Zimmer Nr.6....V
Insgeheim musste ich ja schmunzeln, denn diese Zimmer Nr. 6, gerade eben dieses völlig unerwartete Treffen mit Alice….irgendwie war es seltsam.
Ich blickte um mich herum, aber es war still.
Trotzdem sah ich in diese unendliche Weite, obwohl sie mir heimelig vorkam.
Wer bitte schön kennt meinen Rufnamen
„Duke“und legt hier einen Schlüssel noch auf ein Spielfeld?
Eine innere Stimme sagte mir: „
Nimm ihn doch einfach und geh auf das Zimmer!“
Ich musste leise lachen und dachte:
„So easy wird das nicht funktionieren. Hier zumindest nicht!“
Aber es reizte mich doch den Schlüssel an mich zu nehmen.
Niemand war anwesend in diesem seltsamen Empfangsraum und so nahm ich die Winchester in die Linke und griff nach diesem Schlüssel.
Ich ergriff ihn mit zwei Fingern der Rechten und wollte ihn an mich nehmen. Aber es funktionierte nicht. Der Schlüssel wurde wie von magischer Hand an seinem Patz gehalten. Und als ich erschrocken meine Finger entfernen wollte, klebten sie förmlich daran, auch ein kurzer Ruck brachte keinen Erfolg.
Ich war genervt, gestresst, denn so langsam wurde ich dieses komischen Hotels überdrüssig.
Die Winchester war schussbereit und ich hätte diesen verdammten Schlüssel gleich in Stücke geschossen.
Noch einen letzten Versuch startete ich, indem ich sagte:
„Keine Ahnung, aber der Duke schießt Dich gleich in Stücke, wenn die Nummer mit dem Sex nicht gleich funktioniert!“
Ich merke in meinem Zorn, wie plötzlich nach dem Wort „Sex“ der Druck nachließ. Ich konnte den Schlüssel von dem Feld Nr.6 tatsächlich aufheben. Vorsichtig führte ich ihn zu mir und nahm ihn an mich. Fragen schossen mir durch den Kopf:
WER kontrolliert das hier?
WER entscheidet etwas ?
WER läßt etwas zu oder verhindert etwas ?
Es war unheimlich, unheimlich ruhig, fast gespenstisch, aber ich sortierte mich auch schnell.
Mein Freund, die Winchester, war in höchster Achtsamkeit und so gönnte ich mir kurz die Gelegenheit, mich in diesem seltsamen Empfangsraum umzusehen.
Links vor mir im Raum befand sich ein schmaler Weg, der in einer Treppe endete, die durch eine Tür begrenzt war.
Instinktiv überlegte ich, das das wohl der richtige Weg wäre.
Als ich mich vorsichtig in die Richtung bewegte, sagte eine weibliche Stimme:
„Gut, John, weiter so, Du machst das gut!“
Wie angewurzelt blieb ich stehen.
Es war die gleiche Stimme, die mir erst den Weg wies zum Hotel.
Niemand war jedoch in der sichtbaren Nähe.
Ich verharrte kurz, dachte nach und die weibliche Stimme sagte:
„John, so kenn ich Dich gar nicht, hast Du Angst vor mir, oder traust Du mir nicht?“
So langsam kochte der Ärger immer mehr in mir hoch und ich dachte:
"Was bildet sich dieses Weib eigentlich ein?“
Ich hatte es noch nicht richtig fertig gedacht, als die Stimme leise kicherte und meinte:
„ John, keine Angst, ich bin auch ganz handzahm!“
Das ich hier gerade übelst vorgeführt wurde, dieser Versuch war mir klar. Also würde ich dieser Stimme Paroli bieten und erwiderte:
„So, so meinst Du ? Zum Einen glaube ich das nicht und zum Zweiten werde ich es herausfinden!“
Ich stand nun vor der Tür und steckte den Schlüssel ins Schloß. Er passte und ich konnte ihn sogar drehen. Die Verriegelung wurde unterbrochen, aber sie öffnete sich nicht, wie unten, selbst tätig.
Ich drückte sie weiter auf und sah in den Raum.
Ein Wohnbereich tat sich vor mir auf mit einer großen Fensterfront vor mir. Ich sah dort den Nachthimmel, die Sterne, den Mond und ich hörte ein sprudeln, wie von Wasser.
Die Tür zog ich hinter mir zu und als ich zu der Fensterfront schritt, sah ich ein großes Bassin, in dem sich warmes Wasser befand, das Nebelschwaden in der Luft erzeugte.
Eine Person saß darin und grunzte wohlig vor sich hin mit den Worten:
„John, ich dachte schon, Du findest mich nie!“…@***55