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Kritische Gedanken zur Polyamorie

*********marrn Mann
1.398 Beiträge
Gruppen-Mod 
Tja, @****imu, das habe ich mir schon beinahe gedacht, als ich dein Eingangsposting las, dass du dafür sicher was um die Ohren kriegst *zwinker* .. war auch nicht schwer vorherzusehen, hier in der Gruppe triffst du ja auch weniger den Typ Frau, den du offensichtlich meinst. Den Kern deiner Frage kann ich gut nachvollziehen und habe das auch schon so erlebt. Ein Beispiel dazu: Ich bin seit längerem mit einer Frau hier freundschaftlich im Kontakt, die ihrem Mann fremdgeht. Das war nur als Sexaffaire gedacht und hat sich über längere Zeit zu einer tiefen emotionalen Beziehung zu Mann 2 entwickelt. Sie betont immer, dass sie Mann 2 und ihren Mann liebt und niemals verlassen wird und das nehme ich ihr auch ab. Auf meine scherzhafte Stichelei, sie sei ja bis auf die Offenheit gegenüber Mann 1 die Vorzeige-Poly-Frau entgegnet sie immer, das sei Quatsch, weil sie ihrem Mann 1 das keinesfalls zugestehen könne, das würde sie emotional nicht aushalten, wenn er noch eine Andere hätte.

In meiner eigenen Beziehung habe ich mich lange mit der Überlegung gequält, meine polyamore Neigung besser nicht (mehr) auszuleben, weil meine Partnerin für sich daran überhaupt kein Interesse hat. Dieses Ungleichgewicht macht mir immer noch zu schaffen, gerade weil es das übliche "Einfallstor" der Kritik der Monogamen ist: "Siehst du, du ziehst deine Haremsnummer durch und willst nicht sehen, wie deine Frau leidet."
*********onne Frau
154 Beiträge
In meiner eigenen Beziehung habe ich mich lange mit der Überlegung gequält, meine polyamore Neigung besser nicht (mehr) auszuleben, weil meine Partnerin für sich daran überhaupt kein Interesse hat. Dieses Ungleichgewicht macht mir immer noch zu schaffen, gerade weil es das übliche "Einfallstor" der Kritik der Monogamen ist: "Siehst du, du ziehst deine Haremsnummer durch und willst nicht sehen, wie deine Frau leidet."

Hat sie nur kein Interesse oder leidet sie wirklich? Es ist doch ein himmelweiter Unterschied.
*****s42 Mann
11.873 Beiträge
Und ich wage einfach mal zu behaupten, dass man nicht wirklich den Menschen, sondern eher die mit diesem Menschen assozierten Gefühle liebt.
Beides *g*

Deutlich bei der ersten (partnerschaftlichen) Liebe - da habe ich noch keine Erfahrungen, die bestimmte Gefühle mit diesem Menschen, in den ich mich verliebe, assoziieren könnten. Bestenfalls ist eine gewissen Fantasie davon da. Es ist aber zunächst der Mensch, der mein Interesse weckt - sein Aussehen, sein Duft, sein Verhalten, ... ggf. auch, dass er auch von Anderen begehrt wird (dann scheint ja etwas besonderes an ihm zu sein *ja*).
Später kommen die Gefühle, die ich selbst in meinen bisherigen Lieben angenehm verspürt habe, mit dazu - ich projiziere sie mehr oder weniger auf den neuen Partner in Form einer Erwartungshaltung. Aber das geht oft schief, denn jeder Mensch ist anders - und so auch jede Liebe *ja*
*********marrn Mann
1.398 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hat sie nur kein Interesse oder leidet sie wirklich? Es ist doch ein himmelweiter Unterschied.

