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welche philosophischen Erkenntnisse...

welche philosophischen Erkenntnisse...
haben uns in die heute Zeit geleitet?

Ich bin keine studierte Philosophin, was ich manchmal bedaure. Ich interessiere mich aber sehr für die (verschiedenen) philosophischen Überzeugungen der früheren wie der Philosophen der Gegenwart.

Bei all den verschiedenen Erkenntnistheorien stelle ich mir die Frage, welche philosophischen Erkenntnisse uns in das Heute geleitet haben, das Heute mit all seinen bedrohlichen Zuständen, sei es die Umweltzerstörung, der Klimawandel, die maßlose Digitalisierung.

Was mir trotz allem Hoffnung gibt, sind die heutigen Kinder und Jugendlichen, die z.B. freitags die Schule schwänzen, um die "Mächtigen" dieser Welt wachzurütteln.
ei all den verschiedenen Erkenntnistheorien stelle ich mir die Frage, welche philosophischen Erkenntnisse uns in das Heute geleitet haben, das Heute mit all seinen bedrohlichen Zuständen, sei es die Umweltzerstörung, der Klimawandel, die maßlose Digitalisierung.
"Wir leben immer in den besten aller Zeiten!" schreibt Bertolt Brecht. Die "bedrohlichen Zustände" heute, sind vergleichsweise niedlich gegen die ALLTÄGLICHEN Bedrohungen des Menschen in jeder Vergangenheit. Krankheiten, Seuchen, Kriege, Pestilenzen.. in 99,999% unserer Menschheitsgeschichte ( ang. 7 Mio Jahre homo sapiens) wusste der Mensch am Morgen nach dem Erwachen nicht wie er den Tag überleben soll. Die Evidenz, nein der Beweis, ist die Enwicklung unseres LEbensalters. Aber mit der Eröffnung dieses Threads scheint mir bewiesen, daß sich unser Bewusstsein nicht im gleichen Maße mitentwickelt hat. Ich erfreute mich an der Evolution, der zu Folge der Mensch durch Logik und Empirik sich ins Heute entwickelt hat.
Hallo Devonita.

die Frage ist ja sehr breit formuliert. Kannst Du sie etwas eingrenzen. Meinst Du die Erkenntnisse von Erkenntnistheorien oder Erkenntnisse der Philosophie. Ersteres sind Einsichten darüber, wie Erkenntnis funktioniert, also auch Erkenntnisse, aber eben sehr spezielle.

Deine weiteren Ausführungen hören sich so an als würde Dich eher "ideengeschichte" interessieren, also wie verschiedene Erkenntnisse und Theorien, aufeinander aufbauend und sich ablösend, uns heute in der Gegenwart prägen.

Letzteres ist hier quasi nicht zu beantworten, weil es 2700 Jahre Kulturgeschichte wären, die da nacherzählt werden müssten. *zwinker*
Dazu bräuchte es eher ein Buch, z.B. "Sophies Welt" oder ähnliches.

Vielelicht ist es aber auch das hier, was Du suchst:



Philosophiegeschichte in 2 Stunden, also bis zu Gadamer selbst eben. *zwinker*

LG
Brynjar
an Brynjar
Ich meine die Erkenntnisse der Philosophie. Wie konnten sie uns z. B. dahin bringen, selbst unseren Planeten zu zerstören?
******s11 Mann
58 Beiträge
Precht
Lies mal "Jäger, Hirten, Kritiker" von Richard David Precht. Ich habe gerade das erste Kapitel gelesen und es zeigt bereits Vieles auf, warum wir heute so umwelt- und menschenverachtend agieren.

Er entwirft aber auch eine positive Utopie, auf die ich selbst noch sehr gespannt bin.
an Orpheus11
Precht ist mir durch seine Medienpräsenz uns seine Bücher gut bekannt.

Allerdings beantwortet er nicht eindeutig meine Frage(n).
***60 Mann
305 Beiträge
Die Frage ist nicht eindeutig zu beantworten.
an FSK60
Deshalb sollten wir alle philosophischen Gedanken "Erkenntnisse" nur als Denkanstöße nehmen.

