„Der primäre Fehler bezüglich Kommunikation:
"Anzunehmen, sie habe stattgefunden."
Kommunikation hat ja auch immer irgendwie stattgefunden.
Nur eben in vielen Fällen nicht in der Form, wie die Beteiligten annehmen.
„Und: "Die Verantwortung für den Inhalt einer Nachricht liegt beim Empfänger."
Das ist eigentlich der Klassiker einer Aussage, die durch eine unpräzise Wortwahl falsch wird, denn
• für den Inhalt der Nachricht ist natürlich der Sender verantwortlich, aber
• für die Interpretation der Nachricht (also für die Information, die aus der Nachricht entnommen wird) ist der Empfänger verantwortlich.
Natürlich kann man es als Sender dem Empfänger mit der mehr oder weniger präzisen Formulierung der Nachricht leichter oder schwerer machen, die Nachricht in dem Sinne zu interpretieren, die man im Sinn hatte, als man die Nachricht formuliert hat.
Fängt damit an, dass bestimmte Aussagen nur in einem bestimmten Kontext wirklich eindeutig sind und wenn man das Thema wechselt ohne das anzusagen, dann sind schon mal Missverständnisse vorprogrammiert.
ABER auf bestimmte Formen der Fehlinterpretation hat man im Grunde bei der Formulierung einer Nachricht keinen Einfluss, weil da eben das Begriffsverständnis, die Erwartungshaltung, aber auch die Geisteshaltung (z.B. Vorurteile) des Empfängers mit rein spielen.
„" Wenn ich Dir jetzt Recht gebe, liegen wir beide falsch."
... oder "Einer von uns Beiden ist klüger als du!"
... oder "Das ist nicht undumm!"
Kann man sagen, wenn man rhetorisch punkten will, ohne wirklich zur konstruktiven Kommunikation beizutragen.
Solange man eine solide und gefestigte Beziehung zueinander hat, die über gegenseitiges Auf-den-Arm-nehmen erhaben ist, ist das kein Problem, wenns um Problemlösung geht, dann wird's eher schwierig.
Aber wenn's um Problemlösung geht, dann wird auch diese ominöse "intuitiv-empathische" Kommunikation schwierig, weil die ja im Grunde auch nur von der (Fehl)Annahme ausgeht, man hätte den Anderen verstanden bevor er wirklich zuende gesprochen hat, also nur eine Form der emotional-intellektuellen Bevormundung darstellt (wenn man nicht zufällig auf exakt der gleichen Schiene ist).
Mein Fazit: Offene und ehrliche Kommunikation ist durch nichts zu ersetzen.
„Wenn die Kommunikation nicht stimmig ist, taugt für mich die Beziehung nichts mehr.
Irgendwie logisch, denn wenn die Kommunikation nicht stimmig ist, dann ist das ein Indiz einer gestörten Beziehung.