Biographisches
Um selbst mal was Biographisches beizutragen:
In meiner Jugend-Sturm-und-Drangzeit fuhr ich während des Studiums und danach 11 Jahre Taxi.
Eines Tages brachte ich mal nachts einen heiteren Fahrgast heim in ein Haus, genau genüber einer alten Hütte, man kann es nur so nennen (Ofenheizung, WC halbe Treppe etc.), in der ich mal mit einer 3er-bis 5er WG gewohnt hatte.
Meine Langzeitfreundin und ich nach vorn zur Straße raus. Wir hatten damals permanent nicht nur kein Geld, also auch keins für teure Vorhänge. Auch die Wände waren knallbunt, insofern die Vorhänge (die wir immerhin doch hatten, das war nicht in allen WG-Wohnungen so!), waren feuerrot und anscheinend doch recht transparent. Auch hatten wir ja damals diese 100 Watt Erco-Spots und auf mein Hochbett konnte man wohl ganz gut von genau gegenüber spähen.
Auf jeden Fall auch auf das Bett der sexuell noch bunter mischenden Freundin von mir, die ein 4 x 2 Meter-Bett hatte!
Von außen muss das Ganze (ich stellte es mir im Nachhinein vor) wie ein leuchtendes Bordellfenster gewirkt haben, 4 Fenster nachts knallrot imerdgescxhoss erleuchtet und innen Spotlights...
Klar, dass da jemand immer wieder hinschaut, vielleicht hofft, was zu sehen.
Der Fahrgast erinnerte sich noch Jahre später (ich glaube es waren 12 oder 13 ) an manche Einzelheit und es wurde ihm schon beim Erzählen wieder ganz unruhig, wie er zugab. Ich vermute er hatt sich oft einen runtergeholt dort am Fenste, denn er muss wohl damals (noch vor Männermagazin und Tutti Frutti im TV) kostenlos viel Spaß frei Haus aus unserer WG geboten bekommen haben auf seine Privatleinwand.
Das alte Haus gegenüber war nun schon abgerissen.
Ich musste sehr schmunzeln als er ausstieg, und dachte, wie gut, dass man in dem Alter (ich war schon mit 16 von zu Hause weg) völlig unbedarft lebte.
Ich hätte, als ich es im Nachhinein erfuhr, aber derat nicht mehr so gerne ohne mein Wissen zur öffentlichen Erregung beitragen wollen, ist nicht mein Kick.
Szenen- und Rollenwechsel:
Selbst "gestört" wurde ich Jahrzehnte später mal mit meiner immer noch damals Langzeit-Partnerin in einem Hotel. Wir hatten uns eh tierisch und seit Wochen gefetzt und in dem Dauerstreit ging es auch immer wieder um Sex.
Die Frau war schlicht nicht zufrieden mit mir, ich bekam nicht, was ich wollte.
Aber damals ließ ich mich noch immer wieder auf ihre Schiene ein - eine andere, viel zu lange und längst erledigte Geschichte.
Wir waren mit anderen in einer Gruppe lange an der Hotelbar gewesen, hatten zuvor reichlich getrunken und gut gespeist. Im Hotelzimmer dann angekommen ging nebenan die Post ab.
Das Paar im Nachbarzimmer (ich glaube es waren Hoplländer) vergnügte sich derart anhaltend, dass ich letztlich bis halb 5 Uhr morgens wach lag.
Während ich der Nachbardame immer wieder zu vernehmende Höhepunkte noch als irgendwie aufregend empfand, törnte mich der Tenor der Dame neben mir im Bett aber vollkommen ab, die die Gelgenheit günstig fand , mir nun vorzuzählen, die nebenan hätte nun schon den 5. Orgasmus und ich würde es bei ihr ja nicht richtig bringen.
(Sie selbst übrigens auch nicht, denn wir hatten uns voll gegessenund viel getrunken, welch blöde Ausgangslage für Sex. Und es "Bringen ach derben Vorwürfen ist eh so ne Marotte. Themenwechsel))
Heute kann ich nur mit dem Kopf schütteln, dass ich so eine derart abstruse Situation überhaupt mehr als drei Minuten ausgehalten habe. Wobwei bestimmt nicht der Sex nebenan zu kritisieren war, er kam halt nur "unpassend".
Aber was tut man sich nicht aus Liebe manchal an.
Heute wäre ich glaube ich a) entweder abgereist und zwar sofort und alleine, oder hätte mir b) wahrscheinlich kurzerhand ein eigenes anderes Zimmer genommen oder/und c) hätte ich villeicht nebenan angeklopft und nett gefragt, mir gefiele, was sie so tun schon länger, ob sie noch Verstärkung gebrauchen könnten oder ich Ihne evtl so Gesellschaft leisten dürfte, denn schlafen konnte ich ja eh nebenan nicht.
Jahre später, dann endlich aus dieser Beziehung gelöst bzw. in Aufllösung, muss ich mit meiner damaligen Geliebten und später mit den ersten Wiederbelebungsaffairen meinerseits auch ganz schön Krach in machem Hotelzimmer nachts veranstaltet haben. Ob den jemand zuordnen konnte oder nicht, merkte man nur manchmal an den verstohlenen Blicken beim Frühstücksbuffet. Einmal sogar zwinkernd anerkennend.
Ist aber wie ich finde auch immer eiin Unterschied, da ein Hotel per se anonymer ist.
Die eigene Wohnung bleibt ja zu verorten, man weiß wer ... und lebt auch dauerhaft mit den Nachbarn, und die mit einem selbst.
Es gibt also immer zwei Seiten.
Schlimm sind Sexgeräusche, die vom Schlaf abhalten, bestimmt für eine/n dann immer, wenn man selbst gerade Stress mit dem Thema hat oder gar unterf...zuckert ist.
Wenn man aber wie im Hotel das ggf auch noch als Anlauf nehmen kann (ach komm jetzt sind wir wach, jetzt machen wir auch noch ne Runde mit, ggf auch mit sich allein) dann ist es natürlich wunderbar.
Rico