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Monogamie und Swingerclub, ein Widerspruch?

****ot2 Mann
10.327 Beiträge
Themenersteller 
Monogamie und Swingerclub, ein Widerspruch?
Hallo liebe Gruppenmitglieder,

ich habe mich hier auf WiBs Einladung hin angemeldet.
Weil ich in der Tat eine "monogame Ader" habe.
Und u.a. in der aktellen Beziehung "sexuelle Exklusivität" abgemacht ist.
Ist bei so einer Konstellation ein Swinger-Club ein "NoGo"?
Denn ich meine, auch noch eine "andere Ader" zu haben. Ich nenne sie mal: "Paar-exhibitonistische" Ader.
Folgende Situation:
Ich liege mit meiner Partnerin "nackich" auf zwei Sonnenliegen im Terassenbereich einer gaaanz normalen Sauna. Wir lieben es, uns dabei an der Hand zu halten, und wir lieben es, uns dabei an den seitlichen Hüften zu "tätscheln".
Die Sonne brennt, uns wird warm, es kribbelt, und am liebsten würden wir uns küssen. Knutschen. Und wir würden uns berühren wollen. Nein, wir würden uns auch gerne dort küssen wollen, wo es auch sonst schön ist, sich zu küssen. Aber in einer normalen Sauna geht derartige Intimität natürlich nicht. Trotz des wunderbaren Ambientes dort . Dort müssen wir natürlich auf öffentliche Intimitäten "verzichten" und uns derartiges für später aufheben.
Will sagen, Monogamie und exhibitionistisches Ausleben der Paarsexualität (z.B. in einem SwingerClub) müssen m.E. kein Widerspruch sein.
Vielleicht mögen ja Gruppenmitglieder etwas dazu sagen.
Lg
Freimut
********lack Frau
19.049 Beiträge
Gruppen-Mod 
Lieber Freimut,

erst einmal auch hier ein *willkommen*

Sicher denken einige Menschen sofort Widerspruch, aber ich denke, wenn es sich so gestaltet, wie Du es beschrieben hast, dann ist es ja eher der Wunsch sich zeigen zu können und es geht gar nicht um PT.
Da wird es natürlich eng, denn wie Du anhand der Sauna schon klar gemacht hast, da wird dies nicht gestattet.
Und wo bliebe dann der Raum, seine Wünsche auszuleben?
Da böte sich der Swingerclub ja an.
Allerdings weiß ich, daß Swinger das anders sehen, denn sie gehen grundsätzlich davon aus, daß PT erwünscht ist. Am Anfang (also bei Neulingen machen sie da noch Ausnahmen) aber sonst verstehen sie es nicht. Klar ihre Auslegung zielt ja auch eine andere Entwicklung, es geht ihnen gezielt um andere Haut, meist sogar fremde.
Es könnte dadurch eben auch bei Euch zu Schwierigkeiten kommen, denn manche Soloherren halten sich schon nicht mit Hinweisen auf, geschweige denn, daß eine Einmischung ihrerseits gar nicht erwünscht wäre. Viele denken, sie haben ja dafür bezahlt, dann wollen sie auch was dafür haben.....

WiB
Will sagen, Monogamie und exhibitionistisches Ausleben der Paarsexualität (z.B. in einem SwingerClub) müssen m.E. kein Widerspruch sein.

Ich hae keine Erfahrung mit Swingerclub etc. Jedoch meine ich, wenn ein Paar, wie du es beschreibst, @ Freimut, sich einig ist, dann ist das auch kein Widerspruch unter dem Aspekt von Monogamie.
Ich denke, eine Beziehungsform (Monogamie, Polygamie, Polyamorie etc.) muss nicht zum allein gültigen "Dogma" erhoben werde. Wenn sich beide einig sind, dann kann auch experimentiert werden und eben auch Veränderung stattfinden. Aber gerade auch in der monogamen Beziehung sollten beide sich bei solchen Bewegungen einig sein und sich damit wohl fühlen.
Hallo Freimut,

das was du da schilderst kann ich jetzt nicht ganz einordnen.
Einerseits klingt es für mich nach "sehen und gesehen werden", welches als Reiz erlebt wird.
Andererseits klingt es danach, als wolltet ihr einfach eure Sexualität ausleben können, wann immer euch danach ist, egal ob jemand in der Nähe ist oder nicht. Es käme euch dann nicht darauf an, dass jemand zusehen könnte oder zu sehen ist, sondern einfach, dass ihr gerade in dem Moment Lust habt und auf nichts und niemand Rücksicht nehmen wollt.

