Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Schwanzmädchen
361 Mitglieder
zur Gruppe
Trans* Only
79 Mitglieder
zum Thema
Frauen: Wie oft werdet ihr wirklich angesprochen?497
Ich grüße euch, ihr Walküren. Es gab so ein ähnliches Thema schon mal…
zum Thema
Frauen ansprechen - leicht oder schwer?449
Zu dem Thema was das Ansprechen von Frauen angeht.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Frage zum Umgang mit Geschlechtsumwandlung

*******er70 Mann
753 Beiträge
Themenersteller 
Frage zum Umgang mit Geschlechtsumwandlung
Moin Miteinander,

zuvor an das Joy-Team, sollte der Text nicht stimmig sein, so könnt ihr gerne Hand anlegen, sprich auch auf das wesentliche kürzen!

Nun zum eigentlichen Thema ...

Ich habe einen Kollegen, der möchte nun als Frau (Sie) angesprochen werden.
Er nimmt bereits Hormone, um sich dann und wann auch als Frau zu fühlen!
Nun ist es aber vor gekommen, das andere Kollegen Ihn weiter als Mann ansprechen, das Ihm/Ihr mächtig auf den Zeiger geht, sich diskriminiert fühlt, die Arbeit bereits frühzeitig verlassen hat.
In seinem/ihrem Personalausweis steht immer noch "Herr".

Nun meine Frage:
Ab wann muss/sollte der Mann als Frau angesehen und angesprochen werden, wie ist das im rechtlichen festgehalten?
Was haben beide Seiten zu beachten?


Mit freundlichen Grüßen
Chevalier70
Das erste, was ich gelernt habe ist, es ist eine Geschlechtsangleichung und keine Umwandlung. Es wird das gefühlte Geschlecht angenommen.

Ab sofort, sollte sie so angesprochen werden, wie sie es möchte. Es ist völlig irrelevant was im Pass steht, das dient lediglich für behördliche Vorgänge.

Die Kollegen könnten mal mit Spitznamen angesprochen werden, mal schauen was durchsagen. Einige werden wohl nicht gerne Honigmäulchen genannt (das bitte nicht allzu wörtlich nehmen, dient eher der Versinnbildlichung)
*******yers Paar
956 Beiträge
Jeder Mensch sollte so angesprochen werden wie er es möchte, unabhängig von dem was im Pass steht.
*********exia Frau
2.815 Beiträge
Du hast keinen "Kollegen", sondern eine Kollegin. Sie nimmt Hormone um die Transition durchzuführen. Die offizielle Änderung von Ausweis, Pass, Geburturkunde ist nicht ganz einfach, auch nicht ganz billig und erfordert zum Beispiel, dass der Wunsch zur Geschlechtsangleichung schon mindestens drei Jahre besteht. Ich weiß jetzt nicht, ob man das irgendwie nachweisen muss. Das werd ich wohl bald erfahren.
Es gibt sogenannte DGTI-Ausweise ( https://dgti.org/2021/09/05/der-ergaenzungsausweis-der-dgti-e-v/ ), daran muss sich sogar die Polizei halten.
Transfrauen in der Hormontherapie können durchaus schwere Depressionen entwickeln. Um es klar zu sagen: die Phase überleben nicht alle!
Möchtest du und deine restlichen Kollegen daran schuld sein?
Meine Bitte: Helft ihr!
**********erfly Frau
4.097 Beiträge
Zitat von *******er70:
Er nimmt bereits Hormone, um sich dann und wann auch als Frau zu fühlen!

Sie wird die Hormone nehmen um sich dauerhaft als Frau zu fühlen und nicht "dann und wann".
Wenn ich eine Kollegin hätte die sich weiblich kleidet, weiblich fühlt und weiblich angesprochen werden möchte dann tue ich das. Dafür brauche ich keine rechtliche Grundlage.
Natürlich würde es mir auch passieren, dass ich sie mit dem alten Geschlecht und Name anspreche, wenn es eine langjährige Kollegin ist.
Aber ich denke das ist hier nicht das Problem, da es die Kollegen anscheinend absichtlich tun.

