The Camp’s Band – the First Waltz (2)
Es hat dann doch noch ein paar Tage länger gedauert, bis sich die Band entschlossen hat, das erste ernstzunehmende Konzert zu geben – vor den Campbewohnern. Man wollte wenigstens eine schöne, ebene Fläche haben und so haben John und Chuck und ein paar andere ein paar Bäume gefällt, ein Podest gebaut und Latten drauf verlegt. Aber nachdem das alles stand, war der Beschluss endgültig, am nächsten Abend gibt es das erste Konzert.…………..
Schon am frühen Nachmittag fingen Dorle und ein paar andere Kochkundige an, aus den in der Nacht zuvor erlegten Hirschen und dem immer in rauen Mengen vorhandenen Grünzeug allerlei Leckeres vorzubereiten.
Am späten Nachmittag tuckerte ein unbeschreibliches Gefährt heran, eine Art kleiner Truck mit einem Kastenaufbau mit Fenstern drin und Anderem, braun angestrichenen, ziemlich verrückt verziert… und riesige Dieselrußwolken aus dem hochgelegten Auspuff verströmend. Und aus dem Gefährt stieg aus, wer? Franz Kappa, Johns Mandant, den Sheriff und Richter für sechs Monate eingebuchtet hatten - wegen illegaler Synchronisation dänischer Pornofilme.
"Hi Franz, bist du ausgebrochen? Die sechs Monate sind doch noch gar nicht vorbei?", sprach John ihn an.
"Hey Dude, nice to see you. Das lief anders. Milli, die mit uns zusammen synchronisierte, hat einfach Maria in ihrem Puff und die anderen Mädchen so aufgehetzt, dass weder der Sheriff noch seine Deputies und vor allem der Richter gar nicht mehr zum Schuss kamen. Die haben ihnen schlicht und einfach bei jedem Blowjob den Orgasmus zerstört und dabei gesagt: 'Lass den Franz frei.'
Nach vier Wochen waren die beiden so angefixt davon, dass sie nicht mehr zum Schuss kamen, dass sie uns vorzeitig entlassen haben. Aber ob sie jemals nochmal so unbeschwert vögeln dürfen mit den Mädchen aus dem Dollhouse, das glaube ich nicht. Und meine gute Melinda hier hat von Milli auch gehört, dass die ganzen stiernackigen Bier-Säufer und Burger-Fresser ziemlich fette Bäuche und mickrige Schwänze haben. Über die lohnt es sich nicht, noch nachzudenken. Diese ganze bürgerliche Gesellschaft hier ist so bigott und verkommen, dass man ihr eigentlich ständig einen Spiegel vorhalten müsste. Also ich meine die anderen, in der Stadt, die Nixon-Wähler, die das Agent Orange in Vietnam verstreuen. You know what I mean, dude?“
Sie waren sich schnell über alles einig und Franz interessierte sich sehr für das Camp und alles, was darin ablief. Er hatte eine Band, die Mothers of Detention, die er aber erst in zwei Wochen im Fillmore East treffen sollte. Als er nach seinen Sachen fragte und John beichtete, dass mittlerweile Olivia sein Saxophon bespielte, murmelte er etwas von:
"She blows my horn, so she's got to blow my dick too.",
worauf ihm Melinda aber gleich mit dem Ellbogen in die Seite haute.
Dass am gleichen Abend seiner Ankunft auch noch ein Konzert stattfinden würde, fand Franz ziemlich cool und es war ihm auch völlig egal, dass das Amateurmusik war. Er wollte einfach eine schöne Zeit verbringen hier. Und als er dann noch fragte, ob er für ein, zwei Songs mit auf die Bühne könnte, war die Band und waren die Throats sofort Feuer und Flamme.
© Sir Gerry Aril 2019