Wortsüppchen gegen Satzfindungsstörungen - Gourmet

Melanie ist vom Land in die Stadt gezogen.
Mangelhafte Shoppinggelegenheiten waren der Grund.
Männer wollte sie dort nicht treffen.
Manche würde sie schon mal treffen wollen - zwischen die Augen, aber das wollte sie sich nicht so offen eingestehen.
Maggy will Melanie einen Überraschungsbesuch abstatten, allerdings streikt ihr Navi und so fährt sie orientierungslos durch den Großstadt-Dschungel.
Magisch werden ihre Blicke auf den jungen Mann am Straßenrand gelenkt.
"Müsste ich mal zwischen die Finger kriegen ..." dachte sie und stieg abrupt in die Eisen.
Meisterlich zu bremsen geht anders- dachte sie, als ihr ein Kleintransporter in das Heck krachte.
Merkwürdigerweise reagierte der Jüngling nicht auf den Krach den der Unfall verursachte und sie fragte sich, ob er taub war oder zu den Knopf-im-Ohr-Trägern gehörte.
Maggi springt aus dem Auto, als sie plötzlich Melanie sieht, wie diese den Jüngling zur Begrüßung um den Hals fällt.
Malerisch sieht das aus, kann sie gerade noch denken, als eine wütende Stimme hinter hier - die so gar nicht nach Jüngling klingt - sie ablenkt.


Quelle: JOY-Poeten: Wortsüppchen gegen Satzfindungsstörungen

Nieselregen ist ein Launeverderber.
Nur, wenn er warm und weich deine Haut und Haare an einem lauen Sommerabend benetzt und kühlt, dann ist er sehr willkommen.


Quelle: JOY-Poeten: Wortsüppchen gegen Satzfindungsstörungen

Otto organisiert originelle Obst-Kunstwerk-Partys.
Ohne seinen kubanischen Obstkunstschnitzer geht das allerdings nicht.
Orlando hat sich leider bei der letzten Party verletzt...
Olivia fragt sich, wie schwer wohl die Verletzungen sind.
Orlando selbst nimmt die Schnitte auf die leichte Schulter: "Nur ein paar Kratzer."
Onanieren ist weiterhin kein Problem.
Oder sollte Otto Orlando ein Schmerzensgeld anbieten?


Quelle: JOY-Poeten: Wortsüppchen gegen Satzfindungsstörungen

Paul hat eine der wenigen Stellen bei der berittenen Polizei ergattert.
Pferdsport ist sein Hobby, jetzt kann er es mit dem Beruf verbinden.
Penelope, sein Lieblingspferd, roch seine neue Tätigkeit und eifersüchtelte.
Prustend schnoberte sie an seinen Hosentaschen und erbettelte ein Stück Zucker.
Peinlich für Paul, denn er hatte alles in den Hosentaschen, nur keinen Zucker.
Pünktlich fuhr Freundin Sabine auf den Hof.
"Paul, da bist du ja", begrüßte sie ihn, und musterte im Näherkommen seine ausgebeulten Hosentaschen.
Paul ist dieser durchdringende Blick sehr unangenehm und sein Gesicht wechselt die Farbe in die einer überreifen Erdbeere an.
"Purpurwangen, ich liebe es!" ruft Sabine.
Pferdegewieher tönt aus Richtung Koppel.
Polizeireiter Paul ist perplex.
Penelope, sein Lieblingspferd, hat Sabines Stimme gehört und trabt auf sie zu.
Prustend reibt sie ihren Kopf an Sabines Wange.
"Paul, was ich dir schon lange sagen wollte" sagt Sabine, "ich hätte Lust, auch mal Reitunterricht zu nehmen."


Quelle: JOY-Poeten: Wortsüppchen gegen Satzfindungsstörungen

Qualtinger Helmut sagte einmal: "Wenn keiner weiß, was geschehen soll, sagen alle, es muß etwas geschehen."
Quatsch sagen die Großkopferten.
Quasselstrippe Uta macht einen Blog auf zu dem Thema.
Quälend langsam tröpfeln die ersten Beiträge herein.
Quadratisch, praktisch, gut- denkt Uta beim Öffnen der ersten Schokoladentafel.