Natürlich ist das ein großer Unterschied, es kann auch beides kumulativ auftreten. Es hängt stark von der zweiten Partnerin ab. Hat diese mono-amore Tendenzen, d.h. fühlt sie sich im Konkurrenzkampf, oder gibt es Berührungsängste überhaupt kein Kennenlernen zuzulassen etc. Aber das führt hier sicher zu weit OT.
*****s42 Mann
11.873 Beiträge
Dabei geht es für mich immer um Sexualität, denn die ist es, die am meisten verletzt. Immer wieder kommt das Argument, dass Sexualität nicht zwingend zur Polyamorie gehört.
Verletzt wirklich die Sexualität?
Wie ist das dann in offenen Beziehungen, in denen Sex mit Anderen kein Problem darstellt - so lange keine großen Gefühle (Liebe) mit ins Spiel kommen. Das ist die gemeinsame Vereinbarung in diesen Beziehungen, und wird diese gebrochen, kommt es zur Verletzung, zum Vertrauensbruch.

Und ich denke, genau dieser Vertrauensbruch ist die Hauptursache für die Verletzung - egal, welche Vereinbarung dabei gebrochen wurde: kein Flirten mit Anderen, kein Tanzen mit Anderen, kein Sex mit Anderen, keine Liebe zu Anderen, ... - man hat etwas vereinbart und der Eine hält sich nicht an diese Abmachung.

Ein zweites Problem ist eine starke emotionale Abhängigkeit vom Partner - wenn der Eine sein Lebensglück, sein Sein sehr stark über den Anderen definiert. Das schürt natürlich immer Verlustängste - auch wenn diese rational unbegründet sind. Angst ist nicht rational! *ja*

Die wirtschaftliche Abhängigkeit klammere ich mal aus, aber auch sie kann dazu führen, den Partner nicht wirklich, nicht innerlich frei lassen zu können.

Wenn dass so ist, dann kenne ich keinen Menschen der nicht polyamor ist. Jeder liebt doch mehrere Menschen - num eban nicht immer sexuell.
Da stellt sich wieder die Frage: Was ist Liebe? *zwinker*

Aber natürlich - die meisten Menschen lieben wirklich mehrere gleichzeitig, selbst wenn man Liebe als eine erwartungsfreie ("bedingungslose"), tiefste Form der Zuneigung zu einem Anderen betrachtet (Freundschaft dagegen beruht für mich auf prinzipieller Gegenseitigkeit).
*****s42 Mann
11.873 Beiträge
Das Wesentliche dabei ist meiner Meinung nach das Selbstwertgefühl. Ein Mensch mit einem gesunden, aber nicht übersteigerten Selbstwertgefühl kann vermutlich Polyamorie besser leben als jemand, der mit seinem Selbstwert Probleme hat. Er strahlt etwas aus, das ihn attraktiv macht und ist weniger anhängig von der Liebe anderer, sodass er auch den Partner eher frei lassen kann.

Mangelndes Selbswertgefühl ist deshalb vermutlich die Hauptursache von Eifersucht. Interessant wäre noch die Frage, ob sie auch biologische Ursachen hat. Ein Hund kann sehr eifersüchtig sein, aber das kann auch vom Umgang mit Menschen stammen.
Volle Zustimmung.
Natürlich ist ein gesundes Selbstwertgefühl wichtig - aber überall in der Liebe, wenn diese denn gleichberechtigt gelebt werden soll. Ansonsten ist es die Unterordnung des Einen unter den Anderen - bis hin zu tiefer Abhängigkeit. Und es gibt anscheinend auch Menschen, die so glücklich sind - warum auch nicht. Wenn der andere Partner hier seiner Verantwortung gerecht wird (und darin seinen Lebenssinn sieht), kann so eine "Symbiose" auch sehr stabil und erfüllend für beide sein.

