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Beweggrund Polyamorie

Beweggrund Polyamorie
hallo community,

ich lese hier oft still im Forum mit und finde mich in vielen Beschreibungen wieder.
Hier jetzt mal von meiner Seite Eindrücke.
Mir ist der Eindruck entstanden, dass viele - wie ich - sich mit dem Vorwurf konfrontiert sehen, es nur als Freibrief zum "durch die Gegend vögeln" zu benutzen.

Ich finde "durch die Gegend..." ist eher der Gedanke "offene Beziehung". Man sucht über seinen festen Partner/ seine Liebe hinaus noch weitere sexuelle Begegnungen.

Polyamorie ist für mich das Lieben von mehreren Menschen und der Wunsch nur noch Sex mit Menschen zu haben, die ich liebe.
Also habe ich keinen Bock auf ONS oder nur Sex.

Es gibt viele weitere Gründe für meine Entscheidung polyamor zu sein, jetzt zum Grund für meinen Beitrag.

Ich suche praktische Ratschläge und Argumentationen für Polyamorie ... für das reale Leben.

In welche Richtung? ... keineAhnung!

Eine kurze - nicht fiktive - Geschichte.
Ich fuhr 350 km durch die Gegend um eine Frau kennenzulernen. Allerdings war ich nicht wirklich aufgeregt, eher lethargisch, wahrscheinlich dem fehlendem Schlaf der vorangegangenen Nacht geschuldet. Es war schon 21:00 Uhr als ich feststellte, dass mir immer noch nicht klar war, würde es ein ONS oder eine Begegnung?
na, ... es siegte die Vernunft. Besser im inneren Einklang nach Hause, als stressigen Sexsport und übernächtigt fahren zu müssen.

Wo ist mein Problem?

Ich empfinde Polyamorie als reale - menschenwert.schätzende Liebe, ... nur nicht Adam & Eva, eher wie Schneewittchen und 2,3,4 Zwerge, und doch auch wie Romeo und Julia.
Zugleich aber ein wenig, wie eine um ihre Unschuld besorgte, 16-jährige in den 70ern.

Ich habe eine Frau kennengelernt, sie - es - alles - einfach wunderschön. Ich kann es fühlen, spüren, ich möchte sie nie mehr verlieren.

nächstes Problem

Sie hat Angst vor ihrer Eifersucht.
Ein wenig überraschend war ihre Frage, wie es denn mit ihrem langjährigem Liebhaber aussehen würde, ob sie sich von ihm für "uns" trennen müsste.
Ich erwiderte, dass ich sie doch so lieben würde, wie sie ist, also mit ihrem lover, denn dann wäre sie doch glücklich und macht mich damit auch glücklich - ich liebe sie doch & liebe es doch natürlich, wenn sie glücklich ist. Glück spiegelt sich, ... in sich selbst.

Ok, wo ist das Problem?
Ich kann viele verschiedene Menschen lieben und manche liebe ich, weil sie von mir so verschieden sind, eine ganz - natürlich - andere Sicht besitzen.
Und ich will auch verschiedene Menschen lieben dürfen - können - wollen versus monogame Liebe.

Wie kann ich "ihr" zeigen das Polyamorie innerer Wachstum ist, sie in ihrer Persönlichkeit sich weiterentwickelt, ihr Leben bereichert, es sich nicht um entweder oder handelt.

Natürlich ist es nur eine persönlich umformulierte schon x-mal gestellte Frage.

Ich bedanke mich daher für Eure Aufmerksamkeit für "Hilfe, ich bin polyamor - reloaded" und hoffe auf "zweckdienliche Informationen" um meine "eine Angebetete" dem Gedanken Nahe zu bringen, mir fehlen zu meinem Entsetzen - die Worte.
Ihr versteht?
Sie versteht den Gedanken der Polyamorie aber sie kann ihn nicht fühlen, der Gedanke macht ihr Angst, wie geschrieben, vor ihrer eigenen Eifersucht.
Sie ist ehrlich, offen und sich bewusst, kritisch gegenüber sich selbst und zugleich so viel Mensch.nied.friedlich ... Ihr versteht, ich muss sie lieben.

Praktische Frage, ... verhalte ich mich anderen Frauen gegenüber verschlossen oder zeige ich ihr offensiv meine Nähe zu ihnen?

Ich will keine Strategiespiele,
es geht mir um tiefe, innige Gefühle.
du - ich - wir?

meine Gedanken zu Polyamorie,
MondZeit

*blume* Eure bitte.
*****s42 Mann
11.849 Beiträge
Kurze Antwort: Sei einfach du selbst - so wie du es wunderschön beschreibst und wie dur sehr wahrscheinlich auch bist. Lass es sie spüren, dass du sie liebst - und zwar so wie sie ist, auch mit ihrem Geliebten.
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Wie kann ich "ihr" zeigen das Polyamorie innerer Wachstum ist, sie in ihrer Persönlichkeit sich weiterentwickelt, ihr Leben bereichert, es sich nicht um entweder oder handelt.

Vielleicht indem Du aufhörst, das als allgemeingültig anzunehmen? Polys sind nicht besser, nicht mehr gewachsen. Das ist eine menschliche Sache, keine der Lebensweise. Sie soll frei entscheiden dürfen, was für sie "weiter" und "besser" ist - und sie soll Angst haben dürfen. Zumindest für uns gehören Ängste zu poly dazu, Verlustängste bei einem Neuankömmling, Ängste über die Veränderung eines Menschen durch einen weiteren Partner und wie sich das auf bestehende Beziehungen auswirkt. Ängste sind normal. Und jeder definiert für sich, was er fühlt, nicht fühlt, mag oder nicht möchte.
Das da oben jedenfalls klingt nach "Zielvorgabe da rational besser". Das ist es aber meines Erachtens nicht.

Und letztendlich ist es wie in einer monogamen Beziehung auch: sich zu öffnen, zu den eigenen Gefühlen zu stehen unabhängig, was der Gegenüber tut oder empfindet - das ist jedes Menschen eigenes Paket. Ob sie bereit ist, darauf zu vertrauen, daß es ihr gut gehen wird, auch wenn sie nicht empfindet, wie Du, ist ihre Entscheidung. Du kannst da nur liebevoll begleiten und abwarten, zeigen, daß Du da bist (egal was sie für sich entscheidet). Überreden geht da nicht.