Quelle: JOY-Poeten: Wortsüppchen gegen Satzfindungsstörungen

Renitente Zeitgenossen können friedfertigen Menschen den Tag vermiesen.
Reicht bei solchen Stimmungstiefs Gute-Laune-Musik?
Rustikale Rasseln aus dem Ramschladen reiszen Rastafari aus beginnender Ramdösigkeit.
Rollt der Rubel rascher bergab?
Rainer Zufall meint: ja.
Rundes muss in Eckiges: Vorfreude auf heutabendliches Championsleague-Spiel erhellt die Gemüter.
RSC Anderlecht könnts wuppen.


Quelle: JOY-Poeten: Wortsüppchen gegen Satzfindungsstörungen

Salatgurken sind beliebt.
Sensationelle Verwendungsmöglichkeiten füllen das www.
Selbst ausprobiert: die Gurkenmaske...
Selbstredend ist Sonnenbaden mindestens so gesund wie eine Gurkenmaske.


Quelle: JOY-Poeten: Wortsüppchen gegen Satzfindungsstörungen

Tassenabwasch ist in vielen Büros immer ein Streitpunkt.
Theoretisch müsste nur jeder seine eigene abspülen, aber...
Trotzdem stapeln sich die benutzten Tassen im Spülbecken.
Tatsächlich liegt das aber am schlechten Filterkaffee!.
Team-Mitglieder wünschen sich vom Chef zu Weihnachten einen Kaffeevollautomaten.
Technik, die begeistert!
Tassenschmutzprobleme lassen sich jedoch auch nicht mit Kaffeevollautomaten lösen.
Türkisch gebrüht ist viel schlimmer!
Trink Brüderlein, trink und wasch ab den Kram geschwindt!
Tellerwäscher sollen ja schon zu Millionären gewoden sein.
Theoretisch gilt das vielleicht auch für Tassen?
Tricks helfen da weiter, wie zum Beispiel ein Geschirrspüler.
Tendenziell ist es aber erotischer nackt zu spülen.
Teambesprechungsspickzettel: ist notiert!
Thermounterwäsche für den Notfall wird dem Erste- Hilfe- Kasten hinzugefügt.
Trudi macht den Vorschlag einen wer-wäscht-wann-nackt-ab-Plan zu erstellen.
Tata, tata, die Naktspülkolone ist da!
Tatsächlich! Da tanzen Tausende den Tassen-Tango!


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Unter manchen Schränken vermehren sich die Staubmäuse.
Ulf-Dieter hat sicht nun einen Saugroboter angeschafft.
Unglücklicherweise hat Ulf-Dieter es vor dem Erwerb versäumt, die Schrankunterkantenhöhe auszumessen.
Ulrike war anfangs etwas irritiert, als sie "Saugroboter" auf der Verpackung las.
"Ulkige Bezeichnung" dachte sie.
Unter anderen Umständen hätte sie jetzt Ulf-Dieter eine Szene gemacht.
Ulf-Dieter war dieses Beinah-Missverständnis sehr unangenehm und er wusste, was das für ihn bedeuten würde.
Unter diesen Umständen standen die nächsten Schritte fast greifbar im Raum!
Ulf-Dieter öffnete einhändig alle Verschlüsse und machte eine einladende Geste.
Ulrike wusste, dass sie im Saugen nicht zu schlagen war, und lies nun Taten folgen!
Undenkbar, hätten Roboter haben in allen Lebensbereichen ihre Berechtigung!
Unentschuldbar solch ein sprachliches Missgeschick!


Quelle: JOY-Poeten: Wortsüppchen gegen Satzfindungsstörungen

Veronika nascht gerne Domina-Steine und das nicht nur zur Advents-und Weihnachtszeit.
Vielleicht weil sie das an ihre Kindheit erinnert kann sie das ganz Jahr lang nicht genug davon bekommen.
Vorzugsweise lutscht sie dazu Fruchtstäbchen und ist jedesmal ganz hin und weg, wenn sie aufplatzen.
Volker entwickelt allmählich Aversionen gegen den ganzjährigen Domina-Stein-Konsum von Veronika.


