Hallo Bachateros,
eine rasch
vorübergehende Verformung der Hoden ist aus meiner Sicht erst einmal kein Grund zur Sorge.
Vermutlich entsteht sie im Rahmen einer kräftigen Erektion in der Keuschheitsschelle, wodurch diese samt A-Ring kräftig nach vorne gedrückt wird. Die zahlreichen Hautmuskeln des Hodensackes geben nicht so ohne weiteres nach, was dazu führt, dass sich der A-Ring gegen die Hoden drängt und durch den Erektionsdruck nach vorne die Hoden teilweise in den A-Ring zurück gezogen werden. Der A-Ring schnürt sie dann wiederum teilweise ein, was letztlich die nierenförmige Form verursacht. (Bei Anderen wiederum rutschen die Hoden durch den selben Mechanismus letztlich ganz durch den A-Ring, ein kaum perfekt lösbares Problem von Keuschheitsschellen).
Mechanisch kannst du dir das so vorstellen: Nimm einen aufgeblasenen Luftballon und ziehe ihn durch einen deutlich engeren Ring... Dort, wo der Luftballon durch den Ring gezogen wird, wird der Luftballon eingeschnürt - das macht, die "Nierenform". Mit den Hoden und dem A-Ring ist es nicht anders.
Ist der "Luftballon" durch den Ring durch (oder wird der Ring geöffnet) kehrt die ursprüngliche Form des Ballons zurück.
Mit den Hoden und deren Verformung ist es zwar "etwas" komplizierter, im Prinzip aber doch recht ähnlich. Die Hoden kann man sich als ein System feinster Kanälchen vorstellen, ähnlich einem Schwamm. Zusätzlich sind die Hoden von mehreren Schichten überwiegend derbem Bindegewebes umgeben. Man kann die Hoden auch wie einen (derben) Schwamm zusammendrücken... dass das je nach Ausmaß und Geschwindigkeit kräftig Aua macht, sei nur am Rande erwähnt... da man Flüssigkeiten bekannter Maßen praktisch nicht komprimieren kann, passiert folgendes, wenn Druck von aussen erfolgt: Sperma wird in die Samenleiter ausgepresst, die Blutzufuhr eingeschränkt bzw. vorhandenes Blut in die Venen ausgepresst, um sich an die Situation anpassen zu können - wenn man einen "Schwamm" auspresst, wird er flexibler und geht auch durch Öffnungen, durch die er eigentlich gar nicht im Normalzustand Platz hätte.
Im Grunde entsteht durch eine GELEGENTLICHE, KURZE Verformung aller Voraussicht nach kein unmittelbarer Schaden.
Man muss allerdings nach der Erfahrung mit anderen Drüsen damit rechnen, dass, rein statistisch, mit zunehmender Häufigkeit an Quetschungen (oder anderen Verletzungen) des Gewebes auch das Risiko für die Entwicklung eines Hodenkarzinomes steigt. Die Hoden sind ein äusserst aktives Gewebe - und als solche sehr empfindlich für die Entartung von Zellen, wenn deren Entwicklung gestört wird - was nichts anderes als die Basis für ein mögliches Karzinom bedeutet.
Ich meine, man muss nicht gleich in Panik verfallen, wenn "Spiele" die Hoden mit einbeziehen... und Keuschheitsschellen tun das beispielsweise definitiv - aber man sollte es dann mit Gesundheitsuntersuchungen beim Urologen wirklich ernst nehmen. Wenigstens alle 1/2 Jahre, besser alle drei Monate.
LG,
DocWolf