Was macht ein gutes Kopfkino aus?
Es muss für mich nachvollziehbar sein.
Eine Geschichte im Starwars-Universum ist für mich weniger reizbar wie z.b. etwas mit Werwölfen &Vampiren, da ich gerne Romantasy Romane lese.
Reale Geschichten im hier und jetzt sind auch nicht zu verschmähen!
Hier habe ich mal den Anfang einer Geschichte.
Ja, es bedient ein altes Klischee und ich hüpfe in den Zeiten... ich bitte um Entschuldigung!
Ich hatte bei dieser Dienstreise, unserer ersten gemeinsamen, viel erwartet, aber dass es so kommt sicher nicht!
Der Start lief schon mal alles andere als optimal. Die Batterien in meinem Wecker hatten über Nacht den Geist aufgegeben. Zum Glück war die Uhrzeit schon so verinnerlicht, dass ich lediglich eine halbe Stunde zu spät wach wurde. Somit fiel das gemütliche Frühstück leider aus, ebenso die Dusche. Ich hätte doch gestern Abend noch duschen sollen! Egal, muss das Deo reichen und heute abend gönne ich mir dann ein schönes Bad im Hotel.
Zum Glück war schon alles gepackt. Nun musste nur noch die Zahnputzsachen eingepackt werden, mein Kuscheltier und mein Kuschelkissen von Nici.
So hetzte ich dann mit meinem Koffer zur Straßenbahn. Da entstand dann das nächste Problem, Notarzteinsatz in einer vorherigen Straßenbahn. Also mussten alle aussteigen und es ging zu Fuß weiter. Ich musste nun also noch 15 Minuten in einer Mischung aus Stechschritt und Rennen hinter mich bringen, wo es gefühlt jetzt schon so heiß war wie in der Sahara!
Endlich in der Arbeit angekommen (punktgenau) blieb natürlich keine Zeit für Erklärungen oder gar eine kurze Verschnaufpause. Mein Chef wartete schon und dann ging es mit dem Auto los. Zum Glück wollte mein Chef selbst fahren. Zwar war in seinem BMW gerade so Platz für unsere zwei Koffer, dafür hatte das Teil jeglichen technischen Schnickschnack und Komfort den man sich vorstellen konnte.
Vor allem natürlich eine Klimaanlage, die als aller erstes eingeschaltet wurde. Dann erst programmierte er das Navi.
Und los ging es... 6 Stunden Fahrt mit dem Chef...
Eine ziemlich lange Zeit. Und keine wirkliche Ablenkung.
Ich ließ meinem Chef erstmal Ruhe, da er sich noch durch den restlichen Berufsverkehr Richtung Autobahn kämpfen musste.
Als es dann jedoch angenehmer wurde, war nicht ich diejenige die redete, sondern mein Chef.
"Es gibt da eine Sache die ich bisher noch nicht erwähnt habe! Das Hotel ist ziemlich ausgebucht, weswegen ich uns nicht zwei Zimmer gebucht habe, sondern eine große Suite mit einem Doppelbett und einer Schlafcouch! Sie bekommen natürlich das Bett!" sagte er so schnell, dass ich wusste, dass er über das Thema nicht wirklich mehr sagen wollte und genau deswegen erst jetzt damit rausrückte, da nun nichts mehr zu ändern war und ich schlecht noch aussteigen konnte.
"Oh, okay" war daher alles was ich antworten konnte, da mich das schon sehr überraschte.
Um es gleich vorweg zu sagen, ja, zwischen mir und meinem Chef gibt es eine gewisse Anziehungskraft. Diese bestand schon seit dem Einstellungsgespräch vor 2 Jahren. Aber wie könnte man diesen man auch nicht attraktiv finden? Seine tiefschwarzen Haare waren modisch geschnitten und mithilfe von etwas Gel immer sexy zerstrubbelt. Seine Haut war von seinen Urlaubsreisen immer leicht gebräunt, was die blau grünen Augen immer hervorstechen ließ. Er war muskulös, aber nicht so, als würde er seine ganze Freizeit (auch wenn es ein Mysterium ist, wann er die hat) im Fitnesscenter verbringen. Er war kein Anzugträger, jedoch hatte er immer ein feines Hemd und eine schwarze Stoffhose an, die maßgeschneidert waren und somit seinem Körper und seinen Muskeln schmeichelten.
Nunja, diese Offenbarung sorgte die folgenden 5 Stunden dafür, dass mein Hirn sich einige mögliche und viele unmögliche Situationen vorstellte.
Nebenbei versuchte mein Chef ein wenig ins Gespräch zu kommen. Ich versuchte meinerseits höflich zu antworten.
Es war wirklich etwas anderes, mit ihm zusammen in seinem Auto mehrere Stunden zu sitzen, als ein ganzer Tag im Büro, wo einen die Kollegen und die Arbeit ablenken.
Jedes Mal wenn mein Hirn mal wieder zuviel Kopfkino fabrizierte, klickte ich mich wild durch meine Apps auf dem Handy. Ich war ziemlich froh, dass ich mir vor einer Weile eine Anti Spionage Folie für das Handy gekauft hatte und nun drauf hatte. Wäre echt peinlich wenn mein Chef wüsste wo ich überall angemeldet bin.
Wir waren beide froh, als wir am späten Nachmittag endlich das Hotel erreicht hatten. Die Sonne knallte seit Tagen erbarmungslos vom Himmel, was zum Glück dank Klimaanlage im Auto recht egal war.
Das Hotel lag mitten in der Stadt. Da es aber 5 Sterne und somit einen großzügigen Wellnessbereich sowie Fitnessraum hatte, konnte man die Freizeit entspannt verbringen.
Wir konnten zum Glück gleich auf unser Zimmer. Als wir es betraten, mein Chef vorneweg, staunte ich nicht schlecht. Die Suite hatte einen kleinen Eingangsbereich mit abgetrennter Garderobe, die auch locker als begehbarer Kleiderschrank genutzt werden konnte. Auf der anderen Seite befand sich noch eine großzügige Küchenzeile mit Wasserkocher, Minibar und Kaffeemaschine. Vom Eingangsbereich kam man in den Schlaf und Wohnraum. Dieser war durch eine Trennwand in zwei Bereiche geteilt. In die Trennwand war ein Fernseher eingelassen, den man entweder zum Bett oder zum Schlafsofa drehen konnte.
Etwas irritierend war die Tatsache, dass das Bad direkt neben dem Bett war und man direkt vom Bett aus in die Dusche sehen konnte.
Während mein Chef seine Reisetasche neben die Couch stellte, stellte ich meinen Koffer auf die Bettseite die zur Dusche ging. Ich musste zugeben, dass Zimmer wäre an sich ein Traum, wäre ich nicht auf Dienstreise und erst recht nicht mit meinem Chef...
Erschöpft lässt sich mein Chef auf die Couch sinken und knöpft die obersten beiden Knöpfe seines Hemdes auf.
Nach einer kurzen Verschnaufpause steht er wieder auf und gönnt sich ein großes Glas Wasser aus der Minibar.
Ich sah ihm einfach dabei zu und wunderte mich ein wenig, wie faszinierend es sein kann, wenn jemand etwas trinkt, wie jeder Schluck den Adamsapfel an seinem Hals tanzen lässt.
Ich muss mich verlegen dazu zwingen wegzusehen, als er fertig ist und mir zulächelt.
"Also ich habe nun echt Hunger, du auch?" Fragt er mich mit seiner tiefen weichen Stimme, die meiner Meinung nach perfekt wäre für Hörspiele.
Ich nicke nur verlegen und gebe dann ein leises ja als Antwort noch dazu.