Kennenlernen und Ungläubigkeit

Ja, das scheint die anerkanntere Lebensweise zu sein. Vielleicht ist es auch einfach nur die glaubhaftere?

Witzig, das höre ich auch oft. Wobei das ja schon mal ein Anfang ist: Sich selbst zu hinterfragen.

Aber um zur Ausgangsfrage zurückzukehren: Das Angebot, meine Frau mal schnell anzurufen, war meist ausreichend. Ausreichend, das Gegenüber in die Flucht zu schlagen. Ich habe den Eindruck, dass es vielen lieber wäre, man beginge einen handelsüblichen Ehebruch.

Kann es sein, dass die Gegenüber bei Fremdgängern die Hoffnung haben, langfristig mehr bekommen zu können? Anders gefragt: Wer in einer offenen Beziehung lebt, will diese ja in der Regel weiterführen. Wer fremdgeht, könnte ja bald wieder verfügbar sein. Sind Fremdgänger attraktiver?

würden wir niemals erzählen, dass wir eine oB haben.....

Über Joy u.s.w..... haben sich auf die Jahre ein paar gute Bekanntschaften entwickelt, die wissen natürlich unseren Beziehungsstatus.

Aber auch über Joy haben wir schon Paare getroffen, die wohl mit dem Begriff nichts anfangen können, oder halt wie oft, Profile nicht lesen, und beim Date dann aus allen Wolken gepurzelt sind.

Ich finde übrigens überhaupt nicht, dass das anerkennend klingt. Es klingt als wäre es viel richtiger, das nicht zu können. Es ist eine moralische Verurteilung durchs Hintertürchen.

Wer diesen Satz sagt, spricht ja bereits über das Thema.

Da ist wohl sehr viel Neugier zu vermuten. Wer offene Beziehungen schroff ablehnt, wird wohl im direkten Gespräch gar nicht so weit kommen, diesen Satz im Zusammenhang zu sagen.

Bei Tratsch und Klatsch ist das sicher etwas anders zu sehen ...

Die Ungläubigkeit rührt letztlich daher, daß es gerade bei der Angabe "offene Beziehung" zu oft dann doch nur eine einseitige und letztlich sogar gelogene Aussage ist, die aber gern als "Begründung " eigenen gelogenen betrügenden Fehlverhaltens missbraucht wird. Begegnet es uns hier im JC nicht immer wieder ...???

Genau jene sind es übrigens auch, die sich selbst das Etikett anhaften, aber beim Partner dann die Krise bekommen, würde er/sie es ebenso handhaben. Denn der Partner braucht das ja nicht .... man ist ja selber nur aus reiner überschüssiger sexueller Energie darauf angewiesen. Dem Partner reicht man alleine ...


Wir gehen auch nicht hausieren mit unserer Art der Beziehungsform. Warum auch? Warum damit jemanden belästigen, der es evtl gar nicht wissen will. Gut, wenn wir gefragt werden, dann bekennen wir uns dazu und geben gerne Auskunft. Aber ohne Grund ...??? Es ist unser Leben, es ist unsere Beziehung - UNSERE ENTSCHEIDUNG!!!


Die Aussage Also ICH könnte das nicht rührt doch letztlich nur aus einer anerzogenen Lebensweise heraus. Es ist eben auch die Angst dahinter, der Partner könnte sich verlieben, das gemeinsame aufgebaute Leben aufgeben und eben einen anderen "besseren" Partner finden. Es ist auch mangelndes Selbstvertrauen geprägt von eben jener moralischen Eifersucht und Denkweise der ewigen Zweisamkeit.

Und eben, durch viele, die das Thema "offene Beziehung" missbrauchen dann auch dahingehende falsch motiviert und informiert werden, die so eher die eigenen Ängste stärkt und dadurch auch in falsche Sichtweisen motiviert ...



LG S*herz

Diese oft anzutreffende Ungläubigkeit ist wohl auch immer mal wieder einer klassischen Begriffsverwirrung geschuldet:

Offene Beziehung ist eben nicht das Gegenteil von fester Beziehung.

Das Gegenteil von "offen" ist "geschlossen" bzw. "(sexuell) exklusiv".
"Fest" dagegen bedeutet "verbindlich" im Gegensatz zu "unverbindlich" oder auch "lose", "locker".

Deshalb vestehen viele gar nicht, dass eine offene Beziehung durchaus fest, langfristig angelegt und mit gegenseitiger Verpflichtung und Veranwortung verbunden sein kann.

Das führt dann nicht selten zu der unsinnigen Frage (ja, es gibt unsinnige Fragen, vor allem wenn sie eine Behauptung beinhalten):
Wozu habt ihr dann überhaupt eine Beziehung?

