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Todesangst besiegen.

*******981 Mann
167 Beiträge
Themenersteller 
Todesangst besiegen.
Bruder Hase und Bruder Fuchs hatten ein Streit miteinander, darum hat Bruder Fuchs dem Bruder Hasen eine Falle aufgestellt. Er hat eine Vogelscheuche genommen und sie mit Teer beschmiert, diese dem Bruder Hasen in den Weg gelegt.
Bruder Hase sieht die Vogelscheuche und denkt, man kann sich mit ihm unterhalten. Aber egal wie viel er ihn angesprochen hat, gab es keine Antwort.
„Wie, du hast keine Manieren? Nimm das“ und hat ihn geschlagen. Die Pfote versinkte im Teer. „Du hälst mich auch noch fest? Nimm das auch noch“ die andere Pfote versinkte auch im Teer. „Dann nimm auch noch das“ Bruder Hase hat es mit dem Fuß getreten und der versinkte auch im Teer.
Bruder Hase war gefangen, dann ist Bruder Fuchs herausgekommen. „Jetzt habe ich dich, nun werde ich dich kochen“. „Koche mich, bitte koche mich, doch wirf mich nicht in den Dornenbusch“. „Na gut dann werde ich dich aufhängen“. „Hänge mich auf, aber bitte wirf mich nicht in den Dornenbusch“. „Dann werde ich dich eben ertränken“. „Ja das ist genau das Richtige, doch wirf mich um gotteswillen nicht in den Dornenbusch“. „Na, wenn du so eine Angst vor dem Dornenbusch hast, werde ich dich genau da reinwerfen“. „Triffst du eh nicht“. „Das werden wir doch mal sehen“. Bruder Fuchs holte aus und warf Bruder Hase mit Schwung in den Dornenbusch rein. Bruder Hase befreite sich von der Vogelscheuche und schrie dem Bruder Fuchs zu. „Danke Bruder Fuchs, der Dornenbusch ist für mich genau das Richtige“. Dann verschwand er.

Das, was Bruder Hase gemacht hat, war sich seiner Angst zu stellen. Er hat sich alles herbeigewünscht, wovon wir die meiste Angst haben. Und ist damit dem Schlimmsten entkommen. Die Todesangst ist etwas was uns unser Leben lang verfolgt. Doch zu der Tatsache, dass der Tod unvermeidbar ist, vergiften wir unser Leben damit vor unserer Angst zu fliehen, und ernähren sie damit. Wenn wir aufhören uns vor der Angst zu verstecken, dann löst sie sich im Nichts auf, und das Leben wird an sich viel schmackhafter.
**********henke Mann
9.638 Beiträge
Das, was ...
... der Hase gemacht hat, war Taktik - Erstes Lehrjahr: Bringe Deinen Gegner dazu, dass zu tun, was DU willst.

Außerdem ist es ein afrikanischer Märchenhase. Die gewinnen immer und sterben nie!
*******981 Mann
167 Beiträge
Themenersteller 
Ich dachte mir, es währe gut das unter diesem Gesichtspunkt zu beleuchten.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Der Fuchs...
ist viel zu schlau, um sich so zuquatschen zu lassen
und so würde der Hase zum Futter bevor er den ersten
Satz vollendet hat.
Hasen wissen das und verlassen sich deshalb auf Tarnung und
Geschwindigkeit (Schneehasen erreichen zB. 70km/h.)

Ein gewisses Maß an latenter Todesangst ist stets vorhanden
und bewahrt vor dummen Handlungen, die das Leben kosten
(können) = Selbsterhaltungstrieb= gesund.

Sie mobilisiert alle Kräfte zB. des Hasen, um zu überleben.

In einer lebensbedrohlichen Situation mit kühlem Kopf handlungs-
fähig zu bleiben und nicht gelähmt vor Todesangst zu sein, ist
womöglich beim Menschen ein Talent, was sich erst dann zeigt.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Der Zwist zwischen Fuchs und Hase ist philosophisch. These und Antithese. Die These sagt: Wenn ich Dich kriege, fress ich Dich, und die Antithese: So weit muss es erst mal kommen.
Darum sagen sich stets Fuchs und Hase gute Nacht, denn sie werden sich nie einig.
Hat aber nur peripher mit dem Thema zu tun.