Quelle: JOY-Poeten: Wortsüppchen gegen Satzfindungsstörungen

Werner verlässt die Kneipe und torkelt die enge Gasse entlang.
Wiedermal hat der BVB verloren, und die Fußballfans mussten sich das Ergebnis schön trinken.


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Zahnschmerzen plagen Sanni heftig, nach der Unmenge des Advents- und Weihnachtssüßigkeiten-Konsums.
Zeit für einen Termin beim Zahnarzt, aber der ist im Skiurlaub. Was nun?
Zimtstangen kauen?
Zur Überbrückung Iboprophen einwerfen?
Zehe mit dem Hammer bearbeiten, damit es unten mehr weh tut als oben?
Zu dumm, das sind alles keine guten Alternativen!
Zärtlich sprach der liebende Gatte: "Nimm eine Nelke von mir, das mag wohl helfen!"
"Zum Teufel du mit deinen romantischen Allüren. Was sollen Blumen mir in meiner Not. Dazu noch diese billige Variante!"
"Zaubermaus, der Schmerz benebelt deine Sinne!"
Zaundernd sprach der Gatte ob ihrer garstigen Blicke. Hielt ihr das Winzige vor Augen.
"Zähme deinen Zorn", beschwichtigt er sie, " ich meine nicht die blühende Nelke, sondern das Gewürz. Es lindert den Schmerz."


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Albertine sprang schreiend und ihren Rock raffend auf den Stuhl, als sie die Maus erblickte.
"Alexa, ruf den Kammerjäger an!", rief ich und stieg gleich darauf todesmutig auf den meinen.
"Aber was ist ein Kammerjäger?" antwortete Alexa.
Albertine schrie hysterisch: "Das ist doch jetzt egal, was ein Kammerjäger ist. Entferne doch endlich jemand dieses Mause-Vieh!"


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Björn überlegte sich, ob er in ein alternatives Wohnprojekt einsteigen sollte.
Britta kann mit dem Begriff nichts anfangen und fragt, was sich dahinter verbirgt.
"Bitte schau mal in die Gruppe Alternative Wohnprojekte, meine Hübsche, und sag mir, ob du dir so etwas für uns beide vorstellen könntest!"
"Bei dem Begriff gemeinsam Wohnen denkst du bestimmt auch an freizügige erotische Kontakte, stimmt's?" lächelt Britta.
'Beleidigt sein, ist sicher keine sinnvolle Option', denkt Björn mit Blick auf Brittas Lächeln.
Bedauernswerter Weise kennt sie ihn inzwischen schon zu lange und zu gut.
Bleibt bei der Wahrheit und schüttelt so heftig wie empört den Kopf. Begnadet beim Blenden und Täuschen, beißt er bei Britta auf lächelndes Granit.


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Carina hört sich zur Entspannung Kirchen-Orgel-Musik an.
Couchtisch und Ohrensessel vibrieren leicht unter der Wucht der Klänge aus der Stereoanlage.
Camille Saint Saëns und Charles-Marie Widor haben einzigartige frühe Aufnahmen auf Schellack hinterlassen, die - digital remastert - das ganze Ausmaß barocker Orgelmusik hörbar machten.
"Carina, kannst du die Musik leiser machen!?" brüllt Manni entnervt.
"Charismatisch ist anders!", denkt Carina, verdreht zwischen amüsiert und genervt die Augen.
"Chris De Burgh würde gehen in der Lautstärke, aber Bach ...", sagt sie sich kopfschüttelnd und langt zur Fernbedienung auf dem Tisch.
"Cherie, sei mir nicht böse", flötet Manni, "aber du weißt doch, ich kann Kirchenmusik nicht ab!"
Genervt greift Manni sich die Fernbedienung und schaltet auf Ihren Lieblingssender im Radio um. Dann dreht er sich zu Carina um und flüstert ihr säuselnd in Ohr "
"Cha-cha-cha! Komm, lass uns tanzen!", greift nach ihrer Hand und zieht sie aus dem Ohrensessel.