Philosophie ist keine Wissenschaft.

Philosophie bedeutet Antworten auf bestimmte Fragen gut zu begründen.

Aber es gibt auf "philosophische Fragen" meist mehrere, gut begründete, Antworten.

Ergo, ist jeder Mensch letztendlich ein (sein eigener) Philosoph.
***60 Mann
305 Beiträge
Ein paar Gedanken:

Philosophen "machen" nicht die Welt. Machtmenschen machen die Welt.

Philosophen sind in der Regierungspraxis gescheitert (Plato, Machiavelli, Don Quixote) oder haben beides als getrennte Welten behandelt (Alexander d. Große, Friedrich der Große).

Karl Marx?? Hmmm.

Menschen sind unfähig, wirklich langfristig zu denken und handeln. Es wird durch kurzfristige Nachteile bestraft, und war geschichtlich und evolutionär nachteilig.

Also kommt es wie es kommt (Philosophenstreit: wäre es überhaupt anders möglich gewesen /Determinismus), und entweder wir lernen, oder Gaia entsorgt uns. Die Erde wird weiterbestehen, hat schon Schlimmeres erlebt.
*******one Mann
862 Beiträge
Braucht man hierzu Philosophie
um Erkenntnisse zu haben, was uns soweit gebracht hat?

Ich denke das Ego ist maßgeblich beteiligt,von dem wir uns schleunigst distanzieren sollten um zu überleben - ich meine nicht dich oder mich, sondern ALLE.

Dadurch, dass wir getrennt sind von anderen, bzw. es denken, handeln wir nur zu unserem eigenen Vorteil. Somit wird der Planet ausgebeutet.
Die wachsende Menschheit tut das Übrige.
Jeder schaut auf den anderen, bleibt aber selber in seiner Komfortzone durch Unbewusstheit oder Verdrängung.

Bleibt zu hoffen, dass wir uns einander möglichst schnell aufschlauen und echten Fortschritt annehmen und umsetzen
**e Mann
2.565 Beiträge
Philosophen sind in der Regierungspraxis gescheitert

Ich denke, auch Lokomotivführer würden in der Regierungspraxis scheitern. Das kann für mich kein Argument gegen Philosophen in der Regierungsverantwortung sein.

Ganz im Gegenteil sind Philosophen als Nach- und Vorausdenker von größter Wichtigkeit in der kurz- und nur bis zur nächsten Wahl gedachten Tagespolitik.

Wie aber in allen Bereichen heutzutage, sind es nicht mehr die Einzelkämpfer, genialen Entdecker oder Wissenschaftler, die die Fragen der Zeit beantworten und die Kultur weiter führen, sondern meistens sogar international aufgestellte Kollektive.

Philosophie gehört genau so eingebunden in die Politik wie die Interessen der Wirtschaft. Leider liegt da ein eklatantes Missverhältnis vor.

Uns fehlen paritätisch besetzte Räte, die, unabhängig von Sachzwängen, die Situation analysieren können und alternative Handlungsvorschläge für die Zukunft entwickeln.

Da sind wir gleich beim Ego. Wenn das Ich das Maß der Dinge ist, dann ist es anfällig für Angst, Neid, Hass, Manipulation u.v.m.
Kollektive, Familien, ganz allgemein also kommunizierende Systeme haben da eine ausgleichende Funktion.

Das Ego ist soviel Ego, wie wir ihm zugestehen. Sieht man eher auf die Zusammenhänge, die Strukturen, den Schwarm, Europa und die Welt in ihrer natürlichen Gesamtheit, dann denke ich, wird uns das in der Zukunft helfen, die Probleme besser zu lösen.

