Leitfaden für sinnvolle und fruchtbare Kommunikation
Ihr Lieben und Bösen,WIE Menschen miteinander Reden, besonders bei unterschiedlichen Ansichten, spielt eine ganz wesentliche Rolle, wer am Ende erfolgreich sein wird. Dabei ist es völlig belanglos, mit wem wir uns verbal oder schriftlich austauschen, ob mit dem Partner/der Partnerin, Freunden, Mitarbeitern, ob „Auge in Auge“ oder via Brief, Foren oder Chats.
Wer immer nur „(S)ICH“ sieht, wird am Ende zum Verlierer - wer das „WIR“ in den Vordergrund stellen kann, wird vielfach zum Gewinner.
Wie man das richtig (oder auch falsch) macht, damit beschäftigt sich die Kunst und Lehre von erfolgreicher Kommunikation (und wer will schon NICHT erfolgreich sein?) - Sollte eigentlich in den Schulen genauso wichtig sein, wie Schreiben, Lesen und Rechnen - ist es aber leider nicht. Man kann das fundiert leider nur meist als Erwachsener in Kursen (etwa der Volkshochschule) lernen, wenn man die Grundregeln nicht aus dem Elternhaus mitbekommen und verinnerlicht hat.
Was hat das mit einem Forum, einer Gruppe, Freunden, Mitarbeiten oder einer Partnerschaft zu tun? Eine ganze Menge!
Das gesprochene oder geschriebene Wort kann nicht zurückgenommen werden, sobald es beim „Empfänger“ angekommen ist. Einmal „losgelassen“ bewirkt es Etwas im Gegenüber oder einer ganzen Gruppe Menschen - je nachdem, wie man formuliert, kann eine einzige Aussage jemanden für lange, lange Zeit Qualifizieren oder auch Disqualifizieren. Klar, man kann sich immerhin im Anschluss entschuldigen, besser als nichts - das zeigt zwar ein Mindestmaß an Benehmen - aber ungeschehen macht es nichts - auch Viele, die ihre Frau regelmäßig aus Wut oder aus Betrunkenheit schlagen, entschuldigen sich später immer wieder…. bis zum nächsten „Ausraster“…
Vor allem zeigt es dem/den Empfängern, dass jemand völlig unbeherrscht ist, sich selbst nicht im Griff hat. Das ist eine Information über einen selbst an „Empfänger“, die langfristig „hängen“ bleibt und noch viel länger eine vernünftige“ Diskussion ausschließt.
Typische Beispiele:
• Partnerschaft: „A“ sagt, ich möchte gerne… „B“ antwortet: igitttt… du bist ja pervers!
• Forum: „A“ berichtet eine ihm/ihr unklare Situation mit der Bitte um Hilfe, „B“ disqualifiziert die Frage in dem Sinne „du bist untauglich“, „dumm“ oder Ähnliches.
In beiden Fällen wird das Gegenüber gekränkt und/oder verunsichert sein. Und, je nach Selbstbewusstsein, entweder „zurück schlagen“, was dann neuerliche und ebenso fruchtlose „hau d’rauf Aktionen“ provoziert oder sich in’s sichere Schneckenhaus zurückziehen. Was hat eine „dumme, unbedachte Bemerkung“ erreicht? Absolut nichts, was fruchtbar wäre, aber eine menschliche Disqualifikation des „Absenders“ auf lange Zeit!
Wie macht man es richtig?
• man vermeide jeden persönlichen Angriff und jede Beleidigung. Es hört/liest sich völlig anders, ob man auf einen Beitrag antwortet „… das ist Schwachsinn…“ oder „für mich / uns käme das nicht in Frage, weil…“
• man sollte seine Antworten auf ein Gegenüber bzw. einen Thread noch einmal überdenken / lesen, bevor man sie ausspricht / abschickt (in Foren ist die Vorschau dabei eine große Hilfe). Aus dem Aspekt heraus: wie würde meine Antwort bei mir selbst als „Empfänger“ ankommen? So nebenbei würden dann auch manche textlichen Fehler, etwa weil eine automatische Rechtschreibkorrektur ganz etwas anderes als geplant eingesetzt hat, bemerkt und korrigiert werden können und Forenbeiträge oftmals verständlicher werden.
• insbesondere, wenn man sich über eine Aussage eines Anderen ärgert, ist doppelte Vorsicht angebracht: es geht so leicht, verbal „zurückzuschlagen“. So erreicht man letztlich aber gar nichts.
• Aus meinem Elternhaus daher der Ratschlag: „Wenn dich etwas ärgert, dann schlaf’ wenigstens eine Nacht darüber, bevor du reagierst“. Dieser Rat hat viele private und berufliche Situationen in meinem Leben weitaus besser gelöst, als unmittelbar „zurück zu schlagen“. Auch wenn ich ihn erst viel später im Leben in vollem Ausmaß wirklich begriffen habe.
Egal, WAS jemand und WIE er / sie etwas, insbesondere öffentlich, schreibt - es wird zur eigenen Visitenkarte, wie jemand mit Anderen umgeht, was man von jemandem erwarten kann!
Apropos „Visitenkarte“… viele in unserer Gruppe sind auf Partnersuche, manche erfolgreich, andere erfolglos… ihr könnt euch sicher sein, wenn jemand erstes Interesse an euch hat, dass er / sie:
• euer Profil liest. Natürlich sollte dort EHRLICH etwas über euch stehen, wer ihr seid (auch im „normalen“ Leben) und was ihr sucht / möchtet. Aber AUCH, was ihr einem möglichen Gegenüber zu geben bereit seid - findet man dort beispielsweise nicht mehr als „…ich möchte gerne keusch gehalten werden uns suche dazu eine Partnerin…“ ist das „a bissal sehr wenig“! Wer sich hier nicht mehr Mühe gibt, wird meist erfolglos (oder im kommerziellen Dienstleistungsbereich) bleiben.
• Forenbeiträge: praktisch Jede(r) der / die erstes Interesse an einem „Schreiber“ gewonnen hat, wird nach Euren Forenbeiträgen suchen… hier schließt sich erneut der Kreis zur „persönlichen Visitenkarte“. JEDER Beitrag sagt etwas über euch aus. Selbst KEIN Beitrag sagt deutlich etwas aus!
• Niemand sucht „Jammerlappen“, aber genau so wenig Solche, die durch Ungeduld, Frustrations-Intoleranz oder aggressives Verhalten auffallen. Das Leben bringt schon ganz zwangsläufig so Manches Problem mit sich… niemand halst sich freiwillig „Stichwort: eigene Visitenkarte“ neue, erwartbare Probleme auf!
Klar gäbe es noch Vieles zum Thema „sinnvolle und fruchtbare Kommunikation“ zu sagen - für’s Erste möge das aber erst einmal genügen und hoffentlich für Manchen hilfreich sein und idealer Weise für Einige ein „Aha-Erlebnis“ bedeuten.
LG,
DocWolf