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Polyamor denken und monoamor fühlen?

*******o73 Frau
157 Beiträge
Themenersteller 
Polyamor denken und monoamor fühlen?
In einem anderen Thread kam die Frage auf, ob es auch möglich ist polyamor zu denken, aber nur monoamor zu fühlen.
Da das Thema des Threads ein anderes war, finde ich, dass die Frage einen eigenen Thread bekommen soll.

Fühlt ihr euch in eurem ganzen Sein polyamor?
Also denkt ihr polyamor?
Fühlt ihr polyamor?
Und lebt ihr polyamor?

Ich frage mich ab und zu mal, ob ich mich ganz klar einer bestimmten Beziehungsform zuordnen kann oder ob es auch Mischformen gibt.
Ich kann den Gedanken der Polyamorie total zustimmen, in meinem Kopf ist das sehr logisch und natürlich.
Im Gefühlsbereich glaube ich, dass ich sowohl polyamore als auch monoamore Anteile in mir habe und dann kann je nach Situation mal das eine oder andere überwiegen.
Die Praxis gelingt mir inzwischen ganz gut, spüre zwar immer wieder deutlich die monogamen Prägungen, die sich aber nach und nach umgewöhnen.
****ara Frau
3.487 Beiträge
Also für mich ist denken, fühlen und leben polyamor. Und das ist unabhängig, wie mein Alltag gerade aussieht. Bin ich Single oder habe ich gerade nur einen Partner, fühle und lebe ich aus meiner Sicht trotzdem polyamor. Ich bin nie auf der Suche, aber offen für Begegnungen und was sich daraus entwickeln kann. Ich habe keine vorgefertigten Vorstellungen, wie es zu sein hat, aber mein Herz hat eine gefühlte Größe, dass da mehrere Menschen hinein passen. Und so darf es dann auch sein.
*******r_52 Mann
3.926 Beiträge
ich bin selber leider auch single. denke aber und weis das ich polyamore bin
und suche deshalb auch nur nach einer partnerin die selber auch poly fühlt und lieben kann.
in welcher konstelation sich das später entwickelt lasse ich dabei offen und kann es mir in jeder weise gut vorstellen.
*********otion Frau
1.444 Beiträge
man hört ja immer den (meines Erachtens kreuzdämlichen) Sermon "man muß nur lernen gönnen zu können" und "da mußt Du Dich hin entwickeln". Aber ich denke nicht daß man Polyamor fühlen lernen kann. Ich denke eher das ist Veranlagung/ Neigung wie homo- oder heterosexuell.

Wenn man nun versucht es zu werden kann man das gedanklich umsetzen aber die Neigung bleibt eben wie sie ist. Also Poly denken und mono fühlen geht denke ich durchaus.

Wie es bei homo-hetero auch Menschen ohne klare Ausrichtung gibt gibt es das bei mono-poly sicher auch also warum nicht Anteile von beidem haben, evt. abhängig von der Persönlichkeit oder dem Geschlecht des Partners.
*******brot Mann
6 Beiträge
Zitat von *******o73:

Die Praxis gelingt mir inzwischen ganz gut, spüre zwar immer wieder deutlich die monogamen Prägungen, die sich aber nach und nach umgewöhnen.

Ich kann das sehr gut verstehen.
Ich bin jetzt schon eine (nicht lange) Weile in einer polyamoren Beziehung, aber meine monogamen Gewohnheiten ziehen mich immer wieder zurück.
Vielleicht braucht es einfach mehr Zeit, aber manchmal denke ich, dass ich zur Monogamie zurückkehren könnte, obwohl ich rational gesehen voll und ganz für Polyamorie bin.
******ore Frau
4.612 Beiträge
Monoamore Gewohnheiten habe ich kaum noch.
Fühlen ist absolut polyamor.

Nur die Beziehungsebene ist manchmal schwierig.

Mein Polykül hat auch noch andere Beziehungen.
Ich komme auf die Dauer in Zeit- und Zuwendungskonflikte.
********aika Frau
1.628 Beiträge
Ich hab nie gedacht oder beschlossen: ab jetzt werde ich poly. Es muss auch nicht gelernt werden. Wenn ich in einer Liebesbeziehung bin, und ein weiterer Mensch tritt in mein Leben, ohne dass ich gesucht habe, und ich liebe auch diesen Menschen aus tiefem Herzen, ohne dass ich was dagegen tun kann (gegen echte Liebe kann man nichts machen!), dann BIN ich einfach poly.

