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Ist der Mensch begabt zur Veränderung?

*******ata Frau
27.879 Beiträge
alles ist fließen- alles ist im wandel...

radikale veränderungen sind eine crux,
weil wir nicht komplex genug denken können,
um vorherzusehen,
was wir mit unserer veränderung alles bewirken.

im eingangsposting wird ja mehr nach einer begabung zur schwarmintelligenz gefragt *zwinker*
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Ich halte den gestern von pue vertretenen radikalen Determinismus ebenfalls für ausgesprochen problematisch und stoße in dasselbe Horn, das Dreamstory in seiner Reaktion erklingen lässt, und zwar mit seiner Bemerkung, daß nach pues Überzeugung ja kein Mensch für seine Taten verantwortlich gemacht werden könne.

Mir fiel sofort wieder ein, was ich von Paul Watzlawick in dessen Vortrag hörte, den er 1987 im Hospitalhof Stuttgart hielt und den man bei Youtube unter „Paul Watzlawick - Wenn die Lösung das Problem ist„ anhören und auch sehen kann. Ab Minute 32 referiert er über Hans Vaihinger, der in seinem 1911 erschienenen Buch „Die Philosophie des Als Ob“ davon spricht, daß ein Richter, der einen Schuldspruch gegen einen Verbrecher sprechen muss und dabei nicht die Frage untersucht, ob dieser Mensch für seine Handlungen verantwortlich ist. Er geht vor, als ob wir als Menschen einen freien Willen haben und daher moralisch für unsere Handlungen verantwortlich sind.

Der Mensch ist also – ob er nun Veränderung anstrebt oder nicht – verantwortlich für das, was er tut und unterlässt. Diese Fähigkeit zur Verantwortung muss ihm unterstellt werden, und diese Fähigkeit besteht in der Aufgabe, eventuell fehlleitende Prägungen selbst zu erkennen und gegebenenfalls zu korrigieren. Diese Fähigkeit gehört zu den unverzichtbaren Attributen des Menschen.

Es ist ein Erfordernis menschlichen Daseins, die an sich bedeutungslose Evolution auf der menschlichen Ebene fortzuführen. Das bedeutet die Behandlung schädlicher Verhaltensweisen auf der Basis von Übereinkünften wie etwa der Charta der Menschenrechte. Was unterscheidet uns mehr vom Tier als diese Charta?

http://www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf
*******use Mann
3.198 Beiträge
Die totale Kausalität
würde in der Tat jede Verantwortung negieren und lernen
wäre sinnlos:

Herr YZ geht am Tag X bei Windstärke 11 in den Wald und
wird dort von einem Ast erschlagen. Obwohl er schon als
Kind lernte, daß der Wald bei Sturm ein gefährlicher Ort ist,
hatte er keine andere Wahl?

Aber dies würde ja das gesamte Universum betreffen. Dann
fehlte nicht mehr viel um allwissend zu sein:
• eine exate Beschreibung des Universums zu einem beliebigen
Zeitpunkt
• die Bekanntheit aller Naturgesetze
• die Fähigkeit, diese Datenmengen zu verarbeiten.

Es gäbe keinerlei Geheimnis, nicht jetzt, nicht in der Vergangenheit
und auch nicht in der Zukunft!

Aber dieser Laplacescher Dämon ist in der Physik/ Philosophie
schon bekannt und widerlegt.

Sonst wäre Astrologie eine exakte Wissenschaft und im Joy manches
einfacher.
Als Wassermann kämen für mich wohl nur Zwillinge in Frage... *g*
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Was sich Pierre-Simon Laplace im 18ten Jahrhundert ausdachte, ist aus heutiger Sicht der größte Unsinn. Wenn man aber die Idee der Vorhersagbarkeit an sich bedenkt, kommt man unweigerlich zu der Erkenntnis, daß unsere persönlichen Vorhersagen auf Überzeugungen beruhen, die eben nicht mathematisch, sondern persönlich sind. Persönliche Erwartungen fußen nicht auf Wissenschaft. Sie fußen auf Geworfenheit, und das ist ein Spiel des Zufalls.

Als einzelner Mensch falle ich auf etwas zu, und meine Aufgabe ist, aus meinem Zufall keinen Unfall werden zu lassen. Ich bin prinzipiell fähig zum Einfall, der den Glücksfall vom Abfall trennen kann. Ich falle also in eine Welt, in der ich Urteile fälle. Je angemessener meine Urteile, desto sicherer mein Stand.
dass ich nicht entscheidend daran beteiligt bin, was ich hier schreibe. Im Grunde kann ich nicht anders.

du könntest - im Grunde - auch anders, @ pue. du hast die wahl getroffen, bestimmten prinzipien zu folgen. dass sie sich nun, nach einübung, wie von selbst durchsetzen, nenne ich gewohnheit. die wahl liegt tief unter den schichten der gewählten denkungsart.
eine diskussion darüber, ob die prägung noch weiter unten liegt, sozusagen in prä/perinatalen und frühkindlichen eingabeschichten, ist archäologischer, eher als ethologischer natur.

wenn wir derart determiniert wären, wie du es apostrophierst, steckten wir noch in evolutionären strampelanzügen.
ich plädiere für kinderschuhe.

und als passionierte raucherin:
Muss dringend Eine rauchen.