Polyamore Beziehungen sind aber wohl nur dann tragfähig, wenn sie gleichberechtigt geführt werden (was nicht heißt, dass es z.B. im sexuellen Bereich auch Unterwerfungen geben kann).
*****s42 Mann
11.873 Beiträge
In meiner eigenen Beziehung habe ich mich lange mit der Überlegung gequält, meine polyamore Neigung besser nicht (mehr) auszuleben, weil meine Partnerin für sich daran überhaupt kein Interesse hat. Dieses Ungleichgewicht macht mir immer noch zu schaffen, gerade weil es das übliche "Einfallstor" der Kritik der Monogamen ist: "Siehst du, du ziehst deine Haremsnummer durch und willst nicht sehen, wie deine Frau leidet."
Nun, wenn sie darunter leidet, gibt es Handlungsbedarf.

Um polyamor miteinander leben zu können, bedarf es eines ausgeprägten Selbstwertgefühls und eines gleichberechtigten Miteinanders. Wenn das auf (mindestens) einer Seite nicht gegeben ist, müssen Entscheidungen fallen. Wie und welche - das ist eine sehr individuelle Sache.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Vertrauen
@**********arrnm, mit deiner Bemerkung

hier in der Gruppe triffst du ja auch weniger den Typ Frau, den du offensichtlich meinst.

hast du vermutlich einen wichtigen Punkt angesprochen. Menschen - nicht nur Frauen - die mit den Poly-Neigungen des Partners nicht klarkommen gehen wohl nicht unbedingt in diese Gruppe.

Sich dann so zu outen, wäre auch nicht einfach, dann man muss dann immr damit rechnen, dass besserwisserische Ober-Polys mit unpassenden Ratschlägen oder Mitleidsbekundungen reagieren (ich übertreibe da mal etwas).

Aber diese Menschen gehören indirekt auch zur Gruppe und beeinflussen auch das Verhalten der anderen. Nach den Ursachen zu schauen (Biologie, Patriarchat, Erziehung, Sozialisation usw) ist zwar wichtig, aber es geht doch darum, die Situation zu verändern. Das Ideal der von den monogamen Fesseln befreiten Liebe ohne Schmerz und Kränkungen werden wir wohl nie erreichen, aber auf den Weg können wir uns begeben.
Den "Leidenden" gute Ratschläge zu erteilen, oder sie davon zu überzeugen, dass Besitzanspruch und Eifersucht Unsinn ist, ist vermutlich nicht der beste Weg.

Vielleicht geht es darum, dass wir Poly-Fühlenden Wege finden das Vertrauen dieser Menschen, das @*****s42 ganz richtig als entscheidenen Faktor beschrieben hat, herzustellen und zu erhalten.
*****enz Mann
785 Beiträge
@****imu
du schreibst häufig, dass es (dir) um die menschen geht, die damit nicht klarkommen, sich verletzt fühlen etc.. meinst du das jetzt ganz pauschal oder steckst du da grad in einer konkreten, persönlichen situation?
ich frage deshalb, weil wenn es dir eher ganz allgemein um menschen geht, die mit polyamorie nicht klar kommen, sehe/handhabe ich das so:

jemand der damit nicht klar kommt, ist für mich kein potentieller (lebens)partner. in einer kennenlernphase klopfe ich grundsätzlich gleich ab, ob wir in den wesentlichen punkten unserere wertesysteme kompatible sind. wenn nicht, macht alles weitere (richtung potentieller lebenspartner) keinen sinn. ich sehe es da weder als meine aufgabe an für meine werte (wie polyamorie) zu missionieren noch hoffe/will ich den anderen dazu bringen damit zurecht zu kommen.
praktisch ...
es wäre natürlich interessant, jetzt weiter über das Wesen der Liebe zu philosophieren und der Hinweis von fly_for_elle auf Erich Fromm ist da guter Ansatz.
Mir geht es aber um etwas anderes, nämlich dier Frage: Wie kann Polyamorie praktisch gelebt werden, ohne dass es zu Verletzungen, Verlustangst und Eifersuchtsdramen kommt.