Und last but not least: es hilft gewöhnlich ungemein, wenn der langsamste Beteiligte die Geschwindigkeit vorgibt. Solange sich wirklich was bewegt und es nicht nur dauerhaftes Warten und Selbstbetrug ist, gehört das zum liebevollen und respektvollen Umgang dazu, meinst Du nicht?
*****s42 Mann
11.849 Beiträge
Ich hab noch Zeit und Muße - also auch gleich noch die "lange Antwort":

Deine neue Geliebte hat wahrscheinlich das Problem: "Es kann/darf nur Einen geben" - mehrere Menschen zur gleichen Zeit wirklich lieben geht gar nicht. Sicher vernimmt sie deine Argumente dagegen, versteht sie vielleicht auch - aber sie fühlt es (noch) nicht. Wie auch - werden wir doch von Kindheit an durch die Gesellschaft darauf getrimmt: Nimm dir eine Frau (oder lass dich von einem Mann nehmen), gründe eine Famile (Vater, Mutter, 2 Kinder), mach im Job Karriere, Baue ein Haus und freu dich in Eintracht und Ehe auf die Enkelkinder. Und vor allem: Verteidige als Mann diese Familie gegen alle Eindringlinge - es ist deine Frau, deine Familie!

So etwas prägt - und plötzlich kommt da jemand und erzählt was von eifersuchtsfreier Liebe zu mehreren Menschen gleichzeitig, von Gleichberechtigung und Freiheit in der Beziehung.

Du hast die Beweggründe für ein polyamores Leben sehr gut, sehr treffend beschrieben - genau so sehe ich es auch. Aber die beste Beschreibung hilft nicht, etwas zu "be-greifen" - dafür muss man es "er-leben" (ich meine diese Begriffe auch wörtlich). Das braucht Zeit.

Gib ihr diese Zeit, lass ihr auch die Gefühle der Eifersucht, wenn sie aufkommen. Aber sprich mit ihr darüber, ergründe mit ihr zusammen die Ursachen der Eifersucht. Und sie wird mit der Zeit lernen, dass diese Eifersucht nur ihr "Kopfkino" ist, dass sie keine Angst haben muss, dich zu verlieren.

Ich habe kürzlich bei Jappy (1) etwas sehr Schönes dazu gelesen (es geht hier zwar um offene Beziehungen, aber eine Poly-Beziehung ist ja auch eine Art offene Beziehung):
derbuddha: eine offene beziehung macht erst dann sinn, wenn beide/alle partner jeder für sich als auch gemeinsam sich emotional/geistig soweit entwickelt haben das keine eifersucht, keine defiziete, ängste, frustrationen, kompensationen mehr vorhanden sind.
solange das ego den raum einnimmt, wird und bleibt es ein kampf.

wer darüber hinausgegangen ist, kann eine offene beziehung eingehen. ob man sie dann noch braucht/will, ist eine andere frage.

ich denke, solange ich von jemand anderen etwas brauche, egal ob sex, liebe, aufmerksamkeit, nähe oder angst vor dem alleinsein, ist es keine liebe.
es ist eine egoistische abhängigkeit.
Ich bin kein Buddhist, bin auch in keiner Weise esotherisch "angehaucht" oder ähnliches - trotzdem gefiel mir diese Darstellung. Genau das ist der Punkt: Brauche ich den Partner, brauche ich etwas von ihm? Oder freue ich mich, dass es ihn gibt? Nehme ich das Geschenk seiner Liebe dankend an? Freue ich mich, dass er meine Liebe annimmt?

Wenn man nicht vom Anderen abhängig ist, sonder "nur" gemeinsam durchs Leben geht (egal, wer da noch mitgeht oder wie weit man miteinander geht) - wenn man darin sein Glück sieht und der Andere auch - dann braucht man keine Eifersucht, dann gibt es keine Ängste mehr und auch kein Besitzdenken und kein Verteidigen.
Es gibt die Liebe, dieses schöne Gefühl, dass einen dazu bringt, den Anderen glücklich werde zu lassen *ggg*

------------------
(1) Jappy ist bzgl. offenen Beziehungen und Polyamory sehr - hm, naja, da wird es teilweise schon als Untreue angesehen, wenn Mann eine fremde Frau anlächelt *oh* - um so bemerkenswerter fand ich diesen Text.
stimmt und ist nicht so einfach...
dein beitrag "sorbas 42" und deiner "mondzeit " und auch schon viele vorher haben mich berührt und ich habe heute auch einige gedanken dazu....
wir alle wünschen uns eifersuchtsfreie beziehungen auf geistiger,seelischer und sexueller ebene mit jemand anderem.es
wäre schön und sooo wünschenswert, wenn das immer klappen würde....sobald diese ganz nahe körperliche und sexuelle beziehung im spiel ist, fällt es uns schwerer ja zu sagen und es dem partner,dem anderen zu gönnen....es kann funktionieren und ist partnerarbeit wie bei jeder monogamen beziehung....aber wichtig ist das annehmen,loslassen und die liebe (große zuneigung),die wertschätzung und respekt des gegenübers....ich war so euphorisch,habe auch gedacht"polyamorie ist der schlüssel zur offenen sexualität und beziehung.,," nicht mehr lügen müssen..keine affairen,sondern alles in absprache mit dem partner......
toleranz,liebe und loslassen sind der schlüssel..und trotzdem springt das kopfkino an,wenn der partner sich mit jemand anderem trifft....
hat man nicht ständig die angst,dass der/die andere besser,dem anderen näher ist...in irgendeinem bereich schöner,toller.....
und genau dann kommt die zeit zu sagen....ich bin gut so,mein partner ist bei mir,wir stehen zueinander,teilen vieles....und es gibt einfach noch etwas,was auch dazu gehört und meinem partner,oder (und) mir gut tut..............aber wiegesagt,einfach ist es nicht immer..
liebe grüße..........
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Mir gefaellt der buddha-Text ehrlich gesagt nicht ... mehr so ganz. Ich kann nur sagen, dass zumindest wir (drei, aber vor allem auch mein Mann und ich als die beiden, die nun schon mehr als 11 Jahre zusammen leben) soviele Ideale mittlerweile ueber Bord geworfen haben, was poly angeht ... Ansprueche, Vorstellungen, lauter Dinge, die sich letztendlich als hinderlich erwiesen haben, unseren Weg zu finden. Manches Mal auch Beziehungen zerstoert oder unmoeglich gemacht haben, auf allen Seiten.

Der Gedanke, dass man frei sein moechte oder sollte von Eifersucht, wenn man poly lebt z.B. - erweisst sich gern und leicht als Anspruch an sich selbst, der zur Unterdrueckung dieses Gefuehls fuehren kann, weil es eben nicht da sein soll. Aber was, wenn es IST? Dann ist das OK und wichtig und wertvoll, es ist ein Wegzeigen, dass darauf hinweisst, wo wir hinsehen muessen, was fehlt, was wir brauchen, um gluecklich zu sein. Das scheinbar negative ist ein Hinweis aufs moegliche Positive.
Wir suchen mittlerweile danach und ueben intensiv, das anzunehmen, zu umarmen in uns selbst, uns mit uns zu versoehnen.
Vielleicht auch, weil wir die Ruhe gefunden haben trotz poly uns darum zu kuemmern? Nur desto wichtiger scheint genau das zu werden, desto wertvoller diese Art von Gefuehle (und behutsamer die Vorgehensweise mit uns selbst und miteinander).

