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Klare Kommunikation

***ng Mann
398 Beiträge
Themenersteller 
Klare Kommunikation
Ich beziehe mich mal auf diesen Beitrag Polyamory: Ehemann möchte Kind mit der "Geliebten" und wie damit umgehn.

Bitte nicht falsch verstehen, diesen Beitrag nutze ich nur als Aufhänger und als Beispiel um klar zu machen, worum es mir geht. Das Thema dort ist ja erledigt und gesperrt und das ist OK so.

Ich brauche in einer Beziehung und auch sonst in jeder Kommunikation klare Formulierungen - am besten sogar überklar. Sowas wie Wie sie ausgefallen ist kann man sich denken.." ist schwierig für mich. Nein, ich kann mir das eigentlich fast nie denken, somit muss ich interpretieren, das mache ich gar nicht gerne. Wenn es Spielraum zum interpretieren gibt, frage ich nach (auch mehrfach) - wenn ich dann ein Augenrollen *roll* als Antwort erhalte, ist für mich die Kommunikation schwierig und in einer Beziehung ist das ein ernstes Problem.
Weil sich daraus sehr oft Missverständnisse ergeben.

Es gibt in Beziehungen wirkliche Probleme, wenn echt unterschiedliche Meinungen Haltungen usw. aufeinandertreffen und dann gibt es eben noch die Missverständnisse. Missverständnisse sind keine wirklichen Probleme, sondern sie führen nur zu Problemen, weil nicht klar war, wie die Interpretation vorzunehmen war. Und wenn dann ein Partner anders interpretiert, als der andere, dann gibt's meistens Probleme, die völlig unnötig und überflüssig gewesen wären. Sie hätten durch klare Kommunikation einfach verhindert werden können.
Solcher Art Kommunikation ist für manche Menschen anstrengend und kompliziert, aber die nachfolgenden Probleme sind meist noch anstrengender und noch komplizierter. Daher bin ich gleich für klare Kommunikation in meinen Beziehungen.
Ich sage: "Ich brauche das wie ein Fisch das Wasser." *tauch* oder "Wie ein Schnorchler das Wasser."

Wie seht ihr das?

Liebe Grüße von Chang
******ore Frau
4.526 Beiträge
Ich glaube, dass es eine große Bandbreite von Kommunikationsfähigkeiten gibt.

Von Menschen, die nah am Autismusspektrum sind bis hin zu extrem intuitiven Menschen, die sehr viel Gespür haben.

Man kann das in beide Richtungen trainieren.
Die, die alles genau ausgesprochen brauchen, können sich ihrer intuitiven Fähigkeiten bewusster werden und den hochsensiblen tut oft bewusste Abgrenzungsarbeit gut.

Und letztlich kann auch jeder so sein und bleiben, wie er will, Hauptsache, es finden sich Menschen, die kommunikativ gut zusammen sind, oder kommen.
*****ite Frau
8.856 Beiträge
Zitat von ***ng:
Sowas wie Wie sie ausgefallen ist kann man sich denken.." ist schwierig für mich. Nein, ich kann mir das eigentlich fast nie denken, somit muss ich interpretieren, das mache ich gar nicht gerne.

Welche Möglichkeiten gab es, und welche war am wahrscheinlichsten?
So halte ich es auch in meinen Beziehungen. Missverständnisse kommen vor, mit meinem Mann sogar ziemlich häufig, er mag eher das blumige Umschreiben, ich bin eher "knackig auf den Punkt". Aber eigentlich ist es eher amüsant für uns als dass es störend ist.
***ng Mann
398 Beiträge
Themenersteller 
Danke @******ore,

du kennst mich und ich schreibe ja auch bewusst, wie ich es gerne habe. Aber sicherlich könnte ich meine intuitiven Fähigkeiten ausbauen --- das versuche ich schon mein ganzes Leben lang. Und wenn ich mir mal wieder ganz bewusst vorgenommen habe, diesmal auf meine Intuition zu hören ...... dann lag ich wieder mal daneben *nixweiss*
********reau Frau
233 Beiträge
Die Sache mit der klaren Kommunikation: Jeder denkt, er würde klar kommunizieren *g* Trotzdem entstehen Missverständnisse.