'Aufschlauen' ist schön gesagt. Schlauer werden wir nicht so schnell werden, wir können aber an der Struktur arbeiten, den kurzsichtigen Blick erweitern und das Wissen vieler benutzen anstatt nur zu schauen, wer der nächste Kanzlerkandidat ist, wie man die Umwelt schützt indem man noch mehr Autos verkauft, die Waffen für die Krisengebiete liefert aber die Flüchtenden nicht aufnimmt ...
Alles zu kurzfristig und widersprüchlich gedacht und von Einzelinteressen (der Staat hat auch solche) geleitet.
@pue
Dein Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf.
***60 Mann
305 Beiträge
Ein großes aber
@**e - ich möchte, eigentlich, "JA, JA" rufen oder gar schreien.

Aber:

Was Du schreibst ist die Welt des sollens, oder sogar des "solltens". So, oder ähnlich, anders, besser, SOLLTE es sein. Nur: so ist es nicht, leider. Und ich sehe den Trend sogar in die andere Richtung gehen, zumindest in unserem Teil der Welt.

Was mich , und viele andere nicht hindert, hier und dort zu versuchen etwas Positives zu tun. Wobei ich mir durchaus bewusst bin, daß meine Existenz, mein Ressourcenverbrauch, auch Teil des Problems ist, und daß noch viel mehr möglich wäre.
**e Mann
2.565 Beiträge
Wäre, sollte, Fahrradkette. Das Debattieren darüber ist doch Teil der Lösung. Nur wenn wir Visionen haben und diese mitteilen, wie es gehen "könnte", haben wir überhaupt eine Chance.
Wie sonst kannst du etwas verändern?

Ich arbeite schon länger an mehr Demokratie, an der endlich das Volk oben steht. Das ist konkrete Arbeit. Wenn wir nicht die Strukturen verändern, tut es keiner. Die Wirtschaft, ihre Lobbyisten und die Politiker zu allerletzt.

Und es hat sich konkret (das ist für mich ein Zeitraum von 20 Jahren) sehr viel getan, auch wenn man das kurzzeitig nicht so sieht. Direkte Demokratie, bedingungsloses Grundeinkommen, der Widerstand gegen den Lobbyismus und daneben viele kleine und größere Problembereiche waren zur Jahrtausendwende kaum diskutierte Begriffe.

Heute sprechen wir zumindest drüber.

Der konkrete Rechtsruck, den wir überall sehen, ist meiner Meinung nach jetzt schon bald gegessen. Auch das politische Klima mäandert in seinen evolutionären Anstrengungen. Eine Partei, die offenkundig rechtsradikale Ansichten vertritt, ist zumindest öffentlich. Das halte ich für gesünder als versteckten rechten Extremismus.
Die populistische Kampagne vom Brexit hat sich als große Meinungsmacherei ohne dezidierte Hintergrundrecherche erwiesen und vielen damaligen Brexitanhängern wird nun klar, dass die Vaterlandsliebe zuletzt gefährliche Züge annimmt.
Die Gelbwestenproteste in Frankreich sind politisch nicht mehr eindeutig der populistischen Rechten zuzuordnen.

Ich habe den Eindruck, dass wir wieder differenzierter hinschauen.
***60 Mann
305 Beiträge
Dilemmasituationen
Ganz so einfach ist "Handeln für eine bessere Welt" nicht.

Manchmal ist (oder zumindest: scheint) es klar, was "gut" und was "schlecht" ist. Oder jedenfalls: klar genug.
Dann ist das Problem nur Faulheit, Dummheit, Konsequenz, Energie, Motivation, Prioritätensetzung ...

Oft aber ist es eben nicht klar. Es gibt Argumente in alle Richtungen, alle irgendwie valide. Dann wird es komplizierter:

Philosophiegeschichtlich: Platos Polemik gegen die Rhetoriker, die behaupten, mit "Redekunst", unabhängig von innerer Wahrheit alles überzeugend begründen zu können.

Gerade aktuell bei mir (nur als Beispiel, ist mir halt gerade präsent): http://savetheinternet.info Demo Orga. Für andere ist die geplante EU Urheberrechtsreform nicht ein weiterer Schritt in die Zensurdiktatur, sondern die Lösung für, sagen wir mal, Wirtschaftskriminalität (Raub von geistigem Eigentum).