Dem Missverständnis, dass "offen" und "fest" ein Gegensatz wäre, ist ja sogar das JC-Team aufgesessen, wie man an der Auswahlmöglichkeit im Profil sieht.

Das ist genauso unsinnig wie "Vegetarier" und "Porschefahrer" als Gegensatz zu definieren.

Irgendwann mach ich mir ein T-Shirt mit diesem Satz in der Hoffnung, dass es bei wenigstens ein paar Menschen haften bleibt.

Also... nicht das T-Shirt, sondern diese vollkommen richtige Aussage.

Ok, das T-Shirt nehm ich.
Du musst es dazu aber ausziehen ...

[Ich zahl jetzt freiwillig 5 Euro in die Blöde-Sprüche-Kasse].

...unsere Erfahrung ist es bisher, dass häufig Einzelpersonen sehr positiv auf die offene Beziehung reagieren. Es ist für diese wesentlich unkomplizierter, mit uns bzw. einem von uns umzugehen.

Bei Paaren stossen wir häufig auf Unverständnis. Die Aussage "das könnten wir nicht" hören wir hier sehr oft. Das ist auch absolut in Ordnung, denn jeder soll so leben und lieben, wie es für ihn richtig ist.

Seine_Maus

Wir ham ähnliche Erfahrungen gemacht.
Ja Männer gehen mit so einer Situation anders um, weshalb es unsrer Dame auch leichter fällt jemanden zu finden.
Aber auch unter den Männern gibt es einige die so festgefahren in ihrem denken sind, dass sie die Frau gleich mit Fragen â la "Und dein Freund weiß echt bescheid?" , oder "Dein Freund findet das echt in Ordnung, dass wir jetzt zu mir fahren?", zutexten.
Ist irgendwie schon traurig, dass Menschen anderen von vorneherein mit so viel Misstrauen begegnen. Wie sagt meine Mama immer:
"Man denkt von anderen nur so schlecht, wie man selbst handeln würde"

Und uns ist doch etwas sehr lustiges bei dem ganzen aufgefallen.
Komischerweise sind die jüngeren hier viel, viel misstrauischer, obwohl sie ja eigentlich, aufgrund des gesteigerten Medienangebots und des Internets in solchen belangen offener aufgewachsen sind. Des weiteren haben sie auch viel weniger erlebt als die etwas betagteren Leute.

Über unsre Beziehung wissen einige wichtige Freunde und unsere Geschwister bescheid. Die sind alle sehr tolerant und wohl auch etwas neidisch. Wir haben aber auch klar gestellt, dass wir so leben wollen und sie zwar ihre Meinungen und Zweifel gerne äußern dürfen, dies aber nichts an unsrer Beziehung ändern wird. Damit sind wir sehr gut gefahren.
Und sollte mal einer von uns in unsrer Stammkneipe alleine sein, weiß dort das Personal(sind ja zum Großteil eh Freunde ) auch bescheid, damit beim nächsten gemeinsamen Besuch keine komischen Blicke ausgetauscht werden.

Als Abschluss noch 'ne Kleinigkeit:
Wie kommt man eigentlich drauf, dass die OB nur ein Vorwand ist um fremdzugehen? Wenn ich Fremdgehen wollen würde, dann würde ich doch bei der Gretchenfrage gleich "Ich bin Single" rausposaunen und mir den restlichen Stress ersparen.

Naja, die Frage stelle ich auch, wenn ich weiß, dass die "Neue" liiert ist. Außer, dass ich mir vielleicht das "echt" dabei spare.

Es ist aber kein Misstrauen, sondern eher eine "Absicherung", weil ich mich ungern als "Tatwerkzeug" für's Fremdgehen hergebe. So viel Offenheit sollte ich einer offenen Beziehung herrschen, dass der Partner darüber Bescheid weiß - und manche Beziehungen sind zwar offen, haben aber intern die Regel: "Nur gemeinsam mit anderen" oder so. Da möchte ich mich dann auch nicht gegen stellen.

Ich bin halt für Offenheit und Ehrlichkeit in jeder Beziehung - und da finde ich diese Frage und eine ehrliche Antwort darauf durchaus als legitim.

Entschuldigt,das war wohl mein Fehler.
Ich vergaß,dass Text den Tonfall nicht rüber bringt. Klar ist so eine Frage nicht immer schlimm. Es kommt halt auf den Tonfall an. Bei dir wird bei der Frage,ob der Partner bescheid weiß auch keine Skepsis oder Zweifel mitschwingen.
Hoffe das erklärt das ganze jetzt besser

Hab das schon verstanden, deswegen ja auch mein Verweis auf das wegzulassende "echt" und der Smiley dahinter. Natürlich ist die Frage an sich nicht unwichtig.