Unabhängig davon, was davon stimmt, stelle ich es mir in der Tat schwer vor, das ausleben zu wollen. Die Probleme, die es bei der Variante Swingerclub gibt, hat womaninblack aufgezeigt. Vielleicht gibt es ja doch Clubs, die sowas möglich machen, aber ich denke auch, dass es eher schwierig wird.
FKK kommt nicht in Frage, da meines Wissens dort Sexualität ebenfalls unerwünscht ist.
Es bliebe also nur der einsam gelegene Baggersee, der "Geheimtipp". Doch auch dort ist es schwierig. Zum einen ist es selten legal und sicher, überhaupt dort zu sein, zum anderen würden sich auch dort Menschen gestört fühlen oder selbst stören. Ganz zu schweigen davon, dass jederzeit auch Familien mit Kindern auftauchen könnten..

Auch mir fällt da kaum eine Möglichkeit ein, eueren Wunsch auszuleben. Was mich irgendwie überrascht.

LG,

Eis

Edit:
Ach ja: Einen Widerspruch zur Monogamie sehe ich da nicht. Gegessen wird ja sozusagen zu Hause..
... vielleicht kann so ein "exhibitionistisches Erotiktreffen" privat organisiert werden? Oder wäre dann der Kick weg?
@*******ream

... vielleicht kann so ein "exhibitionistisches Erotiktreffen" privat organisiert werden? Oder wäre dann der Kick weg?

Den Gedanken hatte ich auch, vielleicht als Gruppe im JC. Ich habe ihn aber verworfen, da ich annehme, dass bei solch einer Konstellation automatisch eine Erwartungshaltung entsteht. Das ungezwungene, was ich bei Freimut als wichtige Komponente erkannt zu haben glaube, wäre damit weg... Man MÜSSTE sozusagen Sex haben, sonst wären die anderen unzufrieden.

Ein zweiter Aspekt: Mir schien es, als sei auch das Ambiente für Freimut wichtig. Eine geeignete Location zu finden, wäre also auch schwierig. Man müsste sozusagen eine ganze Sauna exklusiv mieten...

LG,

eis
.. da könntest du Recht haben, Eis, .. das meinte ich mit "der Kick ist dann weg". Aber es muss nicht zwangsläufig so sein. Wie ist es für Freimut?
Kommt darauf an, wie man "gestrickt" ist und was man erregend findet ... ich glaube es gibt durchaus professionerlle Wohnunge /Studios, die man für so ein Evebt buchen könnte. Und klar hat man Erwartungen, wenn man sich auf so ein Treffen einlässt ... kommt dann darauf an, was es für Spielregeln gibt und wie kreativ dann gespielt werden darf und kann.
Also ich könnte mir schon vorstellen, das sowas interessant wäre und auch zu organisieren ist. Und dafür eine Gruppe zu gründen finde ich auch garnicht abwegig.
@*******ream

Ja, das KÖNNTE funktionieren.

Aber das wir hier rumrätseln müssen, wie sich das evtl. realisieren ließe zeigt mal wieder, dass wir den wirklich freien Umgang mit Sexualität in unserer Gesellschaft noch lange nicht haben.

Sex mit anderen: Kein Problem, es gibt Swingerclubs, Saunaclubs, Bordelle, Parkplatztreffs usw.
Aber einfach Sex miteinander haben zu können, wenn einem danach ist, OHNE dass andere sich daran stören oder mitmachen wollen -> Nö, geht nicht..

Ich glaube, von einigen Naturvölkern gelesen zu haben, dass es sowas bei manchen gibt / gegeben hat. Warum geht das heute bei uns nicht? Ich finde das erstaunlich.

