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The Bear Camp

******rry Mann
949 Beiträge
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The Camp’s Band – the First Waltz (2)
Es hat dann doch noch ein paar Tage länger gedauert, bis sich die Band entschlossen hat, das erste ernstzunehmende Konzert zu geben – vor den Campbewohnern. Man wollte wenigstens eine schöne, ebene Fläche haben und so haben John und Chuck und ein paar andere ein paar Bäume gefällt, ein Podest gebaut und Latten drauf verlegt. Aber nachdem das alles stand, war der Beschluss endgültig, am nächsten Abend gibt es das erste Konzert.
…………..

Schon am frühen Nachmittag fingen Dorle und ein paar andere Kochkundige an, aus den in der Nacht zuvor erlegten Hirschen und dem immer in rauen Mengen vorhandenen Grünzeug allerlei Leckeres vorzubereiten.

Am späten Nachmittag tuckerte ein unbeschreibliches Gefährt heran, eine Art kleiner Truck mit einem Kastenaufbau mit Fenstern drin und Anderem, braun angestrichenen, ziemlich verrückt verziert… und riesige Dieselrußwolken aus dem hochgelegten Auspuff verströmend. Und aus dem Gefährt stieg aus, wer? Franz Kappa, Johns Mandant, den Sheriff und Richter für sechs Monate eingebuchtet hatten - wegen illegaler Synchronisation dänischer Pornofilme.

"Hi Franz, bist du ausgebrochen? Die sechs Monate sind doch noch gar nicht vorbei?", sprach John ihn an.

"Hey Dude, nice to see you. Das lief anders. Milli, die mit uns zusammen synchronisierte, hat einfach Maria in ihrem Puff und die anderen Mädchen so aufgehetzt, dass weder der Sheriff noch seine Deputies und vor allem der Richter gar nicht mehr zum Schuss kamen. Die haben ihnen schlicht und einfach bei jedem Blowjob den Orgasmus zerstört und dabei gesagt: 'Lass den Franz frei.'

Nach vier Wochen waren die beiden so angefixt davon, dass sie nicht mehr zum Schuss kamen, dass sie uns vorzeitig entlassen haben. Aber ob sie jemals nochmal so unbeschwert vögeln dürfen mit den Mädchen aus dem Dollhouse, das glaube ich nicht. Und meine gute Melinda hier hat von Milli auch gehört, dass die ganzen stiernackigen Bier-Säufer und Burger-Fresser ziemlich fette Bäuche und mickrige Schwänze haben. Über die lohnt es sich nicht, noch nachzudenken. Diese ganze bürgerliche Gesellschaft hier ist so bigott und verkommen, dass man ihr eigentlich ständig einen Spiegel vorhalten müsste. Also ich meine die anderen, in der Stadt, die Nixon-Wähler, die das Agent Orange in Vietnam verstreuen. You know what I mean, dude?


Sie waren sich schnell über alles einig und Franz interessierte sich sehr für das Camp und alles, was darin ablief. Er hatte eine Band, die Mothers of Detention, die er aber erst in zwei Wochen im Fillmore East treffen sollte. Als er nach seinen Sachen fragte und John beichtete, dass mittlerweile Olivia sein Saxophon bespielte, murmelte er etwas von:

"She blows my horn, so she's got to blow my dick too.",

worauf ihm Melinda aber gleich mit dem Ellbogen in die Seite haute.

Dass am gleichen Abend seiner Ankunft auch noch ein Konzert stattfinden würde, fand Franz ziemlich cool und es war ihm auch völlig egal, dass das Amateurmusik war. Er wollte einfach eine schöne Zeit verbringen hier. Und als er dann noch fragte, ob er für ein, zwei Songs mit auf die Bühne könnte, war die Band und waren die Throats sofort Feuer und Flamme.

© Sir Gerry Aril 2019
******rry Mann
949 Beiträge
Themenersteller 
The Camp’s Band – the First Waltz (3)
Es war ein wunderbares Abendessen vor dem ersten großen Konzert. Hirschragout, Hirsch-Steak, Hirsch-Burger, allerlei Gemüse in den vielfältigsten Arten, die beliebten grünen Plätzchen, die das 'living so easy' machten, dazu guter Rotwein, ein bisschen härtere Sachen. Nach zwei Stunden Abendessen fehlte es ihnen allen eigentlich nur noch an Musik und Sex.

Chuck war es. Er war total angefixt von der Idee mit Franz Kappa auf der Bühne zu stehen und trieb die Band und die Throats an. Dann war es soweit. Die Band und die Throats betraten die improvisierte Bühne. Chuck bestand darauf, dass nicht exakt auf A gestimmt wurde, sondern dass er einen Viertelton tiefer dreht und dass das die Stimmbasis wird. Das gäbe einen coolen und schrägen Sound, meinte er.

Als Opener spielten sie etwa das nach, was dieser junge Mexikaner mit dem Schnauzbart und seine Percussion-Bläser-Combo ('Rasanta' oder so ähnlich) vor ein paar Monaten im Fillmore West abzog und was sich Chuck mit seinem musikalischen Gedächtnis fast harmonieexakt gemerkt hat. Das fing ganz sanft an mit ein bisschen Perkussion und Keyboard, dann setzte ein zuerst zarter, dann immer mächtiger Basslauf ein und irgendwann fielen die Gitarren und die Stimmen und Olivias 'Ein-Frau-Bläsersatz' dazu.

Von den etwa 60 Zuhörern hatte die Hälfte schon angefangen, leicht herumzuwippen. Das konnte ja heiter werden. Sie spielten ihre Setlist und mit jedem neuen Stück wurde die Band sicherer und bestimmter. Es war wie immer. Die richtige Reaktion der Zuhörer setzt einfach musikalische Kräfte frei. Und die Reaktion war gut. Alle hatten Spaß. Alle waren ziemlich satt, ein klein wenig angeschickert und viele leicht high, es lief einfach geil.

Irgendwann gab ihm Franz ein Zeichen und John winkte ihn auf die Bühne.