Analog viele andere umstrittene Themen - wenn es überhaupt möglich ist, sie in ein Binäraschema zu zwingen, das sind noch die einfachen. Wenn man zählt ("Demokratie") wird es dann oft recht knapp, 51/49 oder oder 60/40 (Wahlen, Brexit, Stuttgart 21 Volksabstimmung ...).

Und dann?

(dann wünschen sich schlichte Naturen wieder den guten weisen Herrscher, himmlisch geführt von Gottes Gnaden, oder moderne Varianten davon).
**e Mann
2.565 Beiträge
Was gerade gut oder schlecht ist, ist nicht immer einfach, zu entscheiden, sehr richtig.

Aber: Wenn man sich nicht entscheidet, wird man nie erfahren, was falsch oder richtig gewesen wäre.
Egal, ob man sich dafür oder dagegen entscheidet, merkt man doch zeitig, ob das in die richtige Richtung läuft oder nicht. Das bringt in jedem Fall Erkenntnis. Eine einfache evolutionäre Technik.

Man kann nur heraus finden was geht, indem man sich bewegt. Manchmal muss man denn auch umkehren.
**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
Zitat von *****ita:
welche philosophischen Erkenntnisse...
haben uns in die heute Zeit geleitet?
[...]
Bei all den verschiedenen Erkenntnistheorien stelle ich mir die Frage, welche philosophischen Erkenntnisse uns in das Heute geleitet haben, das Heute mit all seinen bedrohlichen Zuständen, sei es die Umweltzerstörung, der Klimawandel, die maßlose Digitalisierung.
[...]

Wer sagt, dass das philosophische Erkenntnisse waren? Vielleicht war es bisher zu wenig Philosophie? Zu wenig Verstand und Vernunft allemal!

Eben: wider der Vernunft!

Es gab und gibt ja Theorien, dass Philosophen die besseren Staatslenker wären ...

*zwinker*
Zitat von **********_Gogh:


Es gab und gibt ja Theorien, dass Philosophen die besseren Staatslenker wären ...

;-)

Als Philosoph (und Politikwissenschaftler) würde ich sagen, dass das dem gleichen Denken entspricht, dass auch Firmenbosse für bessere Staatschefs hält oder Schauspieler, die mal Staatschefs in Serien gespielt haben.

Der Fehler an dieser Denke ist meiner Meinung nach, dass wir dem Politikbetrieb keine eigenen Anforderungen und dazu nötige Fähigkeiten zusprechen, die Politiker*innen dann erwerben können (oder mitbringen). Vielmehr glauben wir, dass es andere Bereiche gibt, in denen genau diese Fähigkeiten ausgebildet würden.

In der Praxis sieht man dagegen, dass es ganz viele Unternehmer*innen gibt, die in die Politik gehen und es oftmals im Amt an demokratischem Verständnis mangeln lassen. (Trump, Berlusconi, DeVos etc.) Was ja nicht verwundert, da Firmen nicht demokratisch, sondern eher monarchisch, autokratisch oder oligarchisch geführt werden... oder eben rein kapitalistisch.

Genauso geht die Ausbildung von Philosophen in vielen Fällen ziemlich an dem vorbei, was in der Politik nötig ist und auch Philosophen sind keinesfalls qua Ausbildung Demokraten.

Für mich ist es eher so, dass sich in den verschiedenen Branchen Menschen finden, die Fähigkeiten haben, die auch in der Politik nützlich sind. Spitzenleute aus diesen Branchen sind dann ziemlich gut darin diese Fähigkeiten umzusetzen. Gleichzeitig sind sie aber auch oft durch Jahrzehnte in ihrem Bereich spezialisiert und haben andere Fähigkeiten vernachlässigt.

Aus meiner Warte stellt auch der Bereich der Politik eigene Anforderungen an Politiker*innen (Realisieren des Machbaren, Mehrheiten organisieren, Koalitionen aushandeln etc.). Viele haben Überschneidungen mit anderen Bereichen, aber kein anderer Bereich ist deckungsgleich. Wäre das so, dann wäre nämlich die Bewegung anders herum auch möglich.
Dann wären gut Politiker*innen gute Firmenchef*innen, gute Schauspieler*innen oder gute Philosoph*innen. Das jedoch, habe ich noch nicht gehört... *ggg*

Gruß
Brynjar
Ich lese geschriebenes Quark.
**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
Zitat von *********arten:
Ich lese geschriebenes Quark.

