Beziehung öffnen aber wie?

Möchtest du denn ihret- oder deinetwegen die Beziehung öffnen?
Also hast du sowohl bei ihr als auch bei dir das Gefühl, euch würde etwas fehlen?

So eine Öffnung anzutragen finde ich besonders dann schwierig, wenn man damit signalisiert, dass einem selber etwas fehlt. So es war es bei uns, wobei mein Partner nach natürlich anfänglicher Enttäuschung doch sehr gut reagiert hat

Natürlich war da immer die Angst, die Beziehung mit der Öffnung zu gefährden, dass sie aufgrund von anhaltender sexueller Frustration gefährdet werden könnte, was ja aber genauso wahrscheinlich

Tatsächlich hält es sich aufgrund der Offenheit mit der Eifersucht wirklich in Grenzen. Man weiß ja, dass er Andere „deswegen“ unterwegs ist

Das sind eigentlich Fragen die nur du beantworten kannst
Nur du kennst deine Partnerin
Nur du kannst wissen wie sie darauf reagieren wird
Wenn ihr noch nie über das Thema geredet habt dann wird es schwierig
Eine offene Beziehung stellt schon ein recht hohes Level da
Vielleicht solltet ihr erstmal kleiner anfangen

Puh das sind nun viele Themen in einem. Wenn ich es richtig verstehe ist Dein Wunsch nach einer offenen Beziehung gegeben und Deine Frau weiß davon noch nichts und Du suchst nun den richtigen Einstieg, wobei Dir Ehrlichkeit wichtig ist? Weiß Deine Frau schon von Deinem Profil hier und dem Status "offene Beziehung"?

Vielleicht wäre der erste Schritt, sie mal ins Thema zu holen und ihr generell open Mind schmackhaft zu machen, vielleicht auch zusammen. Letztlich ist es ein ad on zu einer funktionierenden und aktiv gelebten Beziehung, wenn eine Flaute eine Motivation ist kann es was belebendes sein, aber auch ins totale Chaos umkippen.

Deswegen ist der erste sinnvolle Schritt sie hier mit dem allem ins Thema zu holen und sie darin zu bestärken auch ihre Lust einzubringen und auszuleben. Dann gilt es dafür einen gemeinsamen Rahmen zu finden. Dieser Rahmen ist sehr individuell, da gibt es keinen Goldstandard. Vielleicht hilft dir das schon ein wenig bei den ersten Schritten?

Das Thema gibt es gefühlt jede Woche
Naja so wie ich sehe hast Du sie ja schon geöffnet.
und das sie Dich liebt ist ja schön und gut nur ist das deswegen noch keine Garantie denn die gibt es nicht.
Wie man so etwas angeht? zu zweit auf jeden Fall und nicht im Alleingang
und dabei ist es hilfreich seinen Partner gut zu kennen, das ist das einzige was hilft alles andere ist Spekulation.

Ich pers. habe es immer gesürt wann der richtige Zeitpunkt war das anzusprechen.

Er schrieb.

Wie heißt es so schön:
Es gibt da zwei Möglichkeiten - entweder du sprichst einfach direkt mit ihr darüber oder du lässt es.

Wenn du es lässt, bleibt alles wie es ist.
Wenn du mit ihr darüber sprichst, gibt es wieder zwei Möglichkeiten - entweder ist sie total begeistert oder sie ist dagegen.

Wenn sie begeistert ist, dann hast du dein Ziel erreicht
Wenn sie dagegen ist, gibt es wieder zwei Möglichkeiten - sie hasst dich oder du kannst trotzdem weiter mit ihr darüber reden.

Wenn sie sich hasst, war es das
Wenn du trotzdem noch mit ihr darüber reden kannst, gibt es wieder zwei Möglichkeiten ...

Das kann noch eine Weile so weiter gehen - und auch der Ausgang ist ungewiss.

Gewiss ist nur eins: Wenn du nicht das Gespräch darüber anfängst, bleibt alles, wie es ist ...

Reden ist sicher mal der erste Einstieg, aber wie es anpacken muss nicht unbedingt die Frage: Willst du auch eine offenen Bezeihung führen? sein. Bei uns war es die Diskussion über die eigenen Bedürfnisse und erst in einem weiteren Schritt die Schlussfolgerung, eine offene Beziehung zu führen um diese Bedürfnisse zu befriedigen.

Also da kann ich mich EnjoyLiveCH nur anschließen. Das war bei uns genau so. Es ist am Anfang nicht darum gegangen das einer die Beziehung öffnen wollte sondern darum was uns glücklicher macht. Die Öffnung war dann das Ergebnis dieses Prozesses. Ob das ewig so bleibt kann ich auch nicht sagen - das wird sich zeigen, aber im Moment fühlt es sich für uns richtig an.