Also: nur weil wir Eifersucht z.B. vielleicht nicht fuehlen, heisst es nicht, dass sie nicht da ist. Und wenn sie da ist, ist das kein Zustand, der schlecht ist oder abgestellt werden muss, es ist ein Hinweis auf etwas tief in uns, das uns naeher an uns heran fuehrt, als es der Frieden mit uns manches mal erlaubt...
Du hast die Beweggründe für ein polyamores Leben sehr gut, sehr treffend beschrieben - genau so sehe ich es auch. Aber die beste Beschreibung hilft nicht, etwas zu "be-greifen" - dafür muss man es "er-leben" (ich meine diese Begriffe auch wörtlich). Das braucht Zeit.

Ich frag mich ob dieses "er-leben" für anders "Denkende" überhaupt machbar ist.
Jemand der mit Überzeugung Mono fühlt, wird kaum in der Lage sein es zu erleben.
Denn vermutlich wird er die Liebe zu zwei Menschen nicht fühlen können, wenn es um die Liebe geht die ich mit Polyamory "verknüpfen".
Vielleicht kann der geliebte Mensch es akzeptieren, daß man selber so fühlt. Sogar das, ist mit der "gesellschaftlichen Prägung" schon schwer genug.

Ich selber habe erleben müssen, daß mir Menschen nicht glauben, daß ich so fühle. Sie behaaren schlicht auf der Meinung daß es nicht machbar ist.

Das Schlüsselwort könnte "Einfühlungsvermögen" sein.

Und noch was anmerken will.
Auch ein Poly kann eifersüchtig sein.
Es muss natürlich jeder Mensch seine Vorstellung von Beziehung so verwirklichen können, wie er möchte. Das ist die große Schwierigkeit, das in Einklang zu bringen. Wir sind von den Normen geprägt, die uns mitgegeben wurden. Davon muss man sich befreien. Es wird uns aber schwer gelingen, andere davon zu überreden. Man muss diese Zweifelsphasen durchstehen und einfach vorleben, schön es ist, ein Leben ohne Besitzansprüche zuführen
@MondZeit
Dein Beitrag umfasst ein so breites Spektrum an Aussagen, dass mir beim darüber Nachdenken kleine Wölkchen aus dem Kopf steigen *g*.
Obwohl es sein kann, dass mir beim Schreiben der rote Faden verloren geht, möchte ich dennoch ein paar Gedanken beisteuern:

Polyamorie ist für mich das Lieben von mehreren Menschen und der Wunsch nur noch Sex mit Menschen zu haben, die ich liebe.
Also habe ich keinen Bock auf ONS oder nur Sex.

Deine Einstellung liest sich gut, ist vermutlich das Ideal polyamoren Lebens. Dennoch denke ich, sieht die Realität anders aus. Polyamor empfindende Menschen haben meiner Erfahrung nach oft ein großes erotisches Potenzial, möchten neben ihren Lieben nicht auf das immer wieder neue Prickeln, das mit dem Entdecken fremder Haut einhergeht, verzichten. Und da kann es durchaus vorkommen, dass nur Sex oder ONS eine immer wieder kehrende Rolle spielt. Vielleicht ist es leichter in einer sehr reflektierten Beziehung - davon gehe ich einfach mal aus *g* - dem Partner auch diese "niederen" Freuden zu gönnen. Zudem ist nach meiner Vorstellung die polyamore Partnerschaft eine Teilmenge der offenen Beziehung. Eine leicht freche Frage zum Schluss dieses Gedankens: Warum wohl gibt es eine recht große polyamore Comunity hier im Joy? Nur für die Liebe?

Wie kann ich "ihr" zeigen das Polyamorie innerer Wachstum ist, sie in ihrer Persönlichkeit sich weiterentwickelt, ihr Leben bereichert, es sich nicht um entweder oder handelt.

Ich möchte Dir von mir erzählen. Denn ich gehöre nicht zu den Polys, die es "von Natur aus drauf haben". Mein Wunsch polyamor zu leben, war eine bewusste Entscheidung, die ich vor noch nicht einmal zwei Jahren getroffen habe - ein Logik-Poly *g* eben.
Als ich einen polyamoren Mann kennenlernte und mich dann auch verliebte, wurde ich mich Informationen überschüttet, eingedeckt... so viel, dass mir über lange Strecken der Kopf schwirrte. Jede nur denkbare Konstellation auftretender Schwierigkeiten, möglicher Probleme, Ängste usw. wurde aktiv kommuniziert... Eifersucht, Selbstliebe, Selbstannahme und mehr (Höhn lesen). Nach meiner Erfahrung ist Information der Schlüssel, um Ängste anzugehen, sie vielleicht danach überwinden zu können. Was ich nicht kenne, macht mir Angst. Wenn Deine Geliebte gut via Ratio erreichbar ist, hilft es ihr vielleicht, sich zu informieren über Polyamorie an sich und wie andere polyamor lebende Menschen mit dem "sowohl als auch" umgehen.
Das wird sie vermutlich dennoch nicht vor solchen Gefühlen wie Eifersucht schützen, sie wird aber vorbereitet sein. Ich kann mich erinnern, dass es für mich ein hartes Stück "Arbeit" war, als ich mich das Thema Eifersucht erwischte... und es ist nicht so, dass wenn es einmal überwunden wurde, es nicht wieder kommt.

Was ich Euch in Euren Begegnungen wünsche ist aber letztlich etwas ganz anderes, nicht nur Theorie sondern Praxis! Wenn es ihr gut geht damit, sie die Erfahrung macht, wie erfüllend und wunderbar mehr als eine Liebe sein kann, sie sich auch in ihr vermehrt... ein Gefühl der Fülle eben, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die neuen Chancen und Möglichkeiten die Ängste überwiegen, sie den Mut bekommt zu wagen... Wachstum ist m.E. der natürliche Begleiter dieses Prozesses.