Nun. Wenn nicht mehr von Dir kommt, dann ist dein Beitrag sicher als solcher anzusehen.

*joyclub*
**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
Zitat von ****jar:
Zitat von **********_Gogh:


Es gab und gibt ja Theorien, dass Philosophen die besseren Staatslenker wären ...

;-)

Als Philosoph (und Politikwissenschaftler) würde ich sagen, dass das dem gleichen Denken entspricht, dass auch Firmenbosse für bessere Staatschefs hält oder Schauspieler, die mal Staatschefs in Serien gespielt haben.

[...]

Gruß
Brynjar

Da steckt schon mehr dahinter. Gerade bei Platon für den Staatsdienst ausgebildete Philosophen bzw. Politiker, philosophisch geschult und auch Aristoteles träumte davon.

Wobei es ja auch nicht abwägig ist, dass Philosophen - z.B. im Bereich der Ethik, etc - die Politik unterstützen. Es gibt z.B. einen Ethikrat, der Hilfestellungen in gewissen Fragen gibt. Natürlich gilt hier aber auch umgekehrt, dass es weder DIE Vernunft, DIE Philosophie, ... noch DIE Ethik eben gibt. Aber vielleicht spannende Aussagen und Vorträge, die es dann abzuwägen gälte. Sowohl für Politiker, als auch für Wähler.

Allerdings wäre - zurück zur Ausgangsfrage der Themeneröffnerin - die Frage, welche "philosophischen Erkenntnisse" uns das Jetzt im negativen Sinne eingebrockt haben.

U.a. käme hier ... wenn es überhaupt als "echte philosophische Erkenntnis" einzustufen wäre ... für mich vor allem das in Frage, was hinter dem Begriff des "Kapitalismus" mit schlummert.
**********hylen Mann
1.141 Beiträge
Sorry- aber im Hinblick auf die (meines Erachtens ohnehin hinterfragbare Diskussion des Philospphen als besseren Staatenlenkers) scheint sich dieser threat doch zunehmend von der Kernfragestellung der TE zu entfernen.
@ Devonita
Philosophie ist keine Wissenschaft.
. Erlaube ich mir mal, zu hinterfragen: Der wesentliche Zweck der "Liebe zur Weisheit" dürfte doch im Streben des Menschen liegen, über die wissenschaftliche Erkenntnis Modelle zur Klärung der wesentlichen Menschheitsfragen (u..a der Existenz und des Überlebens) zu entwickeln, um Antworten zu finden. Das ist m.E. Wissenschaft.
S. Lem verortet (in der "Philosophie des Zufalls") den Stellenwert der Philosophie als innersprachliche Wissenschaft, von dessen Ast (mit zunehmender Erkenntnis und sich dem daraus ergebenden Fortschritt menschlicher Zivilisation) sich die weiteren empirischen Wissenschaften (auch die Naturwissenschaften) abzweigen. Welche sich indes aufgrund weiteren wissenschaftlichen Fortschritts derart verselbstständigt haben, um eigene Entitäten und Modelle zu schaffen. Man kann darüber streiten, ob der zunehmende Verlust der Wechselwirkung zwischen der Philosophie und den anderen Wissenschaften dazu führte, dass sich der Mensch immer mehr von den natürlichen Lebensgrundlagen entfremdet hat. Es könnte aber vielleicht eine Erklärung für den zunehmenden Drang der Menschheit sein, die natürlichen Lebensgrundlagen seiner Existenz(mithin diesen Planeten) zu zerstören.

Philosophie bedeutet Antworten auf bestimmte Fragen gut zu begründen.
Empirik fußt grds. immer auf dem besseren Argument. Was indes nicht bedeutet, dass das bessere Argument auch die richtige Antwort im philosophischen Sinne bietet- die bietet schlichtweg nur die Wahrheit.