Ich glaube ein entscheidender Punkt ist, das beide es versuchen wollen. Wenn einer Bedenken hat dann geht das schief. Ein weiter Punkt ist zu verstehen das so eine Entscheidung nicht in Stein gemeißelt ist und man sie auch wieder zurück nehmen kann - und sollte - wenn sich einer damit nicht wohl fühlt.

Wenn du noch nie drüber geredet hast... vielleicht kann der Einstieg erfolgen, wenn man sich mal gemeinsam einen Spielfilm anschaut, der sowas irgendwie thematisiert (leider fällt mir nicht sofort ein passender ein, aber ich weiß, dass es etliche gibt). Oder einen Dokumentationsfilm... Dann kann man anschließend doch gut ins Gespräch kommen und als Einstieg einfach sowas sagen wie: "ich finde solche Gedanken spannend... "

Es gibt sicher manche Menschen, die sich vielleicht zumindest im stillen auch schon mal bei dem Wunsch "ertappt" haben, sich mal mit jemand anderem als dem festen Partner erotisch einzulassen. Dann könnte der weitere Gesprächsverlauf eher positiv sein

Aber es gibt auch andere, für die selbst solch ein Gedanke schon "jenseits von allem" wäre - dann ist es natürlich schwieriger - schätze ich.

Wo, schätzt du, befindet sich deine Frau gedanklich dazu?

"Drei" (Tom Tykwer) - ein toller Film, der mir spontan eingefallen ist.
Zumal er auch gleich noch ein zweites Thema mit aufgreift: "Entdeckung" der eigenen Bi-Sexualität.

Oder ein feministisches Buch in dem das sexuelle Eigentumsrecht in der Partnerschaft in Frage gestellt wird.
Hierfür könnte ich den Sach-Comic: Der Ursprung der Liebe empfehlen
https://www.fluter.de/liv-st … ursprung-der-liebe-rezension
Auch wenn ich das Buch nicht unbedingt in allen Punkten gut finde. Interessant ist es alle mal und OB ist nur ein Thema unter Vielen.

Ich bin der Überzeugung, dass man durch Bücher oder anderen Medien eine Beziehung nicht langfristig öffnen kann. Da muss man einfach reinwachsen, anders geht es nicht!!
In Medien werden Erfahrungswerte und Tipps gegeben, die man nicht immer 1 zu 1 umsetzen kann..
Das aller aller wichtigste ist das offene und ehrliche reden miteinander, auch wenn es manchmal nicht so einfach ist.
Wenn das nicht klappt, klappt es auch mit dem öffnen nicht!!!!

Schlüssige Worte...genau das wird mir auch gerade bewusst. Es geht nicht s über offene und ehrliche Kommunikation,alles andere mache alles kaputt.

Völlig richtig.

Aber es ging ja darum, wie man dieses Thema in einer Beziehung erst einmal zu einem offenen Thema machen kann.

Da bieten sich Bücher, die man gemeinsam liest, oder auch ein Film als Aufhänger an, um überhaupt erst einmal über solche Themen wie "Treue in der Beziehung", "sexuelle Öffnung", "Kann man auch mehr als Eine(n) lieben?" oder auch "das sexuelle Eigentumsrecht in der Partnerschaft" (boah, da musste ich erst einmal schlucken, als ich das oben las) anzusprechen und dann gemeinsam zu hinterfragen.

Man entdeckt dann entweder Gemeinsamkeiten oder zumindest gemeinsame Anknüpfungspunkte - oder auch nicht. Beides ist möglich und muss man dann akzeptieren.

Aber es ist er einzige Weg, hier vorwärts zu kommen: Miteinander darüber reden ...

Das ist auch absolut richtig, für Anregungen und Tipps absolut okay..
Aber zuerst sollte man an erster Stelle lernen offen darüber zu reden bevor man die Bücher auspackt

Wir haben keinerlei Medien gebraucht um uns zu öffnen.

Mit dem.offen darüber reden ,das haben wir jetzt bereits hinter uns ... In der Realität ist es noch nicht zu Erfahrungen gekommen,sicher auch Corona geschuldet. Ich habe jetzt eine spannende Zeit vor mir oder wir,weil wir unsere Beziehung erst geöffnet haben. Ich dachte das beste ist erstmal auf ein Event bzw in einem Club zu gehen.
An filmen die Davon handeln hätte ich auch großes Interesse...hat jemand einen Film den er empfehlen kann?LG die Prinzessin

Wir auch nicht. Vor über 30 Jahren.

Aber wer eben Probleme hat, in dieses Thema einzusteigen - für den mögen verschiedene Medien hilfreich sein.

Und dann, wenn das Eis gebrochen ist: Reden, Reden, Reden (und Zuhören, Zuhören, Zuhören!)

Nur man kann auch etwas zereden.
Bis der andere Part keine Lust mehr hat.

Deshalb mein Nachtrag in der Klammer: Zuhören!

Dann sollte die Gefahr des Zerredens gering sein

@ simen

Das sehe ich absolut nicht so.
Zerreden gibt es bei uns nicht, dann läuft etwas verkehrt!!!
Auf Bedürfnisse des Partners eingehen sollte an oberster Stelle stehen, wenn der eine Part 100000 mal über etwas reden möchte dann ist das so.