Ich denke es kann verbindlich ausgeschlossen werden, dass es nie ohne Verletzungen ablaufen wird, egal ob aus Verlustangst entstandener Eifersucht oder fehlendem Selbstwertgefühl.

Praktisch wäre wenn die polyamoren Menschen (die zertifizierten und genetisch disponierten) sich vielleicht einmal Gedanken über ihre Eifersucht, fehlendes Selbstwert etc ... machen und es nicht immer im Verhalten der anderen suchen.

Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren und werde still das hier entstehende "howto polyamory" mitlesen.

aah, ... was wollte ich noch mitteilen??? ... ich empfinde die Philosophie als Hilfsmittel nicht verkehrt, denn ich vermute der Gedanke "Vielliebe" ist nicht wirklich neu in der Menschheitsgeschichte.

Aber auch bei diesem Thema lasse ich mich gerne belehren, respektive freue ich mich darauf die Neuentdeckung des Rades miterleben zu dürfen.

*blume*

MondZeit***

* frei von Gentechnik
*****s42 Mann
11.873 Beiträge
Ich denke es kann verbindlich ausgeschlossen werden, dass es nie ohne Verletzungen ablaufen wird, egal ob aus Verlustangst entstandener Eifersucht oder fehlendem Selbstwertgefühl.
Ich bin überzeugt davon, dass es durchaus polyamore Beziehungen ohne Verletzungen durch Verlustangst, Eifersucht oder fehlendem Selbstwertgefühl gibt. Weil ich sie selbst er-/gelebt habe und lebe.

Praktisch wäre wenn die polyamoren Menschen (die zertifizierten und genetisch disponierten) sich vielleicht einmal Gedanken über ihre Eifersucht, fehlendes Selbstwert etc ... machen und es nicht immer im Verhalten der anderen suchen.
Oh, gibt es jetzt ein Zertifikat oder Gütesiegel für Polyamory? *ggg*
Ich habe im Normalfall keine Eifersucht, wenn meine Partnerin mit einem anderen Partner zusammen ist. Momentan ist ein Geliebter von ihr bei uns für gut eine Woche Urlaub zu Besuch - und wenn ich morgens zur Arbeit fahre, habe ich ein besseres Gefühl als sonst, wenn ich sie allein zu Hause zurück lasse *zwinker*

Wenn ich einmal Ansätze von Eifersucht bei mir verspüre, dann mache ich mir wichtige Gedanken darum - weil es für mich ein Anzeichen dafür ist, dass mit meiner Liebe etwas nicht in Ordnung ist.

... denn ich vermute der Gedanke "Vielliebe" ist nicht wirklich neu in der Menschheitsgeschichte.
Genau, ist er nicht.
Die meiste Zeit, in der Menschen die Erde bevölkern, war es wohl sogar der Normalzustand. Die Ehe, die Paargemeinschaft von Mann und Frau zum Zweck der Besitz- und Sozialstandswahrung ist erst ein paar Jahrtausende alt, und es gibt auch heute noch Völker, in denen der Clan die Familie ist und Liebe nicht in organisatorische Formen gepresst wird.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
@*****enz

du sagst

klopfe ich grundsätzlich gleich ab, ob wir in den wesentlichen punkten unserere wertesysteme kompatibel sind

Das macht vermutlich jeder, aber leider sind Menschen und besonders Frauen keine Computer, wo eine einmal durchgeführte Kompatibilitätsprüfung ihre Gültikeit dauernd behält. Verstandesmäßig kriegt man das hin, aber Gefühle folgen ganz anderen Gesetzen - da kann schnell mal was ungeplant und unvorhersebar laufen.

Du fragst, ob es da um mich selbst geht oder um etwas Allgemeines.
Die Antwort, (die ich in früheren Beiträgen schon gegeben habe) lautet: Beides!
Für mich (und vermutlich für viele andere) ist es ein Dauerthema, in meinem Bekanntenkreis beobachte ich es auch. Dass das in diesem Film über "Vorzeige-Polys" ebenfalls anklang, war für mich der Anlass, das zum Thema zu machen.

