Ich war gestern im Film und habe mich köstlich amüsiert...
Der Film hat meine geringen Erwartungen erfüllt, aber soooo schlecht war er dann auch nicht, wenn man geringe Erwartungen hatte. Besser auf jeden Fall als das erste Buch, welches ich mir nicht bis zum Ende angetan habe
Und ich denke, das die Bücher, wie auch der Film auf einer ganz einfachen Tatsache basieren: Er erfüllt unausgesprochene Fantasien von Frauen, die sich für einen Kleiderschrank voll Klamotten, ein Konto voller Geld und einen Audi R8 (Subbieschleuder) zu deutlich mehr hinreißen lassen würden als zu Schlägen und Analverkehr.
Danke für diese Aussage!!!
Als der gut sortierte Kleiderschrank von Mr. Grey, der Helicopter, der R8, das exklusive Appartment im Bild waren, hörte man mehr Frauen im Kinosaal jauchzen, als beim Öffnen der Türe zum Spielzimmer.
Aber DAS wäre doch eigentlich für Interessierte der AHA-Effect zum "Huch-Schreien" gewesen
Tja... es ist halt immer noch das Aschenputtel-Thema, was zieht... Modern getrimmt mit BDSM-Fantasien, die bei FSK 16 doch sehr moderat rüberkamen...
Eigentlich war es schon in den Büchern und auch im Film eine plumpe lovestory mit einem ehrlichen, naiven Mädchen, das weder devot noch submissiv ist, sondern sich einfach in einem Mann verliebt. Zum Glück hat der Film nicht in den Vordergrund gestellt, dass genau
dieses Mädchen sich in den "Traumprinzen" verliebt,
weil er Kohle hat...
Nein, sie fand ihn interessant, es knisterte und sie möchte hinter seine Fassade blicken... ihn als Mensch kennen- und lieben lernen.
Und an einen Mann und seine Gefühle heranzukommen, der sich hinter einer Mauer verbirgt, um seinen Gefühlen eben nicht freien Lauf zu lassen... Nun, wer kennt das nicht... Männer zeigen halt nicht so gerne oder oft Gefühle... Nicht so, wie Frauen es sich wünschen
... ob mit oder ohne BDSM... das "spezielle", das BDSM, kam halt zum modernen Aschenputtelmärchen dazu, weil es gerade "in" ist...
Ich fand in der erotischen Szene im Spielzimmer, als Ana mit den Händen nach oben gefesselt da stand, eines im Ansatz gut rübergebracht: Zum BDSM gehört auch Gefühl und Zärtlichkeit...
Letztendlich "kickt" diese Kombination die deutsche Hausfrau, die nicht bei joy ist... die nur Vanilla-Sex, schlimmstenfalls in nur einer Stellung, hat... Vielleicht auch noch nie einen Organsmus hatte
Zum einem sieht sie neue Spielarten, die ihr Sexleben bereichern könnten und ... und das prägt unbewusst noch viel mehr... sie sieht, dass sich der Mann voll und ganz auf sie konzentriert, ihre Lüste wecken will und von hart bis ganz zart alles möglich ist... und dass der Mann damit auch selbst zu höchstem Genuss kommen kann.
Wenn dieser Film dazu beiträgt, dass Frauen (und auch Männer) in einer ganz normalen Partnerschaft nun über geheime Wünsche endlich sprechen können, indem sie den Film als Anlass nehmen "Hey... sollen wir das auch einmal ausprobieren" ... dann hat der Film eine wichtige Funktion erfüllt:
Er kehrt die Sprachlosigkeit und Langeweile aus deutschen Schlafzimmern und sorgt vielleicht vielfach für mehr Offenheit in einer Partnerschaft, Spass, Genuß und Innigkeit beim SEX