- so formuliert man entscheidungen.
all die kettenraucher, die das von heute auf morgen ließen, zeigen es.

Ich fürchte, wir müssen uns zwischen einer allumfassenden Physik und freien Willen entscheiden.
(BICINUM)
das mussten wir nur so lange, bis termini wie neuroplastizität und epigenetik aufkamen.
heute beginnen wir zu ahnen, dass wir mit jedem gedanken, den wir aufschnappen und implementieren, und noch mehr mit jeder neu eingeübten handlungsweise, unsere biologische matrix verändern.
nicht entweder-oder sondern sowohl-als-auch, und dann synthetisch. wir sind ja erst bei der analyse.

Es gäbe keine Schuld und keine Verantwortlichkeit.
(Dreamstory)

das ist relevant. nur ist diese freiheit als postulat an ihre ideelle position selbst gefesselt, daher nicht umfassend in der lage, uns von unserer realen geworfenheit (oder neutraler: conditio) zu befreien.
für konsistente verantwortung braucht es nicht nur eine antwort, sondern das bisweilen sehr komplexe wissen darum, worauf sie gegeben wird.

Diese Fähigkeit zur Verantwortung muss ihm unterstellt werden, und diese Fähigkeit besteht in der Aufgabe, eventuell fehlleitende Prägungen selbst zu erkennen und gegebenenfalls zu korrigieren.
(plantnurse)

wieder: eine übereinkunft über diese fähigkeit macht sozialleben aus und sie füttert in unsere historisch offenbarte reprogrammierbarkeit ein. nur ist dieses feedback nicht lückenlos, erwischt nicht jeder eine startposition, aus der heraus erkennen und korrigieren implementiert werden - manch einem wird nur simpel in den hintern getreten, nach der geburt, wie hephaistos.

d.h. dann müsste die aufgabe der privilegierten, die in puncto erkenntnis mehr auslauf haben, die sein, aufzuklären.
die aufklärung ist ja keine historische periode, sondern die urformel des lernens.

Als Wassermann kämen für mich wohl nur Zwillinge in Frage...
(Hugh_House)

oder waage *g*

Ich falle also
(plant)

vom glauben, zum beispiel.
ein gutes fallen, wenn darunter eine solide urteilsmatte liegt. und ich meine nicht den religiösen glauben.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
solide urteilsmatte
MM
Da warst Du wieder schneller!
Ich wollte es so formulieren: Wenn die Option der freien Willensbildung besteht, muss als Kausalitätsinitiierung vorher ein Urteil gebildet worden sein.
Insofern muss auch der ein wenig zu pompös-religiöse Satz
...jeder Mensch ist eine Perle
Plantnurse, der Vollständigkeit wegen die Erweiterung "...Aber nicht für Jeden.. "zulassen.
alles ist im wandel...
(cioccoraklit)
und
radikale veränderungen sind eine crux,

ich denke auch, dass wir hier zu wenig unterscheiden zwischen den wirklichen kata-strophen, wie sie im drama angelegt sind, und den allmählichen entwicklungen des epischen genres. sie bestimmen beide unsere erkenntniskurven, mal mehr, mal weniger.

"...Aber nicht für Jeden.. "
(uncle)

genau, das ist die indiduelle freiheit, im zweifel kein individuum zu sein.
(monty python)

erratum:
die aufklärung ist ja keine historische periode,
(ich)
natürlich soll das heißen "nicht nur".
Es gäbe keine Schuld und keine Verantwortlichkeit.
(Dreamstory)

das ist relevant. nur ist diese freiheit als postulat an ihre ideelle position selbst gefesselt, daher nicht umfassend in der lage, uns von unserer realen geworfenheit (oder neutraler: conditio) zu befreien.
für konsistente verantwortung braucht es nicht nur eine antwort, sondern das bisweilen sehr komplexe wissen darum, worauf sie gegeben wird.

Das ist zunächst richtig! Das Postulat der Freiheit ist natürlich an ihre ideelle Position oder ihre Voraussetzung gebunden, die als Voraussetzungen (unbeweisbare übrigens, aber nicht unbegründbar) mit zu bedenken sind. Das ist auch das Wesen eines Postulats, um z.B. sich von dem sehr schwierigen Unternehmen unendliche Kausalitätsprinzipien denken zu müssen, zu entlasten, sprich, um es sich einfacher zu machen oder die Folgen solch eines Denken-müssens zu begrenzen. Stellen wir uns doch mal vor, wir müssen für jede unserer Entscheidungen sowohl die Kasualität (der Vergangenheit) und aufgrund dessen dann jede Möglichkeit ihrer Folgen durchrechnen? Wir kämen praktisch zu keiner Entscheidung mehr; sie wäre uns unmöglich - selbst in der Wahl eines Partners/oder Partnerin (Du hast mich ja nur geheiratet aufgrund Deiner chemisch-hormonellen Disposition - Du Schuft!)