Ich empfinde weder Monoamorie noch Polyamorie als Gedanke oder als Gefühl, sondern als Zustand, evtl. auch als Überzeugung.
*******ious Mann
571 Beiträge
Zitat von *********otion:
man hört ja immer den (meines Erachtens kreuzdämlichen) Sermon "man muß nur lernen gönnen zu können" und "da mußt Du Dich hin entwickeln". Aber ich denke nicht daß man Polyamor fühlen lernen kann. Ich denke eher das ist Veranlagung/ Neigung wie homo- oder heterosexuell.

Wenn man nun versucht es zu werden kann man das gedanklich umsetzen aber die Neigung bleibt eben wie sie ist. Also Poly denken und mono fühlen geht denke ich durchaus.

Wie es bei homo-hetero auch Menschen ohne klare Ausrichtung gibt gibt es das bei mono-poly sicher auch also warum nicht Anteile von beidem haben, evt. abhängig von der Persönlichkeit oder dem Geschlecht des Partners.

Ich finde es insgesamt schwierig diese Gefühlsdinge in solche Begrifflichkeiten zu pressen... "Polyamorie"?? Manchmal geht es wohl einfach nur darum Rechte und Bedürfnisse die man selbst in Anspruch nimmt auch denen die man liebt/begehrt zuzugestehen. Und da geht es dann tatsächlich um das "Lernen". Mag sein, dass es Menschen gibt denen die Polyamorie tatsächlich angeboren ist, oder zumindest ein Gemüt das ihnen die Polyamorie einfach(er) macht. Aber ich glaube eher nicht, dass Polyamorie etwas ist, das auf die gleiche Art wie (für manche) Homosexualität angeboren ist... Es gibt für Männer wohl einen angeborenen Drang mit möglichst vielen Frauen zu schlafen, zumindest deutlich mehr als bei Frauen. Aber eine angeborene Neigung die anderen Liebhaber ihrer Frauen zu tolerieren...???

Aber ich denke dass es noch viel komplexer und individueller ist: Menschen mit sonnigem Gemüt und gutem Selbstvertrauen, zum Beispiel, haben wohl viel bessere Voraussetzungen mit gutem Gefühl poly zu leben als Menschen die mit sich hadern. Wen die einen auf die anderen treffen dann birgt auch das das Potential für reichlich Komplikationen, die nicht allein mit "fühlen" zu bewältigen sind. Da ist eher Haltung gefragt und die will auch erlernt/erworben sein... ...
*****ite Frau
9.485 Beiträge
Zitat von *********otion:
man hört ja immer den (meines Erachtens kreuzdämlichen) Sermon "man muß nur lernen gönnen zu können" und "da mußt Du Dich hin entwickeln". Aber ich denke nicht daß man Polyamor fühlen lernen kann. Ich denke eher das ist Veranlagung/ Neigung wie homo- oder heterosexuell.

Ich kann nur von mir sprechen, aber bei mir war das tatsächlich eine Entwicklung, und auch ein Lernen. Vor allem immer wieder die Eigenreflektion, wenn negative Gefühle wie Eifersucht etc. auftauchten.
Ob es eine Veranlagung ist? Glaub ich nicht. Es ist eine Prägung. Und die hinter sich zu lassen ist durchaus ein etwas kringeliger Weg mit "ich steh wieder ganz am Anfang und kann es nicht."
Das Wollen, das Sicheinlassen-Wagen ist durchaus ein angstbesetzter schmerzhafter Weg, manche haben viel Redebedarf, andere machen es mir sich selbst aus - wie auch immer, wo geliebt wird, ist potentieller Herzschmerz nicht weit.
*******ben Mann
3.371 Beiträge
Stark abhängig davon, welches meiner inneren Anteile gerade angesprochen ist bzw. das Ruder hat.
Der innere (bedürftige) kleine Junge/Mädchen, welches seine Mama braucht, der gut genährte Erwachsene oder der weiße Greis. Oder welche kulturellen/gesellschaftlichen Vorgaben/Erziehungen gerade in mir wirken.

