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Buchtipps: Lesevergnügen für Klassikliebhaber

****ga Frau
17.329 Beiträge
Themenersteller 
Buchtipps: Lesevergnügen für Klassikliebhaber
Liebe Klassiker,
ein neues Thema, Buchempfehlungen zum Thema Klassik
Kennt jemand von euch das Buch
"Stainers letzte Geige" ?

Ein historischer Roman über den Tiroler Geigenbauer Jakob Stainer (1619-1683) mit kriminalistischer Komponente in der Gegenwart.

das Buch klingt sehr spannend *g*



****mar Frau
238 Beiträge
absolut emphehlenswert
Oliver Sacks: Der einarmige Pianist
Ein Buch über die Musik und das Gehirn

hier der Klappentext:

"In seinem neuesten Buch erzählt Oliver Sacks von Menschen, die nach einer Hirnverletzung ihre Musikalität verlieren, und von anderen, die durch eine solche Verletzung erst Musikalität entwickeln, ja von Musik geradezu besessen sind. Sacks erweist sich wieder als Meister der Menschenbeschreibung und entdeckt an scheinbaren Defekten die besonderen Qualitäten der Menschen - wie beim einarmigen Pianisten Paul Wittgenstein, für den die großen Komponisten Benjamin Britten, Paul Hindemith, Richard Strauss und Maurice Ravel eigens Stücke für die linke Hand schrieben. Musik, so zeigt Sacks, hat die einzigartige Kraft, das Gehirn in ganz bemerkenswerter und komplexer Weise zu verändern, und wir Menschen sind eine musikalische Spezies - nicht nur eine sprachliche. Musik zieht uns unwiderstehlich in ihren Bann."
**********gosto Frau
16.058 Beiträge
übelst spannend
Perri Knize, Der verlorene Klang
"Die große Leidenschaft der Journalistin Perri Knize hat drei Beine: 'Marlene' ist ein wertvoller Flügel. Viel Zeit und Energie hat sie in die Suche nach einem geeigneten Instrument mit dem vollkommenen Klang investiert. Doch als der Flügel bei ihr eintrifft, scheint die reine, perlende Klangfülle verloren zu sein. Damit will Perri Knize sich nicht abfinden: Auf einer berührenden und faszinierenden Reise in die Welt des Klangs erkundet sie das Wesen der Musik und ihre Wirkung auf uns."
*****ard Frau
1.010 Beiträge
Eine sehr gute Idee :-)
Der Büchermarkt ist soooo voll. Eine Empfehlung somit super hilfreich.
Ich habe mir auch gleich zwei Bücher bestellt.

"Der einarmige Pianist" scheint für meinen Vater perfekt. Er ist 83 Jahre alt und spielt noch immer regelmäßig die Orgel im Gottesdienst *piano* . Leider wird es irgendwann daran scheitern, dass er nicht mehr zur Kirche kommt, da das mit dem Autofahren doch echt problematischer wird.

Für mich habe ich "Stainers letzte Geige" bestellt.... bin gespannt.

Ich freue mich auf weitere Buchempfehlungen *g*

Liebe Grüße

Saly *freu*
****mar Frau
238 Beiträge
Daniel Hope "Familienstücke - Eine Spurensuche"
"Der Geigenvirtuose Daniel Hope, ein Protegé des großen Yehudi Menuhin, erzählt die Geschichte seiner weitverzweigten Familie. Sein Buch ist eine bewegende Familiensaga und zugleich ein Spiegel des dramatischen 20. Jahrhunderts. Hope berichtet von seinen jüdischen Vorfahren in Deutschland und ihrer Vertreibung aus der Heimat, vom Leben seiner Eltern in Südafrika im Schatten der Apartheid, von seinem eigenen Werdegang und den Begegnungen mit berühmten Künstlern. Entstanden ist ein mitreißendes Geschichts- und Geschichtenbuch, Dokument einer Suche nach den Wurzeln und nach sich selbst."