Was hier zu tun ist? Rücksichtnahme auf beiden Seiten. Sie darf nicht überreagieren wenn sie jemand aus Versehen falsch anspricht und die anderen sollte sich bemühen genau das zu vermeiden.

https://dgti.org/2021/09/05/der-ergaenzungsausweis-der-dgti-e-v/

Wenn ich das so richtig verstehe muss man die Kollegin als Frau ansprechen auch wenn ihre Geschlechtsumwandlung/-angleichung noch nicht endgültig vollzogen ist. Aber ich kann mich auch irren.
*********exia Frau
2.815 Beiträge
Müssen muss man nicht. Nur die Behörden müssen. Aber ihr habt die Chance sie auf ihrem Weg zu unterstützen und nicht die üblichen Arschlöcher zu sein. Davon begegnen uns Transgender leider viel zu Viele.
Möchtest du evtl. einen Einblick in die Gedankenwelt und Probleme einer Transfrau haben? Ich führe hier im JoyClub sozusagen Tagebuch. Könnte ich dir zum Lesen freischalten.
******usB Mann
718 Beiträge
Naja, gibt ja immer zwei Seiten.

Grundsätzlich klar, so wie er, Sie es möchte.
Jedoch ist ja auch eine gewisse Gewöhnung vorhanden.
Bei allem Verständnis für die person, die nun einmal ein Frau ist. Diese hatte in der Regel deutlich mehr Zeit damit "anzufreunden" und hat irgendwann einen durchaus schweren und respektablen Schritt gewagt, es öffentlich zu machen. leider ist nach einem solchen Schritt es oft so, dass die Leute dann auf "niegen und brechen" das umgesetzt sehen wollen, sofort.

Zitat von **********erfly:
Rücksichtnahme auf beiden Seiten. Sie darf nicht überreagieren wenn sie jemand aus Versehen falsch anspricht und die anderen sollte sich bemühen genau das zu vermeiden.
Ist wohl wie immer ein gangbarer Weg.

Ich würde mich aber auch schwer tun, wenn ich X Jahre jemanden als Herrn Z anspreche und nun "plötzlich FrauY sagen soll. Frage für mich wäre auch, ob es mit den Hormonen klappt oder sieht Sie aus wie ein Herr, dann ist es nochmal schwerer.
Hat überhaupt nichts mit Intoleranz zu tun, aber rausrutschen könnte mir da schon ein "Herr Z".
Wenn ich heirate, dann möchte ich auch mit dem neuen Namen angesprochen werden, auch wenn ich x Jahre anders hieß. Natürlich ist das eine Umgewöhnung und es kommt für mich drauf an, ob jemand anderes aus versehen meinen alten Namen ausspricht oder sich dagegen sträubt, weil ich nicht verheiratet sein soll.

Das ist klar etwas anderes, als eine Angleichung und natürlich sollte das am besten sofort umgesetzt werden.

Sehe aber auch ehrlich gesagt die Problematik nicht, für mich gibt es keine andere Seite. Ich tue dich keinem weh, worauf soll ich Rücksicht nehmen? Außer das ab und an mal ein Versprecher raus rutschen kann.
*********exia Frau
2.815 Beiträge
Ich sage meinen Kollegen immer: "Sich zu versprechen ist kein Problem, das passiert jedem." Ich z.B. komme sogar recht gut damit klar, wenn sich jemand geniert und sich an den neuen Namen nicht rantraut. Immerhin muss man dann ja öffentlich ( *schock* ) einen Mann als Frau ansprechen. Daran kann man arbeiten, man kann den Denkfehler erklären (der Mann ist kein Mann, sondern ist eine Frau und eine Frau kann man öffentlich als Frau ansprechen).
Wenn aber Absicht dahinterstecken würde, würde ich z.B. sofort meinen Chef, meinen Betriebsrat und die Personalabteilung einschalten. Die stehen (in meinem Fall) hinter mir!
******ung Mann
6.589 Beiträge
Hm
Eine ähnliche Frage haben wir uns in der Arbeit auch schon gestellt.
Nicht aus gegebenem Anlass - sondern weil wir auch nach vorne denken.