Ich komme beispielsweise nicht gut mit Menschen klar, die sehr direkt und sachlich-nüchtern formulieren. Das strengt mich an. Vor allem, wenn es offensiv von mir gefordert wird. (Das allzeit beliebte und meistens etwas genervt vorgetragene: »Sag doch einfach, was du willst!« Die Chancen stehen gut, nach so einem Satz erst mal in den Rückzug zu gehen.)
Daher bleibe ich bei Menschen, die »meine« Meta-Ebenen gut verstehen und wir uns gemeinsam ein bisschen kommunikativ verkünsteln können. Wichtig ist nur, dass sich passende Paarungen finden – oder genügend Motivation da ist, sich anzupassen.
********tner Paar
134 Beiträge
Ich kann deine Beschreibung absolut nachvollziehen!
Ich bin eine Frau von klaren Worten zumindestens versuche ich mich immer so klar wie möglich auszudrücken. Aber auch hier gilt das Sender/ Empfänger Prinzip. Nur weil ich grün meine und sage heißt es nicht,dass mein Gegenüber auch grün versteht. Ganz schnell wird es zu rot und man hat den Salat. Also "üben" wir klar und deutlich erkennbar zu machen was Sache ist. Es ist und bleibt eine Herausforderung 😉 trotzdem werden wir zusammen immer besser. Es spielen viele Faktoren eine Rolle Empathie, Intellekt, Eigenverantwortung usw. Aufrichtig zu sein gegenüber seinem Partner und vorallem sich selbst. Sagt sich so leicht 😉.
Ich denke, wenn man solche nicht eindeutigen Redewendungen oder Floskeln benutz will man etwas vermeiden oder aus dem Weg gehen. Gefühle sollen nicht verletzt werden oder die berühmte " warmhalte Taktik". Finde ich total menschlich aber ist nicht zielführend.

Reisepartnerin
***al Mann
64 Beiträge
Anfangs war es ein "Ich traue mich nicht das offen Auszusprechen, was denkt sie dann von mir". Später wurde es zu "Ich kenne Deine Antwort, also sage ich schon gar nichts"

Beides hat zu Problemen geführt, die als sie zu groß wurden, unter viel schwierigeren Umständen besprochen und gelöst werden mussten.

Soweit so gut, aber: Sich blind verstehen, einander von den Augen ablesen. Kurze Halbsätze, die Außenstehende Null verstehen. Dieses Gefühl von Vertrautheit finde ich schön und gehört für mich auch zu einer Beziehung.

Unsere Lösung, die natürlich nicht für alle passen muss: Augenrollen, "was ist?", "Nichts!" sind Botschaften, die immer verstanden werden. Und für uns bedeutet dass "Alarmstufe rot: Redebedarf" Dann wird sofort auf klare Kommunikation umgeschaltet: "wir sollten reden... Wann?"
*********Limit Mann
313 Beiträge
Nur weil ich grün meine und sage heißt es nicht,dass mein Gegenüber auch grün versteht.

Komplizierter wird's, wenn einer "gelb" denkt, aber aus Gründen der Taktik/Vermeidung/Rücksichtnahme "grün" sagt.

Von daher finde ich am wichtigsten, dass der Empfänger sich nicht nur rückversichert, ob er richtig verstanden hat, sondern bei Zweifeln auch genauer nachhakt.
*****olf Mann
1.750 Beiträge
Der primäre Fehler bezüglich Kommunikation:
"Anzunehmen, sie habe stattgefunden."

Und: "Die Verantwortung für den Inhalt einer Nachricht liegt beim Empfänger."
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Klare Kommunikation setzt voraus, dass man sich über seinen eigenen Standpunkt zum Thema bereits Klarheit verschafft hat. Das ist aber nicht immer der Fall. In Beziehungen wird man von seinem Bezugspartner schon Mal mit Fragen konfrontiert, die man sich noch nie zuvor im Leben gestellt hat.

