Hallo liebende (Amateur-) Musiker*innen,
was für ein schönes Thema.
ich mache seit einigen Wochen extrem positive Erfahrungen mit JamKazam.
Corona sei dank - nicht zynisch gemeint. Ich lebe hoch privigiert und weiß, dass andere unter Corona leiden. Ich nicht.
Alle Bands sind auf Null runtergefahren.
Als „Ersatz“ hat ein Schlagzeuger, der digital vorne dran ist, JamKazam“ vorgeschlagen.
Ich hab mich drauf eingelassen, Equipment gekauft und gelernt.
Und nun? Wir „treffen“ uns zu zweit oder zu dritt.
Nie vorher haben wir so gut aufeinander gehört wie mit JamKazam.
Völlig neues Level in der Zuwendung zum Mitmusiker.
Bin im Moment euphorisch. Sorry.
Was da passiert, ist nach meiner Ansicht den Umgangsweisen in einer Liebesbeziehung sehr ähnlich.
Sich selbst nicht so wichtig nehmen. Zuhören. Das „dritte“ ernstnehmen.
„Ich höre deinen C7b9 nicht genau, bitte spiele ihn für mich deutlicher.“
Früher habe ich gedacht, was für ein eingebildetes Expertengelaber. Irrtum.
Habe einen Gitarristen im Kopfhörer und meinen Bass, und wir möchten, dass es schön klingt.
„Wenn du die b13 dazunimmst, merke ich, dass ich genauer intonieren muss, damit das überhaupt einen Sinn macht, musikalisch gemeinsam. Warum nimmst du die b13 dazu? Nur so, weil du du dich toll findest, oder weil du etwas damit ausdrücken willst? Was denn?“ ....
Völlig neue Dialoge. Den von Liebenden verblüffend ähnlich. Neues Zusammenspiel. Polymor.
Gerne später mehr.
C54
Habe vielleicht das Thema nicht genau getroffen?
Ob ich meinen Kontrabass „liebe“, oder mein Klavier? Schon irgendwie.
Mein Bass kam zu mir wie bei „Hans im Glück“, habe eine Gans mit Verlust-Gewinn gegen ein Schwein getauscht oder so.
Das Klavier habe ich mir mit 55 gekauft, als die Kinder groß waren und ich mir das endlich leisten konnte. Vorgestern war der Klavierstimmer da, und es klingt zum Hinknieen.
Wichtig ist mir, dass ich mit beiden in Beziehung zu mir selbst und zu anderen treten kann. Dafür bin ich den beiden vielleicht „dankbar“, meinetwegen „liebevoll dankbar“, passt schon.
Aber mehr interessiert mich, was passiert, wenn sie für mich ein Begegnungsmedium sind, ein Erfahrungsmedium, eine „Tür“ zur Musik, zu mir und zu anderen.