Ein lesenswertes Buch der Familiengeschichte Daniel
****mar Frau
238 Beiträge
George Sand "Ein Winter auf Mallorca"
nicht nur für Musikliebhaber, auch für "Malle"fans, eines der bezaubernsden Bücher, die ich gelesen habe.

Im November 1838 reisen George Sand mit ihren beiden Kindern und Frédéric Chopin einschließlich eines kompletten Hausstands incl. Klavier nach Mallorca. Nach mühevoller Anreise mittels Schiff und Transport per Esel und Kutsche finden sie Unterkunft im Kloster Valldemosa an der Westküste Mallorcas. George Sand beschreibt auf sehr einfühlsame Weise die Strapazen der Reise, die Widrigkeiten mit denen sie zu kämpfen haben aber auch die Schönheiten der Insel und die Ruhe des Klosters.
*******ltra Mann
1.384 Beiträge
Schwer und umfangreich, aber wer ALLES heute verfügbare über Bach wissen möchte, ist hier bestens versorgt:

John Elliot Gardiner – Musik für die Himmelsburg.

Gardiner widmet sich hier dem Vokalwerk Des Thomaskantors, schildert aber auch auf beeindruckende Weise den Geist und die Musik dieser Zeit im Allgmeinen!
*****ard Frau
1.010 Beiträge
Eine sehr interessante Buchempfehlung, lieber john_coltra... wäre ein Lesegenuß für meinen Paps. Sein Passwort war immer B A C H ...
Muss mal sehen, ob es das nicht auch als e-book gibt.
Überhaupt eine absolute Versorgungslücke... Menschen mit Sehbehinderung können so schwere (ich meine an Gewicht) Bücher gar nicht mehr halten .
Liebe Salygrüße
*g*
*******ltra Mann
1.384 Beiträge
Mit „schwer” meinte ich eigentlich den wissenschaftlichen Stil des Buches . . . smile.
*******ltra Mann
1.384 Beiträge
Es gibt ein sehr, sehr gutes Buch über Schostakowitsch von Julian Barnes: „Der Lärm der Zeit”.
Ich halte dieses Buch für noch besser und tiefgründiger als Schostakowitsch`s eigene Autobiografie! Es ist einfach atemberaubend, wie Julian Barnes das Verhältnis zwischen der Diktatur und den Künstlern beleuchtet, wie er in die menschlichen Abgründe des Komponisten eintaucht, ihn einerseits nicht schont, andererseits aber die Tragik dieser Verstrickung in ein verbrecherisches System genauestens analysiert – nämlich als fortwährende Erpressung des Systems mit den Launen Stalins und seiner Nachfolger.
Barnes beschreibt auch eingehend, wie Schostakowitsch seine Seele an das System verkaufen musste, um im Land bleiben zu können. Er ist nicht den Weg von Strawinsky, Rachmaninow und Rostropowitsch gegangen um den Preis, dass ihn am Ende seines Lebens der Selbstekel zu überwältigen drohte.
Barnes Resüme: Schostakowitsch bleibt gültig allein in seiner Musik!
*******sima Frau
2.444 Beiträge
Lesevergnügen für musikinteressierte Klassikliebhaber
Der Weg zur Sternstunde: Jasmin Solfaghari, Crashkurs Oper. Schott Verlag, Mainz 2020, 116 Seiten, € 16.50.

Dass eine Kunstform, die um 1600 entstanden ist zur Erbauung kunstbeflissener Florentiner, bis ins 21. Jahrhundert existiert und Jahr für Jahr weltweit Millionen von Menschen anlockt, ist nicht selbstverständlich. Die Oper hat es geschafft - auch wenn sich an ihr noch immer die Geister scheiden.

Die Regisseurin und Autorin Jasmin Solfaghari beginnt ihren "Crashkurs Oper" mit dieser Kontroverse und stellt die Frage "Oper - ist das was für mich?" Die muss natürlich jeder für sich selbst beantworten, im Ringen mit eigenen Urteilen und Vorurteilen. Doch das Buch der Theaterfrau könnte dazu beitragen, der Gattung ein paar Neigierige mehr zuzuführen. Begeisterung ist bekanntlich ansteckend.

