Gedankensplitter
Ich sitze in meinem Lieblingscafe.
Ein geräumiges Lokal mit dunklen Korbsesseln, kleinen Tischen mit kunstvoll geschmiedeten Eisenfüßen, viele Pflanzen, die den Raum in viele kleine Ecken und Bereiche teilen, so dass man sich immer ungestört fühlt, auch wenn man nicht ungesehen bleibt.
Außerdem hat der Laden den besten Kaffee der ganzen Stadt.
Ich hatte mich an meinen Lieblingstisch gesetzt und angefangen ein Buch zu lesen, dass mich total fesselte.
Deshalb merke ich auch nicht, dass die Bedienung an meinen Tisch kam.
Sie muss eine weil da gestanden haben, denn ich schrecke hoch, als sie sagt: "Was darfs denn sein?"
Ich blicke in Ihr Lächeln und habe keine Ahnung, was ich sagen soll, geschweige denn, bestellen. Sie hat lange dunkle Locken, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden sind, eine kurze blaue Schürze, die offenbar länger als ihre bekleidung sein muss und ein Ausstrahlung, die zwischen meinen Ohren eine Strahlende Leere erzeugt, die nur Männer haben, bei denen die Hirnaktivität völlig eingestellt wurde.
"Äh", bringe ich hervor und denke nur: Wenn ich Dir jetzt sage, was ich gern tun würde, schmeißt Du mich raus... ALso bestell ich mal nen Kaffee.
Was ich auch tat und als sie ging, meinen Blick nicht von ihrem unglaublich hübschen HIntern lösen konnte.
Sehr bald bringt sie mir den Kaffee, bleibt an meinem Tisch stehen und sagt: "kannst Du mir kurz helfen?"
"Äh helfen? klar. Wobei?"
"Ich krieg die blöde Espressomaschine nicht auf", und damit geht sie Richtung Küche vorweg. Erst beim vierten Schritt in Richtung Küche, kommt in meinem Hirn der Ernst der Lage an.
Ich gehe mit einer sensationell gutaussehenden Frau in die "KÜCHE" und soll ihr "HELFEN" ... wieder nur dieses wundervolle "Ääääh" in meinem Kopf, während ich meinen Schritt beschleunige.
Sie geht durch die Flügeltür, ich ihr hinterher und kaum, dass ich die Tür hinter mir zufallen höre, spüre ich Hände, die mich zur Seite ziehen und sich etwas Warmes, Weiches an mich drückt, Atem, der heiß auf meinem Hals landet und Worte, die den letzten Rest meines Verstandes in den Vorruhestand schicken.
"Na was ist?", höre ich eine leicht belustigte Stimme neben meinem Tisch. "Möchtest Du jetzt was trinken?"
"Äääh..."
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Splitter Ende.