Ich finde es besser, dem Partner Zeit zum "in sich gehen" zu geben.
Ihn also nicht in einen Belagerungszustand zu bringen, in dem er Stellung beziehen muss, obwohl er noch nicht dazu bereit ist.

WIE? - Das hängt vom jeweiligen Partner ab. Da lassen sich unterschiedliche Arten von Abstimmungsprozessen aufbauen, die beiden Beteiligten "Zeit für sich selbst" geben.
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Das oben genannte Beispiel finde ich unpassend.
Die TE des threads ist für mich doch nur eine lockere Internetbekannte. Ab und an stolpere ich über einen Beitrag von ihr in Gruppen oder Forum. Vice versa. Man kennt sich vom Lesen in Gruppenkonversationen.
Nicht mehr.
Kein privater Wortwechsel.

Zitat von ***ng:
Wie sie (die Antwort) ausgefallen ist kann man sich denken..
finde ich an der Stelle völlig in Ordnung.

Sie hatte in einer bestimmten Situation das Bedürfnis nach Inspiration.
Deswegen hat sie etwas von sich in der Öffentlichkeit preis gegeben und unsere Antworten gelesen.
Nun braucht sie keine weitere Inspiration mehr.
Punkt.
Was andere Forenschreiber oder ich nun über ihre Ehe-Situation denken, ist für die TE nicht mehr von Interesse. Und das ist gut so.


In Freundschaften oder Partnerschaften hat das
Zitat von ***ng:
Wie sie (die Antwort) ausgefallen ist kann man sich denken..
in einem Gespräch eine ganz andere Bewandnis.

Und meine Antwortmöglichkeiten sind von dem Kontext abhängig...

1) Ja, ich bin in dem Thema drin. Ich habe deine Abwägungen, "falls Antwort A, dann ziehe ich Konsequenz X", "falls Antwort B, dann ziehe ich Konsequenz Y" und "falls Antwort C, dann ziehe ich Konsequenz Z" verfolgt. Und es ist eindeutig:
• - - > Dass du nun Konsequenz X ziehst, sagt mir, die Antwort lautet A.
• - - > Dass du nun Konsequenz Y ziehst, sagt mir, die Antwort lautet B.
• - - > Dass du nun Konsequenz Z ziehst, sagt mir, die Antwort lautet C.
In solchen Beziehungssituationen kann ich meinem Freund (m,w,d) oder Partner das Gefühl vermitteln: "Ja, ich bin bei dir. Ich habe an dem für dich so wichtigen Thema Anteil genommen. Ich weiß genau, in welcher Situation du gerade steckst und steh an deiner Seite.", eben indem ich einfach ausspreche, was ich weiß.

2) Ähem, Moment Mal. Du ziehst gerade eine Konsequenz, die du im Falle von zwei oder mehr Antworten ziehen wolltest. Welche Antwort war es denn?

3) Nee, über diese Konsequenz haben wir vorher nie gesprochen. Keine Ahnung wie die Antwort lautete. Welche war es denn?

4) weitere...

Wenn Freunde oder Partner in einer Lebenssituation stecken, mit der sie sich überfordert fühlen, kann es durchaus vorkommen, dass sie über etwas ausführlich nachgedacht haben... über unterschiedliche Aspekte ihres Problems... und fälschlicher Weise davon ausgehen, ich wüsste es auch. Einige dieser Gedanken kamen meinem Freund aber erst nach unserem Gespräch.

Dieses Ping "Die Antwort kannst du dir denken..."
beantworte ich in solchen Fällen einfach mit dem Pong: "Nö, weiß ich nicht. Davon hast du mir noch nix erzählt. Was meinst du?"

Nun zähle ich aber auch zu den Menschen, die sich
a) die Schilderung von Problemsituationen ihrer Freunde sehr genau anhört, mit ihnen für gewöhnlich die Problemsituation analysiert... und womöglich ein paar Tage später sagt: "Du, zu deiner Situation ist mir noch folgendes eingefallen." oder
b) direkt sagt, dass sie jetzt nicht zur Analyse der Problemsituation bereit ist und das Thema wechselt.