"Guys and girls, wir haben heute einen special guest hier, Franz Kappa, der dank der Cockball-Torture der Mädchen in Marias Dollhouse vorzeitig entlassen wurde. Das feiert er hier mit uns und einem Gastauftritt."

In der Band hatten sie die 'Hot Rats'-Tracks zwar einmal angespielt, aber mangels Bläsersatz klang das einfach zu schräg. Deshalb war das tolle Stück 'Willie the Pimp' auch nicht auf ihrer Setlist.

Franz besprach sich ganz kurz mit Chuck, der daraufhin einen ziemlich einfachen Riff spielte, in den nach und nach alle anderen einfielen. Dann trat Franz ans Mikrofon und begann zu singen. Aber konnte man das Singen nennen? Es war kaum eine Melodie, die er sang, es war eher ein rhythmisch Gesprochenes, das er von sich gab. Das hatte hier noch niemals jemand gehört, und auch wohl sonst nicht. Das war neu. Überhaupt schien ihm dieser Mann als einer der kreativsten und ungewöhnlichsten Köpfe vorzukommen.

Er machte einfach so unbekümmert weiter und erzählte in seinem Stotter-Sprechgesang eine völlig irre Geschichte, in der er high und stoned in einer dunklen Nacht nach seinem Mädchen greifen will, das weg ist und mit ihm die ganzen Bierdosen und stattdessen eine teufelsartige Figur auftaucht. Die sprach er mit veränderter Stimmlage gleich noch mit und es wurde eine völlig wirre Geschichte um einen Art Teufelspakt, weil der Teufel sein Mädchen gefressen hatte, das dann wieder zurückkam, woraufhin der Teufel in den Boden versank und das Ganze endete in dem - sehr sinnfälligen - Refrain

"Titties and Bear, Titties and Bear, Titties and Bear".

Das war jetzt musikalisch keine Offenbarung, aber so cool und überraschend in diesem Stotter-Sprechgesang, dass alle noch mehr mitrockten und mitgroovten.

Danach setzten sie ihre Setlist fort. Chuck überbot sind selbst in der Virtuosität seiner Soli, die goldenen Kehlen improvisierten auch außerhalb ihrer Chorusse im Hintergrund mit und alle hatten einfach riesigen Spaß.

Auf der Bühne ... und im Publikum.

Es war sehr heiß an diesem Tag und an diesem Abend und die Kerle hatten ohnehin fast alle das Hemd ausgezogen. Ein paar Mädchen und Frauen taten es ihnen nach und tanzten eins mit sich und der Natur ihrer Körper und der Landschaft mit hüpfenden und wippenden Brüsten zur Musik auf der Bühne. Band und Publikum schwangen sich gegenseitig in immer neue Stockwerke der Aus- und Losgelassenheit empor ... eine einzige musikalisch-lustvoll-geile Woge waberte durch Camp und Tal.

John hatte vielleicht doch ein Kekschen zu viel erwischt, denn irgendwann spielte er nur noch in einem rot-grün-blauen Lichtschleier hinter einer Schalldämmwand sein Ding vor sich hin, konnte aber noch erkennen, wie halb links am Rand des Publikums Lindsey sich über den Ponyfahrer C.I.D. hermachte, sich später auf den Rücken legte und ihn zwischen ihre Beine einlud. Und das waren nicht die einzigen. An nicht wenigen Stellen ging das miteinander-tanzen ziemlich schnell in miteinander-ficken über. Bald kamen noch welche auf die Bühne, um mitzusingen und sich der noch nicht bespielten Perkussioninstrumente zu bemächtigen.

Irgendwie wurde alles immer aufgelöster und trotzdem lustvoller. Irgendwann jammten nur noch Peterle und Chuck und Jenny im Dreieck zueinanderstehend vor sich hin, Neama hatte ihn John von der Bühne geholt … und der Rest der Band hatte sich zum Publikum bewegt und gegessen, geraucht, getrunken und gevögelt.

Der nächste Morgen würde wohl ziemlich fürchterlich werden, aber diese Nacht – fucking yeah – die war es wert … ganz sicher.

Naema zog John Richtung Fluss und an einer Stelle mit einer Andeutung von Sandstrand halb im Wasser bemächtigte sie sich seines Gemächts und zauberte saugend - oder saugte zaubernd - bei ihm nach oben, was sie bei sich ganz unten spüren wollte. In diesem Augenblick schaltete 'the power of cookie' in John's Kopf-Festplatte von 'Hören und Sehen' auf 'Unterleib' ... und es war um sie geschehen - jedenfalls hatte Naema kurzzeitig dieses Gefühl.

Stehend hinter ihr, auf ihr liegend, seitlich vor ihr knieend, sie auf ihm reitend ... alles durcheinander und immer wieder wechselnd - dazu begleitend eine kontinuierliche Erwärmung ihrer breiten Backen durch seine Hände und passend feste Griffe von ihr an und um seine Murmeln - gleiteten und glitschten sich beide immer weiter in Himmel ... mit den letzten jammenden Sounds der Band und dem Sex-Sound anderer Paare und Gruppen als Background.

Such a nice 'First Waltz'!

© Sir Gerry April 2019
Keine Beschreibung angegeben.
*****elf Mann
277 Beiträge
Johannes: mixed emotions
Die Zungenspitze nimmt den letzten Tropfen von der schwarzen Haut auf, dann lässt er sich zurückgleiten, und liegt jetzt seitlich neben Donald. Seine Hand liegt weiter auf dessen Bauch und hebt und senkt sich mit den Atemzügen. Diese werden immer tiefer und ruhiger.
Johannes' Gedanken sprangen wirr in seinem Kopf herum. Er stellte sich vor, wie wohl seine Eltern reagieren würden, könnten sie ihn gerade so sehen. Wie sie vor Scham im Erdboden verschwinden würden.
Doch er selber fühlte sich wohl. Er hatte noch den Geschmack seines eigenen Saftes auf der Zunge und hatte schon festgestellt, dass dieser durchaus anders geschmeckt hat, als der von Donald.
Außerdem spürte er irgendwie immer noch den Finger von Donald an seinem Anus. Klar war er nicht mehr da, aber die Stimulation spürte noch nach.