Daher das ideelle Postulat der Freiheit inmitten der Dialektik von Unfreiheit und Freiheit. Und zwar um der Praxis des Menschlichen willen und das Funktionieren der Gesellschaft, die immer schon jene Freiheit voraussetzt.
Wir müssen sozusagen den Menschen auf seine mögliche Freiheit hin ansprechen, weil sonst auch jeder Appell, so und nicht anders zu handeln, aber auch unsere Diskussion hier sinnlos würde.
*******rse:
Diese Fähigkeit zur Verantwortung muss ihm unterstellt werden, und diese Fähigkeit besteht in der Aufgabe, eventuell fehlleitende Prägungen selbst zu erkennen und gegebenenfalls zu korrigieren.

Kann man diese Einsicht aus sich selbst erlangen? So das der Input zur Veränderung aus uns selbst kommt?

Oder kommt dieser Input zur veränderung nicht vielmehr von außen? Erlangen wir die Einsicht zur Veränderung dadurch, das uns von Außen der entsprechende Input (Auslöser zur Veränderung) geliefert wird (z.Bsp. durch Kritik oder durch gelebte Norm der Gesellschaft)?

Genau da wäre der Punkt, ob wir selbst begabt sind, oder nur "auf Aufforderung" uns verändern.

Ich glaube fast letzteres. In einer Gesellschaft voller Mörder schämen wir uns unserer Morde nicht. In einer Gesellschaft voller Nichtmörder gibt es den Input der uns anzeigt, das Mörder anders sind. Diese "Abnormalität" ist es was das Fehlvehalten erst zu Tage bringt, und welche der Input liefert sich ändern zu wollen. Ohne den Vergleich - den Input von außen - geht es nicht.

Das würde die Verantwortung jedoch verlagern. Nicht der Mörder ist schuld, sondern sein Umfeld, weil es den Nötigen Impuls zur Veränderung nicht gesetzt hat. Die wiederum wären allerdings auch nicht wirklich schuld, weil man argumentieren könnte, das der Impuls zum Senden des Impulses an den Mörder nicht kam. Wie man es auch dreht, die Schuld fällt irgendwie immer.

Physikalisch gesehen kann es keine Schuld geben.
Physikalisch gesehen kann es keine Schuld geben.
Richtig. In der Natur gibt es keine Schuld und Unschuld. Schuld ist eine moralische Kategorie, die die Freiheit (oder den freien Willen) des Menschen voraussetzt, weil der Mensch sowohl ein Natur- als auch Kulturwesen ist.
**e Mann
2.564 Beiträge
du könntest - im Grunde - auch anders, @ pue. du hast die wahl getroffen, bestimmten prinzipien zu folgen.

(Maerzmond)

Habe ich nicht mit bekommen, dass ich damals eine Wahl traf. Glaube ich auch nicht.

Bei mir wird alles, fast alles (ich weiß es nicht), aus dem Unbewusstsein heraus gewählt und entschieden.

Ist die Mehrheit der synaptischen Verbindungen so gestrickt, dass ich bei Sturm in den Wald will, so hat das seinen Grund.

Und ja, diese Erkenntnisse legen nur einen Schluss dar: Es gibt keine Schuld!

Das war mir schon als Kind völlig klar, denn ein jedes Vergehen, dessen ich beschuldigt wurde, konnte ich für mich ursächlich einigermaßen erfassen. Ich grübelte dann, wie ich es hätte besser machen können und ja, mit dem Grübeln habe ich mich in vielen Dingen auch verbessert (verändert). Hinterher.
Nur die Schuld konnte ich bei mir nicht sehen. Hätte ich im Vornherein die Auswirkungen meines Tuns sehen können, wäre mir sicher eine andere Handlungsweise eingefallen. Ich hatte aber, wenn ich ehrlich über mich nachdachte, zum Zeitpunkt der "Tat" kein anderes Handlungsmuster.
Einmal fand ich in der Schule ein paar Münzen. Ein kleines, in Plastik gewickeltes Paketchen. Das war mein Schatz. Am nächsten Tag kam zur Sprache, dass eine Mitschülerin das Geld vermisse.
Da fühlte ich mich schuldig, hatte aber plötzlich Angst, das Vergehen (welches nun vom nicht gemeldeten Fund zum Diebstahl heran wuchs) zuzugeben. Habe ich zwei Wochen mit mir herum geschleppt, das Problem, bis ich es meiner Mutter gestand. Dennoch, zurück denkend an die verwerfliche Handlung, ist mir nicht eingefallen, wie ich zu dem Zeitpunkt schon der bessere Mensch hätte sein können.