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"Das sieht doch schon ganz gut aus!" freut sich Daniel.
"Dabei mag ich Dadaismus gar nicht", setzt er hinzu.
"Dadaismus? Muss ich erst mal googlen", meint sein Kumpel Manni.


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Emilia rudert mit den Armen, als sie auf der Bananenschale ausrutscht und stürzt.


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Fridolin's Angelhaken verfängt sich in Gwendolin's Seidenrock, als er beim Auswerfen schwungvoll ausholt.
"Fridolin! Jetzt hast du meinen Rock ruiniert, mein absolutes Lieblingsteil!" jammert Gwendolin und begutachtet den Schaden.


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Gundula führt ihren Rottweiler im Wald aus.
Genüßlich atmet sie die frische Luft ein und hat noch nicht bemerkt, dass sie die Leine im Auto vergessen hat.


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Horst war ein chronischer Lügner und stockbesoffen prahlte er - bei seinem ersten Besuch in dieser düsteren Kneipe - damit rum, dass er für den Geheimdienst arbeiten würde.
"Hehe!" lachte Hans, "wie geheim ist denn dein Dienst, wenn du so lautstark damit angibst, du Großmaul!"


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Ingeborg war von maskuliner Statur und der Star der Kugelstoßen-Mannschaft.
Irgendwie war sie von ungeheuerlicher Anziehungskraft in ihrem Trikot.
Ingeborg flocht jedesmal ihre Haare zu einem langen Zopf, der ihr bis zum Becken reichte, wenn sie ihr Trikot trug.
Ich musste jedesmal an das Märchen denken, wenn ich sie sah: "Rapunzel, lass dein Haar herunter!"


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Jahrmarkt-Buden-Besitzer Fridolin hatte nach Jahrzehnten keine Lust mehr, auf das Weiterziehen.
Jedes Jahr schwor er sich: "Wenn ich ein schönes Plätzchen finde, lasse ich mich dort nieder."
Jetzt war es endlich so weit: In wenigen Tagen würde er bei seiner neuen Freundin einziehen.


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Kater Karlo stromert im Schutz der Dunkelheit durch nebelverhangene, enge und spärlich beleuchtete Gassen.
Kalt wie im Januar weht der unfrühlingshafte Märzwind um die Straßenecken.
Karlo stutzt: Das ist doch Kätzin Kitty, die dort anmutig, geschmeidig in den Lichtkegel der gelbleuchtenden Laternen gleitet?
Katzbuckelnd geht er in Habacht-Stellung auf sie zu, denn die Konkurrenz könnte hinter jeder Ecke lauern.
Kehliges Schnurren ist zu hören, als sie sich nasestupsend begrüßen.


Quelle: JOY-Poeten: Wortsüppchen gegen Satzfindungsstörungen

Ludmilla ist ein altes Dampfross und quält sich pfeifend und zischend den Berg hinauf.
Leider ist sie weit und breit die einzige Lokomotive, die mit Dampf unterwegs ist.
Lebhafte junge Männer hatten sie einst wiederentdeckt und liebevoll restauriert.
Laut und weithin qualmend bringt sie dreimal wöchentlich staunende und begeisterte Touristen auf den Gipfel.
Lindgrün lackiert rattern ihre Räder im Takt.
Leicht kurzatmig kommt sie auf der Bergstation an.
Lederbehost und dirndlberockt machen sich die Passagiere auf eine Rundwanderung, bevor es in die Berggaststätte zur Brotzeit geht.
Liederjan war schon vor ihnen dort und trällert - begleitet von einem Akkordeon - laut sein Lied von der einsamen lindgrünen Ludmilla.
Lustvoll intoniert der Akkordeonspieler volksmusikalische Melodienfolgen, drückt genüsslich die Bässe.


Quelle: JOY-Poeten: Wortsüppchen gegen Satzfindungsstörungen