LG,

Eis
ja, das finde ichasuch erstaunlich und immer wieder spannend zu dikutieren. Es hat sicher mit der gesellschaftlichen und auch religiösen Entwicklung zu tun. So ist die Liebesheirat zum Beispiel ja auch eher eine "Erfindung" der Romantik. Vorher wurde halt aus politschen und wirtscaftlichen Erwägungen "arrangiert". In anderen Gesellschaften war / ist Polygamie "normal", Homosexsualität, oder Sex mit Familienangehörigen und sogar Kindern, Sex in Familienhütten, etc ... All das löst bei uns eher Entsetzen und Ablehnung aus und ist zum Teil auch strafbar. Ganz sicher hat die Christianisierung durch die Institution Kirche dazu beigetragen, dass Erotik und Sex zu einem eher ein stiefmütterliches Dasein verdammt wurde. Sicher habe aber auch in anderen religosen Kulturen die Glaubensüberzeugungen die sexuelle Moral geprägt.
Ja, du hast recht.

Aber irgendwie weichen wir gerade vom Thema ab.. Ich bin gespannt, was Freimut zu sagen hat.. *zwinker*
... nun, es ist ein kleiner, aber themenbezogener Seitenabstecher
*zwinker* ... und manchmal bringen gerade die die Würze und eine neue Sichtweise ... seien wir nicht zu streng mit uns ... Ja, bin auch gespannt, was nun von Freimut dazu kommt. Und evtl. ist ja das Seitenthema spannend genug für einen Thread.
****ot2 Mann
10.327 Beiträge
Themenersteller 
Und wo bliebe dann der Raum, seine Wünsche auszuleben?
Da böte sich der Swingerclub ja an.
Allerdings weiß ich, daß Swinger das anders sehen, denn sie gehen grundsätzlich davon aus, daß PT erwünscht ist. Am Anfang (also bei Neulingen machen sie da noch Ausnahmen) aber sonst verstehen sie es nicht.

Zunächst einmal vielen Dank allen Antwortenden!
Leider habe ich heute keine Zeit auf Anregungen und Einzelheiten einzugehen, aber morgen werde ich dazu etwas schreiben.
Der Impuls, überhaupt hier was zu schreiben, war ein spontaner, denn mich störte, dass eine "Monogamie-Gruppe" fernab von Swingerclubs sei.
@**b:
Es ist m.E. nicht so, dass Swinger grundsätzlich davon ausgehen, dass PT erwünscht ist.
Für Swinger ohne PT gibt es sogar eine sehr mitgliederstarke Gruppe:
Spaß für Paare ohne PT
Und selbst partnertauschende Swinger haben oftmals ein fein abgesprochenes "Regelwerk", was gegenseitig gestattet ist, und was nicht.
Und noch ein Hinweis. Die Tatsache, dass Zärtlichkeitsaustausch üblicherweise im Rahmen intimer Zweisamkeit stattfindet, ist nicht nur unserer Zivilisation und Sozialisation geschuldet, sondern hat wohl auch evolutionsbiologische Ursprünge. Denn es ist gerade für den Homo sapiens typisch und einzigartig. Der Evolutionsbiologe spricht von "verdecktem Koitus". Selbst in sehr ursprünglichen Kulturen ziehen sich Paare zum "Liebe machen" zurück.
Vielleicht ist es gerade dieser "Tabubruch", diese "Ungezwungenheit, den ich reizvoll finde.
Lieben Gruss
Freimut
@****mut

Vielleicht ist es gerade dieser "Tabubruch", diese "Ungezwungenheit, den ich reizvoll finde.

Das macht auf jeden Fall Sinn.
Aber vielleicht es ja auch gar kein Tabu sondern für den Menschen nahezu unmöglich, das zu leben, was du wünschst?

