Polyamore Inzucht vs. Mono-Singlefalle
Ich würde gern mit euch ins Gespräch kommen zu einem Thema, was mir seit geraumer Zeit durch den Kopf geht:Ist es tatsächlich so, das man zu der Fähigkeit, mehrere Menschen lieben zu können, geboren sein muß, egal in welchem Lebensalter man das entdeckt oder erstmals erfährt? Oder kann ein von der Monogamie überzeugter Mensch „bekehrt“ werden, einfach durch das Erleben? Ich möchte mich von der Vorstellung des letzteren noch nicht ganz verabschieden und sehe mich eigentlich als das beste Beispiel.
Dennoch habe ich mehrmals festgestellt, das Singlefrauen mit dem Wunsch nach einem festen Lebenspartner offensichtlich nicht über ihre(n) Schatten der Monogamie springen können. Ich spreche ihnen das Bemühen gar nicht ab, sie finden die Idee des polyamoren Lebens interessant und ehrlich, sie beschäftigen sich teilweise damit, aber nach meinem Empfinden gibt es dann an der Schwelle zum „Hoppla, das könnte mehr werden“ einen Break. Das da „noch eine andere“ ist, wird dann plötzlich als störend empfunden, es kommen so Aussagen wie: „Es ist ja so schade, das du vergeben bist.“ Mit anderen Worten, was als kurzzeitige Unterhaltung durchaus als schön und bereichernd empfunden wurde, wird als langfristige und ausbaufähige (Lebens-) Perspektive nicht akzeptiert. Das kann durchaus frustrierend sein, gerade wenn man selbst Emotionen hat wachsen lassen.
Um die Beschränkung auf einen Sexualpartner kann es eigentlich dabei nicht gehen, denn ich habe auch noch nie eine einleuchtende Erklärung auf die Frage bekommen, weshalb die gleichen Frauen in der „Singlephase“ absolut keine Probleme damit haben, auch zeitgleich mehrere dieser Partner zu haben. „Wenn ich jemanden liebe, muß damit Schluß sein.“ ist jedenfalls für mich nicht verständlich.
Aber was ist die Alternative, um den Brückenschlag zur Überschrift doch noch zu schaffen. Soll man einen potentiellen Partner nur noch unter der überschaubaren Gruppe bekennender Polys treffen können? Sich nur noch darauf einlassen? Wie sind eure Erfahrungen, positiv wie negativ? Welche Schlüsse habt ihr daraus gezogen?