@*****eit
Du hast recht, über die Liebe zu philosphieren, kann sehr hilfreich sein, aber von dem Thema, um das es mir geht lenkt es doch etwas ab. Vielleicht kann man das in einem eigenen Thread mal machen.
@ sorbas42

Natürlich bin ich beeindruckt von Deiner Persönlichkeit und zweifel nicht im Ansatz an Deiner poly-Kompetenz.
Allerdings erhoffte ich mir in diesem fred ein howto, nicht ein sorbas42 kann es weil ....

Und warum jetzt so kleinliche Differenzierungen wie Eifersucht, ... blabla?

Das lässt mich fragen, ... wo haderst Du?

@ mwalimu

@*****eit
Du hast recht, über die Liebe zu philosphieren, kann sehr hilfreich sein, aber von dem Thema, um das es mir geht lenkt es doch etwas ab. Vielleicht kann man das in einem eigenen Thread mal machen.

Es wäre nicht nur hilfreich, es wäre notwendige Grundlage für einen Austausch.
Dein Thema? ... keineAhnung? .... Selbstdarstellung?

Was verstehst Du denn unter polyamor? ... da Du noch im 21.. Jhrdt. so genau zwischen Männern und Frauen differenzierst?
Aus Deinem Beitrag triefen die Klischees, ... bitte formuliere Dein Anliegen differenzierter, was verstehst Du unter Liebe?

Es klingt bei Dir nach Funktionscheck, gender-Differenzierungen und rationalen Beweggründen, ... wenig nach Liebe, geschweige denn poly
*****s42 Mann
11.873 Beiträge
Und warum jetzt so kleinliche Differenzierungen wie Eifersucht, ... blabla?
Das lässt mich fragen, ... wo haderst Du?
Ich differenziere nicht kleinlich, ich weise nur Pauschalurteile a la:
Ich denke es kann verbindlich ausgeschlossen werden, dass es nie ohne Verletzungen ablaufen wird, egal ob aus Verlustangst entstandener Eifersucht oder fehlendem Selbstwertgefühl.
zurück, weil sie kontraproduktiv und flasch sind.
***at Mann
2.889 Beiträge
sehr kopfig
Schön, diesen kontroversen Thread zu lesen.
Man darf also Gruppenmitglied sein, obwohl man an Polyamorie zweifelt.

Mir fällt die starke Kopforientiertheit der meisten Threads auf. Wie mein Nick vermuten läßt bin ich etwas musikalisch und folglich Gemütsreaktionen gegenüber sehr aufgeschlossen.

Ich habe hier noch nie einen begeisterten, total unsachlichen aber für mich um so mehr überzeugenden Beitrag von einer Frau über Polyamorie gelesen!

Alle Beiträge sind äußerst bemüht und zumeist aus einer Konfliktsituation heraus geschrieben.

Im Gegensatz zu MMF (ab wann beginnt ein Polygon?) erscheinen mir auch alle Beziehungen als nach aussen geschlossen. Nie fühlte ich den Impuls, eine polyamore Schreiberin mit dem Wunsch sie kennen zu lernen, anzuschreiben.

Oft frage ich mich, ob polyamore Menschen überhaupt Spass haben, beim Sex. Es klingt meist schicksalsschwer und dumpf, was mir gerne die schönste Sache der Welt wäre.

Eine Idee, die mich von Anfang an am Joyclub begeistert -ja, ganz unsachlich "begeistert" - ist das MITEINANDER Sex zu machen. Für Konstellationen mit mehreren Partnern bedeutet das zugleich und vor den Augen der anderen Beteiligten Sex zu machen. Das nimmt viel von der Geheimniskrämerei eines betrügerischen Seitensprungs.