Denn: Was passiert mit uns, wenn wir ein Paar beim Sex sehen? Entweder wir werden selbst erregt, was den Wunsch weckt, selbst Sex zu haben oder zumindest sich selbst zu befriedigen.
Oder wir fühlen uns gestört, wenn wir vielleicht gerade überhaupt keine Lust haben, uns auf etwas sexuelles einzulassen.
Völlig neutral lässt uns Menschen so etwas höchst selten.
Und das bedeutet im Endeffekt für das Paar, das gerade vor aller Augen Sex hat, dass sie sich mit unterschiedlichsten Reaktionen konfrontiert sehen. Die einen verstehen das als Einladung, sich am Sex des Paares direkt zu beteiligen, die anderen stellen / legen sich daneben und haben selbst mit sich oder ihrem Partner Sex, wieder andere verziehen sich mit angewidertem Gesichtsausdruck. Doch nur ein Teil dieser Reaktionen wäre erwünscht. Es müsste also immer wieder kommuniziert werden, was nicht gewünscht ist, also Absagen verteilt werden. Was beiden Seiten wenig Spaß macht.
Also müssen Regeln geschaffen werden. Damit alle glücklich erleben können, was sie eigentlich erleben wollen.
Und schon sind wir wieder bei etwas, was weit weniger frei ist, als eigentlich gedacht.

Können wir Menschen eigentlich wirklich frei unsere Sexualität leben? Geht das vielleicht gar nicht? Brauchen wir immer Regeln - wie auch immer die aussehen?

Auch Swinger mit PT haben Regeln. Auch BDSM-Fans haben Regeln. Natürlich gibt es auch bei Naturvölkern Regeln. Kann man also sagen: Sex ist nie wirklich frei und immer reguliert - man hat aber heute mehr Freiheiten, sich auszusuchen, welchen Regeln man seine eigene Sexualität unterwirft?

LG,

Eis
Ja, klar braucht es wohl immer Regeln, wenn Menschen (und Tiere) zuammen leben. Meine Freiheit endet da, wo die des anderen beginnt ... niemand lebt im luftleeren Raum ... Und das gilt für das Ausleben von Sex genauso, wie für (fast) alle Identitätsbereiche .. meine ich.
@*******ream

Natürlich hast du damit recht.

Aber da fast alle Welt von freier Sexualität redet, wollte ich eben diese nochmal hinterfragen.. *zwinker* Es gibt sie nicht. Punkt.

Aber es kann sehr wohl sein, dass man die Freiheit hat, SEINE EIGENE Sexualität (allein, mit Partner/in oder gar mit vielen) auszuleben, WENN diese eigene Sexualität zufällig in ihren Wünschen und Bedürfnissen genau zu einem dieser Regelsätze passt. Dann fühlt man sich auch nicht eingeeingt sondern eben frei. Das geht monogamen so, Swingern (mit oder ohne PT), polygamen, BDSM-Fans und allen anderen, die ihre Vorstellung von Sex genau so ausleben können. Und allen geht es vermutlich so, dass alle anderen Regelsätze ihnen suspekt sind, nach Einengung, Unterdrückung und allgemein unangenehmem "riechen"...
@ Eis: ich gehe da mit dir absolut überein und da braucht es gar keinen "Punkt" *zwinker*
Auch ich diskutuere gerne und hinterfrage mich auch gerne selbst immer wieder. Das macht sie Sache für mich noch spannender.

Ja: es wird viel über freie Liebe - freie Sexualität geredet, geschrieben, geschaut .. und doch sind es immer schnell Klischees. Es ist genau wie du schreibst: wenn ich ins System passe, dann fühl eich mich frei - bin ichirgendwie anders - dann wird es gerade im Sexuelle schnell sehr ächtend. Dann ist also di eFrage, wie ich mich dem stellen kann: eher im dunklen Hinterzimmer verstecken under offen damit ungehen - dabei kann ich in Kauf nehmen, dass andere sich gestört fühlen - wenn es gegen geltendes Recht verstösst (wie z.B. Sex in der Öffentlichkeit) ist schon viel "Überlebenswillen" und persönliche Überzeugung gefragt. Ud sicher auch eine gute Gruppe Gleichgesinnter.
********lack Frau
19.049 Beiträge
Gruppen-Mod 
@*******ream

Ich habe mal irgendwo gelesen, wirkliche Freiheit wäre, etwas nicht tunen zu müssen.
Für mich macht das Sinn, denn etwas im Rahmen von Regeln zu machen, diese Möglichkeiten haben sich ja schon sehr weit geöffnet.
Leider geht es eben ganz ohne Regeln nicht.

Ich sag Freimut an dieser Stelle einmal DANKE für den Hinweis auf die Gruppen, denn das wußte ich z.B. nicht.