Was machst du z.B. als Dienstleister wenn ein Kunde anruft und sagt:
"Ich möchte mit Herrn Maier reden."
Sagst du dann:
"Den gibts nicht mehr - das ist jetzt Frau Maier."
Oder verbindest du ihn einfach und lässt ihn dann mit Frau Maier telefonieren die die gleiche Stimme hat wie Herr Maier?
Oder oder oder...

Gibt es denn schon etwas sichtbares?
Also trägt sie Kleider oder - z.B. - links geknöpfte Blusen oder noch immer rechts geknöpfte Hemden?
Ist es eine optische Veränderung?
Gibt es einen Frauennamen?
Das finde ich schon nicht unwichtig.
Ich denke, es fällt einfach leichter:
"Der Herbert der alte Schlawiner!"
zu sagen als:
"Diese Herbert - so eine Schlawinerin!"
Einen Männernamen zu verweiblichen ist halt nicht intuitiv.

Und wenn man jemanden Jahre lang kennt - dann kann es, gerade am Anfang, eben auch zu Versprechern kommen.
Ist bei Ehen ja auch nicht anders...
Da heiratet jemand und hat plötzlich nen anderen Namen.

Aber du fragst was hier die rechtliche Seite ist...
Ich finde halt - das die hier vollkommen uninteressant ist.
Es geht hier um die Wünsche einer Person.
Und um einen inneren Zwang.
Man kann halt echt viel Leid erzeugen wenn man darauf keine Rücksicht nimmt...
**********o_ooo Mann
1.584 Beiträge
Zitat von *******er70:
[…] Er nimmt bereits Hormone, um sich dann und wann auch als Frau zu fühlen! […]
Nein, wie bereits von anderen geschrieben fühlt sie sich als Frau und nimmt die Hormone auf ihrem Weg der Transition. Du und ich, wir können das als cis-Männer vielleicht nicht nachempfinden, aber akzeptieren und respektieren.

Zitat von *******er70:
[…] In seinem/ihrem Personalausweis steht immer noch "Herr". […]
Ich weiß, was du meinst, aber schau nochmal auf deinen Perso, da steht kein Geschlecht drauf. Nur der Vorname kann ggf. männlich oder weiblich gelesen werden.


Zitat von *******er70:
[…] Nun meine Frage:
Ab wann muss/sollte der Mann als Frau angesehen und angesprochen werden, wie ist das im rechtlichen festgehalten?
Das Rechtliche muss dich ja erstmal nicht kümmern *nixweiss*
Ich kenne auch genug Leute, die lieber mit ihrem Spitznamen als ihrem vollen Vornamen angesprochen werden wollen. Ich empfinde es als eine Frage des Respekts, die Menschen so anzusprechen, wie sie es möchten und nicht wie ich meine wie sie angesprochen werden sollten. Also sprich deine Kollegin so an, wie sie angesprochen werden möchte - wo sollte da das Problem sein?
Zitat von ******ung:
Hm
Eine ähnliche Frage haben wir uns in der Arbeit auch schon gestellt.
Nicht aus gegebenem Anlass - sondern weil wir auch nach vorne denken.

Was machst du z.B. als Dienstleister wenn ein Kunde anruft und sagt:
"Ich möchte mit Herrn Maier reden."
Sagst du dann:
"Den gibts nicht mehr - das ist jetzt Frau Maier."
Oder verbindest du ihn einfach und lässt ihn dann mit Frau Maier telefonieren die die gleiche Stimme hat wie Herr Maier?
Oder oder oder...

Gibt es denn schon etwas sichtbares?
Also trägt sie Kleider oder - z.B. - links geknöpfte Blusen oder noch immer rechts geknöpfte Hemden?
Ist es eine optische Veränderung?
Gibt es einen Frauennamen?
Das finde ich schon nicht unwichtig.
Ich denke, es fällt einfach leichter:
"Der Herbert der alte Schlawiner!"
zu sagen als:
"Diese Herbert - so eine Schlawinerin!"
Einen Männernamen zu verweiblichen ist halt nicht intuitiv.