Aus meiner Erfahrung ist es besser, sich seiner Angst zu stellen als einen Bogen darum zu machen. Für mich ein Prinzip, das sich bewährt hat. Wenn ich genau hinsehe, mich auf den eigentlichen Kern meiner Angst konzentriere, wird sie greifbar und reduziert sich meistens auf ein erträgliches Maß. Manchmal verschwindet sie sogar und weicht dafür einem anderen, weicheren Gefühl.

Ich hatte früher eine schreckliche Schlangenphobie. Orte, von denen ich dachte, dort könnten eventuell welche sein, habe ich gar nicht erst aufgesucht, aber es reichte auch schon ein kurzer Filmausschnitt oder ein Photo, um mich in Panik zu versetzen.
Bis ich eines Tages im Nebenraum eine Radiosendung hörte, die sich mit ihnen befasste. Und ich hörte staunend über die faszinierenden Fähigkeiten der Schlangen, über ihre Genügsamkeit, ihre Anpassungsfähigkeit und auch über ihre Furchtsamkeit, die sie es vorziehen liess, lieber zu verschwinden als sich mit Menschen konfrontiert zu sehen.
Zum ersten Mal begriff ich, dass diese Wesen vor mir genauso viel Angst empfanden wie ich vor ihnen, und ich verspürte plötzlich Mitgefühl.
Ab da habe ich mich zuerst gezwungen, sie zum Beispiel in Zeitschriften genau zu betrachten. Der nächste Schritt waren bewegte Bilder, und ich war auf einmal begeistert von ihrer Schönheit und Eleganz.
Und da ich wusste, dass in einem Zoogeschäft in unserem Viertel auch Schlangen verkauft wurden, bin ich dann dort hin gegangen. Ich wollte sie Aug' in Auge sehen. Ich musste zwar noch immer gegen meine Impulse, einfach wegzurennen, kämpfen, aber ich hielt die Begegnung aus.

Eines Tages in meinem Garten, als das Gras schon sehr hoch war, guckten mich plötzlich Grashalme an. Als ich genau hinsah, waren es drei hellgrüne Schlangen, die sich um die Gräser geschlungen hatten. Und was früher Panik ausgelöst hatte, erfüllte mich mit tiefer Freude. Ich konnte mich gar nicht satt sehen.

Es ist also möglich, sich selbst umzukonditionieren. Das gilt für viele Ängste.
Die Todesangst allerdings lässt sich kaum mit nüchterner Betrachtung besiegen. Herausfordende Handlungen können helfen, sie zu beherrschen, aber dieses diffuse Gefühl, von etwas bedroht zu sein, das schwer einzuschätzen ist, kann erst dann weichen, wenn in einem selbst sehr viel Gelassenheit reift. Das heisst, sich schon jetzt von vielem zu lösen, das man glaubt, festhalten zu müssen.
Und es ist möglich, kühl zu überlegen: Wie groß is die Wahrscheinlichkeit, das mir dies oder jenes geschieht? Im Fall des Todes 100%. Wie oft kann das passieren: Einmal.
Lohnt es sich also, deshalb sein Leben in Furcht zu verbringen oder nicht? - Nein, denn es passiert so oder so. Ist es klug, sich über Gebühr auf dieses eine Mal zu konzentrieren: Ja, denn dann schätzt man sein Leben.
*******981 Mann
167 Beiträge
Themenersteller 
Angst ist bei den Tieren der beste Ratgeber. Bei den Menschen kann es aber ganz anders sein. Weil wir im Gegensatz zu Tieren, uns Gefahren ohne Ende auch ausdenken können.
*******ster Mann
1.867 Beiträge
Lass dich von deiner Angst
durchströmen, stell dich ihr entgegen, sieh zu wie sie auf dich zukriecht, sieh sie an, sie wird dich durchdringen und wenn sie dich wieder verlässt bist du ein anderer Mensch geworden.
Freiheit Willi, Freiheit des hast koa Angst hoam, fua nix und neamand.
(Konstantin Wecker)
Der Hase in der Geschichte war wohl als jähzorning und gewaltätig bekannt, was?