Aber es gibt auf "philosophische Fragen" meist mehrere, gut begründete, Antworten.
Eben- aber was zählt ist die Wahrheit, welche nicht nur durch Wissen abgebildet wird, sondern durch die Gewissheit (ich komme jetzt mal nicht mit dieser leidigen Diskussion über die Mondlandung etc.)...

Ergo, ist jeder Mensch letztendlich ein (sein eigener) Philosoph.
So sollte es sein- erliegt er/sie nicht allein eristrischer Wahrheit...
Kleiner Zusatz- bin auch kein "studierter" Philosoph *zwinker*
;-)
Zitat von *******s65:
Sorry- aber im Hinblick auf die (meines Erachtens ohnehin hinterfragbare Diskussion des Philospphen als besseren Staatenlenkers) scheint sich dieser threat doch zunehmend von der Kernfragestellung der TE zu entfernen.
@ Devonita
Philosophie ist keine Wissenschaft.
. Erlaube ich mir mal, zu hinterfragen: Der wesentliche Zweck der "Liebe zur Weisheit" dürfte doch im Streben des Menschen liegen, über die wissenschaftliche Erkenntnis Modelle zur Klärung der wesentlichen Menschheitsfragen (u..a der Existenz und des Überlebens) zu entwickeln, um Antworten zu finden. Das ist m.E. Wissenschaft.
S. Lem verortet (in der "Philosophie des Zufalls") den Stellenwert der Philosophie als innersprachliche Wissenschaft, von dessen Ast (mit zunehmender Erkenntnis und sich dem daraus ergebenden Fortschritt menschlicher Zivilisation) sich die weiteren empirischen Wissenschaften (auch die Naturwissenschaften) abzweigen. Welche sich indes aufgrund weiteren wissenschaftlichen Fortschritts derart verselbstständigt haben, um eigene Entitäten und Modelle zu schaffen. Man kann darüber streiten, ob der zunehmende Verlust der Wechselwirkung zwischen der Philosophie und den anderen Wissenschaften dazu führte, dass sich der Mensch immer mehr von den natürlichen Lebensgrundlagen entfremdet hat. Es könnte aber vielleicht eine Erklärung für den zunehmenden Drang der Menschheit sein, die natürlichen Lebensgrundlagen seiner Existenz(mithin diesen Planeten) zu zerstören.

Philosophie bedeutet Antworten auf bestimmte Fragen gut zu begründen.
Empirik fußt grds. immer auf dem besseren Argument. Was indes nicht bedeutet, dass das bessere Argument auch die richtige Antwort im philosophischen Sinne bietet- die bietet schlichtweg nur die Wahrheit.

Aber es gibt auf "philosophische Fragen" meist mehrere, gut begründete, Antworten.
Eben- aber was zählt ist die Wahrheit, welche nicht nur durch Wissen abgebildet wird, sondern durch die Gewissheit (ich komme jetzt mal nicht mit dieser leidigen Diskussion über die Mondlandung etc.)...

Ergo, ist jeder Mensch letztendlich ein (sein eigener) Philosoph.
So sollte es sein- erliegt er/sie nicht allein eristrischer Wahrheit...
Kleiner Zusatz- bin auch kein "studierter" Philosoph *zwinker*

@ Devonita
Eine tolle Frage, und schade, dass ich erst jetzt dazustosse.
Hier also nur einige kurze Anmerkungen, bzw Fragen:

Seit wann erzählen wir uns was über Philosophiegeschichte?
Sicherlich existierten die alten griechischen Philosophen... zum größten Teil zumindest. Aber war deren Denken wirklich die Basis unserer heutigen Vorstellungen? Über Jahrhunderte und Jahrtausende galt deren 'Wissen' als verschollen, war also weitestgehend unbekannt. Wiederentdeckt wurde diese 'alte' Philosophie eigentlich erst im Zuge der Aufklärung - und die ist keine 300 Jahre alt.