Und wenn man jemanden Jahre lang kennt - dann kann es, gerade am Anfang, eben auch zu Versprechern kommen.
Ist bei Ehen ja auch nicht anders...
Da heiratet jemand und hat plötzlich nen anderen Namen.

Aber du fragst was hier die rechtliche Seite ist...
Ich finde halt - das die hier vollkommen uninteressant ist.
Es geht hier um die Wünsche einer Person.
Und um einen inneren Zwang.
Man kann halt echt viel Leid erzeugen wenn man darauf keine Rücksicht nimmt...

Darauf kann ich eine Antwort geben. Es ist dann tatsächlich Frau statt Herr, es wird dann gesagt, das ist Frau Meier.

In der Regel sind aber schon Signaturen etc. schon geändert, da ist der Übergang fließend.
**********erfly Frau
4.097 Beiträge
Zitat von ******ung:
Was machst du z.B. als Dienstleister wenn ein Kunde anruft und sagt:
"Ich möchte mit Herrn Maier reden."
Sagst du dann:
"Den gibts nicht mehr - das ist jetzt Frau Maier."

Ich denke genau das muss mit Herrn jetzt Frau Maier besprochen werden, wie sie sich das wünscht. Wie @*******eyn schon sagt, wenn man heiratet ändert sich in den meisten Fällen bei einem der Name. Und wenn dann jemand anruft, sagt man ja auch die Frau Meier heißt jetzt Müller.
*****_68 Frau
59 Beiträge
Wenn die Kollegen es absichtlich machen, sind sie miese Charaktere. Wenn sie mit der Kollegin aber schon jahrelang in ihrer alten Geschlechterrolle zusamnengearbeitet haben ubd es nicht absichtlich tun sondern aus Versehen, ist dies wieder anders zu bewerten.
*****a42 Frau
13.671 Beiträge
JOY-Angels 
Was haben beide Seiten zu beachten?

Menschlich bleiben. Tolerant sein. Sich einfühlen in die andere Seite.
Versuchen zu verstehen, es ist für alle zuerst ungewohnt und es braucht ein bisschen Zeit, bis alle sich in die neue Situation eingefunden haben.
*****ara Frau
4.975 Beiträge
Ab dann, wann diejenige Person es wünscht und öffentlich macht. Das Anerkennungsjahr ist schwer, weil man schon überall (!!) und nicht nur beruflich in der neuen Identität leben muss, aber Zeugnisse, Scheckkarten etc noch auf den Deadname lauten. Lange danach (Gutachten usw) erst stehen die GAOPs an.

Betriebsrat oder Vorgesetzten einschalten für ein Machtwort gegen Diskriminierung. Falls es firmenintern Dienstausweise / Namenschilder gibt, gleich ein Zeichen setzen und den gewünschten Namen drauf. Mit gutem Beispiel vorangehen.

Sicher ist sie in der vorgeschriebenen psychotheraopeutischen Behandlung, da kann es auch Tips geben. Ansonsten empfehle ich die SHGs in BS über Kibis oder den VSE eV.

Ich find Deine Ubterstützung und den Einsatz super!
********noxx Frau
3.760 Beiträge
@******ung
Also trägt sie Kleider oder - z.B. - links geknöpfte Blusen oder noch immer rechts geknöpfte Hemden?

Das finde ich -als sowas von definitive Frau mit Faible für Herrenhemden und -jeans- mit Verlaub als Erkennungszeichen für eine Frau schon irgendwie süss....

Noxx
******ung Mann
6.589 Beiträge
Zitat von ********noxx:
@******ung
Also trägt sie Kleider oder - z.B. - links geknöpfte Blusen oder noch immer rechts geknöpfte Hemden?

Das finde ich -als sowas von definitive Frau mit Faible für Herrenhemden und -jeans- mit Verlaub als Erkennungszeichen für eine Frau schon irgendwie süss....

Noxx
Das war kein Erkennungszeichen für eine Frau.
Das war nur die Frage nach:
"Gibt es eine sichtbare Veränderung?"

