Ich bin eine Hörende, hatte aber schon mal das Erlebnis, wie es sich teilweise anfühlen könnte. Zwar konnte ich weiter hören, allerdings wegen einer bestimmten Geschichte (an die Fachleute: Aphasie) die Wörter weder verstehen noch sprechen. Das war ein sehr prägendes Erlebnis, dieses Gefühl von außen stehen; man will sprechen, verstehen, sich verständigen, aber nichts kommt an. Eine Art der Einsamkeit, die ich auf diese Weise noch nie erlebt hatte (gut, es war natürlich noch sehr überraschend und beängstigend).
Seitdem sehe ich doch ein paar Dinge aus anderer Sicht. Ich hatte einen Verein hier angesprochen, in der Hoffnung, die Gebärdensprache lernen zu können bzw dort Leute kennen zu lernen, leider wurde das abgelehnt. Habe jetzt aber glücklicherweise einen Kurs gefunden, bin also gerade am lernen. Kann zwar noch nicht viel, aber ich hoffe, dass das ein paar Möglichkeiten eröffnet. Irgendwann. Kenne halt niemanden, von daher auch keine Chance, zu üben oder nebenbei was zu lernen. Aber zumindest bin ich in der Lage, mal freundlich 'hallo' zu sagen oder mich vorzustellen.
Habe da auch ein paar Geschichten mitbekommen, auch von Sachen, an die man so nicht so schnell denkt - Schule, Erziehung, familiäre Schwierigkeiten. Habe großen Respekt vor den Leuten, die gehörlos sind oder in dem Bereich eingeschränkt und sich doch ihr Leben geschaffen haben. Die selbstbewusst in die Welt gehen, trotz der Probleme.