Herzlich
Falcon_Fly
*****s42 Mann
11.849 Beiträge
Der Gedanke, dass man frei sein moechte oder sollte von Eifersucht, wenn man poly lebt z.B. - erweisst sich gern und leicht als Anspruch an sich selbst, der zur Unterdrueckung dieses Gefuehls fuehren kann, weil es eben nicht da sein soll. Aber was, wenn es IST? Dann ist das OK und wichtig und wertvoll, es ist ein Wegzeigen, dass darauf hinweisst, wo wir hinsehen muessen, was fehlt, was wir brauchen, um gluecklich zu sein. Das scheinbar negative ist ein Hinweis aufs moegliche Positive.
Meine volle Zustimmung.

Natürlich stellt der beschriebene Text (mein Zitat aus Jappy) einen Idealzustand dar - und Ideale sind eben nicht die Realität. Natürlich ist Eifersucht etwas, was genau so wie Angst, aber auch Liebe oder Freude (selbst Schadenfreude *zwinker* ) unabhängig von unserem Bewusstsein auftritt. Und ganz sicher ist es auch der falsche Weg, solche Gefühle zu unterdrücken - überhaupt Gefühle zu unterdrücken.

Jedes Gefühl widerspiegelt doch auch einen Zustand oder auch Prozess in uns, und mit dem müssen wir uns auseinander setzen, wenn wir das Leben bewusst gestalten wollen (und ich will das *ja*).

Ich habe z.B. auch Höhenangst - und dennoch kann ich auch auf einer 10 Meter hohen Leiter freihändig stehend mit einer Hand eine SAT-Schüssel halten und mit der anderen die Schelle am Mast befestigen (gestern erst getan *zwinker* ). Weil ich mit dieser Angst bewusst umgehen kann.
Der Umgang mit unseren Gefühlen entscheidet, ob sie uns lähmen oder voran bringen.
*****s42 Mann
11.849 Beiträge
Ich frag mich ob dieses "er-leben" für anders "Denkende" überhaupt machbar ist.
Jemand der mit Überzeugung Mono fühlt, wird kaum in der Lage sein es zu erleben.
Denn vermutlich wird er die Liebe zu zwei Menschen nicht fühlen können, wenn es um die Liebe geht die ich mit Polyamory "verknüpfen".
Vielleicht kann der geliebte Mensch es akzeptieren, daß man selber so fühlt. Sogar das, ist mit der "gesellschaftlichen Prägung" schon schwer genug.
Ich denke, dass (fast) jeder Mensch Liebe zu mehr als einem Partner fühlen und erleben kann, wenn er es für sich zulässt. Natürlich ist es schwer, die "gesellschaftliche Prägung" zu überwinden - aber es geht.

Meine seit ca. einem Jahr fest bei mir lebende Partnerin hat zwei monogame Beziehungen mit viel Leid hinter sich, wurde von ihren Männern betrogen, hintergangen, ausgenutzt und im Stich gelassen. Sie hat mich als polyamor lebenden Menschen kennen gelernt - unser erstes Zusammentreffen war vor 1 1/2 Jahren, 3 Tage bevor ich mit einer anderen Geliebten für 3 Wochen in den Urlaub geflogen bin. Und inzwischen liebt sie meine Geliebten auch, ihre "heimliche" (1) Liebe wird uns diesen Monat noch hier besuchen und beginnt zunehmend auch polyamor zu denken und zu fühlen. Und das bei der Vergangenheit.

Ich selber habe erleben müssen, daß mir Menschen nicht glauben, daß ich so fühle. Sie behaaren schlicht auf der Meinung daß es nicht machbar ist.
Das hat wohl jeder, der polyamor lebt, schon erlebt *ggg*
Da hilft nicht mal der praktische Beweis, um wenigstens zu akzeptieren, dass es wohl offensichtlich doch Menschen gibt, die es können und damit glücklich sind.
*****s42 Mann
11.849 Beiträge
Ich frag mich ob dieses "er-leben" für anders "Denkende" überhaupt machbar ist.
Jemand der mit Überzeugung Mono fühlt, wird kaum in der Lage sein es zu erleben.
Denn vermutlich wird er die Liebe zu zwei Menschen nicht fühlen können, wenn es um die Liebe geht die ich mit Polyamory "verknüpfen".
Vielleicht kann der geliebte Mensch es akzeptieren, daß man selber so fühlt. Sogar das, ist mit der "gesellschaftlichen Prägung" schon schwer genug.
Ich denke, dass (fast) jeder Mensch Liebe zu mehr als einem Partner fühlen und erleben kann, wenn er es für sich zulässt. Natürlich ist es schwer, die "gesellschaftliche Prägung" zu überwinden - aber es geht.

Meine seit ca. einem Jahr fest bei mir lebende Partnerin hat zwei monogame Beziehungen mit viel Leid hinter sich, wurde von ihren Männern betrogen, hintergangen, ausgenutzt und im Stich gelassen. Sie hat mich als polyamor lebenden Menschen kennen gelernt - unser erstes Zusammentreffen war vor 1 1/2 Jahren, 3 Tage bevor ich mit einer anderen Geliebten für 3 Wochen in den Urlaub geflogen bin. Und inzwischen liebt sie meine Geliebten auch, ihre "heimliche" (1) Liebe wird uns diesen Monat noch hier besuchen und beginnt zunehmend auch polyamor zu denken und zu fühlen. Und das bei der Vergangenheit.

Ich selber habe erleben müssen, daß mir Menschen nicht glauben, daß ich so fühle. Sie behaaren schlicht auf der Meinung daß es nicht machbar ist.
Das hat wohl jeder, der polyamor lebt, schon erlebt *ggg*
Da hilft nicht mal der praktische Beweis, um wenigstens zu akzeptieren, dass es wohl offensichtlich doch Menschen gibt, die es können und damit glücklich sind.
---------------------------
(1) "heimlich", weil sie sich selbst noch nicht so recht traut, dieser Liebe nachzugehen. Aber das hat ja auch Zeit *g*
*****s42 Mann
11.849 Beiträge
Oups - vielleicht kann ein Mod bitte das erste der beiden Postings löschen? Danke.
hallo community, ...
ich möchte mich für die vielen Kommentare und für die damit einhergehenden Gedanken und Meinungen bedanken.

Anbei meine Gedanken zu Euren Kommentaren:
Wie kann ich "ihr" zeigen das Polyamorie innerer Wachstum ist, sie in ihrer Persönlichkeit sich weiterentwickelt, ihr Leben bereichert, es sich nicht um entweder oder handelt.MondZeit

Vielleicht indem Du aufhörst, das als allgemeingültig anzunehmen? Polys sind nicht besser, nicht mehr gewachsen. Das ist eine menschliche Sache, keine der Lebensweise.Venice79

wir alle wünschen uns eifersuchtsfreie beziehungen auf geistiger,seelischer und sexueller ebene mit jemand anderem Rythmalia

Drei Aussagen und zwei gehen in die gleiche Richtung, folgen der gleichen Annahme.