Der hat wohl schon öfter Leute aus nichtigem Anlass verprügelt, sonst macht ja die Falle gar keinen Sinn. Vielleicht sollten wir uns mal fragen, ob so ein gewaltätiger und manipulativer Kerl wie der Hase in der Geschichte wirklich zum Vorbild taugt. *zwinker*

Vom Fuchs nicht zu sprechen, eindeutig ein Sadist, der dem Hasen das Schlimmste zufügen will, was ihm (oder dem Hasen) einfällt.

Nicht gerade zwei Charaktere an denen sich Lebensweisheiten ablesen lassen (sollten)...
***GA Frau
94 Beiträge
Naiv
Hallo zusammen,

ich handhabe das anders - ich lasse meine Ängste Ängste sein und vertraue dem Leben. Und mir. Alles was geschehen muss, geschieht. Die Angst ist bis zum Zeitpunkt des Ereignisses kein guter Begleiter, also nehme ich sie gar nicht erst mit.

MIR hilft das ungemein. Ich vertraue dem Leben, das es etwas gutes für mich bereit hält. Klappt es nicht, hat es seinen Sinn. Muss ich sterben, ist es der richtige Zeitpunkt. Durch Angst verliere ich meine Authentizität. Und somit die Verbindung zu mir selber - und das ist ein Zustand, den ich nicht will.

Gedanken schaffen das - die richtigen zumindest *zwinker*

LG Kerstin
**********w_s24 Frau
248 Beiträge
Angst hat natürlich ihren Zweck, uns vor Gefahren zu schützen, oder auch vor unbekanntem, uns nicht vertrauten Dingen, mit denen wir (noch) keine Erfahrung haben, und das war ja für die Evolution wichtig für s Überleben...
Natürlich sollte man sich irrationalen Ängsten schon versuchen, zu stellen und sie zu bewältigen, denn die tatsächliche Gefahr bei einer Schlange oder Spinnentieren oder auch engen Räumen hält sich ja eigentlich gering, und mit Logik und Vernunft und Skills, die man erlernen kann, wird man weitestgehend angstfrei leben können in der heutigen Zeit.
Was aber wenn Abstand völlig ausser Kontrolle gerät und einen überfällt aus dem Nichts... Das hat nochmal ganz was spezielles und ist dann mit echter Todesangst auch zu vergleichen...(z.B. Panikattacken)
Die Angst vor dem Tod an sich ist ja nur da, weil man sich zuviel damit beschäftigt und man sich selbst verrückt macht, denn wenn es soweit ist, ist es nichts mehr, worüber wir noch nachdenken müssen... und deshalb macht es auch keinen Sinn, sich im pulsierenden Auf und Ab des Lebens darüber Gedanken zu machen. LEBE und finde deine Wahrheit und deine Bestimmung... alles andere ergibt sich von alleine und versöhnt uns womöglich auch mit der begrenzten Zeit...
**********w_s24 Frau
248 Beiträge
Berichtigung....
Angst... Statt Abstand natürlich... sorry...
Der Hase taktiert. Hypnotisiert den Fuchs erst mit dem Mantra "nurdasnicht", um ihn dann beim Unbewussten zu packen und zu lenken. Provokation ist eine starke Kraft.

Der Dornenbusch ist der Ausweg. Das Mittel, das Vehikel. Ein Werkzeug, so etwas wie eine Bürste. Man bürstet sich aus dem Teer heraus. Früher war das vielleicht von Bedeutung - die Wahl der Protagonisten dieser Fabel dürfte, selbst wenn sie neu oder kreiiert ist, nicht zufällig sein.