Plötzlich dröhnte der Puls in seinen Ohren. Halt nein, es war nicht sein Puls, es war der Bass, der von draußen kam. Dazu setzte plötzlich ein komischer rhythmischer Sprechgesang ein. Das klang ziemlich schräg in seinen Ohren, aber die Geräuschkulisse drum herum schien da anderer Meinung zu sein. Donald schien zu schlafen, also, stand Johannes vorsichtig auf, warf sich die Hose wieder über und ging hinaus.
Überall sah man Tänzer, kleine Grüppchen mit Pfeife oder anderem Rauchgerät, oder auch kopulierende Paare.
Sein Blick fiel wieder auf dieses großgewachsene hübsche Mädel, bei dem ihn irgendetwas faszinierte, und welche ihm vorhin das Essen gebracht hatte. Der Asiate saß an ihrer Seite, naja, er saß eher schon halb auf ihr. Wie zufällig schlenderte Johannes zu den beiden hin, als Ihr Blick sie traf. Er setzte sein bezauberndes Lächeln auf. "hey, ich wollte mich noch bedanken für das Essen vorhin"
Wie selbstverständlich ließ er sich neben den beiden nieder. "übrigens, ich bin Johannes.
"Siobhan" "Takeo"
Beide streckten ihm die Hand entgegen und er schüttelte sie.
Wieder traf ihn ihr Blick und jetzt wusste er auch was es war, dass sie so einzigartig machte. Sie hatte die Dunkle Haut einer Mulattin, dazu aber so unglaublich grüne Augen.
"Siobhan, ah, also irische Wurzeln?" antwortete er.
plötzlich kam ihm Takeo immer näher und schaute ihn intensiv an.
"hey Dude, deine Pupillen sind ja noch richtig groß, hattest du noch keinen Trip?"
Fragend schaute Johannes ihn an, erntete aber nur ein Grinsen. Da griff der Asiate in seine Tasche und holte ein winziges Päckchen hervor. Daraus holte er etwas, das aussah wie eine kleine Briefmarke aus Folie oder Lack. Dann zog er unvermittelt das Oberteil von Siobhan hoch und legte deren wohlgeformte wenn auch nicht allzu großen Brüste frei und legte diese Marke genau auf den tiefdunklen Nippel. „hier hol ihn dir“
Johannes schluckte. Eigentlich wollte er gar keine Drogen nehmen, aber dieser Nippel, der reizte ihn gerade umso mehr. Also beugte er sich kurz vor und schon traf seine Zunge auf den Nipp und hatte diesen kleinen Film auf der Zunge, welcher sich auch sofort auslöste. Er schmeckte einfach nur irgendwie chemisch und süß. Er ließ noch einmal kurz einen Zungentriller auf den Nippel trommeln, dann setzte er sich wieder auf. Anscheinend genau rechtzeitig, denn plötzlich fing sich alles an zu drehen. Die ganze Welt stand plötzlich Kopf, drehte sich wie ein Karussell und Johannes kippte einfach stumpf nach hinten. Nach wenigen Sekunden bremste das Karussell. Er hörte weit entfernt ein Lachen. Die Gesichter von Siobhan und Takeo verformten sich merkwürdig, sie verzerrten sich in alle Richtungen, wurden dann aber auch langsam wieder normal. Nur die Geräusche waren immer noch alle wie durch Watte. Außerdem fingen sich plötzlich die Farben an zu ändern.
Plötzlich spürte er Hände an seinem Körper. Hände die ihn streichelten, berührten. Er konnte nicht sagen, wie viele es waren, aber, das war ihm in dem Moment eigentlich auch völlig egal. Er spürte, wie ihn die Hose ausgezogen wurde, wunderte sich aber eigentlich nur darüber, warum die Sterne über ihm plötzlich so bunt waren. Ihm wurde heiß und kalt gleichzeitig und er spürte Hände an seinem Penis, oder waren es doch Lippen?
Plötzlich senkte sich etwas Rundes auf ihn herab. Es war ein wunderschön geformter Schokoladenhintern, zwischen dem dunkle Lippen eine zartrosa Spalte umrahmten. In freudiger Erwartung streckte er schon die Zunge heraus, als sich plötzlich diese wunderschöne Vulva in ein geöffnetes Schlangenmaul veränderte.
Schreiend schubste er die Schlange weg, riss sich los und rannte wie rasend vor Angst zum Wasser.
Siobhan und Takeo schauten sich an, „was ist denn mit dem los?“ Sie hörten Gekicher von einem Baum, an dem ein Kerl im Gewand saß mit Dreadlocks und Pfeife. „Habt ihr im etwa LSD gegeben? Das sah schwer nach einem Horrortrip aus“
Johannes saß da am Wasser, sein ganzer Körper schüttelte er sich und er erbrach sich ins Wasser. Es dauerte eine Weile, doch dann normalisierte sich langsam alles wieder. Er erhob sich und ging langsam zurück zum Lager. Dort war inzwischen schon deutlich Ruhe eingetreten. Nur noch einige wenige saßen vereinzelt am Feuer. Von der Bühne hörte man nur leises musizieren. Johannes suchte seine Hose und fand sie, die beiden anderen saßen immer noch da. Etwas verlegen ging Johannes hin.
Siobhan sprang auf. „Gott sei Dank, alles gut mir dir?“ Auch Takeo erhob sich. „hey sorry, das wollte ich natürlich nicht“.
„Ähm ja, danke, alles gut. Ich bin nur ziemlich fertig jetzt und möchte gerne schlafen“. Die beiden hakten sich links und rechts bei ihm ein und führten ihn weiter ins Lager. Erst jetzt wurde Johannes Bewusst, dass das aber nicht der Weg zum Wigwam war. Er wurde plötzlich herunter gezogen auf eine Liegefläche. Er lag auf der Seite, spürte einen Körper vor, den anderen hinter sich, welche sich an ihn kuschelten. Er spürte den kleinen festen Busen am dem Körper vor sich unter seiner Hand, eine deutliche Wölbung, die sich gegen seinen Po drückte von hinten.
Keines klaren Gedankens mehr fähig schloss er einfach die Augen und glitt in einen traumlosen Schlaf.
*******r678 Mann
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*****cat Paar
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Hochzeitsreise (8)- Fort....
Montréal war aufregend für Karen. Hochhäuser die wie Klippen die breiten Straßen säumten. Breite Autos, umherwuselnde Menschen, hupen, laute Motorengeräusche, Musik.