Es ist meine Meinung und die beinhaltet, wenn ich mich vom Besitzanspruch, überhaupt mich vom Anspruchsdenken löse, ich "innerlich ausgeglichener und freier" bin und zugleich nicht meine Wünsche auf den anderen projiziere, ihn als den annehme, der er ist.
Ich bin mir meiner und seiner Bedürfnisse bewusst und mein Handeln wird von wertschätzender Liebe bestimmt. Es ist keine bewusste Leistung, keine Mühe, die ich für den anderen erbringe, ... es ist, was es ist, die Liebe (E. Fried).

Ich wählte das Verb "wachsen", da es für mich ein universelles Prinzip von Leben darstellt.
Als Beispiel:
Der Rasen vor dem Haus wächst, manche mögen Naturwiesen, andere stutzen ihn jede Woche in Form.
Das soll keine Wertung sein, kein besser oder schlechter, die einen lieber so, die anderen ... anders.

Ich wünsche mir die Verbindung von Menschen, die sich nahe stehen, sich im besten Fall lieben. Ich möchte Menschen kennenlernen, die Menschen, die ich liebe, lieben.
Ich möchte von Ihnen lernen, Verständnis teilen, ... einfach weil es mir am leichtesten fällt von Menschen anzunehmen, die mir Nahe stehen.
Ich möchte mit Ihnen kommunizieren, auf jede Art und über den Austausch von Ansichten und Meinungen einen praktischen Nutzen für mein Leben erhalten.

Natürlich klingt es jetzt "ein wenig" idealisiert, aber soll ich meine eigene Überzeugung bemäkeln, für die ich Jahre brauchte um sie offen zu vertreten?
Und natürlich klingt auch manchmal nur die Vernunft durch, aber geht es denn nicht auch um das reale Leben?

Eure Kommentare haben mich in meiner Überzeugung bestärkt und allein dafür möchte ich mich - schon wieder - bedanken.

Meine Meinung, Überzeugung, ... keine Allgemeingültigkeit.

Vielleicht bedenkenswert, ...
"Überzeugung leben" macht das Entscheiden einfach, denn Verstand und Gefühl gehen einher.
Daher bin ich ja gerade im Moment auch so ungeordnet, meine überbordenden Gefühle lassen alles in den Hintergrund treten.

Noch ein rationaler Grund gegen Eifersucht:
Es erschließt sich jedem Mann, dass zwei Frauen besser auf sich eingehen können als ein Mann und eine Frau. Zwei Frauen teilen mehr Gemeinsamkeiten und dann sind es auch wieder die Gegensätze.
Ich habe für mich festgestellt, dass auch ich Zyklen durchlaufe und in manchen Phasen dieses Zyklus bin ich manchen Menschen näher und anderen wieder weiter entfernt.
Es ist nicht ein mehr oder weniger an Liebe, es widerspiegelt einfach meine nicht statische Persönlichkeit während des Zyklus, als Beispiel, mal fühle ich mich groß, mal klein, und in der "kleinen Phase" suche ich Größe.

Polyamorie ist für mich ein Verständnis des "Mensch sein". Sie spiegelt für mich im "kleinem" wider, was die Anthroposophie für mich im "Großem" bedeutet.

Liebe Grüße *blume*
MondZeit
Achtsame Annäherung
Wie kann ich "ihr" zeigen das Polyamorie innerer Wachstum ist, sie in ihrer Persönlichkeit sich weiterentwickelt, ihr Leben bereichert, es sich nicht um entweder oder handelt.

Am besten finde ich den Austausch mit andern Menschen. Es gibt regionale Treffen, Foren, Mailinglisten.
Das setzt Aktivität von IHR voraus, und die würde ich ihr auch nicht abnehmen. Es hat nach meiner Erfahrung keinen Sinn, einen Menschen von Polyamory „überzeugen“ zu wollen. Der Gedanke stößt auf Interesse oder nicht. Das erkenne ich an Fragen und Aktivitäten meines Gegenübers. Das darf ja gleichzeitig zu den Ängsten bestehen, aber es muss klar sein, das ein Mensch sich die Erfahrung wünscht – trotz der Angst.
Wenn das klar ist, fände ich es richtig, dass sie den Wunsch ihrem Liebhaber gegenüber äußert und ihn ggf. zu Gesprächen zu dritt einlädt.

Ich erwiderte, dass ich sie doch so lieben würde, wie sie ist, also mit ihrem lover,(...)

Wie hat sie darauf reagiert? Immer noch Angst vor ihrer Eifersucht, Deine anderen Lieben betreffend?
Kannst Du Dir vorstellen, sie in diesem Gefühl zu begleiten, sie dabei zu fordern und zu fördern, aber nicht zu überfordern?


Polyamorie ist für mich das Lieben von mehreren Menschen und der Wunsch nur noch Sex mit Menschen zu haben, die ich liebe. (…) Praktische Frage, ... verhalte ich mich anderen Frauen gegenüber verschlossen oder zeige ich ihr offensiv meine Nähe zu ihnen?

Wie Du Dich verhältst oder verhalten möchtest oder welches Vorgehen „erfolgreich“ ist, kann ich Dir nicht sagen – nur, worum ich mich bemühe, wenn ich mich für eine Frau interessiere: behutsam, verbal aktiv und offen zu sein. Offensiv hört sich in meinen Ohren eher nach einer aggressiven militärischen Aktion an *zwinker*.
Das heißt: ich erobere nicht, ich zeige mich, gehe einen kleinen Schritt auf sie zu und warte ab, ob sie mir entgegen kommen möchte. Wenn ich spüre, dass meine Nähe ihr zuviel ist, gehe ich wieder einen Schritt zurück und warte, was geschieht.
So wie Dir mit ONS, geht es mir mit den klassischen Klischees von „erobern, Dominanz“ und „er-/hingeben und Devotion“: 0 Bock. Ich möchte Liebe als achtsames aufeinander Zugehen und ein ebensolches Miteinander leben – von Anfang an. Mir ist bewusst, dass ich manchmal ziemlich weit neben diesem Ideal liege, aber ich arbeite immer wieder daran.

