willst..."
Wenn meine Freundin unsicher ist, ob wir haben eine Beziehung oder ein Freundschaft, denke ich :wie komisch ist das, wir haben eine tolle Beziehung, wir sind glücklich, und sie macht sich Sorgen über einen Name... Dann denke ich, etwas ist falsch in der Beziehung. Wie kindisch aber wir alle haben diese Gedanken einmal oder mehrmals im Leben.

Das ist zum Teil auch zeitlich oder von den Personen / Kontakten / Partnern abhängig.
Wie steht ihr zum Thema Bewertung?

Die Bewertung ist was passiert, wenn diese Person stirbt. Morgen.

sagen Person A ist mir wichtiger oder mag ich lieber als Person B. Hier wird ja oft von Center und Wing gesprochen. Sind dann die Gefühle qualitativ oder quantitativ anders?

Mit jedem Mensche dürfe wir quantitativ und qualitativ andere Gefühle haben. Es ist mir wichtig, mit jedem gute Gefühle zuhaben. *g*
Ist wichtiger der Name oder das Gefühl? (Ich will keine Antwort.)

Ich mag den Gedanken, dass ich ihr Mann bin, könnte ich den Leuten antworten.

Wie viele Illusionen von Wahrheit brauchen wir?

PS Schatz sagt grade "EINE GANZE MENGE!" <3 Ich liebe Sie! *ggg*
Wenn ich die Ausgangsfrage richtig verstanden habe, geht es ja nicht um eine erneute Definition, was Polyamory ist, sondern ob und wie man/frau die jeweilige Beziehung definiert. Und wenn man sich da gerade von vorherigen, festgefügten Definitionen Mono-Zweierkonstellationen verabschiedet hat, mag man sich vielleicht nicht gern gleich wieder festlegen. Aber neben Felix richtigem Hinweis, dass man nicht nicht definieren kann, möchte ich zwei Dinge zu bedenken geben:

Bei allem Drängen nach individueller Freiheit gestalten wir doch gemeinsam, wenn wir in Beziehung zu jemandem treten. Die Bindung durch Gefühl und die Verabredung durch Regeln schaffen ein jeweiliges Wir, das Benennungen zur Folge hat.

Definitionen wie "Wir verstehen uns als Paar / Triade / Primär-/Sekundärbeziehung / offene Beziehung / Geliebter/Geliebte ..." usw. müssen nicht als einzementierte Festlegungen verstanden werden, sondern können helfen zu verstehen, was das nun sein kann und soll.

Ganz besonders der Wunsch zu verstehen, ein gemeinsames Verständnis herzustellen, finde ich aber achtsam und verantwortlich im Umgang miteinander. Dem gelegentlichen Drang gar nicht mehr nachzudenken, sondern sich im ausschließlichen Fühlen ohne Reflexion hinzugeben, misstraue ich dagegen *zwinker*

Ich definiere gerne - und ändere halt die Definition, wenn es nötig ist. *zwinker*
Joshi
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