Gerade war das Amtsprachengesetz verabschiedet worden, dass Kanada eine offizielle Zweisprachigleit bescheinigte. Englisch und Französisch. Entsprechend waren die Kennzeichnungen in beiden Sprachen lesbar.

Als sie an einer Ampel hielten, fiel Karen zwei Händchen-haltende Männer auf, die die Straße überquerten.
Sie grinste Jürgen an: „Öffentlich? In Deutschland undenkbar!“ Sie schüttelte den Kopf.

„Hier geht das“, erklärte Jürgen. „Das ist völlig normal. Schwule werden überall auf der Welt verfolgt, als krank betitelt oder sogar als Kriminelle angezeigt., weißt du doch, die werden doch als abartig angesehen“ „Dabei ist Männer-Sex so erotisch“, schwärmte Karen. „Frauen-Sex ist es auch, finde ich“, ergänzte Jürgen. „Freie Liebe..das ist es, was endlich akzeptiert werden sollte.“ Karen nickte und setze sich eine große Sonnenbrille auf.
„Unter dem Premierminister, Pierre Elliott Trudeaus, wurden homosexuelle Handlungen weitestgehend entkriminalisiert. Der sagte diesen berühmten Satz
»IN DEN SCHLAFZIMMERN DER NATION HAT DER STAAT NICHTS ZU SUCHEN«- Geil, oder?“

„Jaaaa!“ rief Karen entzückt, kurbelte das Fenster runter, schrie, als sie weiter fuhren: “Free love for all!” und lachte schallend vor Lebensfreude.

Sie ließ das Fenster offen und band ein Lederband um den Kopf. “Jetzt bin ich eine Indianerin”, sagte sie Jürgen und klopfte sich mit der Handfläche auf den Mund. “Eine entzückende Squaw”, grinste ihr Mann.

Die Landschaft änderte sich, als sie die Stadt verließen in landwirtschaftlich genutzte Flächen, bis zum Horizont Zuckerrüben-, Mais- und Weizenfelder.

In Blackpool war die Grenze zur USA schon sichtbar. Jürgen bog aber kurz vor der Grenze nach links ab und fuhr auf der Montée Guay gen Osten. Die Straße wechselte noch drei Mal ihren Namen, während sie sich durch die Landschaft schlängelte und überquerte nun, nah des Ufers des Rivière Richelieu doch noch die Grenze nach Amerika. Kurz nach der Grenze, bog Jürgen in einen Waldweg.

Der Bulli hoppelte über Schlaglöcher, Senken und kleine Böschungen. Jürgen lenkte ihn gekonnt durch die Bäume und fuhr am Ufer des Ausläufers des Lake Champlain über eine kleine Brücke zu einem verfallenen Gebäude. Er hielt den VW Bus an.

„Darf ich vorstellen: Erster Stopp: Fort Montgomery“ „Wow!“, strahlte Karen. Sie stiegen aus.
Von dem Ford waren nur ein paar Mauern am Wasser übrig geblieben. Bäume und Gestrüpp wuchs über die Bögen und Mauerreste.

Sie waren ganz allein dort.

„Den Tipp gab mir Lars, als wir los fuhren.“ „Guter Tipp“, freute sich Karen und drehte sich im Kreis.

„Komm her meine Schöne...Ein Schloss kann ich dir nicht bieten...aber lass dies heute Nacht unsere Burg sein.“ „Sehr gern mein edler Ritter“, lachte die Rothaarige und sprang Richtung Wasser. Dabei zog sie sich das Kleid über den Kopf, warf es beiseite und erreichte nackt den steinigen Strand.

Jürgen kam hinter ihr her. Auch er hatte bereits sein Shirt über den Kopf gezogen und hinkte jetzt, um sich die Schuhe auszuziehen, um dann seiner Beinkleider zu entledigen. Ebenso nackt kam er zu ihr ins Wasser und umarmte sie.
„Frierst du oder freust du dich so, mich zu sehen“, zwirbelte er ihre Nippel...“Letzteres“, gurrte sie, drehte sich zu ihm und umklammerte ihn mit ihren weißen Schenkeln.
*******r678 Mann
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******rry Mann
949 Beiträge
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The times, they are a-changing (1)
.
Es war unglaublich heiß in diesen Tage Mitte Juli im Camp. Auch nachts sank die Temperatur nicht wirklich unter 20° ab. In den Zelten war es tagsüber auch sehr warm und außerhalb von ihnen gab es ja nicht wirklich Schatten. Also verzogen sich sehr viele nach dem Frühstück in den Wald. Der Weg durch den Bach bot schon Abkühlung und dann kamen sie im Wäldchen an … zu zweit oder in kleinen Gruppen. Da ließen sie sich nieder, die Hippie-Mädchen und Hippie-Jungs, Hippie-Frauen und Hippie-Männer, die paar Leute von der Porno-Filmcrew, die immer noch da waren und ab und zu Clips zu einem Streifen drehten. Und eigentlich spielte sich das meiste Leben des Tages bei dieser Hitze im Wäldchen ab.

Wenn zwei so beieinander lagen, wie John und Naema gerade auf einer Decke – Naema trank einen kalten grünen Tee und John rauchte ein Pfeifchen auch mit etwas Grünem – musste man eigentlich nur die Ohren aufsperren, um ein paar dutzend Meter weiter das Geräusch der Geräusche zu hören, nämlich den Sound, wenn zwei oder mehrere es miteinander treiben. So war das auch jetzt wieder. Um die Mittagszeit im Wäldchen liebten auch sie sich, John und Naema, ausgiebig, zärtlich, heftig, mit allem, was ihnen einfiel (und das war eine ganze Menge), und lagen dann wieder still und friedlich nebeneinander.

