Satt und zufrieden...
Es ist wirklich erstaunlich, welche Vorurteile manche Menschen gegen vegetarisches Essen haben. Eines ist, dass man sich daran ja hungrig ist, das zweite, dass es nach nichts schmeckt und das dritte dass alles gleich schmeckt. Von "enormer Aufwand" und "was mache ich mit den Resten" ganz zu schweigen.
Ich experimentiere ja nun auch schon acht Jahre rum und stelle immer wieder fest: so schlimm ist es gar nicht
Dauert es länger, eine sättigende Portion Gemüse zu kauen und zu schlucken als eine Döner zu essen? Ich finde nicht, aber ich kaue ja auch den Döner gründlich. Darüber wird mir das Fleisch kalt und dann schmeckt es nicht mehr.
Eigentlich kann man nicht viel falsch machen, wenn man ein paar Dinge beherzigt
1. vegetarisches Essen sollte bunt sein, die Ampelregel von Kamelienschenke hat was, denn es sieht einfach abwechslungsreicher aus. Mich motiviert das eher zum Weiteressen als einfarbiges Zeug.
2. es sollte nicht überwürzt sein. In der Angst, keinen Geschmack dranzukriegen, hauen manche Menschen einfach zu viel rein, mit dem Erfolg, dass der Eigengeschmack der Produkte verloren geht.
2. Unterschiedliche Konsistenzen signalisieren im Mund zusätzlich Abwechslung, so dass man das Ganze mit mächtig Appetit verputzen kann.
Wenn man das beherzigt, braucht man auch keine 10 Zutaten, damit es was Gescheites wird.
Ich hatte heute: Tofu, ein paar alternde Möhren, den eingelegten Senfkohl und dann habe ich noch ein paar Süßkartoffeln gefunden. Und natürlich das Glas mit der selbstgekochten Gemüsebrühe, die auch nach mehr als zwei Monaten im Kühlschrank tadellos war.
Pfanne 1: Sonnenblumenöl rein, grünen Curry angeröstet und geschnippelte Möhren und Süßkartoffeln dazu. Andünsten, etwas Tomatenmark mitrösten, mit Honig glasieren, kleingeschnittenen Senfkohl dazu, durchschwenken und mit etwas Sahne ablöschen. Mit Gemüsebrühe auffüllen und köcheln lassen, bis das Wurzelzeug bissfest ist. Ich habe ein wenig Salz, Pfeffer, Chili, Zimt, gelben Curry, Kreuzkümmel, getrockneten Kerbel und getrocknete Corianderblätter zum abschmecken genommen.
Pfanne 2: Tofu würfeln, in Sesamöl-Tahinapaste marinieren und mindestens 1 Stunde ziehen lassen, dann in Butterschmalz scharf anbraten.
Nun alles miteinander anrichten und fertig ist das schnelle Möhren-Süßkartoffel-Senfkohl-Süppchen mit Sesamtofu-Croutons.
Hach, was es lecker
Sylvie
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