Guter Wille, Toleranz, Empathie und ein dickes Fell. Diese Dinge fallen mir sofort ein.
Ganz wichtig ist auch, die Führungsmannschaft hinter sich zu haben. In den letzten 20 Jahren haben viele Unternehmen erkannt, wie wichtig es ist, dass "Betroffene" (Entschuldigung!) einen safe place in Bezug auf ihre sexuelle und identitäre Selbstbestimmung haben. Wer sich ohne blöde Kommentare outen kann, kann seine volle Kraft auf die Arbeit verwenden anstatt diese Kraft für das Versteckspiel aufwenden zu müssen. Wo das noch nicht angekommen ist, wird es dringend Zeit.
Für dich und deine Kollegen im Umgang mit ihr:
• Den guten Willen, ihrem Wunsch nachzukommen und sie weiterhin als wertvollen Menschen bei euch zu sehen.
• Die Toleranz, sich nicht daran zu stören und sich auch nicht über sie lustig zu machen. Weder offen noch hintenrum.
• Die Empathie, auch nur annähernd verstehen zu können, warum sie das macht, und was sie auf diesem Weg (und die ganze Zeit zuvor!) durchmachen muss.
• Ein dickes Fell, wenn ihr mal der Gaul durchgeht, weil jemand sich nicht dran halten konnte, wenn sie einfach mal schlecht drauf ist (die Hormongaben bringen zunächst erst einmal alles durcheinander)
Für sie:
• Den guten Willen, manchen Kollegen die Zeit zu geben, die sie brauchen, sich daran zu gewöhnen, dass sie nun eine Kollegin haben.
• Die Toleranz, wenn es eine Weile braucht, bis sich eben jeder daran gewöhnt hat.
• Die Empathie, dass es manchen schwer fallen wird, das auch nur annähernd verstehen zu können.
• Ein dickes Fell, wenn es Unbelehrbare gibt, die vielleicht sogar stänkern oder Mobbing versuchen.
Was ihr sicher helfen wird, sind Kollegen, die ihr zeigen, dass das in dem positiven Miteinanderarbeiten nichts ändern wird, und die sich mit ihr solidarisch zeigen.
Leider gibt es ewig Gestrige und auch Menschen, die nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen, und aus dieser Unsicherheit heraus, die Änderung der Person ablehnen und am liebsten aufhalten wollen. Alternativ soll sie aus dem Unternehmen entfernt werden. Davor müssen Kollegen und insbesondere die Führungskräfte sie schützen.
Also sich selbst an die Nase fassen und aktiv werden.