Und ja, der freie Wille ist das unnachgiebige juristische und moralische Fallbeil, das uns verurteilt.

Die Erkenntnis der allgemeinen Schuldlosigkeit macht erst einmal Angst. Aber sie macht auch Mut. Es ist nicht das Ende der Strafverfolgung, sondern schafft Raum, den Täter zu verstehen. Versteht man den Täter voll und ganz, dürfte die Schuldfrage obsolet sein. Das Verständnis für den Täter und die Einsicht, die man daraus gewinnt, sollte nun Grundlage für die Resozialisierung sein.
Wir bestrafen immer noch und eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft findet definitiv nicht bis kaum statt. Nicht zuletzt deshalb, weil wir im Geheimen oder auch offen denken: Der hat die Strafe verdient.

Genau dieser Teil der Schuldaufarbeitung, die Strafe selbst, nutzt keinem Täter dabei, ein besserer Mensch zu werden. Sie nutzt den Opfern, das gebe ich zu und eigentlich nur da würden wir ein wirkliches Problem bekommen, dass wir angehen müssten.
Bei mir wird alles, fast alles (ich weiß es nicht), aus dem Unbewusstsein heraus gewählt und entschieden.

Dieser Ansatz ist mir - mit Verlaub - zu naturalistisch. Dann ist Gehirn (also alles, auch das Unbewußte) gleich ICH. Eine These, die heute erfolgreich von den Neurowissenschaften als moderne Leitwissenschaften, vertreten wird und auch die philosophische Diskussion beherrscht.

Die Gegenthese lautet: Das Ich des Menschen ist mehr als sein Gehirn, obschon es dieses voraussetzt (also: ohne Gehirn geht nichts, aber es ist nicht alles!). Das impliziert Freiheit und auch Verantwortlichkeit und dann auch die Fähigkeit (!), schuldig zu werden.

Es geht also daher nicht nur um das reine Verstehen, das ja mit der Annahme der Freiheit nicht seine Bedeutung verlöre, sondern auch um einen erheblichen Teil der Realität des Menschen und darüber hinaus auch seines Weltverständnisses.
Daher lege ich darauf sehr viel Wert und insistiere darauf!
**e Mann
2.564 Beiträge
Das Ich des Menschen ist mehr als sein Gehirn, obschon es dieses voraussetzt (also: ohne Gehirn geht nichts, aber es ist nicht alles!). Das impliziert Freiheit

Das verstehe ich nicht, Dreamstory.

Es geht also daher nicht nur um das reine Verstehen, das ja mit der Annahme der Freiheit nicht seine Bedeutung verlöre

Mit der Annahme des freien Willens nur ist ein Schuldspruch möglich. Der Schuldspruch kürzt immer ein Verfahren ab. Denn hätte man alle Motive und Vorgänge rund um eine Tat erfasst, würde immer heraus kommen: Der Täter konnte gar nicht anders.

Somit verliert das Verstehen durch die Annahme eines freien Willens.

Heraus kommt dabei die gerechte Strafe aber nicht die verständnisvolle Resozialisation.
Wenn ich alles naturalistisch ableite - von sogenannten kausalen Notwendigkeit - dann besitzt der Mensch in der Tat keinen freien Willen und ist letztlich unfrei, es sei denn er stimme seiner Unfreiheit zu, was er wiederum Freiheit impliziert oder die Annahme, dass er diese Zustimmung auch unfreiwillig treffe.


Heraus kommt dabei die gerechte Strafe aber nicht die verständnisvolle Resozialisation.

Jede Strafe wäre dann aber sinnlos, weil sie den Täter ja als nicht verantwortlich träfe. Sie wäre dann auch schlicht ungerecht und letztlich auch unmenschlich.
Unser Rechtssystem kann aber so nicht arbeiten. Es kennt nur Schuld (oder Mitschuld) oder Unschuld. Und diese Unterscheidung setzt einen freien Willen zur Tat des Täter voraus - auch die des Affekts.

Auch der Gedanke der Resozialisation geht ja davon aus, dass der Täter seine Verantwortung für die Tat einsieht und sich aufgrund dessen ändern kann. Dies alles entfällt, in der Annahme, dass der Mensch grundsätzlich determiniert ist in seinem Denken und Handeln. Resozialisierung wäre dann nur ein Umprogrammieren (was wesentlich leichter zu bewerkstelligen wäre, was aber wohl von den Grundannahmen nicht wirklich funktionieren würde).
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Sonst wäre Astrologie eine exakte Wissenschaft

Statistik oder Soziologie sind auch nicht viel besser, um nur mal zwei anerkannte Zweige zu nennen.