Mir ist der Tod zum Werkzeug geworden; er hat sich mir zu oft gezeigt, als dass ich ihn in der Werkstatt noch übersehen könnte. Die große Bohrmaschine in die andere Dimension, mit Dübeln, die einem das Fleisch aufreißen.
Gevatter Tod ist ein Greis, er ist blind, taub und stumm. Mir wäre lieb, ich treffe ihn zum Mahl, bevor ich ihm gleiche.
Sonst - habe ich keine Angst. Eher denke ich, es wird erst Sinn ergeben, wenn wir diesen Übungsplaneten verlassen; ich möchte ihn verlassen, er ist nicht wirklich meine Heimat.
Aber ich würde nie den Aufenthalt kündigen; das macht keinen Sinn. Ich glaube, wir sollten das "natürliche Ende" abwarten und durchstehen. Habe ich vor.
Würde auch ich also nach dem Dornenbusch verlangen.
Lieber hier weiter gegrillt werden, als gleich aussteigen.
nech?
****ta Frau
2.135 Beiträge
Gegrillt?
– nein. Eher klein gekocht.
Hier bin ich, sagt der Tod, und wir fallen auf die Knie. Niergendwo sonst werden wir uns so wehrlos fühlen, wie in dem Moment, in dem es jedem dämmert, dass die Zeit hier vorbei ist, und uns nur noch wenig von dem trennt, was wir Ewigkeit nennen.
Er wird uns alles nehmen,und was er gibt, wissen wir nicht, ausser:
Unbegrenzte Zeit. Welch eine Bürde! Unbegrenztes Sein, ohne Sinne zur Wahrnehmung, keiner kennt den Zustand. Das macht Angst.
Wäre nicht diese Riesenspanne der Ewigkeit, die sich hinter dem Tod dehnt, vielleicht würde der Abschied von dem, was wir unsere Lebenszeit nennen, leichter. Vielleicht könnte es möglich sein, sich in ihn fallen zu lassen wie in ein weiches Kissen. Endlich loslassen. Endlich treiben, sich frei fühlen. Das sein, was bisher in der Hülle unseres Körpers stak: ein uralter, göttliche Geist, pure Energie, voll mit Kreativität und grenzenlos zu allen Ausformungen bereit.
Vielleicht, wenn wir einen Mund zum Lächeln hätten, würden wir das tun angesichts dessen, was wir zurück liessen.
Aber wer weiss? Das Bewusstsein, dass wir etwas verliessen, mag dann gar nicht mehr so wichtig sein. Vielleicht finden wir dann endlich. Vielleicht verstehen wir.

Das habe ich bis jetzt allen 'meinen' Toten gewünscht.
**********w_s24 Frau
248 Beiträge
Ewigkeit....
Und Unendlichkeit empfinde ich als unbeschreiblich schön.. und in einem Zustand des Geistes und der Aura, ist ja vieles möglich, und ggf gibt es genug Aufgaben die wir dann wieder in dem neuen Zustand übernehmen müssen, was uns vielleicht schon in diesem Leben begleitet hat und wofür wir brennen, aber eben nicht materiellen Dinge sind gemeint, sondern in einer anderen Dimension wichtiges. Und vielleicht gibt es auch mehr als eine Dimension, die wir zu durchlaufen haben, und das Geschenk ist ja in jedem Fall, keine Angst, Schmerz oder körperliche Beschränkungen zu haben, sondern unendliche Kraft zu haben... natürlich nur eine Vorstellung und meine Ahnung vom Jenseits, die mich aber eher ruhig darauf blicken lässt, aber ich stimme mit einer Meinung hier überein, dass es unsere Aufgabe im hier ist, es durchzustehen und aus
**********w_s24 Frau
248 Beiträge
... Aus sich das beste zu holen und seine Aufgabe hier auch zu finden, und abzuliefern, in Verantwortung für sich und andere, in moralischen Aspekten überlegt zu handeln, und den Zeitpunkt nicht selbst zu bestimmen, wann es zu Ende sein soll... letzteres weiss ich ganz bestimmt!!! Es ist schwerer zurückzufinden ins Leben, als dortzubleiben, und man wird das Leben nie mehr als solches sehen, was es ist. Im Grunde auch ein Geschenk, aber man fühlt es nicht mehr als solches, obwohl man weiss, es sollte...
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