Und die hat die gebürtige Freiburgerin. Solfaghari stand schon als Kind auf der Bühne des Freiburger Stadttheaters, Musiktheaterregie studierte sie in Hamburg bei Götz Friedrich, seither inszenierte sie an vielen Häusern in Europa. Und gibt ihr Wissen und Können auch weiter als Hochschullehrerin. Den Spaß am vermitteln merkt man dem "Crashkurs Oper" an. Nicht dass einen das Studium des Büchleins zum Experten machte - aber man erfährt so viel Vorder- und Hintergründiges über die Materie, dass man nicht mehr loslassen will.

Solfaghari erzählt, wie Opern aufgebaut, wie sie gemacht werden. Wie ihre Spielstätte, aussehen - und warum. Man erfährt, was hinter den Kulissen passiert, wie eine Opernproduktion entsteht. Und sie stellt eine musiktheatralische Speisekarte zusammen: "Opern, die Appetit anregen". Da ist für jeden etwas dabei - für die ganze Familie bis zum Gourmet. Das alles wird mit viel Anschauungsmaterial offeriert - Bilder, Tabellen, Highlights. Und weil Musik am besten wirkt, wenn man sie hört, hat der Verlag in einem Link eine Liste von Audiobeispielen zusammengestellt. Fortgeschrittene und solche, die es werden wollen, können daraus auch einen Musikquiz machen.

Wer noch mehr Praxis möchte, der sei auf hoffentlich in absehbarer Zeit wieder uneingeschränkt mögliche Opernbesuche vertröstet, denn, wie Solfaghari schreibt: "Das Spannende an jedem Opernabend ist, dass es die Gelegenheit gibt, an einer möglichen Sternstunde teilzunehmen".

Recht hat sie!
*******e21 Frau
1.678 Beiträge
Tolle Leseidee für kalte Wintertage mit Tee. Sofort bestellt.
**********ret78 Frau
395 Beiträge
Super Tipp.. Vielen Dank *g*
**********gosto Frau
16.058 Beiträge
Das ist ja interessant! Hab gleich mal in der Online Ausleihe meiner Stadtbücherei geschaut ... Leider scheint es das Buch noch nicht als eBook zu geben. *traurig*
Toller Tip.

Hier auch einer von mir, eines meiner Lieblingsbücher.
Opernliebe: Ein Buch für Enthusiasten von Iso Camartin

Hier noch ein Link zur Rezension: https://www.deutschlandfunk. … .html?dram:article_id=312623
**********gosto Frau
16.058 Beiträge
Auch Iso Camartins Buch habe ich nicht in der Online Ausleihe gefunden.
Dafür aber dies hier:

Karl Siber, Eine Geschichte der Oper *les*
**********gosto Frau
16.058 Beiträge
Und noch dieses hier:

Stefan Siegert, Bravo, bravissimo! -Oper für Einsteiger
****ga Frau
17.329 Beiträge
Themenersteller 
hallo liebe Klassikfans,

vielen Dank für die tollen Lesetipps,
@*******sima das ist eine tolle Idee, diesen Thread zu eröffnen *danke*
viel Vergnügen beim Lesen
GLG annaga
Super, vielen Dank für den Tipp!

Ergänzend empfehle ich "Der einzig wahre Opernführer" von Wolfgang Körner!

Sehr witzig zusammengefasst Opern für Leute die diese Werke schon kennen oder um sich für eine Vorstellung Appetit zu holen.
**********gosto Frau
16.058 Beiträge
Heute Morgen habe ich im Deutschlandfunk (oder war es MDR Kultur?) einen Lesetipp gehört:

Joachim Mischke, Der Klassik-Kanon

Es geht wohl vor allem um spannende Geschichten über „die wichtigsten“ Komponisten. *les*
Ja, sehr schöne "Rubrik".. Jetzt ist ja auch die Zeit, wo man den Bücherschrank mal wieder auf links drehen kann.

Folgender Tipp, von mir.. vielleicht schon mit etwas Staub, aber puste!

