Ich will es gar nicht mal als verklemmt oder prüde bezeichnen.
Viele haben nur einen, ihren Traum. Bei vielen bleibt es auch nur ein Traum. Denen reicht es, wenn sie ihr Kopfkino aktiviert bekommen und sich an den Phantasien anderer weiden und reiben können.
Kommt dann noch etwas hinzu, was sie nicht verstehen, kennen oder sogar ablehnen, was deren Traum behindert, reagieren sie, eigentlich dann sogar menschlich normal, eben entsprechend intolerant. Das tun wir in irgendeiner Art und Weise alle.
Dann darf man nicht vergessen, daß bei vielen auch der Neid eine ganz große Rolle spielt. Sie sehen, daß andere etwas erleben, haben, schaffen, wozu sie selber, gleich welchem Grund nicht in der Lage sind, es nicht können, dürfen. Und sich das eingestehen ist eben schwerer, als anderen dann aus dem eigenen Neid heraus Vorwürfe zu machen. Denn dann haben sie eine Entschuldigung, warum sie nicht machen, was sie gerne machen würden, warum sie nicht daran zu denken wagen, was andere erleben.
Und....
wie viel träumen zwar für sich, sind aber selber so derart eifersüchtig, daß sie sich gar nicht vorstellen können, daß es möglich ist, zu erleben, was wir, was andere erleben. Deren Eifersucht ist so rasend, daß sie nur diese erkennen. Da sind übrigens Männer wesentlich aktiver als Frauen.
Und .....
da nehmen wir uns selber nicht mal aus. Man macht seine Erfahrungen. Direkt, indirekt. Diese Erfahrungen prägen eben, man wird vorsichtiger, teilweise ablehnender, wenn man gewisse Dinge verfolgt. Das mag nicht immer gerecht sein, ist aber oft verständlich. Man hat eben keine Lust, weiter vor den Kopf gestoßen zu werden, enttäuscht zu werden.
Wir in den "offenen Beziehungen" haben eben noch ein Problem mehr. Wie viel, leider Männer vorrangig, geben an, in einer offenen Beziehung zu leben, sind aber dennoch nichts anderes, als dadurch nicht mehr nur sich und ihre Partnerin betrügende dummdreiste Fremdgänger, die nur mal auf die Schnelle leicht einen wegstecken wollen. Man geht also vorsichtiger mit dem Thema um, viele auch aus Unkenntnis heraus mit fehlenden Fähigkeiten, herauszufiltern, wer wirklich eine offene Beziehung lebt oder diese nur betrügend vorschiebt. Und wenn man dann eben drei vier mal auf einen solchen Fall trifft, ist die Aversion eben dem Thema gegenüber groß. Ist man selber sogar davon betroffen, einseitig, weil eben der Partner / Partnerin, sich so falsch dargestellt hat .... wir sind wieder beim Thema Eifersucht ....
Ergebnis aus allen Möglichkeiten ist:
Allgemeine Verunsicherung die sich dann derart darstellt und eben mit prüde und verklemmt darstellt. Und dieses Unverständnis macht es vielen schwer, sich dann tolerant zu zeigen.
Die Bigotterie der Gesellschaft tut ihr übriges:
Geht mal hin und fragt Eure "Freunde" und Bekannte. Fast jeder würde Euch ein Alibi besorgen, Verständnis zeigen für ein Tete a Tete zwischendurch. Aber ebenso würde fast jeder mit Unverständnis reagieren, wenn dieses Tete a Tete offen und ehrlich mit Wissen und Zustimmung des Partners erfolgt. Das übersteigt deren emotionalen Horizont ...
Und genau darum tun sich viele schwer, die offene Beziehung eben offen zu leben.
Und genau all diese Leute sind eben auch hier auf JC ..... es ist die normale Gesellschaft mit den völlig normalen Reaktionen des täglichen Daseins .....
LG S*herz