So komme ich gar nicht erst in Situationen, in denen die Schilderung einer Problemsituation eines Freundes bei mir ins eine Ohr hinein und aus dem anderen Ohr wieder hinaus geht.
Wenn wir das gemeinsam analysieren, kann ich mich erinnern.
Wenn ich ablehne, ist klar, dass ich nicht aufnahmefähig bin. So ersparen wir uns auch die spätere Enttäuschung, dass ich seine/ ihre WICHTIGE Angelegenheit vergessen habe.

Meine Freunde oder Partner können sich also über
Zitat von ***ng:
Wie sie (die Antwort) ausgefallen ist kann man sich denken..
bei mir oft das Gefühl abholen: "Ja, da ist eine Freundin, die Anteil an meinem Leben genommen hat. Die weiß, was gerade bei mir abgeht. Ich bin nicht allein." - Und ich finde, das ist ein schönes Ping-Pong. Ich gebe meinen Freunden/ Partnern gerne das Gefühl, auch in schlechten Zeiten nicht allein zu sein.

Aber das geht eben nur, indem ich "Nein" sage, wenn ich nicht aufnahmefähig bin.

Sonst führt dieses Ping "Wie die Antwort ausgefallen ist, kannst du dir denken.", oft zu einer Enttäuschung auf der Beziehungsebene.
Der Bezugspartner (m,w,d) fühlt sich allein gelassen.

Würde ich Beizeiten nicht "Nein, jetzt bin ich nicht aufnahmefähig." sagen, wäre es kein wohltuendes Ping-Pong mehr.

Nur den verständnisvollen Zuhörer zu mimen, reicht nicht.
Man sollte sich auch erinnern.
Emotionale Anwesenheit reicht da nicht.

Um mich an etwas zu erinnern, brauche ich ein Mindestmaß an geistiger Präsenz. Wenn ich einen anstrengenden Tag hatte, geschlaucht bin, kann ich dieses Mindestmaß an geistiger Präsenz nicht mehr aufbringen. Auch nicht für meinen Lieblingsmenschen.

Wenn ich alle bin, bin ich alle. Das kommuniziere ich. Dann klappt es auch mit dem wohltuenden Ping-Pong in miesen Zeiten.
***al Mann
64 Beiträge
Zitat von *****olf:


Und: "Die Verantwortung für den Inhalt einer Nachricht liegt beim Empfänger."

Bombenfest funktioniert es nur wenn der Sender eine klare Botschaft sendet und der Empfänger eine ebenso klare Bestätigung zurückschickt. Nur wenn "ich habe das so gemeint" und "ich habe das so verstanden" 100% übereinstimmt ist die Nachricht ohne Verzerrung angekommen.
******ore Frau
4.526 Beiträge
@***ng
Dann ist das Intuitive nicht Deins und wird es wohl auch nicht werden.
Die Konsequenz in Bezug auf Partner wäre, mir solche zu suchen, die besser passen und in Bezug auf andere das Nachfragen " ich habe das und das verstanden, hast Du es so gemeint?"
********tner Paar
134 Beiträge
Zitat von *********Limit:
Nur weil ich grün meine und sage heißt es nicht,dass mein Gegenüber auch grün versteht.

Komplizierter wird's, wenn einer "gelb" denkt, aber aus Gründen der Taktik/Vermeidung/Rücksichtnahme "grün" sagt.

Von daher finde ich am wichtigsten, dass der Empfänger sich nicht nur rückversichert, ob er richtig verstanden hat, sondern bei Zweifeln auch genauer nachhakt.

Das verkompliziert alles!
Mitunter hat es der " gelb Sager" aber nie gelernt, besser gleich grün zu kommunizieren.
Oder er weiß noch nicht,das er grün will.
*********eaker Frau
358 Beiträge
Zitat von *****ite:
Zitat von ***ng:
Sowas wie Wie sie ausgefallen ist kann man sich denken.." ist schwierig für mich. Nein, ich kann mir das eigentlich fast nie denken, somit muss ich interpretieren, das mache ich gar nicht gerne.