Und dann stand sie wieder auf, seine Liebste mit den dunklen Haaren, die wenig sprach und doch mit Blicken so gesprächig war. Sie warf ihr Hemd ab und stellte sich nackt, wie sie geschaffen war, zwischen zwei Bäume, die Hände an die Stämme und die Beine etwas ausgestellt und weit gespreizt. Sie blickte ihn über die Schulter an, und ihr Blick sagte:

"Bitte, es tut so gut, wenn du das tust … bitte".

Er erhob sich von der Decke, ebenfalls nackt, blickte um sich und fand natürlich wieder, was er brauchte, eine schöne lange biegsame Rute. Er benutzte diese Rute auf ihrem Rücken, ihrem breiten Hintern und um sie herum auf ihrem Bauch und auf ihren Brüsten, nicht, weil es ihm nur einfach Freude machte, das zu tun, sondern weil es erregte, zu sehen, wie sie Lust dabei verspürte. Und so war es wieder. Sie nahm die Kraft an, die er ihr gab und beide fühlten Lust dabei … später lagen sie wieder auf ihrer Decke und trotz der Geräusche aus der Umgebung schliefen sie beide wohl für einige Zeit ein.

Am späten Nachmittag machten sie sich wieder auf zurück ins Camp, der Bach bot Abkühlung und es war Zeit, etwas zu üben mit der Band und etwas zum Essen zu bereiten.

Da sah er sie stehen. Etwa 15 Meter entfernt von seinem Zelt, ganz ruhig und still, mit aufmerksamen Augen, witternden Nüstern und zugewandten Ohren stand sie da ... Lady Grizzly, die Stute, die er auf der Grizzly-Farm nach wahrscheinlich zehn Jahren Pause für sie zum ersten Mal wieder geritten hatte … oder reiten durfte? Sie war in der Zwischenzeit schon ein paar Mal wieder aufgetaucht.

Wie jedes Mal blickte er sie lange an und ging dann langsam in Richtung des Pickups von Chuck, auf dem er unter einer Plane den Sattel und das Zaumzeug verstaut hatte. Sie hatte das auch schon begriffen und folgte ihm in spielerischem Schritt.

© Sir Gerry 2019
******rry Mann
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The times, they are a-changing (2)
.
Nachdem John die Stute Lady Grizzly fertig gesattelt und aufgetrenst hatte, dachte er gerade noch daran, in die Reitstiefel zu schlüpfen, seine kurze Hose und das leichte Hemd ließ er aber an. So ritten sie in die Berge. Im Schritt vom Camp weg er blickte einige Male zurück über die Schulter, sinnierte vor sich hin … das ging ihr wohl zu langsam. Von sich aus und unvermittelt trat sie an ging in einen relativ flotten Trab über und den Berg hinauf. Auf der Hochebene gaben sie sich beide gemeinsam vier-, fünfmal hin und zurück das längere Stück im Galopp bis sie gemächlich austrabten. An der Kehrstelle hatte er wieder den Blick auf das Camp. Jetzt gab er ihr ganze Parade zum Stehen.

Das war ein Standort, vielleicht 150 m höher und etwa einen Kilometer entfernt vom Camp … und er konnte die ganze Idylle von oben betrachten. Das Wäldchen, den Bach, der sich das Tal entlang mäanderte, die grüne Ebene auf der anderen Seite des Baches, die mittlerweile fast 30 Zelte und kleinen Hütten, ihr Festplatz mit der großen Feuerstelle, und die gezimmerte Bühne, die seit dem ersten Konzert zweimal für kleinere Gigs benutzt wurde.

Es war jetzt Mitte Juli. Ein Hippie-Mädchen sagte neulich, dass es schwanger geworden wäre und im Februar wohl Mutter werden würde. Sie fragte in die Runde, wie denn das Wetter hier im Februar sei. Das wusste niemand so recht, aber so warm wie jetzt in den Nächten würde es dann nicht sein. Eher empfindlich kalt und vielleicht nichts für eine junge Mutter mit einem Baby.

Chuck hatte das mitbekommen, was das Mädchen erzählt hatte, und als sich John eine neue Flasche Rotwein holte, kam Chuck hinterher und fragte ihn, wie es eigentlich hier weiterginge. Ab und an kamen immer noch neue Menschen ins Camp, aber die Beschaffung von allem Möglichen zum Essen, zum Trinken, das Fehlen von Strom und anderem, das war bei dieser Größenordnung langsam nicht mehr so einfach. An dem Abend fanden John und Chuck keine Antwort auf diese Frage und beschlossen, stattdessen lieber nochmal etwas zu trinken.

Guter Plan.

• * * * *

Ein paar Tage später kam Chuck mit dem Pickup wieder aus dem Städtchen am Highway, wo er im Drugstore das Nötigste eingekauft hatte, und hatte das neueste Billboard Magazine dabei. Er war total aufgeregt, nahe der Schnappatmung, und erklärte John völlig aufgeregt, dass Mitte August an der Ostküste ein riesiges Festival stattfinden werde.

"Schau dir bloß mal das Line-Up an. Da fehlen eigentlich nur noch die Beatles und die Stones und es ist sonst alles da, was gerade Musik macht, die wirklich gut ist. Die werden zwar nicht kommen, aber auch der Rest ist doch der Hammer? Und natürlich schreiben die hier was von 50.000 Leuten. Das haben die in Monterrey auch gemacht und dann waren es 100.000. So wird das auch da wieder sein.

Ob die noch für die Nebenbühnen und für tagsüber Amateurbands annehmen? Ich muss da sofort hin telegrafieren. Wir können doch bis dahin … in vier Wochen … da können wir doch locker ein 60-Minuten-Set einüben und bühnenfertig spielen. Das wäre doch hammergeil.

The Roaring Bears featuring The Golden Throats
on Woodstock stage near Santana und Jimmy Hendrix.
"


Er war kaum mehr zu bremsen, dieser musikverrückte Enthusiast. Wenn er sich beim Frühstück Melinda so recht betrachtete, kam John schon manchmal der Gedanke, dass Chuck wahrscheinlich auch so heftig vögeln würde, wie er Musik macht und Pläne schmiedet.