Hilfreich war es zu lernen, zu erkennen/spüren was das gerade wahrhaftig wirkt, es lieb zu haben, damit zu kommunizieren um es ganz wahrhaftig zu verstehen. Damit dann auch wieder wahrhaftige Handlungsmöglichkeiten zu erlangen ob ich dem folge oder liebevoll aber klar einen anderen Pfad gehe.
Und wo es noch Bedürfnisse/Bedürftigkeiten der Anteile gibt, diese zeitnah nachzunähren.
Auf einer rationalen Ebene werden mehr Menschen dem polyamoren Handeln zustimmen können, auf einer emotionalen eher nicht.
Und das bringt mich zu dem Gedanken, dass Polyamorie nicht nur einer natürlichen Veranlagung entspricht, sondern viel mit der Sozialisierung zu tun, die mensch durchlaufen hat.
Für mich hat neben dem Gefühl, dass ich mehrere Menschen lieben kann, auch die psychologische Komponente eine Rolle gespielt, ob ich "bereit genug" für Polyamorie bin. Habe ich meine inneren Probleme aufgearbeitet, um Eifersucht mehr und mehr ablegen zu können? Bin ich es wert, von mehreren geliebt zu werden? Wie stabil bin ich selber und wie stabil kann ich alleine sein?
Ich habe gemerkt, dass mein Weg zur gelebten und ehrlich gefühlten Polyamorie über eine (psychologische) Entwicklung von mir ging. Dass ich jetzt sowohl im Denken als auch Fühlen polyamorer bin, als noch vor 3-4 Jahren.
*****alS
7.740 Beiträge
Ich bin ganz ehrlich: manche hier geschriebenen Gedanken klingen für mich etwas merkwürdig.

Das geht im EP los. Ich frage mich da - was hilft einem alles polyamore Denken, wenn man es nicht fühlt? Wieso möchte ich polyamor leben, wenn ich nicht ein emotionales Bedürfnis danach habe? Ich mein, ja, ich denke ich kann nachvollziehen, dass man rational den Gedanken irgendwie sinnvoll findet. Aber darauf kann man keine glückliche Beziehung begründen. Beziehungen sind keine rationalen Dinge. Sie basieren immer auf Emotionen.

Später habe ich gelesen, man sich daran gewöhnen muss (oder das Menschen das zumindest behaupten). Aber auch hier wieder - wenn ich das eigentlich nicht will, warum entscheide ich mich dann dafür?

Und auch, dass es keine natürliche Neigung für das, nennen wir es, "Tolerieren von Nebenbuhlern" wurde in den Raum gestellt. Und während ich die These an sich durchaus stütze, erscheint sie mir am Thema vorbei. Denn, wie bei einigen Beiträgen hier, steht dahinter der Grundgedanke, dass polyamor zu fühlen irgendwie damit zu tun hat, nicht eifersüchtig zu sein. Aber... war Polyamorie nicht, mehrere Menschen zu lieben?

Ich bin da absolut bei @********aika und @****ara - ich verliebe mich eben in Andere Menschen, selbst, wenn ich bereits in einer Beziehung bin. Das macht mich polyamor. Anderen Menschen passiert das nicht. Die sind eben nicht polyamor.
Ob ich eifersüchtig bin oder nicht ist es erstmal absolut egal.
*******oded Mann
340 Beiträge
Zitat von *******o73:
Polyamor denken und monoamor fühlen?
In einem anderen Thread kam die Frage auf, ob es auch möglich ist polyamor zu denken, aber nur monoamor zu fühlen.

Wie "fühlst" du denn monoamor? Das Gefühl, Dich nur auf eine einzige Person/Beziehung konzentrieren zu wollen? Der Wunsch, dass sich eine andere Person komplett auf Dich fokussiert? Klassisch-romantische Vorstellungen von Paarbeziehung? Eifersucht?

Letztlich geht es ja darum, ob du das Bedürfnis hast, Gefühlen zu mehreren Menschen nachzugehen. Und das ist ja auch schon ein Gefühl.