Wenn du dich ganz explizit damit beschäftigen willst, woher unsere heutigen Ideen stammen, empfehle ich dir bei Jeremy Bentham und Immanuel Kant anzufangen. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob unser Handeln vom 'Nutzen' bestimmt werden soll (Bentham), oder von moralischen Vorstellungen (Kant).

Ist noch heute ein sehr aktuelles und spannendes Thema, und unsere heutige Wirtschaft (-swissenschaft?) richtet sich hauptsächlich nach dieser 'Nutzenfunktion'. Als Einstieg, und zurechtgeschnitten auf aktuelle, neuzeitliche Themen, würde ich dir empfehlen, mal nach Michael Sandel in 'Youtube' zu suchen. Seine Vortragsreihe an der Harvard Universität ist zwar auf englisch, aber wirklich sehr anschaulich gestaltet.

Und wenn du weitere Fragen hast, immer gern zurückfragen...

Aber wenn du dich mal mit den alten, griechischen Philosophen auseinander setzen möchtest, dann mach das doch unter dem Aspekt 'Sex'...

Da gibt es zum Beispiel den Diogenes aus Sinope, das war der mit der Tonne. Nachdem er als Bankier und Falschmünzer seine ganz persönlichen Finanzkrise hingelegt hatte, setzte er sich frühzeitig nach Delphi ab, noch bevor er ins Gefängnis gesteckt werden konnte. Von da ab lebte er ohne Geld, aber zufrieden.

Bedürfnislos wie ein Hund, befriedigte er denn auch all seine Gelüste auf der Straße. Er masturbierte in aller Öffentlichkeit und erklärte dazu: 'Wenn man doch auch so durch Reiben seines Bauches den Hunger befriedigen könnte'. Er starb übrigens neunzigjährig entweder an der Cholera oder durch einen Hundebiss. Wieder andere behaupten, er habe einfach die Luft angehalten.

Die 'griechische Philosophie' ist voller schräger Geschichten. Ob man sie nun als Grundlage unserer Kultur betrachten sollte, sei dahingestellt... *lol*
****70 Mann
13 Beiträge
Philosophie ist keine Waffe gegen Gier
Zitat von *****ita:
an Brynjar
Ich meine die Erkenntnisse der Philosophie. Wie konnten sie uns z. B. dahin bringen, selbst unseren Planeten zu zerstören?

Die Philosophie hatte noch nie einen Einfluß auf die 'Entscheider', sei es politisch oder militärisch. Philosophen sind nur Beobachter und Analysten: kennen die Geschichte und die Fehler, die bereits gemacht wurden. Doch noch immer werden die gleichen Fehler immer wieder und wieder wiederholt.
Wir beobachten und registrieren es.

Die Philosophie trägt keine Schuld!
Wer nicht auf die Wissenschaftler hören will und noch immer gegen alle mathematische Vernunft an das unendliche Wachstum und Rendite in der freien Marktwirtschaft glaubt, dem ist nicht zu helfen.
Doch auch hier folgen die meisten Menschen dem Schema:
strampeln sich ihr Leben lang ab, um auf der Karriereleiter ein paar Sprossen erklimmen zu können.
Am Ende unseres Lebens wartet auf alle erbarmungslos die gleiche Erkennis:
dass wir nichts von dem erarbeiteten Wohlstand mitnehmen können, wohin wir gehen.
Die Fehler oder geistigen Errungenschaften, die wir gemacht haben, werden wir aber unseren Nachfahren hinterlassen.
Welches Erbe wollen wir hinterlassen?

Das Hauptproblem sind die Werte, die von kleinauf vermittelt werden, was uns gelehrt wird. Ich bin in jungen Jahren selbst darauf herein gefallen: wenn einem oft genug das Gleiche von allen möglichen Personen erzählt wird, hält man es irgendwann für wahr. Für manche bis ans Lebensende, andere beginnen alles zu hinterfragen, was einem als 'Wahrheit' zugetragen wird.

Ich möchte mit einem Zitat von Göthe schließen:

Der Alte schlummert wie das Kind,
und wie wir eben Menschen sind,
wir schlafen sämtlich auf Vulkanen.
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