"Hey Buddy, krieg dich wieder ein. Das ist vier bis sechs Musik-Ligen zu hoch für uns. Wir klingen ganz nett – und du natürlich am besten – aber das sind Profis, die haben schon Charts gestürmt. Wir sind eine ziemlich lässige Amateurband und was die anderen wahrscheinlich nicht haben, ist dieser Bunch of Groupies mit den goldenen Kehlen um uns herum. Also freu dich doch daran, wie wir es hier haben."

Ein klein wenig beruhigte er sich, auch weil ihn Melinda zum Mittags-Fick ins Zelt rief.

© Sir Gerry 2019
*****cat Paar
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Hochzeitsreise (9) - Feste Gäste
Sie waren mitten beim Vögeln, als sie Stimmen, Gelächter und dumpfe Musik wahrnahmen. Sie hörten das Schlagen von Autotüren. Dann wurden die Stimmen lauter.

Ganz offensichtlich kamen da Menschen auf sie zu. Sie waren nackt am Strand und ihre Kleidung lag ein ganzes Stück weiter oben an der Böschung. Unmöglich da jetzt dran zu kommen.
Karen reckte den Hals hoch, um unter Jürgen zum Fort zu schielen. Jürgen glitt von ihr ab.

Er half ihr hoch und sie beschlossen ohne Worte, den Rückzug ins Wasser.

Am Rand der Ruine erschienen jetzt drei Frauen und zwei Männer. Diese sprangen lachend den kleinen Abhang hinunter.
Eine der Frauen steckte den Fuß ins Wasser. Sie drehte sich um und rief den anderen etwas zu.
Als alle am Ufer standen, entdeckten sie auch das frisch vermählte Paar im Wasser und winkten ihnen zu.

Ganz selbstverständlich zogen auch sie sich aus, um ins Wasser zu springen. Mit lautem Lachen, gegenseitigem Bespritzen stoben sie ins kühle Nass.
„Ist das euer Bus da oben?“ fragte einer der Männer. Jürgen nickte. „Wo kommt ihr her?“ „Aus Deutschland. Hamburg.“, antwortete Karen. „Wollt ihr auch zum Festival?“, wurden sie nun von einer der Frauen gefragt.
„Festival?“ Jürgen schaute verwirrt.
" Janis Joplin, Jimi Hendrix, Blood Sweat & Tears  , Bob Dylan, The Who...“, rief eine andere Frau und hüpfte auf sie zu, so dass ihr üppiger Busen wippte.
„Wo soll das sein?“ fragte Jürgen immer noch nichtsahnend. „Woodstock“ schallte es ihnen entgegen.
„300 Meilen von hier aus“...“Wir wollten eigentlich nach New York...“, schränkte Karen ein...“Achwas...liegt doch auf dem Weg...Peace- Mann...Das wird voll chillig da...“

Einer der Männer hatte sich mit der dritten Frau etwas abseits im Wasser gehalten und war jetzt wild am Knutschen mit ihr.
„Wir kommen aus Sherbrooke. Studieren da...Was macht ihr so?“ „Hochzeitsreise!“...“Ah wie geil...Glückwunsch!“ Eine der Frauen kam Jürgen sehr nah und umarmte ihn. Er spürte ihre prallen Brüste auf seinem nackten Oberkörper un ihren Bauch an seinen Lenden.
Der eine Mann umarmte auch Karen. „Das muss gefeiert werden“, sagte er und drehte sich zu dem anderen Paar um, welches jetzt in eindeutig rhythmischer Ekstase vereint war. Ein Röcheln und Stöhnen war zu vernehmen.

„Siehst du..die beiden stoßen schon auf euer Glück an“, lachte der Mann, Karen immer noch haltend.
„Ich bin Steve“ „Ich heiße Karen““Nett dich kennen zu lernen“, sagte Steve und küsste Karen auf den Mund.
„Emily“, meldete sich die Frau an Jürgen, „Sophia“, stellte sich die andere Frau vor. „Angenehm, Jürgen“ „Und die dahinten, die da vögeln...sind Haper und Olivia.“

„Wollen wir hoch gehen..zu den Autos und was essen?“ „Sagtest du nicht was von „anstoßen“?“
„Wir sind dabei“...Und schon bewegte sich die Gruppe nackter Menschen zurück ans Ufer.

„Und was ist mit euch?“, rief Steve den Kopulierenden zu. „Wir kommen später....nach!“ ächzte Haper.
******rry Mann
949 Beiträge
Themenersteller 
The times, they are a-changing (3)
.
Ein paar Tage später hatte sich das mit dem Festival an der Ostküste natürlich im Camp herumgesprochen. Einige träumten davon, hier im Tal auch ein Festival zu machen, ein Amateur-Festival, mit der Camp Band als Headliner. Andere wollten unbedingt da hin pilgern und als Besucher selbst auf das Festival gehen. Wieder andere wie das schwangere Mädchen dachten auch daran, dass es hier zwar im Sommer und im Indian Summer zwar noch sehr nett sein würde, aber irgendwann im November schon ungemütlich werden könnte auf diesem improvisierten Camp.

So beschloss John an einem Abend, an dem fast alle an dem großen Feuer saßen, nicht zu früh vor Ende des Essens, und auch nicht erst, nachdem jeder schon drei Pfeifchen hatte, mal eine kleine Debatte zu machen.

Die Meinungen gingen hin und her. Manche wollten gleich gehen, manche wollten bleiben, manche wollten das Camp ausbauen, manche wollten dann, wenn es kalt würde, gehen. Er, John, hatte darauf verwiesen, dass Max Roskill, der Farmer, wegen dieses Bündels Dollarnoten, das er ihm im April in die Hand gedrückt hatte, wohl nur bis Ende September wegen des Camps Ruhe geben würde.