Peter Handke, Don Juan (erzählt von ihm selbst)- Es gibt ehr viele Rezensionen im Netz, die alles besser beschreiben, als ich es könnte. Und der P.H. ist sicher nicht jedermanns Sache, aber mir hat das Buch wirklich eine große Freude und Kurzweil bereitet. Und das Thema ist in so vielen Opern und Musiken verarbeitet, dass es hier vielleicht auch seine Freunde findet... Viel Spaß damit.
*******sima Frau
2.444 Beiträge
Weihnachtsoratorium ???
Ja, es fehlt. Bachs "Weihnachtsoratorium" ist in diesem Jahr nicht live zu erleben.

Was für eine glückliche Fügung, dass aktuell in der Reihe Wort/Werk/Wirkung eine Buch-CD zu eben diesem Werk erschienen ist. Denn Zeit, sich mit den 1734/35 in den beiden Leipziger Kirchen St. Nicolai und St. Thomae aufgeführten sechs Kantaten etwas intensiver auseinanderzusetzen hat man ja nun.

Die beiden Autoren Henning Bey und Meinrad Walter bringen die musikalischen und theologischen Aspekte des Werks ein und schlüsseln so seine ganze Komplexität auf. Erläutern zum Beispiel den Aspekt der "Parodie", also weshalb Bach Musik aus anderen Kantaten herangezogen hat. Oder blicken auf die lange Rezeptionsgeschichte dieses Schlüsselwerks. Dirigent Hans-Christoph Rademann legt seine Beziehung zu dieser Musik offen, und er und seine Gaechinger Cantorey interpretieren das Stück auch auf der beiliegenden mp3-CD.

Auf, preiset die Tage....!

Henning Bey, Meinrad Walter: Johann Sebastian Bach - Weihnachtsoratorium. Carus Verlag / Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2020. 184 Seiten mit CD, 28 Euro.

P.S.: Für alle, die über die ungewohnte Schreibweise der "Gaechinger Cantorey" gestolpert sein sollten, hier eine Erklärung, die ich der Website der Internationalen Bachakademie Stuttgart entnommen habe (https://www.bachakademie.de/de/gaechinger-cantorey.html):
"Die Gaechinger Cantorey sind die Ensembles der Internationalen Bachakademie Stuttgart und vereinen europäische Spitzenmusiker unter dem Dirigat von Akademieleiter Hans-Christoph Rademann. Dieser Name markiert seit der Saison 2016/17 eine neue Zeitrechnung für die bereits weltbekannten Ensembles der Bachakademie, die jahrzehntelang als Bach-Collegium Stuttgart und Gächinger Kantorei Stuttgart unter Helmuth Rilling als Bach-Botschafter gewirkt haben. Nun verbinden sich ein neu gegründetes Barockorchester und der reformierte Chor zu einem homogenen Originalklangensemble. Ziel ist die Entwicklung eines neuen »Stuttgarter Bachstils«, der das Markenzeichen einer Bachakademie der Zukunft verkörpern wird."

*******sima Frau
2.444 Beiträge
Sophy Roberts, Sibiriens vergessene Klaviere
"Eine außerordentliche Reise durch Musik, Exil und Landschaft.“ (Edmund de Waal) – Sophy Roberts‘ außergewöhnliche Spurensuche in die Vergangenheit und Gegenwart Sibiriens

Sibirien, das ist unerbittliche Kälte und enorme Weite. Sibirien, dieses Gefängnis ohne Dach, ist aber ebenso von verblüffender Schönheit. Welch bedeutende Rolle ausgerechnet hier Klaviere als Symbol europäischer Kultur spielen, zeigt die Britin Sophy Roberts auf ihrer extravaganten Spurensuche. Dabei gelingt es ihr nicht nur, zahlreiche einst berühmte Instrumente zwischen dem Ural und der Insel Sachalin ausfindig zu machen, sondern auch ihre Geschichten zu rekonstruieren: von der Pianomanie der Zarenzeit bis zur Leidenschaft des Lotsen der Aeroflot, von der sowjetischen Manufaktur „Roter Oktober“ bis zur jungen mongolischen Pianistin Odgorel, die in ihrer Jurte Bach spielt. Sophy Roberts‘ Erkundungen führen tief in das Herz der Geschichte und erzählen uns nicht weniger von der Gegenwart.