Ich hätte auch sagen können:
"Trägt sie noch Rauschebart oder ist sie ordentlich rasiert?"
Dann käme natürlich eine Frau mit ausgeprägtem Oberlippenbart und würde sagen:
"Mach ich auch nicht - bin ich dann keine Frau?!"

Die Frage nach:
"Gibt es sichtbare Veränderungen?"
zielte einzig darauf ab zu sehen, ob es den Leute überhaupt möglich ist zu erkennen das sie es mit einer Frau zu tun haben oder nicht.

Um es mal so zu sagen:
Wenn Herbert zu mir kommt und mir sagt:
"Ich nehme Hormone und möchte das du mich in Zukunft als Frau ansprichst."
dann mache ich das.
Wenn Herbert aber weiterhin Herbert heißt, den Vollbart trägt, und die gleichen abgewetzten Männersachen trägt wie vorher...dann würde mir im Vorbeigehen in den ersten Wochen mit Sicherheit dennoch ein:
"Er wars."
raus rutschen.
Ich denke, es kommt ganz stark darauf an, inwieweit ihr euch (du und deine Kollegen) sich mit der Thematik beschäftigen möchtet und auch gewillt seid, einfach zu akzeptieren, dass es mehr gibt, als unsere / eure Gefühle.

Letztendlich ist es egal, wie ein Mensch heißt, oder welches Geschlecht sich dieser Mensch zugehörig fühlt, oder vielleicht auch gar keinem.

Dann ist es wirklich gleich, was m/w/d trägt und die Umgewöhnung zum neuen Namen fällt auch leichter.
********iara Frau
674 Beiträge
Zitat von *******er70:

Ich habe einen Kollegen, der möchte nun als Frau (Sie) angesprochen werden.
Er nimmt bereits Hormone, um sich dann und wann auch als Frau zu fühlen!

Wenn man so weit ist, dass man sich für die Hormontherapie entschieden hat, ist kein "dann und wann" sondern dauerhaft. Die Hormone helfen dabei, dass das "falsche" Körpergefühl gedämmt wird oder es bestenfalls ganz verschwindet.

Zitat von *******er70:

Ab wann muss/sollte der Mann als Frau angesehen und angesprochen werden, wie ist das im rechtlichen festgehalten?
Was haben beide Seiten zu beachten?

Das "ab wann" kann ich dir sagen: Ab ihrem Outing.
Rechtlich an sich erst nach der Personenstandsänderung, aber rein aus Respekt und Höflichkeit, sprecht sie als das an, was sie ist. Als Frau.
Das sagt eigentlich schon alles für eure Seite. Mitgefühl und Respekt für- und voreinander helfen viel.

Sie kann darauf achten, dass sie nicht bei kleinen Versprechern gleich angegriffen fühlt.
Man merkt ja relativ einfach, ob es ein Versehen war oder ob es Absicht war. Die Leute brauchen Zeit um sich daran zu gewöhnen.
Wenn sie absichtlich immer falsch angesprochen wird, ist es aber durchaus wichtig für sich einzustehen.
Ich bin auch den Schritt gegangen, dass ich erstmal das bei uns geschlechtsneutrale, behinderten Gerechte WC verwendet habe, um die Kollegen nicht gleich in der "Intimsphäre der Toilette" zu überfahren.