Es war einfach nicht klar, wie es weitergeht. Aber in einem waren sich alle einig … alle wollten, kurz bevor die Ersten sich zur Ostküste aufmachten, um das Festival zu besuchen, noch einmal so eine richtig große Hippie-Party und Sause veranstalten.

Das war doch mal ein Beschluss. Keine Entscheidung fällen ...
aber Sex and Drugs and Rock n‘ Roll!
Dieses Motto klang so schlüssig im Rhythmus, dass da jemand später mal bestimmt ein Lied daraus machen würde.

Und so war es beschlossen: am nächsten Samstagabend Mitte Juli gibt es ein großes Campfest. Für die, die wollen als Abschiedsfest, für die anderen als Sommerfest.

In der Zwischenzeit bis dahin hatte sich dann herausgestellt, dass sich doch mehr und mehr diese Chance des Riesenfestivals an der Ostküste nicht entgehen lassen wollten, und so lief es faktisch darauf hinaus, dass es eigentlich ein Camp-Schlussfest werden würde.

Das wollte noch niemand so richtig sagen, aber alle spürten es irgendwie.

© Sir Gerry 2019
******rry Mann
949 Beiträge
Themenersteller 
The times, they are a-changing (4)
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Dass das Fest eigentlich ein Camp-Schlussfest werden würde, merkte man auch an den Aktivitäten und Vorbereitungen aller.

Dorle tat, was sie bisher sonst noch nie getan hat und fuhr mit Chuck im Pick-Up zum Drugstore, um ein paar Zutaten zu beschaffen, die nicht auf der alltäglichen Einkaufsliste standen. Peterle hatte schon in den Wochen vorher das Schießen gelernt und machte sich regelmäßig auf in die Wälder und kam immer mit irgendetwas zurück. Truthahn, Hase, Rebhuhn und ein nicht mehr ganz gesundes Hirschkälbchen hatte er auch schon mitgebracht. Sie hatten mit Wasser und Salz und Decken zum Einwickeln auch eine Möglichkeit gefunden, das frisch ausgenommene Wildbret ein paar Tage haltbar zu machen.

Die Filmleute hatten endlich den letzten Take ihres epochemachenden Streifens "Blowing in the woods" fertig und weil sie über die Wochen und Monate hinweg als Gäste im Camp alle Annehmlichkeiten genossen – und auch der eine oder andere Campbewohner größere Rollen als nur solche als Komparse übernommen hatte, steuerten sie auch ihren Teil zur Party bei, also Scheinwerfer, Stromerzeuger und ein bisschen Geld.

Langsam bekamen alle so eine Party-Euphorie. Die Mädchen und Frauen dachten an die Dekoration. Der große Gatsby und Chuck machten ein paar besondere Arrangements für einzelne Stücke der Setlist. Auch Melinda entwickelte ungeahnten Ehrgeiz im Einüben ihrer Ein-Frau-Bläsersätze, was Chuck mit sichtlichem Wohlgefallen feststellte. Alle waren irgendwie ein bisschen elektrisiert von dieser Idee, ein großes Abschiedsfest zu feiern und danach das Camp als Gesamteinheit aufzulösen.

Am Freitagabend vor dem großen Fest war die Spannung mit Händen zu greifen. Die Runde um das große Feuer löste sich schnell auf. Peterle verschwand mit Chucks Gewehr und einem anderen als Helfer zur genau richtigen Zeit im Wald und bald knallte es einige Male von dort herunter – John lief schon das Wasser im Munde zusammen. Die Frauen verstauten wahre Berge von Wurzeln, Gräsern und Salaten, die sie in der Umgebung gesammelt hatten, im einzigen Zelt, das halbwegs im Schatten stand, und das sie Küchenzelt nannten. Chuck prüfte im Alleingang das gesamte Equipment auf Funktionsfähigkeit, und jeder war irgendwie geschäftig zugange.

Der Tag des Fests, der Samstag, war irgendwie nicht so heiß, wie die anderen Tage zuvor. Sehr entspannt und gelassen gingen alle durch den Tag mit Vorbereitungen. Bei ein paar konnte man schon merken, dass sie ihre Bündel schnürten und ein wenig vorpackten. Die würden wohl am Sonntag dann den langen Weg an die Ostküste beginnen. Alle freuten sich auf den Abend zusammen. Es wurde gekocht, gelacht, und mancher wurde schon sentimental ("Weißt du noch, damals, als Dorle zum ersten Mal einen kompletten Hirsch zerlegen sollte, um ihn zuzubereiten. Das war auch für sie neu.").

Spürten das alle? Dass das ihr großer gemeinsamer Abend und zugleich der Abschied von der Gemeinschaft sein würde?

Kann sein ... kann auch nicht sein … egal ... es ließ sich gut an.

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The times, they are a-changing (5 – "This is the end")
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OMG, war das ein tolles Essen! Alles, was man aus dem Wild und dem Grünen, das es hier in der Nähe gab, machen konnte, hatten sie gezaubert. Dorle und die anderen. Mit dem Geld der Filmcrew hatten sie auch mal richtig guten Wein gekauft. Ein paar Flaschen Schärferes dazu, für gutes Gras reichte es auch noch, und so hatten sie miteinander gelacht, getrunken, gegessen, und manche haben schon angefangen, aneinander herumzuschrauben. John hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen. Er stand auf … war etwas irritiert über seine Entschlussfreude und griff einfach die Pfeife aus dem Mund und die gerade leer gewordene Flasche Rotwein und klopfte daran … alle blickten zu ihm her:

"Girls and Guys, Freunde und Freundinnen, Brüder und Schwestern …"

(lange Pause … äh … Rede? ich? … doch schon zu viel Rotwein? … er fing sich.)

"… Naema und ich wollten hier eigentlich dem entfliehen, was hinter uns liegt. Vor einiger Zeit wurde uns jedoch klar, dass wir es hier zu zweit vielleicht ausgehalten hätten, aber dass es nicht annähernd so schön, spannend, abwechslungsreich, lustvoll und besonders gewesen wäre, wenn Ihr alle nicht auch hierher gekommen wärt. Wir alle sind jetzt in den drei Monaten hier verwöhnt worden. Wir alle von der Natur und dem, was sie uns schenkt, wir Männer von den Mädchen und Frauen, die Mädchen und Frauen umgekehrt von den Männern … hoffe ich doch mal. Wir von der Band wurden verwöhnt von eurem Applaus und ihr von unserer Musik – aller meistens jedenfalls hoffentlich – und wir haben viel diskutiert.