Welche Möglichkeiten gab es, und welche war am wahrscheinlichsten?
So halte ich es auch in meinen Beziehungen. Missverständnisse kommen vor, mit meinem Mann sogar ziemlich häufig, er mag eher das blumige Umschreiben, ich bin eher "knackig auf den Punkt". Aber eigentlich ist es eher amüsant für uns als dass es störend ist.

Das kenne ich. Ich bin auch jemand der eher auf kurz und knapp gut klar kommt. Selbst in emotionalen Momenten wechsle ich manchmal sehr bewusst von der Gefühlsebene auf die Sachebene um eher erklären und analysieren zu können. Das clashed manchmal mit der Art wie mein Partner kommuniziert. Eher blumig, mit ausführlichen Einleitungen... Das zerrt durchaus an meinem Geduldsfaden.

Andererseits kann er gut über Gefühle reden, während ich manchmal am liebsten nur flüchten würde, wenn mir Themen zu nah gehen.

Über die Zeit haben wir nicht nur unsere Kommunikationsmuster kennengelernt, sondern auch versucht den Bedürfnissen des anderen besser gerecht zu werden. Geht in einer Streitsituation auch ab und zu grandios in die Hose... Aber wir arbeiten dran...

Ergänzend:
Mit meinem Mann bin ich schon ungleich länger zusammen. Ich habe den Eindruck, dass wir "automatisch" erkennen, wenn kommunikativ was schief läuft oder der andere den Ball noch nicht gefangen hat. Das macht es deutlich einfacher kurz durchzuatmen..und im Anschluss noch einmal in Ruhe zu sprechen.
******ago Frau
236 Beiträge
Zitat von ***ng:

Wenn es Spielraum zum interpretieren gibt, frage ich nach (auch mehrfach) - wenn ich dann ein Augenrollen *roll* als Antwort erhalte, ist für mich die Kommunikation schwierig und in einer Beziehung ist das ein ernstes Problem.

Mehrfaches Nachfragen deinerseits bedeutet, dass du und dein Gegenüber nicht die gleiche Sprache sprecht. Es liegt nicht an dir, es liegt aber auch nicht am Gegenüber.

Augenrollen ist natürlich generell unfein, drückt aber eben auch nur eine Hilflosigkeit (im schlimmeren Fall genervt sein) aus. Wenn ein Mensch auf verschiedenen Wegen versucht, das Gleiche zu sagen, du es aber trotzdem nicht nachvollziehen kannst, ist da eine Barriere, die natürlich für Probleme sorgt. Schließlich ist das extrem anstrengend.

Zitat von ***ng:
Daher bin ich gleich für klare Kommunikation in meinen Beziehungen.
"Klar" ist dabei eben für alle etwas anderes. Die gleiche Ebene, das wäre wünschenswert.

Ich habe in Kommunikationen eher das Problem, dass ich spüre, was mein Gegenüber meint – egal was er sagt. Ich lese zwischen den Zeilen, ich lese in Mimik und Gestik und liege damit so erschreckend richtig, dass Lügen in meiner Gegenwart vollkommen sinnfrei ist.

Es macht allerdings meine Kommunikation oft schwierig – weil ich mich auf jeden Menschen einstellen will und kann. Das war anfangs sehr anstrengend, wird aber immer mehr ein natürlicher Vorgang.
Während Person X klare Ansagen braucht: Ich will NICHT, dass du heute Abend zu mir kommst. (Person X weiß das einzuordnen, versteht, dass es nicht an der Person liegt etc.), nehme ich bei Person Y eine andere Formulierung: "Mir wäre es lieber, heute Abend allein zu sein, weil ich wirklich müde bin und Zeit für mich brauche."
Zu erspüren, welcher Mensch was braucht, ist Übung.
Und, jemand schrieb es: Wichtig ist eben auch, selbst zu wissen, welchen Standpunkt man vertritt – und warum.
*********eaker Frau
358 Beiträge
Zitat von ********tner:


Ich denke, wenn man solche nicht eindeutigen Redewendungen oder Floskeln benutz will man etwas vermeiden oder aus dem Weg gehen. Gefühle sollen nicht verletzt werden oder die berühmte " warmhalte Taktik". Finde ich total menschlich aber ist nicht zielführend.