Im Gegensatz zu den ebenfalls darbenden Geisteswissenschaften hat die Astrologie lediglich ein viel fundamentaleres Problem, Drittmittel zu rekrutieren: Welches Unternehmen würde schon Geld ausgeben für Prophetie und Kenntnis des Schicksals? Egal ob es Pleite geht oder einen Riesenerfolg hat.

Es ist gerade die Ungewissheit, die den Reiz ausmacht.

und im Joy manches einfacher.

Ja. In Beziehungen ist das genauso.

Und trotzdem versuchen wir immer wieder, ebendiese Ungewissheit durch allerlei Regelwerk zu bannen. Bekloppt wie wir sind.

Mörder

Warum gehen ethische Diskussionen eigentlich immer davon aus, dass es einfach wäre, mal eben so mirnichtsdirnichts einen Menschen zu töten? In der Praxis ist das eine ziemlich ekelhafte Angelegenheit.

Ich stimme Pue zu. Schuld und Verantwortung sind nichts als erwachsische Kopfgeburten.
**e Mann
2.564 Beiträge
Jede Strafe wäre dann aber sinnlos, weil sie den Täter ja als nicht verantwortlich träfe. Sie wäre dann auch schlicht ungerecht und letztlich auch unmenschlich.
Unser Rechtssystem kann aber so nicht arbeiten.

Wir haben also einen freien Willen, weil die Justiz sonst nicht arbeiten kann. Nebenbei: Verantwortlich sein ist etwas anderes, als schuldig zu sein.

Auch der Gedanke der Resozialisation geht ja davon aus, dass der Täter seine Verantwortung für die Tat einsieht und sich aufgrund dessen ändern kann. Dies alles entfällt, in der Annahme, dass der Mensch grundsätzlich determiniert ist

Das ist ein Fehlschluss. Determiniertheit sagt nicht aus, dass man sich nicht ändern kann. Eine Resozialisierung ist eine gesteuerte Einflussnahme auf die Person. Warum sollte sie nicht dazu gebracht werden können, Einsicht zu zeigen, Verantwortung zu übernehmen und beim nächsten Mal anders zu handeln?

Determinismus besteht in ständigem Wandel und bedeutet nicht, dass man dann ja sowieso gar nichts mehr machen muss, weil ja schon alles vorgegeben ist.

Mir ist auch eigentlich Wurscht, ob alles determiniert ist. Würden wir davon ausgehen, dass es zufällige Veränderungen gibt, dann wäre der Justiz ja nicht geholfen. Am Ende könnte ein Täter sich darauf beziehen, dass er zufällig gehandelt hat. Auch das führte nicht zu Schuld.
Wir haben also einen freien Willen, weil die Justiz sonst nicht arbeiten kann. Nebenbei: Verantwortlich sein ist etwas anderes, als schuldig zu sein.

Bitte hier nicht Ursache und Wirkung vertauschen. Natürlich setzt ein sinnvolle Justiz den freien Willen (in einem Minimum) voraus.
Nebenbei: Von einer Identität gehen ich auch nicht aus - von Verantwortung und Schuld, aber von einem engen Versammenhang, die nicht bloß theoretisch besteht.

Determinismus sagt aber auch, dass auch die Veränderung determiniert sein muss - sonst ist nämlich das ganze Konzept perdü - und ich wüsste nicht, wovon wir hier noch reden. Letztendlich hebt er nämlich das Subjektsein des Menschen auf - daher scheiterte dann jede Resozialisierung, wenn sie etwas anderes sein soll als eine Umprogrammierung (und wer schreibt denn dann das Programm?). Einsicht, Verantwortung und frei handeln sind dann doch etwas völlig anderes als dieses, dass man einer Einflussnahme ausgeliefert ist.
**e Mann
2.564 Beiträge
Sicher ist die Zukunft dann auch determiniert. Da wir aber nur einen Bruchteil der Zusammenhänge kennen, die die Zukunft bestimmen, bleibt sie unberechenbar für uns.

Einsicht, Verantwortung und frei handeln sind dann doch etwas völlig anderes als dieses, dass man einer Einflussnahme ausgeliefert ist.

Woher soll denn die Einsicht kommen, wenn nicht aus einer Einflussnahme? Wenn ich raus gehe und meinem Nachbarn eine scheuere, dann wird er Einfluss auf mich nehmen. Die Gesellschaft nimmt ständig Einfluss. Das sollte sie auch tun, wenn sie auf moralische Absprachen Wert legt.

Ja klar ist das Umprogrammierung im gesellschaftlichen Sinne. Ich wäre froh, wenn sie das in unseren Knästen mal angehen würden.