Was sich für mich auch bewährt hat, dass ich offen bin für Fragen und gerne aufkläre, statt direkt beleidigt zu reagieren. Fragen wie "wie hast du es gemerkt", "was passiert denn jetzt", etc. beantworte ich gerne. Einfach erklären, was wie ist. Leute, die die Sachverhalte kennen, tun sich leichter, es zu akzeptieren.
Manche gehen aber auch zu weit und kommen mit Fragen zu Sexualität und dem eigenen Liebesleben. Da sag ich dann auch nur höflich, dass das nichts mit meiner Transition zu tun hat und meine private Sache ist.
****_AA Mann
2.920 Beiträge
Ich hatte viele Jahre mit Menschen zu tun und auch weibliche Auszubildende.
Heute ist er ein Mann und Kollege, manchmal kommt mir ih Name in den Sinn, aber ansprechen werde ich den Menschen so wie er es wünscht.
Generell spreche ich die Menschen so, oder mit dem Namen an, den er will, keine Spitznamen, Veralberungen oder sonstige blöde Sprüche.
Das verlangt der Respekt vor jedem Menschen, egal welchen Alters, Herkunft, Religion, Größe ...
Und warum ein Mensch seinen Weg geht, wie das nun genannt wird, oder was andere davon denken, er ist und bleibt ein Mensche mit Gefühlen.
******_wi Paar
8.304 Beiträge
Guter Wille, Toleranz, Empathie und ein dickes Fell. Diese Dinge fallen mir sofort ein.
Ganz wichtig ist auch, die Führungsmannschaft hinter sich zu haben. In den letzten 20 Jahren haben viele Unternehmen erkannt, wie wichtig es ist, dass "Betroffene" (Entschuldigung!) einen safe place in Bezug auf ihre sexuelle und identitäre Selbstbestimmung haben. Wer sich ohne blöde Kommentare outen kann, kann seine volle Kraft auf die Arbeit verwenden anstatt diese Kraft für das Versteckspiel aufwenden zu müssen. Wo das noch nicht angekommen ist, wird es dringend Zeit.

Für dich und deine Kollegen im Umgang mit ihr:
• Den guten Willen, ihrem Wunsch nachzukommen und sie weiterhin als wertvollen Menschen bei euch zu sehen.
• Die Toleranz, sich nicht daran zu stören und sich auch nicht über sie lustig zu machen. Weder offen noch hintenrum.
• Die Empathie, auch nur annähernd verstehen zu können, warum sie das macht, und was sie auf diesem Weg (und die ganze Zeit zuvor!) durchmachen muss.
• Ein dickes Fell, wenn ihr mal der Gaul durchgeht, weil jemand sich nicht dran halten konnte, wenn sie einfach mal schlecht drauf ist (die Hormongaben bringen zunächst erst einmal alles durcheinander)

Für sie:
• Den guten Willen, manchen Kollegen die Zeit zu geben, die sie brauchen, sich daran zu gewöhnen, dass sie nun eine Kollegin haben.
• Die Toleranz, wenn es eine Weile braucht, bis sich eben jeder daran gewöhnt hat.
• Die Empathie, dass es manchen schwer fallen wird, das auch nur annähernd verstehen zu können.
• Ein dickes Fell, wenn es Unbelehrbare gibt, die vielleicht sogar stänkern oder Mobbing versuchen.

Was ihr sicher helfen wird, sind Kollegen, die ihr zeigen, dass das in dem positiven Miteinanderarbeiten nichts ändern wird, und die sich mit ihr solidarisch zeigen.

Leider gibt es ewig Gestrige und auch Menschen, die nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen, und aus dieser Unsicherheit heraus, die Änderung der Person ablehnen und am liebsten aufhalten wollen. Alternativ soll sie aus dem Unternehmen entfernt werden. Davor müssen Kollegen und insbesondere die Führungskräfte sie schützen.

Also sich selbst an die Nase fassen und aktiv werden.
*********uppy Mann
302 Beiträge
Übe es doch daheim sie mit den richtigen Pronomen anzusprechen, Frau xy zu sagen anstatt Herr xy etc. Fehler passieren. Aber das sollte nicht ständig so sein.

Ich bin noch komplett vor meiner medizinischen Transition, heißt bekomme keine Hormone etc. Und dennoch möchte, nein ich verlange es als Mann angesprochen zu werden. Ich verlange dass Menschen die richtigen Pronomen verwenden und mich nicht misgendern. Denn das ist sehr schmerzhaft. Aber auch ich trage ab und an feminine Sachen wie Dessous und Kleider, denn Kleidung hat kein Geschlecht. Zumindest für mich nicht. Ich bin dann trotzdem noch ein Mann.

Von cis allies (also Verbündete) wünsche ich mir Solidarität und dass sie sich mindestens Mühe geben uns mit den richtigen Pronomen und Anreden anzusprechen. Fehler passieren, diese sollten aber nicht täglich sein. Ich wünsche mir dass sie uns verteidigen, andere korrigieren wenn sie die falschen Pronomen benutzen.