Reisepartnerin

Danke @********tner ..das zum Beispiel holt mich total ab...
Allerdings quietscht es auch schon, wenn ich im sachlichen Analysemodus bin und er dann so "Soziale-kleber-Floskeln" benutzt, die gerade nichts mit der Diskussion zu tun haben.

Beispiel: Sind wir mittendrin dabei ein Missverständnis aufzulösen, brauche ich in der Diskussion kein "aber ich habe Dich lieb"... Davor, danach..alles fein, aber nicht vermixt in der Themenanalyse..
******ago Frau
236 Beiträge
Zitat von *********eaker:
Beispiel: Sind wir mittendrin dabei ein Missverständnis aufzulösen, brauche ich in der Diskussion kein "aber ich habe Dich lieb"... Davor, danach..alles fein, aber nicht vermixt in der Themenanalyse..

Oder Floskeln wie "Morgen siehts wieder besser aus" oder "Nach Regen kommt Sonnenschein". "Schlaf erst mal eine Nacht drüber" ... da grauts mich *g*
*********eaker Frau
358 Beiträge
Zitat von ******ago:
Zitat von *********eaker:
Beispiel: Sind wir mittendrin dabei ein Missverständnis aufzulösen, brauche ich in der Diskussion kein "aber ich habe Dich lieb"... Davor, danach..alles fein, aber nicht vermixt in der Themenanalyse..

Oder Floskeln wie "Morgen siehts wieder besser aus" oder "Nach Regen kommt Sonnenschein". "Schlaf erst mal eine Nacht drüber" ... da grauts mich :)

...ich sehe...wir könnten vortrefflich streiten *traenenlach*
*******nzel Frau
938 Beiträge
Beispiel aus der Praxis von vorgestern:

Mein Mann sagte mir, dass es für ihn nicht relevant wäre, ob ich noch eine weitere Liebesbeziehung habe.
Ich habe verstanden, dass es ihm egal ist.
Er meinte, dass es aus seiner Sicht für die Qualität unserer Beziehung nicht relevant ist.

Solche Missverständnisse haben wir recht oft. Wir definieren das selbe Wort sehr unterschiedlich. Ein und derselbe Satz hat unterschiedliche Bedeutungen für uns.
Einen nicht geringen Teil unserer Kommunikation verbringen wir damit zu klären, was der einzelne von uns mit jenem Wort oder jener Aussage meint.
*******o_F Mann
1.576 Beiträge
Lieber @***ng,

Was du schreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen und im Prinzip geht es mir ähnlich. Ich bin gerne direkt, eindeutig und klar.
Und es stimmt absolut, „kann man sich ja denken“ funktioniert überhaupt nicht.

Allerdings gibt es keine eindeutigen Definitionen, da wir Menschen Dinge und Worte unterschiedlich bewerten und interpretieren.
Ich hatte letztes Jahr über ein paar Wochen mit einer Frau einen Schriftverkehr, den wir dann beide abbrechen wollten.
Wir tauschten uns beide offen und ehrlich über die Gründe aus. Und siehe da….

ich war enttäuscht, weil sie insgesamt so wenig geschrieben hat und sehr an der Oberfläche geblieben ist. Ihre eigene Wahrnehmung war das genaue Gegenteil. Sie war der Meinung, unglaublich viel mit Tiefgang zu Papier gebracht zu haben. Ich habe mich bemüht, ihr in unserer Kommunikation genug Raum zu geben, damit sie schreibt, wenn sie wirklich mag und sie war der Meinung, ich hätte ihr wohl nichts mehr weiter zu mitzuteilen. So haben wir beide die gleichen Dinge völlig unterschiedlich bewertet.

Wie heißt es so schön: „unter den Blinden ist der Einäugige König“.