Und wenn man den Begriff zerreden schon anwendet, sollte man sich doch schon Gedanken machen.... Wir sprechen über unsere Partner und nicht über irgendeinen Bekannten.... Oder???

Ich sehe das Problem vom zerreden, wenn es sich in ein überreden verschiebt.

Das ist aber genau einer der schwierigen Punkte im Öffnungsprozess, welcher hier zur Diskussion steht. Gerade zu Beginn dieser Diskussion ist es ja wahrscheinlich oft so, dass ein Partner ein sexuelles Bedürfnis hat, welches in der Partnerschaft nicht befriedigt wird. Andererseits hat der andere Partner eine Unsicherheit, eventuell Verlustangst und/oder auch ein anderes Bedürfnis an sexueller Exklusivität.

Und genau in diesem Zusammenhang ist deine Aussage in beide Richtungen zu verstehen und gegebenenfalls wird einer der beiden, wenn sie sich nicht zusammen in die gleiche Richtung entwickeln, eingeschränkt.
• der Partner, welche nicht befriedigte sexuell Bedürfnisse hat: Es kann nicht sein, dass man seine selbstbestimmte Sexualität unterdrückt.
• der Partner, welcher Ängste/andere Exklusivitätsanschprüche hat: Es kann nicht sein, dass man diese Ängste und Einstellung ignoriert.

Und genau dieses möglich Dilemma muss besprochen werden. Wenn es keine gemeinsame Entwicklung gibt, welche auf beide Anliegen eingeht, ist entweder einer Bereit sich dem anderen zu beugen (seine Selbstbestimmung aufzugeben) oder es läuft auf eine Trennung hinaus.

Apropos Trennung: Auch wenn sich der Partner, welcher die sexuelle Öffnung der Beziehung wünscht, einschränkt und dem Partner und dem Exklusivitätswunsch nachgibt (leider ist dies immer noch Gesellschaftlich gewünscht/vorgegeben), scheint mir dies ein Pulverfass zu sein. Die Unterdrückung der Bedürfnisse führt wohl sehr oft zu Frustration. Die Frustration äussert sich mit der Zeit (auch) in anderen Bereichen der Bezeihung, welche bis Dato keinen Anlass zu Unstimmigkeiten gaben. Daraus folgt oft die geistige/innerliche Verabschiedung aus der Beziehung, Fremdgehen wird dann immer wahrscheinlicher und dies kann dann früher oder später zum Knall führen.
Eine Lösungsfindung sollte also in beider Interesse sein und ein beharren auf dem eigenen Standpunkt wohl in letzter Instantz für beide nicht zielführend.

Nur meine persönliche Erfahrung dazu:

DAS ist meist das Kopfkino beider (oder aller) in einer Beziehung an der Öffnung Beteiligten: "Ich würde ja gerne / hätte gern / ... - aber wenn ich das gegenüber der/den/dem Anderen äußere, kann ich mir wahrscheinlich gleich selbst den Laufpass ausstellen."

Jeder denkt sich also allein mit seinen erweiterten Wünschen und Vorstellungen - und damit bleibt es aus Angst einer ablehnenden Reaktion unausgesprochen. Dabei wollen beide vielleicht sogar in die gleiche Richtung. Sie trauen es nur dem Anderen nicht auch zu - woher auch, wenn man nie darüber spricht

Genau das was @*****s42 im ersten Absatz schrieb, meinte ich mit zerreden.
Statt einem klipp und klären Nein, wird erstmal diskutiert.
Damit die andere Seite die Lust verliert.

Es gibt viele Meinungen zu diesem Thema..
Und genau dieses "NEIN" (eine nein wird bei uns nicht diskutiert) ist genau das Thema was einige Partner evtl. nicht akzeptieren wollen....
Aber dann sollte man eine Beziehung erst gar nicht öffnen!!!!

Hab ich das geschrieben?

Nein, ich habe geschrieben, was jeder für sich denkt über den (oder die) Anderen.
Und aus Angst vor dem möglichen "Nein" (was man vermutet, ja befürchtet) wird gar nicht erst geredet.

Da wird nichts "zerredet", sondern es wird totgeschwiegen. Damit hat ein "Ja" zu einer Öffnung nicht einmal den Ansatz einer Chance - selbst wenn beide es möchten (aber eben schweigen).

Redet man darüber, kann das "Nein" kommen - natürlich.

Und dann muss man gemeinsam sehen, wie man damit umgeht - da gibt es viele Möglichkeiten.

Die in meinen Augen bescheuertste ist dann das Zermürben des Anderen, bis er/sie endlich kleinlaut "ja" sagt, um endlich Ruhe zu haben. Wer das auch nur versucht, hat in meinen Augen nichts anderes verdient als den sofortigen Abschiedsbrief (SMS reicht da auch)