Ich habe den Eindruck, dass in polyamoren Beziehungen der Rudelbums eher eine Ausnahme ist. Sex findet in drangvoller Zweisamkeit und Abgeschieden von den anderen Polyamoriepartnern statt. Sex erschient hier bei den Polyamoristen als Thema, das man längst hinter sich gelassen hat.

Polyamorie als Idee von Männern, die so "legal" Sex mit verschiedenen Frauen haben wollen, und sich dabei möglichst keine Beziehungen einzuhandeln?




BFlat
Aber diese Menschen gehören indirekt auch zur Gruppe und beeinflussen auch das Verhalten der anderen.

Wenn DAS wirklich bei jemandem der Fall sein würde, (daß er sein Leben von der Gruppe hier beeinflussen läßt) dann sollte er die Kiste mal für ein paar Monate auslassen und den weg ins reale Leben zurück zu finden versuchen.

Moxy
@ sorbas42
Ich denke es kann verbindlich ausgeschlossen werden, dass es nie ohne Verletzungen ablaufen wird, egal ob aus Verlustangst entstandener Eifersucht oder fehlendem Selbstwertgefühl.
zurück, weil sie kontraproduktiv und flasch sind.

na, ... ich habe nie daran gezweifelt, dass Nietzsches Übermensch fern ist ... .. aber da ich jetzt das Haarspalterniveau erreicht habe, möchte ich mich ausklinken.

Man müht sich doch um Konstruktivität, ... möchte ja keine poly-Klone produzieren.
Ich scheine zu weit von Funktion und Produktion entfernt zu sein, um den Bogen zur Liebe (oder poly-Liebe) in Deinen Zeilen zu finden, geschweige denn eine Basis für einen Austausch.
*******958 Frau
9.897 Beiträge
Polyamorie als Idee von Männern, die so "legal" Sex mit verschiedenen Frauen haben wollen, und sich dabei möglichst keine Beziehungen einzuhandeln?
es gibt auch frauen die polyamorie leben, bei diesen wäre es dann auch so das sie einfach unter dem deckmäntelchen sex mit mehreren männer haben können?
polyamorie ist für mich eine beziehungsform und nicht einfach ein name für sex mit mehreren

Eine Idee, die mich von Anfang an am Joyclub begeistert -ja, ganz unsachlich "begeistert" - ist das MITEINANDER Sex zu machen. Für Konstellationen mit mehreren Partnern bedeutet das zugleich und vor den Augen der anderen Beteiligten Sex zu machen. Das nimmt viel von der Geheimniskrämerei eines betrügerischen Seitensprungs.
ich muss keinen sex mit allen gleichzeitig und vor den augen aller beteiligten haben nur um einer geheimniskrämerei vorzubeugen
den alle wissen um die kostellatio. es ist kein geheimniss
Ich habe den Eindruck, dass in polyamoren Beziehungen der Rudelbums eher eine Ausnahme ist. Sex findet in drangvoller Zweisamkeit und Abgeschieden von den anderen Polyamoriepartnern statt. Sex erschient hier bei den Polyamoristen als Thema, das man längst hinter sich gelassen hat.


wiso soll ich mich mit den partnerinnen meiner partner auf der "matte" wälzen? dazu sehe ich keinen grund den erstens bin ich nicht bi zweitens habe ich diese bezihungsform nicht gewählt weil ich darin "rudelbums" leben
gruppensex etc. kann ich und geniesse ich auch gerne mal in einem swingerclub oder in anderer form, aber ich muss dafür bestimmt nicht polyamorie leben
das thema sex habe ich übrgens trotz ca 30 jahren polyamorie beziehungen leben längst nicht hinter mir gelassen
ich geniesse es auch sehr facettenreich
@***at
rudelbumsen hat für mich nicht das geringste mit der von MIR gelebten polyamorie zu tun. für mich ist das promiskuität.

aber schön ist es doch, das jeder das anders sehen und anders ausleben kann, oder?