Wir schauen alle durch Filter, assoziieren und projektieren.
Für jemanden, der viel schreibt, sind ein paar Worte nichts, für jemanden, der so gut wie nie Gedanken schriftlich formuliert, sind wenige Worte fast schon eine Autobiographie.

Will sagen, ob emphatisch, intuitiv, nüchtern oder bürokratisch, wir werden alle nie die gleiche Sprache sprechen.
Meine Frau und ich kennen uns nun schon recht lange, mittlerweile wissen wir ganz gut, was wir so meinen, aber trotzdem müssen wir beide immer wieder Schilder hochhalten, auf denen steht, dass das gerade nur ein blöder Witz war.
*****out Mann
63 Beiträge
Ich sage dazu nur:

" Wenn ich Dir jetzt Recht gebe, liegen wir beide falsch."

LG 😇🤣
*****sin Mann
8.221 Beiträge
Zitat von ***ng:
Klare Kommunikation
Ich beziehe mich mal auf diesen Beitrag Polyamory: Ehemann möchte Kind mit der "Geliebten" und wie damit umgehn.

Bitte nicht falsch verstehen, diesen Beitrag nutze ich nur als Aufhänger und als Beispiel um klar zu machen, worum es mir geht. Das Thema dort ist ja erledigt und gesperrt und das ist OK so.

Ich brauche in einer Beziehung und auch sonst in jeder Kommunikation klare Formulierungen - am besten sogar überklar. Sowas wie Wie sie ausgefallen ist kann man sich denken.." ist schwierig für mich. Nein, ich kann mir das eigentlich fast nie denken, somit muss ich interpretieren, das mache ich gar nicht gerne. Wenn es Spielraum zum interpretieren gibt, frage ich nach (auch mehrfach) - wenn ich dann ein Augenrollen *roll* als Antwort erhalte, ist für mich die Kommunikation schwierig und in einer Beziehung ist das ein ernstes Problem.
Weil sich daraus sehr oft Missverständnisse ergeben.

Es gibt in Beziehungen wirkliche Probleme, wenn echt unterschiedliche Meinungen Haltungen usw. aufeinandertreffen und dann gibt es eben noch die Missverständnisse. Missverständnisse sind keine wirklichen Probleme, sondern sie führen nur zu Problemen, weil nicht klar war, wie die Interpretation vorzunehmen war. Und wenn dann ein Partner anders interpretiert, als der andere, dann gibt's meistens Probleme, die völlig unnötig und überflüssig gewesen wären. Sie hätten durch klare Kommunikation einfach verhindert werden können.
Solcher Art Kommunikation ist für manche Menschen anstrengend und kompliziert, aber die nachfolgenden Probleme sind meist noch anstrengender und noch komplizierter. Daher bin ich gleich für klare Kommunikation in meinen Beziehungen.
Ich sage: "Ich brauche das wie ein Fisch das Wasser." *tauch* oder "Wie ein Schnorchler das Wasser."

Wie seht ihr das?

Liebe Grüße von Chang

Genau wie du.

Wenn die Kommunikation nicht stimmig ist, taugt für mich die Beziehung nichts mehr.

Bin da ein gebranntes Kind.
*******er_a Frau
1.894 Beiträge
Ich gehöre auch zu der Kategorie "so präzise wie möglich"-Sprecher und -Nachfrager. Ich bin trotzdem ein intuitiver Mensch. Früher habe ich mich immer gewundert, warum so viele Menschen lügen, sie sagen etwas, was nicht stimmt. Angefangen, "Wie geht es Dir?" "Danke gut", bis zu umfangreichen Sachverhalten. Ich habe dazu gelernt, Menschen reden viel, wenn der Tag lang ist und sie nicht in den Kontakt gehen wollen oder können. Heute unterscheide ich, wer ist mir wichtig, da werde ich zum Erbsenzähler und bei wem lasse ich es einfach so stehen, aber auch Situationen können diese Unterscheidung haben.
Bei Kommentaren wie "Du weißt schon" frage ich allerdings heute immer nach, hierbei gibt es zu viele Sender- und Empfängeroptionen.
****on Mann
16.112 Beiträge
*dito* Genau wie bei mir! *genau*
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