Einsicht ist, wenn ich kapiere, dass es falsch ist, ein für die Gesellschaft wichtiges Programm nicht einzuhalten.
Mir ist auch eigentlich Wurscht, ob alles determiniert ist.
pue, ist das legalisiert?

ist mir nicht eingefallen, wie ich zu dem Zeitpunkt schon der bessere Mensch hätte sein können.
ginge nicht.

hier wird eine zeiteinheit unterschlagen, die (oftmals sieben) jahre der erziehung. früher hatte sowas noch geltung, vermutlich geht es dank smartphone jetzt schneller.
delfine lernen immer noch sieben jahre lang, wie sie in einer bestimmten region, auf welche art, welche beute machen können. sie werden so lange erzogen - für wohl simplere aufgaben, als das menschenleben.
oder auch nicht. ob wir der schöpfung krone sind, bezweifle ich.

wie verhält man sich, wenn man beim zweiten mal in die von dir geschilderte situation gerät; gleich?

und was ist es dann, was beim zweiten und anderen tun entscheidend wirkt, das unbewusste?

wenn sie etwas anderes sein soll als eine Umprogrammierung (und wer schreibt denn dann das Programm?).

(ds)
wir schreiben das programm.
schon immer, nur früher mit mehr institutionalisierten co-wrightern als heute. freiheit ist eine möglichst geringe anbindung, und wir sind freier als je zuvor in der geschichte.

wir reprogrammieren uns immer selbst und dauernd. wer sich ein halbes jahrhundert täglich neu in ein altes hineinprogrammiert, schafft asphaltierte straßen zu einer kultstadt - die vielleicht schon ruine ist. deshalb kann man sich totrauchen, ohne in verdacht zu geraten, ein konservativer zu sein.

Schuld und Verantwortung sind nichts als erwachsische Kopfgeburten.


als ich das las, legte sich mein kopf automatisch zur seite und mein mund verzog sich leicht.
das ging so schnell, dass ich nicht sagen kann, ob ich dafür verantwortlich bin.
dafür ob ich es niederschreibe, schon.
**e Mann
2.564 Beiträge
Wie so oft, schmunzelte es mich, als ich deinen Beitrag las.

wie verhält man sich, wenn man beim zweiten mal in die von dir geschilderte situation gerät; gleich?

Nein, es war zwei Wochen lang die Hölle für mich. Hätte und habe ich nie wieder getan. Aber ich hatte auch meine Mutter, die, wie immer, eine hervorragende Programmiererin war. Die Natur habe sie seelig.

wir sind freier als je zuvor

Ich würde sagen, wir fühlen uns freier als je zuvor. Und das bei einer stetig sinkenden Mordrate. Nicht schlecht.
Frage: Wie ist das bei z.Bsp. Depressionen?

Wenn wir tatsächlich so frei wären, warum gibt es dann psychische Erkrankungen, unter denen die Betroffenen leiden. Bei Alkoholsucht wäre es ja noch der Background einer körperlichen Abhängigkeit? Bei Depressionen, sowie bei Burnout gibt es diesen jedoch nicht. So wissen die Betroffenen oft, das sie z.Bsp. Burnout haben und was es bedeutet und was sie dagegen tun könnten, tun sich aber extrem schwer ihren Alltag dementsprechend zu verändern.
Bei Depressionen ist es ähnlich.

Wären wir so frei wie wir uns fühlen, warum gibt es denn diese Erkrankungen? Bzw. Warum ist die Heilung mit der dafür notwendigen Veränderung fast ausschließlich nur von außen (Durch Therapeuten etc.) erreichbar, obwohl der Patient doch bereits ziehmlich genau weiß wo der Schuh drückt. Das wäre nur dann denkbar (und so ist es zumeist), wenn unbewusste Muster an die wir mit dem eigenen Bewusstsein nicht herankommen (z.Bsp. Prägephase) uns in Ketten halten und verhindern das wir uns einfach mal verändern.
So scheint es, als wäre unsere Prägephase in Stein gemeißelt, und unsere Freiheit beschränkt sich darauf, das wir nur das was über unsere Prägung hinaus geht ändern können.
*******ata Frau
27.879 Beiträge
kurzer unphilosophischer seiteneinwurf
Frage: Wie ist das bei z.Bsp. Depressionen?

im grunde wissen wir doch gar nicht, was depression ist...
und haben kaum ahnung, was depression auslöst
deshalb ist "depression" ein syndrombegriff mit vielfältigen bildern

unser krankheitsbild ist viel zu mechanisch...
es gibt keinen knopfdruck oder tabletteneinwurf
oder eine verhaltensänderung und danach ist alles gut.

erkrankungen sind komplex,
körper und psyche sind ineinander verwoben,
es braucht sorgfältiges entflechten der "falsch gewählten muster"
( oder nicht-mehr gut-tuenden)


es braucht unterstützung bei heilsamen prozessen...
mir erscheint da ein interdisziplinäres team effektiver...
und manchmal ist depression ein "schwarzer hund"
mit dem mensch sein ganzes leben teilen wird.