Dass sich da draußen in der alten Welt dieses Landes einiges ändern muss, das wissen wir alle, aber das werden wir nicht erreichen, wenn wir weiter hierbleiben. Um etwas zu verbessern, müssen wir zurückgehen ins Leben, in die Mitte, müssen dort unsere Freiheit, unser Verständnis von Ungezwungenheit leben und zeigen und so die anderen, die noch im Zwang sind, befreien. Und wenn irgendwann einmal die Filme, die es jetzt gibt und von denen einer hier gedreht wurde, frei gezeigt werden dürfen, wird auch das ein Teil der Befreiung sein, die diese Nation und die Welt braucht. "Blowing in the woods" werde ich mir auf jeden Fall zulegen, denn das habe ich hier auch erlebt, und das war geil.“

Dabei blickte er auf Naema, die schüchtern, aber schelmisch den Kopf senkte.

"Wir, Naema und ich haben uns auch entschlossen. Wir werden in der nächsten Woche mit einigen anderen nach Woodstock fahren und da einfach das weiterleben, womit wir hier angefangen haben. Und was dann danach ist, im Herbst, das weiß der große Alte, der da oben sitzt und uns so wunderschöne Dinge gibt, wie diesen Rotwein, dieses Gras und diese Natur, die wir hier genießen durften.“

In diesem Moment rief Chuck aus der zweiten Reihe - sein Whiskyglas hoch hebend - laut, deutlich und vernehmlich: "Amen!"

… "Ok, Leute, bevor es jetzt hier sentimental wird, mache ich damit Schluss und wir fangen jetzt einfach an mit allem, was wir auch sonst abends meistens machen. Sex and Drugs and Rock n‘ Roll.“

Und fast unbemerkt, jedenfalls ungeplant, hatten sich die Bandmitglieder schon auf die Bühne begeben, die Verstärker eingeschaltet und fingen ganz unmittelbar an mit dem Stimmen und Einjammen, so dass Zeit für Sentimentalität wirklich nicht blieb.

Chuck hatte sich als neuen Opener "With a little help from my friends" von den Beatles ausgedacht. Und das spielte er so herzzerreißend und sang dazu, was er sonst nicht so oft tat, in einer Weise, die seine Form der Sentimentalität war. Denn Melinda und seine Freunde hatten ihm auch über einen großen, persönlichen Ärger hinweggeholfen. Peterle intonierte zum zweiten Mal am Mikrofon, gar nicht mehr so schüchtern "2000 Light Years from home" von den Stones. John selbst hat zuerst "Old Man" von Neil Young gesungen und gleich danach "Heart of Gold" und dabei immer Naema angesungen.

Und bevor das alles auch noch musikalisch in völliger Sentimentalität endete, hat Chuck schlicht und einfach das Motto des Jammens ausgegeben. Er gab ein einfaches Bluesschema vor, um das alle anderen herumspielten, dann nahm er sich zurück und übergab an den großen Gatsby und so kam jeder mal dran und alle spielten miteinander … auf der Bühne!

Unten im Publikum war das auch so. Alle spielten miteinander. Manche lachten, manchen kuschelten sich innig. Und andere fingen schlicht und einfach am Rande des Zuschauerbereiches an zu vögeln. Zwischendrin war auch einmal auf der Bühne Ruhe und die Musiker taten es ihrem Publikum gleich. Jenny, Jill und Jane hüpften wie immer in ihren Shorts in der Gegend herum und ihre Brüste hüpften mit. Mal bekamen sie den Great Gatsby oder Peterle zu fassen, mal näherten sie sich den beiden Männern, die innig ineinander versunken waren… und ließen dann aber gleich wieder von ihnen ab… und mal landeten sie bei dem Regisseur der Filmcrew, der sich nach der Begegnung mit Franz Kappa einen markanten Bart hatte stehen lassen und ihm äußerlich immer ähnlicher wurde.

In dieser Nacht ging niemand in die Zelte zurück. Alle blieben um das Feuer herum, saßen beieinander, rauchten, tranken, verschwanden, um sich zu lieben … oder taten das gleich am Rande bei den anderen … oder gingen dazu ans Ufer des Baches. Immer wieder ging jemand auf die Bühne und fand einen anderen, mit dem er etwas spielen konnte und auch die große Hirschkuh, die Peterle ganz zum Schluss erlegt hatte und die Dorle nach klassischer Art spit roasted zubereitete, gab immer noch Leckeres für die Spät-Esser her. Niemand schaute auf die Uhr, alle vergaßen die Zeit und plötzlich rief Dorle:

"Es wird schon wieder hell ... es wird Tag. Was für eine Nacht … was für ein Morgen.
Was für ein Fest … was für tolle Menschen."


Das sahen alle so, und als dann wirklich die Sonne am Horizont aufging, schaltete Chuck die Geräte und Verstärker noch einmal ein und die Band raffte sich auf zu einem letzten Mini-Set, bei dem alle aus dem Publikum auch mitsangen. Es war Greenbaums "Spirit in the Sky" … gerade passend als morning song, mit dem sie die Nacht beschlossen.

………………………………………

Das Bear Camp hatte sie alle zusammengeführt, sie hatten darin gelacht, geliebt, gelebt … und jetzt war es Geschichte. Alle umarmten sich, wünschten sich alles Gute, tauschten Adressen und Telefonnummern aus und ein paar ganz verwegene Träumer verabredeten sich

... 'Freitagabend um sechs in Woodstock am Eingang zum Festivalgelände,
direkt nach der Kontrolle links'.

Als ob das klappen würde!

Aber bei dem Glück, das sie alle miteinander hier in diesem Camp hatten, würden sie sich auch da wiedertreffen.

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CU@Woodstock/Pillow
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