Beziehung haben Herausforderungen - egal ob poly oder mono, und auch die Gefühle sind größtenteils die gleichen. Da mono-Beziehungen als "normal" ("natürlich") und poly-Beziehungen als "anders" gesehen werden, steckt das auch in vielen Köpfen. Auch im eigenen. (Beispiel aus der Familie: "Na, wenn du jemanden wirklich liebst, dann kann es ja auch niemand anderen geben").
*********umor Mann
171 Beiträge
Ein spannender Thread, den Herzkaro hier angestoßen hat.
Ich würde von mir sagen: ich fühle polyamor, ich denke polyamor, das reibt sich aber auf der Ebene des Denkens mit der erlernten und z.T. mehr als mir lieb ist in mich eingesunkenen (katholisch-bürgerlichen) Moral.
Für mich hat polyamores Fühlen nichts mit Verlieben zu tun (oder nur vereinzelt).
Für mich ist es eher das Gefühl, mehrere bestehende Freundschaften auch auf erotischer Ebene leben zu wollen (leider eher als zu können).
Spannende Frage: ist polyamores Empfinden Veranlagung, die nicht alle Menschen haben oder ist es ein veränderbares Beziehungsverhalten, geprägt durch erlernte bzw verlernte moralische Prägung?
***al Mann
73 Beiträge
"offene Beziehung" wird auch zu Polyamorie zugordnet. Warum auch immer. In der Form liebt man nur eine*n und hat Sex mit Vielen.
*****alS
7.740 Beiträge
Zitat von *********umor:
Für mich hat polyamores Fühlen nichts mit Verlieben zu tun (oder nur vereinzelt).
Für mich ist es eher das Gefühl, mehrere bestehende Freundschaften auch auf erotischer Ebene leben zu wollen (leider eher als zu können).

Hm. Das ist interessant, denn ansich ist der Begriff "Polyamorie" ja einfach zu übersetzen und lautet auf Deutsch "Mehrliebe". Da steckt das mit der Liebe ansich schon drin, und bisher kenne ich das auch nur so definiert. Denn "Freundschaften auf erotischer Ebene", oder plumper "klassische F+" haben ja ohnehin schon keine automatisch implizierte irgendwie geartete Exklusivität, daher braucht man da die Abgrenzung ja nicht unbedingt...
Wenn ich das, am eigentlichen Thema vorbei, fragen darf: hast du bei deiner Definition dieses Begriffs nicht Probleme, dass Menschen dein Anliegen und deine Wünsche falsch verstehen, wenn du ihnen sagst, dass du gerne Polyamorie hättest / fühlst?


Zitat von *********umor:
Spannende Frage: ist polyamores Empfinden Veranlagung, die nicht alle Menschen haben oder ist es ein veränderbares Beziehungsverhalten, geprägt durch erlernte bzw verlernte moralische Prägung?

In der Tat spannend. Meiner eigenen Erfahrung nach ist das nicht unbedingt erlernt, sondern irgendwie eine Neigung - aber nicht unbedingt angeboren. Ich vermute das durch meine eigene Geschichte: früher, so in der Teenager-Zeit und in meinen frühen 20ern, da war ich verliebt - und alle anderen Frauen für mich dann automatisch keine potentiellen Partnerinnen mehr und emotional uninteressant. Wenn ich sie mochte, wurden Freundschaften draus. Romantisches Interesse hatte ich schlichtweg nicht.

Das hat sich irgendwann geändert. Ohne, dass ich mich damit befasst hatte oder anderweitig umdenken angestoßen hätte. Mit Polyamorie befasst hab ich mich erst, als ich eben diese Veränderung bei mir bemerkt hatte. Denn zuerst ist genau das passiert, was wir erlernen: ich habe mich gefragt, ob meine Beziehung mich nicht mehr glücklich macht, weil ich doch eine andere Frau auf einmal emotional interessant fand. Aber mir ist kein Grund eingefallen, warum ich meine Beziehung anzweifeln sollte. Also musste das ja was anderes sein....
*****alS
7.740 Beiträge
Zitat von ***al:
"offene Beziehung" wird auch zu Polyamorie zugordnet.

Wird es? Von wem denn? Ich kenne diese Zuordnung nicht.
********aika Frau
1.628 Beiträge
Freundschaften mit "erotischer Ebene" (sprich Sex) verorte ich in Freundschaft +, nicht in PolyAMORIE.
********aika Frau
1.628 Beiträge
Zitat von ***al:
"offene Beziehung" wird auch zu Polyamorie zugordnet. Warum auch immer. In der Form liebt man nur eine*n und hat Sex mit Vielen.