*g*

@****imu
langsam verstehe ich auch dein herantasten an das thema eifersucht.

ich glaube, das gerade frauen tiefsitzende dinge in sich tragen, die sicherlich ne menge mit vertrauen in sich und damit in andere zu tun haben. selbst wenn ich mich aus eigener lust auf eine polyamore lebensart einlasse, weiss ich doch gar nicht, was mich da erwartet, wenn ichs auslebe.

da ist viel lust und leidenschaft dabei, aber es kommen eben auch dinge zu tage, die in mir sitzen und die ich gar nicht erwartet habe und mit denen ich mich auseinandersetzen muss, weil sie da sind, als gefühle.

wenn ich mir dann vorstelle, ich wäre in eine solche situation herein geschliddert, ohne vorbereitung. vielleicht, weil ich den mann oder die frau liebe und mir der aufkommenden gefühle, die eben auch schmerzen können, erst mal gar nicht bewusst bin, dann brauche ich den eigenen willen, mich mit der nicht schönen seite der polyliebe auseinander zu setzen. und damit mit mir selbst.

dann ist da die frage, will das jede frau oder eben auch jeder mann, der in der situation ist, das er einen partner hat, der poly leben will?

und will ich diesen partner halten, der da mit sich ringt, was muss ich tun, um ihm diese auseinandersetzung zu ermöglichen oder zu erleichtern? immer davon ausgehend, ich habe tatsächlich den wunsch diese beziehung aufzubauen und aufrecht zu erhalten und nicht nach dem verlöschen der verliebtheit zum nächsten objekt meienr begierde zu gehen.

und bei triaden oder anderen geometrischen formen der polyamorie ist es sicherlich noch schwieriger und bedarf noch mehr auseianndersetzung mit den eigenen gefühlen, weil die nähe zu den partnern viel enger ist und damit die konfrontation mit den eigenen gefühlen viel näher.

ist meine eigene these, aus der beobachtung meiner eigenen erfahrungen.

da wurde ich ziemlich schnell auf die dunklen seiten meines ichs aufmerksam gemacht. nun bin ich allerdings so gestrickt, das ich durch solche erfahrungen lernen will. über mich und wie ich andere verhaltensweisen lernen kann.

andere sind anders und jeder muss selbst die erfahrungen machen, um entscheiden zu können, will ich das so oder eben nicht.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
@fly_for_elle
danke für deine tiefgehenden Beiträge zu diesem Thread.

Besonders der letzte kommt an das, um was es mir geht näher dran als das meiste, was hier geschrieben wurde.

Immer wieder wird - meist von Männern - versucht, mit gedanklichen, rationalen Aspekten an das Thema heranzugehen. Das ist mir sehr vertraut, ich neige auch dazu und es ist eine (ich würde sagen eher dem männlichen Pol zugehörende) Art des Vorgehens, die durchaus ihre Berechtigung hat.

Leider hat dieser Stil im Forum ein bisschen zu viel Gewicht, was natürlich auch am Medium PC liegt. Es ist auch leichter, rationale Gedankengänge asllgemeinverständlich darzulegen als Gefühle, besonders diejenigen, die aus der von dir erwähnten dunklen Seite des Ichs kommem. Das ist viel individueller geprägt, schwieriger auszudrücken und leichter misszuverstehen.
*****enz Mann
785 Beiträge
...Leider hat dieser Stil im Forum ein bisschen zu viel Gewicht,...

hatte vorhin über ne halbe stunde an nem langen text geschrieben... und gegen ende das gefühl gehabt, dass du es eh nicht lesen willst. insofern war es wohl tatsächlich gut so, dass ich auf "abbrechen" statt auf "antwort speichern" gedrückt hab.