Und wenn es dann Diese Möglichkeit gibt, könntest Du/Ihr Euch das ja mal ansehen und danach entscheiden, ob das in Frage kommt.

@****en

Aber es kann sehr wohl sein, dass man die Freiheit hat, SEINE EIGENE Sexualität (allein, mit Partner/in oder gar mit vielen) auszuleben, WENN diese eigene Sexualität zufällig in ihren Wünschen und Bedürfnissen genau zu einem dieser Regelsätze passt.

Das sehe ich auch so und ich weiß, daß wir das auch zu schätzen wissen. Wir haben uns ja von der Idee offene Beziehung zur Monogamie (um)entschieden, weil wir gemerkt haben, daß wir uns in und mit unserer Sexualität genügen.

WiB
Ich habe mal irgendwo gelesen, wirkliche Freiheit wäre, etwas nicht tunen zu müssen

Ja, den Spruch kenn eich auch ind weiß ihn zu schätzen. Aber etwas NICHT tun zu müssen ist für mich imn Ende die 2.-beste Lösung. Wenn ich erst mal weiß, was ich tun will ... weiß ich immer wieder mal nicht, wenn ich mir erlaube, mich zu verändern und meinen ehrlichen Bedürfnisse nachzuspüren und dann zu entscheiden, was für mich in Frage kommt. Alles, was man will, ich nicht unbedingt das, was einem gut tut. das kennst du sicher auch. Brint die Lebenserfahrung so mit sich für mich ...
@*******ream

wenn ich ins System passe, dann fühl eich mich frei - bin ichirgendwie anders - dann wird es gerade im Sexuelle schnell sehr ächtend.

Dabei kommt es natürlich drauf an, in welchem System man sich mit welchem Sexualitätsmodell meldet..
Unter bisexuellen wird der Homosexuelle anders aufgenommen, als unter konservativen Christen. Bei Swingern werden monogame anders aufgenommen als polygame. Und so weiter....

Selbst bei Rechtsverstößen ist das immer wieder anders. Pädophile werden sicher überall abgelehnt - Gott sei Dank... Aber bei vielem anderen wird relativiert. Das Risiko einzugehen, jemanden mit einer Krankheit (bewusst oder unbewusst) anzustecken kann zum Beispiel durchaus strafrechtlich relevant sein - trotzdem wird das sehr oft als Lappalie gesehen. Ähnliches bei BDSM-Praktiken, die auch durchaus als Körperverletzung verstanden werden könnten...
Hier zeigen sich manches mal auch durchaus Schwächen der Gesetze, das muss man durchaus einräumen. Dennoch haben die meisten Gesetze einen Sinn.

Hier wird es dann tatsächlich für Betroffene schwieriger, ihre Freiheit leben zu können. Und zu ihren Wünschen und Bedürfnissen zu stehen. Dafür gibt es dann sowas wie den JC, wo man relativ anonym über viele Dinge sprechen kann, die im "normalen" Leben ernste Konsequenzen haben könnten.

Letzlich entscheidet man sich (bewusst oder unbewusst) für seine Sexualität - und entscheidet dann, ob man zu dieser stehen kann und will oder sie lieber versteckt und unterdrückt. Es kommt auf die Art der eigenen Sexualität an, wie schwer es wird, sich frei zu fühlen... Oft ändert sich diese eigene Sexualität auch mit der Zeit zu etwas, was weniger frei auslebbar ist.

Aber dennoch denke ich, dass die meisten eher nicht so frei auslebbaren Varianten deshalb weniger frei sind, weil sie das Potential haben, mehr Menschen zu verletzen als andere oder schwerere Verletzungen zu schaffen.
In einer monogamen Beziehung leiden üblicherweise höchstens zwei. Bei Swingern oder polygamen können das sehr viel mehr Menschen sein. Nur als Beispiel.

LG,

Eis
eine sehr schöne, differenzierte Betrachtung, @ Eis!. Das kan ich auch teilen. Und insbesondere auch dieser Part:

Aber dennoch denke ich, dass die meisten eher nicht so frei auslebbaren Varianten deshalb weniger frei sind, weil sie das Potential haben, mehr Menschen zu verletzen als andere oder schwerere Verletzungen zu schaffen.
In einer monogamen Beziehung leiden üblicherweise höchstens zwei. Bei Swingern oder polygamen können das sehr viel mehr Menschen sein. Nur als Beispiel.