in meinem verständnis braucht ein kranker mensch ein heilsames umfeld,
heilkundige menschen...
oder/und eine gute verbindung zu seinem "inneren heiler"

(ich bin anhängerin der salutogenese)

auch frühen prägungen,(oder traumen)
die einem glücklichen leben "im jetzt" hinderlich sind, kann man begegnen,
sich bewußt werden und ändern...
manchmal fast eine sisyphus-arbeit...
es wäre märchenhaft, wenn da immer tauben zu hilfe eilten,
die guten schnellstens auszulesen



sorry für den unphilosophischen einwurf...
und um irgendwie die kurve zum thema zurück zu bekommen:

wenn mensch seine sicht auf krankheit ändert, dann verändert sich vieles
wir fühlen uns freier als je zuvor.

vielleicht, schmunzel-pue, aber ich glaube das nicht. BICINUM schreibt es ja, was wir alle wissen, dass unsere verkettungen dieselben sein können, wie vor einem jahrhundert, nur nennen wir sie anders.
der mental-emotionale zustand der melancholie dürfte den selben charakter haben, wie früher.

ich hatte geschrieben "wir sind" und korrigiere zu "wir könnten freier sein".
wir haben mehr zeit, mehr wissen, mehr raum, mehr luft, mehr licht, mehr lebensqualität etc.
die landläufigen autoritäten haben an gewicht verloren. im vergleich zu mir, war meine großmutter eine gottesfürchtige frau. sie hatte einen koffer voller aberglaubensinhalten, traumdeutungen und ahnungen, die auf mich abfärbten und die ich mir heute noch mühsam vom ärmel wischen muss, wenn sie mich bekrabbeln - aber ich kann sie abschütteln.
die idee der schuld, in der akzeption der älteren, war eine andere. die idee des fluchs hatte geltung, weit mehr als heute, obwohl sie natürlich immer noch wirkt.
ich denke nicht, dass ich da noch viel mehr aufzählen muss, was in den bereich des psychosozialen fällt.

Prägephase in Stein gemeißelt,

die idee der prägephase beäuge ich vorsichtig; ich selbst habe auch später im leben kerben und schmisse erhalten, die genauso gewichtig waren und schwer ausheilten, wie die meiner kindheit. in den lebensphasen, in denen mein ich angeknabbert und das selbst erschöpft waren und ich keinen schutz aufbringen konnte.

die mechanismen der heilung sind so komplex, wie die der verstrickung, und der therapeut ist seit alters her jener, der einen, als fährmann, über den dunklen fluss trägt.
mag jener depression oder trauer heißen, er befindet sich an einem schwer erreichbaren ort, der meinetwegen un(ter)bewusstsein heißen soll, weil man sich darauf geeinigt hat.
krisen und hemmnisse gehören zu unserem leben dazu, wie alles in der natur, sind wir einem spiraligen gang durch unsere werdung unterworfen, sollen wir uns entfalten.

nach meiner, so umsichtig wie möglich ausgedrückten auffassung, fehlt uns die akzeptanz für die dunkelheit, haben wir unsere kurventäler weder sehen, noch annehmen gelernt, und noch dazu die alten rituale abgeworfen, die den phasenübergängen dienten.
wir werfen uns ins leben und wollen fortan heiter sein, fun haben und erfolg, glücksgriffe tun, durchhalten, nie einsinken, nonstop - obwohl das nirgends anzutreffen ist, wo etwas lebt.

der fährmann muss uns dann an den ort bringen, an dem diese irrungen ein ende haben, in den mythologien ist es das reich der unterwelt. überhäufig steigt der mythenheld in eine höhle hinab, um an den urgrund seiner historie zu gelangen, in einem akt der überwindung, der meist von einem ratgeber, einem orakel, einem traum zugewiesen wird - dem therapeuten.

je weniger wir zugang zu unseren nächten haben, desto mehr wird der tagesdruck anwachsen, desto fehlerfreier wollen wir funktionieren, desto mehr pflichten auf uns laden. platz für die nächtlichen aufräumarbeiten, die in den trauerphasen, in den zerwürfnissen stattfinden, haben wir nicht mehr - sie wandern also nach außen, werden outgesourced und der institution übertragen, dann baggern andere in unseren höhlen herum.

ein stück freiheit steckt darin, die unfreiheiten zu sehen und (sich ihrer) anzunehmen.

nach dem abspeichern noch ein danke an cioccolata:
wenn mensch seine sicht auf krankheit ändert, dann verändert sich vieles

Sichtweisen der Krankheit
Wenn wir über Krankheiten sprechen, zumal über psychische Krankheiten, dann sprechen wir häufig in mythologischen Metaphern. D.h. wir sprechen über Krankheit wie über eine Macht, die den Menschen besetzt. Und es käme darauf an, den Kranken von jenem Dämon zu befreien.
Diese Metaphern der Mythologie wirkt - trotz der vielbesungenen Aufklärung - in unseren Seelen (!) nach, bis hin in die Sprache der Medizin und der Therapie als sei die Krankheit als ein Objekt zu behandeln, die zunächst mit dem anderen Objekt, das des Patienten, nichts zu tun habe und als gelte es den Patienten von diesem Dämon zu befreien. Wie gesagt: diese Sichtweise wirkt nach.