*g*
@*****enz

finde ich schade das du deinen text nicht eingestellt hast. bisher fand ich alle beiträge sehr interessant, egal ob aus der männer- oder frauensicht.



ich selbst habe in früheren threads über das empfinden von frauen eher wenig bis nix gefunden, wenns schwierigkeiten gibt und wie man dann am besten damit umgeht und was helfen kann situationen zu entspannen, wie andere damit umgehen usw. also die pragmatische seite.

für mich ist das alles noch sehr neu im erleben und eben völlig anders als in zweisamkeit.



@****imu
danke *blume*
ich denke allerdings auch oft sehr männlich und versuche vieles verstehen zu wollen und gerade deshalb würden die erfahrungen von frauen eben sehr interessieren.

und insgesamt finde ich, das es ja männer und frauen gemeinsam angeht.

warum gibt es verletzungen? wie kann man sich gegenseitig besser verstehen und das was da so hochkommt gemeinsam angehen.

meine eigene erfahrung mit meinem freund hat mir gezeigt, das es da dann doch unterschiedliche gründe für verletzungen gibt und das diese unterschiedlichkeit eben auch zu einem unverständnis führt oder dem gefühl nicht verstanden zu werden.

und ich mag einfach nicht erneut ein solches kuddelmuddel oder desaster erleben.

liebe grüße
fly
ich finde...
... die Betonung auf "Frauen" und "Männer" - Verhalten übertrieben.

Schonmal daran gedacht, dass man immer davon ausgeht, das ANDERE Geschlecht verhalte sich so und so, weil man in der Regel keine Erfahrungen in Beziehungen bzw. Beziehungsarbeit mit dem EIGENEN Geschlecht hat?
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Genau deswegen.....
... habe ich in meinem letzten Beitrag den Ausdruck "männlicher Pol" gewählt.
Die Polarität existiert doch schon und man kann zwischen "männlichen" und "weiblichen" Eigenschaften und Verhaltensweisen differenzieren.
Jeder Mensch hat allerdings von beidem etwas in sich.

Aber zu behaupten, dass es keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt, geht meiner Meinung nach zu weit. In der Mehrzahl der Fälle überwiegt doch derjenige Pol, der mit dem biologischen Geschlecht übereinstimmt. Den anderen in sich zu entdecken und nicht zu verleugnen, kann sehr viel helfen, das andere Geschlecht besser zu verstehen.
Viele Menschen, besonders Männer, haben ein Scheu davor, mit Gleichgeschlechtlichen in intime Berührung zu gehen. Ich selbst habe diese Scheu im Tantra abelegt und dabei interessante Erfahrungen gemacht.
Das näher zu beleuchten, wäre sicher interessant, führt aber vom Thema weg.
***at Mann
2.889 Beiträge
Rudelbums...
Ich hasse diesen Ausdruck!

Jawohl, ganz unakademisch, ganz primitiv: ich hasse dieses flapsige Prolietenwort! Verballhornt es doch die Art einer Begegnung unter Menschen, die mich von Kind an fasziniert. Uns als ich gelernt hatte zu lesen formte sich ein Begriff aus der Antike: Die Orgie! Doch leider wird die ja auch all zu oft mit Dreck zugeschüttet.

Ich habe das mir persönliche Unwort "Rudelbums" ganz bewust gewählt um einen Kontrast zu setzen, zu der enthobenen Kopfigkeit, ja Humorlosigkeit mit der der Sex und vor allem verführerische Erotik in den Beiträgen so vieler bekennender Polyamoriker übergangen wird. Damit wird gewissermassen das Herz jeder Mann-Frau Beziehung -sei sie eine katholisch legitimierte Paarbeziehung oder eine Beziehung unter mehreren- verödet.

Es freut mich eines Teils dass diese, meine verbale Unverschämtheit (es steckt "Scham" in "Unverschämtheit") trocken abgelehnt wird. Doch was tritt an dessen Stelle?

garnichts?

Was soll also "Polyamorie"?




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