Ich hab mich vor fast einem Jahr bei meiner Familie als trans Mann geoutet. Bis heute schaffen es meine Eltern nicht, die richtigen Pronomen und meinen Namen zu nutzen. Mein Bruder und seine Freundin jedoch bekommen es hin. Er bezeichnet mich als seinen Bruder, spricht mich mit Ash an, nutzt "er" und "ihm" wenn er über mich spricht. Gebt euch Mühe. Lasst sowas nicht schleifen. Bin da sehr streng wie man vielleicht merkt. Und ich vergebe, zumindest im Onlinerahmen da ich hier geoutet bin, keine zweiten Chancen. Im echten Leben ist das vllt noch anders, einfach weil mir das nicht auf der Stirn steht und auch wenn ich maskulin unterwegs bin - gibt ja auch Frauen die sich so anziehen.

Was wir da zu beachten haben...
Nichts. Wie gesagt, ich bin sehr streng und erwarte dass das klappt. Vielleicht ein klitzekleines Bisschen Toleranz für Fehler, mehr aber auch nicht. Wir erleben so viel Hass und Feindlichkeit, da müssen wir es nicht tolerieren ständig misgendert zu werden, ja, auch wenn das unabsichtlich ist. Denn wie bereits erwähnt - es ist sehr schmerzhaft. Und nervig, wenn man es Menschen gesagt und erklärt hat, es aber immer noch nicht beachtet wird.
*******yers Paar
956 Beiträge
Bei uns im Freundeskreis habe ich mich vor ungefähr 4 Wochen geoutet, ich hatte ziemliche Angst auf die Reaktionen.

Jetzt muss ich natürlich sagen, das ich eigentlich Damenwäscheträger bin und es mag meine Nägel zu lackieren und mich hin und wieder zu schminken.

Alle fanden es ok, da ich ja immernoch der gleiche Mensch bin.

Dann wurde ich gefragt wie ich genannt werden möchte, ob ich gerne mit einem "weiblichen " Namen angesprochen werden möchte.
Das fand ich natürlich richtig super.

Was ich eigentlich damit sagen möchte, wenn jemand den Wunsch hat mit einem anderen Namen angesprochen zu werden und auch als Person des "anderen" Geschlechts behandelt werden möchte, sollte man so tolerant sein und dem Wunsch nachkommen, der Mensch ist doch immernoch der gleiche.
*******l80 Mann
894 Beiträge
Ich denke auch hier sollten wir das ganze mal wieder auf ein individuelles Level heben... da ist eine person, die sich gerne optisch und körperlich verändern will um mehr ihrem Selbstbildnis zu entsprechen. Dazu würde sie lieber anders genannt werden.
Ich denke das ist kein prinzipiellen Unterschied zu dem was alle Menschen machen. Ob man nun Sport macht um sich besser zu fühlen, seine Kleidung aussucht, zum Friseur geht. Wie diese Person aussehen will sollte ihr überlassen sein und nichts daran ändern wie wir die Person später behandeln.
Das ist auch der Knackpunkt, man sollte nicht plötzlich anfangen auf "eierschalen" (ich hoffe das sagt man auch im deutschen so) in der Gegenwart der person herumzulaufen. Es hat sich nicht wirklich viel geändert. Sie stellt sich anders da und dies sollte respektiert werden, da sie das selbe Recht aussieht wie alle anderen.
Wenn es ein Familienmitglied oder enger Freund ist geht es hier noch tiefer und man sollte dann der person helfen in der Realität zu bleiben. Dies ist besonders wichtig, wenn man sich die Studien der letzten 10 Jahre zu diesem Thema ansieht.
Als normaler Kollege, einfach mit Respekt normal behandeln. Wie als würde ein Kollege plötzlich extrem abnehmen, oder Muskeln aufbauen. Man nimmt es wahr, sagt mal was dazu, respektiert es und gut ist.
Wenn ihr euch nun alle um die person drückt und angst im sozialen Umgang habt, so stoßt ihr diese indirekt auch raus, da sie das spüren wird.


Viele Grüße
Alex
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.