Ist mein Gefühl zu einer Frau so, wie Du es beschreibst, zeige ich ihr mit meinem Verhalten, dass sie mir wichtig ist, z.B. durch: zeitnah auf Mails/SMS antworten, aufmerksam und wertfrei zuhören, Interesse mit Fragen zeigen, Feedback geben (wenn ich dran denke) Termine zuverlässig einhalten, Grenzen achten. Für viele Menschen sind das simpelste Basics einer guten Kinderstube, aber es ist immer wieder erstaunlich, festzustellen, wie sehr sich die in der virtuellen Welt verflüchtigen.
Wenn ich eine Resonanz zu spüren glaube, mir aber mehr Klarheit wünsche, wie sie zu mir steht, sage ich ihr, wie es mir mit ihr geht, wie ich mich fühle, was ich mir vorstellen kann mit ihr und frage sie, wie es ihr mit meinem Outing geht. Wenn ich mutig bin, nehme ich beim Gespräch schon mal ihre Hand oder SIE in den Arm. Alles andere ergibt sich oder nicht.
Das große L-Wort vermeide ich in Zukunft lieber – so gerne gesagt, so gerne gehört…, aber es ist mir zu variabel, löst so viele unterschiedliche Vorstellung im Gegenüber aus, die in vorher ausführlichen Gesprächen abgeglichen werden sollten, um am Ende nicht mehr Enttäuschung als Freude zu bereiten.

So glaube ich, das Wesentliche für eine wertvolle Verbindung mit Zukunft herausfinden zu können: ob ein Miteinander harmonieren könnte.
Ab dem Moment, ab dem ich auf den Spuren des romantischen Balzverhaltens Dinge tue, die eigentlich „nicht mein Ding“ sind und die in dem Moment nicht wirklich von Herzen kommen (Blumen schenken, „Ausgehen“ etc.), ernte ich was ich säe: z.B. etwas, das sich u.U. viel später als ONS, „nur Sex“ (höre ich da eine Abwertung in Deinen Worten?) oder Irrtum herausstellt. Mittlerweile würde ich mir absichtliche Täuschung vorzuwerfen, wenn ich Dinge täte, die "erfolgreich" sind, aber meiner Wahrheit nicht entsprechen.

Wenn Du schon glaubst zu lieben, könntest Du Dich fragen, wie Du IHR das in Deinem wahrhaftigen Verhalten zeigen möchtest und kannst – was ist Dein ganz persönlicher, mit Dir stimmiger Ausdruck Deines Gefühls durch Dein Verhalten?.
Letztlich hängt es imho nicht so sehr davon ab, was Du tust, sondern wie, und ob es zusammen passt. Ob SIE sich dadurch geliebt fühlen kann, hängt auch von ihren Wahrnehmungsmustern ab und ob sie das überhaupt möchte.

Deine Frage führt Dich somit zu der Frage: Was genau ist Liebe für Dich und wie kannst und möchtest Du sie ausdrücken?
Wenn Du Dich darum und um Dein Outing herumdrückst, verpasst Du vielleicht eine schöne Chance.

*herz*lich
Tom
Sprachdisziplin
venice79:
Sie soll frei entscheiden dürfen, was für sie "weiter" und "besser" ist

So richtig Deine Aussage ist: ich kann es erst entscheiden, wenn ich die Erfahrung gefühlt habe - oder so viel Angst, dass ich mich ihr nicht stellen möchte.
Würde ich mich dem nicht gestellt haben, könnte ich es heute nicht als "besser" fühlen, weiterhin leben und anderen Menschen diesen Weg nahe bringen wollen.

Was ich allerdings lediglich sagen kann (und sollte) ist, dass es für mich schöner ist und ich mich dadurch gewachsen und bereichert fühle.
Ich unterstelle, dass Mondzeit das auch so gemeint hat. Sprachliche Präzision und Disziplin in emotionalen Angelegenheiten ich auch eine der Eigenschaften, die sich bei mit mit dem Poly-Leben ständig entwickelt, und ich versuche, da nicht alles auf die Goldwaage zu legen und besonders von den Neuen nicht zu viel zu erwarten.

herz*lich
Tom
Tom
@ gentletom58
Liebe ...

ein Gefühl in mir, von einem anderen Menschen erzeugt.
Ich fühle Liebe für einen anderen Menschen.

... meine Liebe.

Dieses Gefühl schenkt mir Vertrauen, gibt mir Sicherheit und damit auch den Mut über meine eigenen Einschränkungen hinaus zu gehen. Es erzeugt in mir Freude, Vergnügen und Überschwang, was ich auch zum Ausdruck bringen will.
An den Sender, .... und irgendwie auch an jeden.

Ich möchte Liebe als achtsames aufeinander Zugehen und ein ebensolches Miteinander leben – von Anfang an. Mir ist bewusst, dass ich manchmal ziemlich weit neben diesem Ideal liege, aber ich arbeite immer wieder daran.

an sich arbeiten
Etwas, was ich auch mit diesem Beitrag versuche.

behutsam, verbal aktiv und offen zu sein. Offensiv hört sich in meinen Ohren eher nach einer aggressiven militärischen Aktion an *zwinker*.
Das heißt: ich erobere nicht, ich zeige mich, gehe einen kleinen Schritt auf sie zu und warte ab, ob sie mir entgegen kommen möchte. Wenn ich spüre, dass meine Nähe ihr zuviel ist, gehe ich wieder einen Schritt zurück und warte, was geschieht.

Ich möchte mich gerade für Deine kritische Auseinandersetzung mit meinem Beitrag bedanken. Damit triffst Du den Punkt unserer (zwischen ihr und mir) Diskussion.

Jeder hat Erkenntnisse mit sich selbst gesammelt. Sie machte die Erfahrung - nicht ohne Ursache - sie neigt zur Eifersucht.
Jetzt ist es ja mal nicht eben so entschieden, ich bin polyamor. Da hängen Gefühle mit zusammen, ein gesellschaftliches Leben und womöglich auch Kinder.
Ich will sie nicht erobern und genauso wenig überzeugen. Für mich ist Polyamorie - wie schon genannt - ein Gefühl, eine Einstellung, keine rationale Einsicht!
Und m. E. kann man Gefühle und Einstellungen nur aus ähnlichen Erkenntnissen teilen, nicht ex & hopp lernen.
Leben & lieben ist für mich ein fließender Prozess, nur selten - aber gerade deshalb natürlich - sprunghaft.

Ich interpretiere den Inhalt von offensiv anders. In Deinem Bild der Strategie wäre es entwaffnend ehrlich, Strategie Offenheit.

... oder offen & aktiv, widerspiegelnde Offenheit ... sprach.re.aktiv

Und zu ... nur Sex:
Ich wünsche mir vor dem Sex eine gemeinsame Erkenntnisebene, Verständnis füreinander. Zu meiner Schande aus ganz egoistischen Gründen, der Sex könnte dann - in meinen Augen - zu einer Begegnung werden, vielleicht sogar zu einer Legende.
Mit meinem Bild der 16-jährigen in den 70ern wollte ich ausdrücken, dass ich meinen Verstand nicht von meinen Gefühlen trennen kann. Wenn ich dann mit einem Menschen körperliche Nähe teile, dann bleibt auch mein Gefühl nicht unbeteiligt, so sehr ich mich auch darum bemühe, und es schmerzt wenn es eine einmalige Berührung war.
... und ganz real, mich stresst es wenn an mich die Erwartungshaltung Sex gestellt wird und auf Stress habe ich - vollkommen überraschend - keinen Bock.