Nein.
*******oded Mann
340 Beiträge
Dann noch mal zur üblichen Begriffserklärung: Monogamie impliziert romantische und sexuelle Exklusivität. Alles andere ist, wenn es offen und abgesprochen ist (ethisch) nicht-monogam (ENM).

"Offene Beziehung" heisst meistens, dass es nur eine Liebesbeziehung gibt, aber mehrere Sexualpartner (das ist übrigens auch "monoamor" - "Gefühle" für die Sexpartner sollen nämlich meistens ausgeschlossen werden). Polyamor heisst, dass es Liebesbeziehungen mit mehreren Partnerinnen oder Partnern geben kann - das heisst, hier sind auch "Gefühle" erlaubt. Trotzdem kann es eine "Hauptbeziehung" geben, die mehr Zeit oder Priorität erhält.

Beziehungsanarchisten sehen grundsätzlich alle Beziehungen (Sex, Freundschaft, romantisch, ...) im gleichen Licht und "bauen" sich jede Beziehung so wie es zwischen den Beteiligten passt.
*****alS
7.740 Beiträge
Als Zusatz zu @*********ter42's gutem Post noch der Hinweis: es gibt auch offenen und geschlossene polyamore Beziehungen - genau wie bei monoamoren Beziehungen. Denn ich kann auch in einer Poly-Beziehung Sex nur innerhalb der Liebesbeziehungen haben - oder aber zusätzlich eben auch mit Nicht-Liebespartner:innen.
***al Mann
73 Beiträge
Danke für die Präzisierung.

Für mich persönlich gibt es noch eine Stufe dazwischen. Ich bezeichne das als "ich hab Dich lieb" auf der Ebene fühle und lebe ich Poly
*****alS
7.740 Beiträge
Zitat von ***al:
Für mich persönlich gibt es noch eine Stufe dazwischen. Ich bezeichne das als "ich hab Dich lieb" auf der Ebene fühle und lebe ich Poly

Ich würde auch das nicht als Polyamorie bezeichnen. Der Begriff ist da eigentlich sehr deutlich in dem, was er bedeutet: man liebt mehrere Menschen. Liebe. Nicht "irgendwie sowas".
********aika Frau
1.628 Beiträge
Dieses ich-hab-dich-lieb-Gefühl ist das MINDESTE, was ich bei einer Freundschaft + voraussetze.

Bei Polyamorie MUSS es LIEBE sein (amor, amore heisst nunmal Liebe, und nicht nur ich hab dich lieb...).

Mein Fazit: Ich glaube erst mal keiner Bezeichnung und keiner Gruppenzugehörigkeit mehr. Egal ob bei Polyamor, Tantra, oder Slow Sex, viele wissen gar nicht, was es WIRKLICH ist, oder ignorieren es und machen draus, was sie wollen. Klar kann jeder machen, was er will. Aber bitte keine Bezeichnungen verwenden, die nicht stimmen. Sonst lockt man nur Leute an, die es zu Recht definitionsgetreu meinen, und die sind dann enttäuscht. Es sollte schon drin sein, was drauf steht. Das erwartet beim Einkaufen auch jeder.

Sorry, jetzt bin ich etwas vom Thema abgewichen.
****ara Frau
3.487 Beiträge
Als ich meiner Mutter von meiner polyamoren Lebensart erzählte, meinte sie 'das könnte ich nicht' und ich habe sie daran erinnert, wie sie in meiner Jugendzeit in zwei Männer gleichzeitig verliebt war und nicht wusste, für wen sie sich entscheiden sollte,denn das sie sich entscheiden musste, war für sie klar.

Ich sagte ihr, mir geht es mit dem Verlieben genauso, nur das ich mich nicht entscheiden muss. Seitdem hat sie viel mehr Verständnis für mich, weil sie sich erinnern konnte, dass sie wirklich mal zwei Männer geliebt hat.

Dass es mir soviel leichter fällt, liegt glaube ich daran, dass ich der Idee Polyamorie so früh, nämlich mit 14 Jahren, begegnet bin und es sich für mich so attraktiv, so heil und verbunden anfühlte, diesem Gedanken zu folgen, dass ich bevor ich auch nur die erste Beziehung hatte, schon von einer, ich nenne das mal 'Liebesfamilie' geträumt habe.
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