Das zeiht auf, das es durchaus (noch) Menschen gibt, die mit ihrer Art Liebe, Erotik und Sex auszuleben auch ihre Veratwortung erkennen und tragen. Danke für den Beitrag!
********lack Frau
19.049 Beiträge
Gruppen-Mod 
@**l

Wobei sich die Möglichkeiten alleine durch das Internet wesentlich geöffnet haben.
Früher dachte so manch einer, er wäre mir seiner Sexualität ganz alleine. Jetzt gibt es eben auch Foren wie der JC, wo sich Gleichgesinnte austauschen können. Wo auch Gefahren angesprochen.
Das heißt aber nicht, daß jede Sexualität von der Gesellschaft akzeptiert wird und mach einer muß durch z.B. Beruf und Öffentlichkeit Abstriche machen.
Und ich glaube auch daran wird sich so leicht nichts ändern.

Was ich allerdings schlimm finde, ist, daß man Gesetze abändert(Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren), weil man eingesehen hat, daß sie nicht mehr zeitgemäß sind und das dann wieder über den Haufen wirft, sobald eine andere Regierung da ist.
Das ist würdelos, wie ich finde und das auf beiden Seiten.

WiB
*******ark Frau
237 Beiträge
Hallo lieber Freimut, mein Lieblingskritiker und
konstant pragmatisch analysierender Gesprächspartner, den über alle Massen schätzen lernte, hier im Forum.

Unsere Ansichten gehen ja nicht immer immer konform, dennoch ist die Mischung aus unseren Ansichten ein goldener Mittelweg *zwinker*

Das man als Paar exhibitionistische Neigungen zeigt spricht für mich, auch begründet in dem, was ich bislang von Dir weiss, im Stolz auf Eure Beziehung.

In Deiner Erzählung schwingt viel Stolz mit. im Sinne von stolz auf etwas sein.

Wer wird nicht gerne bewundert? Seien wir mal ehrlich, wir alle hören gerne Komplimente und Eure Zuneigung zueinander ist zumindest von Deiner Seite her so tief, dass Du stolz empfindest und es anderen gerne zeigen möchtest, um ihren Beifall, ihre Bewunderung dafür zu erhalten.

Und genau darauf, lieber Freimut (das ist ganz ehrlich gemeint, auch wenn sich das doof anhört) darfst Du gerne stolz sein.

Nein, meiner Meinung ist das überhaupt kein Widerspruch, denn es wirkt. Selbst ich ertappe mich dabei, wie ich ein wenig neidisch und sehr bewundernd auf Paare blicke, die tiefe Zuneigung zueinander körperlich ausstrahlen.
das finde ich mal eine ganz neue und zugleich für mich auch sehr treffende betrachtung: dass man auf seine Liebe, auf seinen Partner, auf seine Beziehung stolz sein kann. Stolz vielleihct im Sinne von: das stärkt mich, tut mir gut, dafür stehe ich ein ...
********lack Frau
19.049 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich gehe ja davon aus, das jede Ausrichtung eines Paares, daß im Einverständnis gelebt werden will, auch in Ordnung ist.
Klar, wird es bei einigen Wünschen schwieriger, wenn die eben an bestimmte Dinge gekoppelt sind.
Aber wie heißt es so schön, "wo ein Wille, da auch ein Weg."

WiB
*******ark Frau
237 Beiträge
Ja..liebe Rene.. da hast Du natürlich Recht.

Dennoch wie von Freimut geschildert, würde ich dort den Zusammenhang zum Exhibitionismus nicht sehen wollen.

Obwohl auch kein schlechter Gedanke.
Alle die in ihrem Leben etwas erreicht haben und das auch zeigen, sind Exhibitionisten.. sehr interessanter Gedankengang.

Nein.. nur weil es hier um sexuellen Austausch geht, würde ich das immer noch unter stolz zeigen, was man hat verbuchen wollen und lasse beim Schreiben einen kleinen wehmütigen Seufzer von mir *grins*

So long
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