Krankheiten, auch die Depression, sind aber - bei aller Komplexität, in erster Linie Funktionsstörungen des psychisch-somatischen Zusammenhangs und hat mit dem freien oder unfreien Willen des Menschen nichts zu tun. E s ist ein schlechtes Beispiel, weil ein freier Willen z.B. keine biologische Fehlfunktion beheben kann, was aber nun nicht beweist, dass der Mensch grundsätzlich einen unfreien Willen hätte. Wenn wir das so sehen, befinden wir uns sofort in mythologischen Gefilden, die mit der biologischen Funktion nichts zu tun haben.

Grundsätzlich möchte ich aber nicht bestreiten, dass diese alten Bildern eine heilsame Wirkung auf die seelische Verfassung eines Menschen haben kann, wenn es um die Stärkung der Selbstheilungskräfte geht und auch helfen können, selbst bei einer Depression, die aber auch eben mit Medikamenten zu behandeln ist. Beides schließt sich nicht aus. Dies hat aber wenig mit einer grundsätzlichen Freiheit oder Unfreiheit zu tun ...
Das sehe ich anders. Ohne Veränderung kommt man weder aus einer Drepression, noch aus einem Burnout. Wenn wir annehmen, das wir begabt zur (eigenen) Veränderung sind, wäre doch die Depression kein Problem. Denn wir würden sobald wir merken, das es in diese Richtung geht unser Verhalten ändern und würden gar nicht erst in eine längere Depressionsphase rutschen.
Aber nun ist es so, das Depression etwas langwieriger ist. Orthopädische Rehas dauern im Standardfall 3 Wochen (dort muss man auf den Körper warten). Psychosomatische Rehas dauern standardmäßig 5 Wochen. Eben weil es uns nicht gelingt mal eben uns selbst zu verändern.

Wenn ich das Bild des Pogrammierens mal aufgreife. Klar kann man den Freien Willen daran festnageln, das man am Computer unter Windows doch jedwedes Pogramm aufrufen, "bearbeiten", speichern und schließen kann. Ganz so wie einem lustig ist, und wir haben es auch von der Pike auf gelernt. Wenn man das Pogramm nicht hat, läd man es halt herunter. Ja das kann man. Also müsste es auch ein freien Willen geben.

Nun kommen in unserem Leben mehrere Dinge zusammen und plötzlich merken wir, an unserem "Computer" funktioniert nichts mehr. Das Umfeld und/oder unsere Anforderungen haben sich geändert. Übersetzt heißt es, das unsere Pogramme nicht mehr funktionieren. Naja eigentlich funktionieren sie, Aber der Drucker will nicht mehr, die Festplatte speichert nicht mehr alles ab und der Bildschirm zeigt nur noch Error an. Unsere Pogramme funktionieren, aber nicht mehr in dieser Umgebung. passende Pogramme lassen sich nicht herunterladen. Wir sind verzweifeln und hadern mit der Welt. Dann hat jemand eine geniale Idee: Reflektieren. Wir kommen zum Schluss damit alles wieder funktioniert müssten wir das Betriebssystem wechseln (anderes Werteverständnis, ander Routinen, andere Rollenmuster etc.). Jetzt geht der Streß los. Wir müssen das neue Betriebssystem "Linux" installieren, während Windows noch läuft (wir können ja nicht unser Gehirn für ne Weile ausknipsen)..... Und dann müssen wir uns erst an die neue Bedienung gewöhnen.
Das alles kostet Zeit und ist nicht mal eben gemacht. Die eigene Veränderung kostet Zeit. Viel mehr als dem Anderen eine Veränderung aufzudrücken.

*******ory:
E s ist ein schlechtes Beispiel, weil ein freier Willen z.B. keine biologische Fehlfunktion beheben kann, was aber nun nicht beweist, dass der Mensch grundsätzlich einen unfreien Willen hätte.
Wir haben einen unfreien Wille, besser gesagt limitierten Willen, weil wir zwar innerhalb unserer Prägung alles Mögliche machen können - jedoch unsere Prägung wie eine Fahrrinne wirkt, die wir gar nicht oder zumindestens nicht ohne Impuls von Außen verlassen können. Unser Wille ist in zum allergrößten Teil durch unsere Prägung limitiert.
Diese Fahrrinne ist es, die uns die Begabung zur Veränderung nimmt.
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