Wenn das klar ist, fände ich es richtig, dass sie den Wunsch ihrem Liebhaber gegenüber äußert und ihn ggf. zu Gesprächen zu dritt einlädt.

Das ist eine tolle Idee, ein Gedanke, der mir bisher fehlte.

@ Balzverhalten
Es ist eigentlich nicht sonderlich verschieden zu meinem sonstigen Verhalten, mal intro ... mal extrovertierter, allenfalls Wunsch.orientierter.

Herz & Freund - liche Grüße,

*blume*
Andreas
Konkurrenz überwinden
rhythmalia:
hat man nicht ständig die angst,dass der/die andere besser,dem anderen näher ist...in irgendeinem bereich schöner,toller...

Genau das gilt es anzuerkennen und dem anderen Menschen zu gönnen. Nicht nur die Angst, sondern zusätzlich die Tatsache, dass das so IST und dass das sein darf. Das ist der Aspekt der Toleranz.
Liebevolles Loslassen meint für mich, dass meine Geliebte ihren ganz eigenen Weg mit anderen Menschen fortsetzen kann, darf und soll und ich ihr dabei alles Gute wünsche.

Wenn ich zufrieden damit sein kann,
• dass ich in Momenten oder in Zeitabschnitten eine freud-, wenn nicht gar wertvolle Begegnung für sie war und sie für mich und
• Vertrauen darin habe, das auch in Zukunft für andere Menschen sein zu können (wenn mir das wichtig ist),
• dass ich mein Lebens"wert" dadurch "gemehrt" hat und auch in Zukunft nicht verloren geht,
verliert sich irgendwann die Angst.

Abschied nehmen ist Übungssache.

*herz*lich
Tom
Sprachliche Präzision und Disziplin
Du triffst es erneut auf den Punkt ...

Das Denken der Gedanken fällt noch leicht, sie aber in die zutreffenden Worte zu kleiden, die das Gefühl, dass man auszudrücken sucht beschreiben, nicht mehr.
Es vermischen sich die Ebenen, mal un- und mal erwünscht.

Die Abgrenzung von Kultur, sozialem Ursprung und Werdegang zum - ich - ist in meinen Augen nicht ganz einfach.

Kultur - europäisch - christlich - monogam
sozialer Ursprung - 70er Jahre BRD - woodstock - RAF - Emanzipation
...

Das ist der Aspekt der Toleranz.
Liebevolles Loslassen meint für mich, dass meine Geliebte ihren ganz eigenen Weg mit anderen Menschen fortsetzen kann, darf und soll und ich ihr dabei alles Gute wünsche.

Für mich kein darf & soll, ein ganz natürlicher Aspekt der Liebe.
Liebe & Loslassen

lg
*blume*
Andreas
*********n_by Frau
827 Beiträge
...
...ich fühle "eigentlich" eher monogam- warum auch immer- eigentlich, weil ich vor vielen Jahren eine tiefe Liebe zu 2 Freunden fühlte. Da gabs Poly noch nicht- meine Situation war in einem Lied beschrieben (Torn between two lovers). Eine solche Liebe ergab sich seither nicht mehr. - Ich hatte serielle Monolieben und das Auflösen der Beziehungen war immer ein Verlust. Die Auflösungen ergaben sich oft mit dem Ende des Sexuellen,der sexuellen Orientierung auf eine andere Person. Mir war nie klar, warum damit dann eine liebende Beziehung verschwunden sein soll?
Das obwohl mir eine Beziehung für Sex und Liebe normalerweise (Ausnahme siehe oben) genügt.
Vor wenigen Jahren entdeckte ich Poly. Warum ich (trotz Mono) die Bekanntschaft mit polyamor denkenden/lebenden Menschen sehr schätze, ist der ehrliche Umgang miteinander, das sich Mitteilen, -Die Entdeckung: Ohne sexuelle Beziehung muss eine liebende Beziehung nicht verloren gehen. Ich bin (leider-ich arbeite daran) nicht gefeit vor Gefühlen wie Eifersucht, Ansprüchlichkeit, Bedürftigkeit , Besitzdenken usw- die in Mono-wie in Polybeziehungen-so wie ich es beobachte, vorkommen- aber in Polybeziehungen werden sie achtsamer, ehrlich kommuniziert-
****ab Mann
1.787 Beiträge
Sorry, dass ich mal nachhake, aber mir fehlt so ein wenig das Verständnis für ein paar Formulierungen....

Und zu ... nur Sex:
Ich wünsche mir vor dem Sex eine gemeinsame Erkenntnisebene, Verständnis füreinander.

Wie soll so eine Erkenntnis denn aussehen? Klar, ich erkenne, dass ich Sex mit ihr will und erkenne, dass es ihr ebenso zu gehen scheint. Sie erkennt, dass sie Sex mit mir möchte und mir scheint es in ihren Augen auch so zu gehen.

Ist das nicht Erkenntnis genug, um es miteinander zu tun oder wie soll so eine Erkenntnisebene aussehen?

Zu meiner Schande aus ganz egoistischen Gründen, der Sex könnte dann - in meinen Augen - zu einer Begegnung werden

Hmm...., ist nicht jeder Umgang mit einem Menschen eine Begegnung oder unterscheidest Du zwischen begegnen und treffen?
Oder meinst Du, dass eine Begegnung mit völliger, wechselseitiger Aufmerksamkeit des Gegenübers einhergeht und ein Treffen nur mit physischer Anwesenheit?

, vielleicht sogar zu einer Legende.

Gehörst Du zu den Menschen, die ihr ganzes Leben darauf ausrichten, Vergangenheit zu schaffen?

Wenn ich im Hier und Jetzt lebe sind mir Legenden völlig fremd und für mich widerspricht es sich, im Hier und Jetzt eine Legende erschaffen zu wollen. Ich meine jetzt nicht, das gegenwärtiges Handeln den Tatbestand der Beiläufigkeit inne haben sollte, aber Legenden kristallisieren sich doch erst viel später heraus und sind selten planbar. Führt nicht gerade die Anspruchshaltung, Legenden erschaffen zu wollen zu dem Streß, den Du eigendlich gar nicht möchtest?