Sophy Roberts studierte unter anderem in Oxford und an der Columbia University, New York, und arbeitete für Condé Nast Traveller, The Economist und Financial Times Weekend. Sie lebt in West Dorset (GB).

Ich habe das Buch gerade erst angefangen und komme nicht mehr los davon. Roberts hat eine wunderbar poetische Schreibweise, die mich gefangen nimmt. Und bereits anhand der einleitenden Kapitel wurde mir deutlich, wie sehr auch mein persönliches Bild von Sibirien geprägt ist durch Berichte, die jeweils nur eine einzige Seite der Wahrnehmung beleuchteten. Roberts zeigt auch ganz andere Wahrnehmungsmöglichkeiten auf, ohne deshalb Partei zu ergreifen oder sentimental zu werden. Und die Idee, nach vergessenen Klavieren in Sibirien zu forschen, finde ich total erfrischend und unkonventionell. Darauf muss man erst einmal kommen! Ich werde das Buch jedenfalls nicht so schnell aus der Hand legen...
*******uck Mann
135 Beiträge
WERNER THÄRICHEN PAUKENSCHLÄGE

Inzwischen bestimmt 30 Jahre alt und eventuell nur antiquarisch zu bekommen.
Für mich das vielleicht beste Buch zum Thema Dirigent und Orchester.
Werner Thäricher war langjähriger Solo-Pauker der Berliner Philharmoniker, hat noch bei Furtwängler angefangen und Karajan bis zum Ende erlebt.
Sehr viele Innenansichten und soweit ich sagen kann, äußerst zutreffend.
Sehr empfehlenswert.
*******sima Frau
2.444 Beiträge
Vom Verfall des Monsieur Ravel
Der Romancier und Meister der literarischen Täuschung Jean Echenoz widmet sich dem großen Komponisten Maurice Ravel, unserem KdM März 2021.

Eine ausführliche Rezension findet sich unter
https://www.zeit.de/2008/01/L-Echenoz/komplettansicht

Daraus stammt auch dieser Auszug:
... Mit Ravel war es aus, wie man von einem Motor sagt, er hat den Geist aufgegeben, als sich die heimtückische Krankheit in seinem Kopf einnistete. So in etwa die Message des Romans. Ein echter "Echenoz" also über einen ziemlich fiktiven Herrn Ravel. ...

Wer sich aber für den unverfälschten Maurice Ravel, den Komponisten der Pavane, des Streichquartetts, des Gaspard de la nuit et cetera, also den Erfinder raffiniertester Klangfarben und kühner Orchestrierungen interessiert, dem seien andere Bücher empfohlen. In Antiquariaten kann man noch die alte Rowohlt-Monografie von Vladimir Jankelevitch finden, eine subtile Annäherung an die "scharfgeschnittene Kunst" Ravels. Dann die Biografie von Hans Heinz Stuckenschmidt und die neuere rororo-Monografie von Michael Stegemann, die von den beiden Vorgängern profitiert. Und dann die herrlichen Briefe Ravels. Da tritt uns der Komponist – ganz anders als bei Echenoz – als ein wunderbar lebendiger, empfindsamer Mensch und Künstler entgegen, unbürgerlich, mit zarten Antennen in die Welt horchend, auf Überraschungen aus, originell im Umgang mit Menschen und den eigenen Malaisen, von sardonischem Witz, gesellig, verspielt, von sicherem Formgefühl in allen Dingen. Wann findet sich endlich ein Verlag, der diese Briefe ins Deutsche übersetzt?


Jean Echenoz:
Ravel; Roman; 2007; 110 S., 18,– €
Am Piano; Roman; 2005; 196 S., 18,– €
Beide aus dem Französischen von Hinrich Schmidt-Henkel, Berlin Verlag

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