Mit meinem Bild der 16-jährigen in den 70ern wollte ich ausdrücken, dass ich meinen Verstand nicht von meinen Gefühlen trennen kann. Wenn ich dann mit einem Menschen körperliche Nähe teile, dann bleibt auch mein Gefühl nicht unbeteiligt, so sehr ich mich auch darum bemühe, und es schmerzt wenn es eine einmalige Berührung war.

Ob es eine einmalige Berührung war, wird man erst Sekunden vor seinem eigenen Tod wissen. Allerdings kann man durch seine Gedanken und seine Erwartungshaltung frühzeitig dafür sorgen, das es eine einmalige Berührung bleiben wird. Und zwar in dem man Menschen durch Worte, Gestiken oder subtilem, wie auch offensichtlichem Handeln dazu verpfichtet, dass nach einer Berührung, zwingend eine zweite zu folgen hat. Das setzt die Menschen unter den Stress, den Du selber gar nicht möchtest.

... und ganz real, mich stresst es wenn an mich die Erwartungshaltung Sex gestellt wird und auf Stress habe ich - vollkommen überraschend - keinen Bock.

Wie schon angedeutet, nach dem zwei Menschen zu der gemeinsamen Erkenntnis gelangt sind, dass sie Sex miteinander möchten, sollte doch wohl eine gewisse Erwartungshaltung, dass der Sex auch tatsächlich passiert nicht der Hinderungsgrund an der allseits erwünschten Kopulation sein, oder?
@ falconfly
Dein Beitrag umfasst ein so breites Spektrum an Aussagen, dass mir beim darüber Nachdenken kleine Wölkchen aus dem Kopf steigen

Darum habe ich den Beitrag geschrieben, es ging schon chaotisch zu in meinem Kopf. Doch so langsam stellt sich so etwas wie eine Überschaubarkeit ein.

@ curieuse
Es freut mich, dass Du nachhakst.

... nur Sex.
Meine Argumentation war vollkommen irreführend. Das ist mir aber erst nach einem mail-Austausch mit jemanden von hier klar geworden.
Ich möchte nicht nur Sex, da ich nicht in der Lage bin Sex von Gefühlen zu trennen.
Daher hoffe ich auf wiederkehrende "Begegnungen".
Wenn von vorne herein klar ist, es wird ein einmaliges "Treffen", dann nehme ich lieber Abstand davon.
Ich glaube, wenn man über die Sexualität hinaus Gemeinsamkeiten hat, dann ist es einfach schöner miteinander Zeit zu verbringen und auch der Sex ist besser.
@ Legende
War überspitzt formuliert (Legenden assoziiere ich mit "nach dem Tod des Helden, was dann bestimmt keinen Helden mehr interessiert).
Ich wollte eigentlich zum Ausdruck bringen: Warum sollte man weniger versuchen als das Unmögliche?
Weniger ist in meinen Augen halbherzig.

Ob es eine einmalige Berührung war, wird man erst Sekunden vor seinem eigenen Tod wissen. Allerdings kann man durch seine Gedanken und seine Erwartungshaltung frühzeitig dafür sorgen, das es eine einmalige Berührung bleiben wird. Und zwar in dem man Menschen durch Worte, Gestiken oder subtilem, wie auch offensichtlichem Handeln dazu verpfichtet, dass nach einer Berührung, zwingend eine zweite zu folgen hat. Das setzt die Menschen unter den Stress, den Du selber gar nicht möchtest.

Treffend formuliert.
Und daher kommt es bei mir häufig überhaupt nicht zu einem Kontakt. Aber ein bißchen Stress darf es in meinen Augen schon sein. Ich erobere nicht mehr damit die Verantwortung von beiden Seiten getragen wird. Es ist vielleicht unromantisch aber ich eröffne manchen Menschen die Möglichkeit mich näher kennenzulernen. Wenn sie mögen können wir aufeinander zugehen. Sie brauchen es nur zu signalisieren.
Und ich weiche natürlich auch spontan von meiner Herangehensweise ab, z. B. wenn mir etwas Unbekanntes aufgefallen ist oder - ganz pragmatisch - wenn man sich auch eben mal so treffen kann, da man um die Ecke wohnt. Der direkte Austausch ist allemal einfacher als zu schreiben.
Und dann gibt es auch noch die ganz menschlichen Schwächen, hormonelle Spontanstörungen, Frühling, Sommer ...
Alles fängt irgendwie als ONS an.

Wie schon angedeutet, nach dem zwei Menschen zu der gemeinsamen Erkenntnis gelangt sind, dass sie Sex miteinander möchten, sollte doch wohl eine gewisse Erwartungshaltung, dass der Sex auch tatsächlich passiert nicht der Hinderungsgrund an der allseits erwünschten Kopulation sein, oder?

"sollte" nervt / stresst mich, ...
Ganz konkret: Die Wahrscheinlichkeit, dass ich auf die Frage nach Sex mit einem Nein antworte, ist mehr als gering.
Bei der klaren & direkten Willensbekundung frage ich nicht nach dem danach, denn ich mag schnörkelos ... ich glaube, dann werde ich zickig *freu*

@ 17-jährige in den 70ern
Mir ist der Sex mit den Jahren immer bedeutsamer geworden, nicht nur was & wie, sondern ganz besonders mit wem (was auch wieder mit dem was & wie zusammenhängt).

*blume*
Andreas
****ra Frau
844 Beiträge
öffnung neugier lust...
versuch diesen

in der gesellschaft als kulturell
dominante "du bist mir ein und alles und der einzige"
beziehungsweise zu verlassen *musketiere*

polygamie heisst ja auch immer wieder aufhebung der 2-samen intimität, *roseschenk*

des als "heilig" konstruierten
raums, wenn man das nicht selber so so empfindet, dann wird man schon durch massenmedien und kulturindustrie so gehirngewaschen *kopfklatsch* *hypno*

den körper, die seele, vieln, nicht nur dem einzigen,
sondern auch andern schenken...

die gefühle der verletzung, der veränderung, erweiterung *neck*
dieses gefühlten, aber doch oft so wenig passenden 2--samkeitskonstrukts zulassen.... *kissenschlacht*

wie wäre es wenn poly normal wäre....
so normal wie tiefe freundschaften von denen frau ja auch nicht nur ein zu haben pflegt *friends*
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
(aber bitte nicht Poly-Gamie!)
****ra Frau
844 Beiträge
gamie
grins...
warum denn nicht
ich spiele mit den worten wie es mir aus der vulva kommt
( wie man im spansichen sagen würde)
gamie oder gynie

lateinisch griechische zusammensetzungen find ich eh eine wenig sonderbar...
wäre es nicht eigentlich polyphilie das optimal wort?


...ich denke immer an game
*zwinker*
grins
die genderkorrekte schreib und sprechweise hab ich auch nicht mehr drauf...grins
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