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empathie und strategie

empathie und strategie
schießt sich das aus? kann man strategisch empathisch sein und wenn ja, was macht das mit einem?
*****cgn Frau
8.428 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich glaube, dass man Strategien sehr gut unter empathischen Aspekten entwickeln kann. Und, dass Empathie eine grundlegende Haltung ist, die sich nicht an- und abschalten lässt. Aber, vielleicht habe ich deine Frage auch missverstanden.
nein, ich hab mich nicht klar genug ausgedrückt.

darf man empathie benutzen, um strategisch im vorteil zu sein?
*****cgn Frau
8.428 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ha, schöne Frage.

Kann man das denn? Ich meine, so in echt?
...
oh ja, das kann man sehr wohl. menschen, die nicht in der lage sind emotionale bedürfnisse zu begreifen, kann man auch strategisch zu seinem vorteil nutzen. leute, die nur bei sich sind, umreißen oft das große ganze nicht.
Wenn mir jemand sympathisch ist oder sogar mehr, ist es doch durchaus schön, empathisch auch unausgesprochene oder unterschwellige Bedürfnisse zu erfüllen. Solange ich es nur zum beiderseitigen Vorteil nutze ...
*********ktur Frau
93 Beiträge
Das geht schon zusammen. Manchmal ist es sogar die Voraussetzung für strategisches Denken.

Empathisch sein heißt ja nur, sich in andere hineinversetzen, Gefühle nachempfinden zu können.

Was man dann damit anfängt, also, ob man den anderen z. B. unterstützt oder lieber für eigene Zwecke und Ziele benützt, hängt von weiteren Persönlichkeitsmerkmalen ab.
******_57 Frau
97 Beiträge
Überschneidung....
Ich gelte als hochemphatisch....was wäre es für ein Verlust an Energie,da ich ständig unter Spannung stehen würde.
Also, ich setze diese Energie ein, um effektiv Probleme zu lösen,wozu habe ich sie sonst?
Alles andere wäre Verschwendung......
Aber eine Frage,???
Siehst du den Einsatz der Empathie als moralisch verwerflich an?
Das würde mich interessieren.....
Lg
Freaky 57
*******Baer Mann
89 Beiträge
******_57 Frau
97 Beiträge
Grizzly_mz
Hallo
Die beiden Berichte fand ich mehr als nur interessant......
In der Wissenschaft könnten diese Erkenntnisse wegweisend sein auf der einen Seite.Auf der Anderen täten sich Abründe auf......
...Welch ein Machtpotential in den Falschen Händen......Empathie.als Waffe wär die Konsequenz....
Ich muss da noch in.die Tiefe gehn......
Freaky57
Ich denke schon...
Empathie ist für mich mehr eine Fähigkeit als eine Haltung. Und Fähigkeiten kann man zu seinem oder zu einem mindestens gemeinsamen Vorteil einsetzen.
Es ist für mich dann eher eine Frage der Haltung was ich dann mit meinen Fähigkeiten „anstelle“. Egoistische Menschen werden das eher für sich und anderen zugewandten Menschen eher für andere/gemeinsam einsetzen.
Und auch Strategie ist erstmsl neutral und sagt eher etwas über Planung aus - ob ich kurzfristig , taktisch oder längerfristig, strategisch unterwegs bin. Im Beruf ist Planung völlig akzeptiert , in der Liebe bzw zwischen Menschen oft etwa skeptisch gesehen, obwohl das doch voll schön ist mit einem Menschen zu planen....
******_57 Frau
97 Beiträge
Zu "Sparklings"
Würde gerne meine Antwort später machen,weil ich jetzt überhaupt keine Zeit mehr habe.Möchte nur nicht,das der Bezug nicht mehr da ist....
Freaky
*******_88 Frau
2.205 Beiträge
Ja, aber...
Also generell bin ich völlig bei sparklings. Aber - und das ist ein großes aber - es gibt da sehr wohl noch drei Dinge zu bedenken.

Erstens: man kann nicht nicht beeinflussen, das ist nicht möglich. Jedes Verhalten hat manipulativen Einfluss auf sich selbst und auf den oder die anderen, die dieses Verhalten neutral mit- oder als Adressat abbekommen.

Zweitens: zur strategischen Planung, ob nun im beruflichen oder privaten oder auch zwischenmenschlichen Kontext, gehört zwangsläufig die Berücksichtigung der Reaktionen des oder der anderen. Sonst wäre es ja keine Strategie. Ganz egal, ob ich eine Werbekampagne starte, die Fußballfans Bier verkaufen soll oder den Gehorsam einer sub plane: für eine erfolgreiche Strategie muss ich die Emotionen des Adressaten kennen und die Fähigkeit dazu heißt Empathie.

Jede Strategie ist also eine manipulative Aktion, die darauf ausgelegt ist, einen anderen oder mehrere andere Menschen dazu zu bringen, das zu tun, was ich möchte.

Drittens: Wenn erstens und zweitens zutreffend sind, dass Strategie also lediglich die bewusste, zielgerichtete Manipulation ist, während Verhalten ohne strategische Planung einfach nur unorthodox und wenig zielgerichtet (oder, weit schlimmer, ebenfalls zielgerichtet, aber unbewusst) genauso manipuliert, dann stellt sich die Frage, ob ich Empathie dazu benutzen darf, strategisch vorzugehen, überhaupt nicht mehr, will ich Empathie dazu nicht nur benutzten darf, sondern sogar muss (wenn ich dazu fähig bin).

Conclusion:

Dafür stellt sich eine völlig andere Frage, nämlich die der Moral und der psychischen und intellektuellen Gleichheit.

Unter gleichen Voraussetzungen kann ich durchaus aus dem vollen schöpfen, weil ich darauf vertrauen kann, dass der andere meine Strategie durchschaut, seine eigene ebenfalls verfolgt und sich auch durchaus erfolgreich zur Wehr setzen kann, wenn er das möchte.

Bin ich dem anderen aber haushoch überlegen, dann stellt sich eben nicht die Frage, ob ich strategisch und empathisch planen darf, sondern WELCHE Strategie ich verfolge. Und die muss bei ungleichen Paaren IMMER zum Wohle des Schwächeren ausfallen -alles andere wäre moralisch unvertretbar.

Zum Beispiel Eltern oder Lehrer oder Erzieher den Kindern gegenüber. Wer da seine Macht und seine überlegene Manipulationsfähigkeit zur Selbstbeweihräucherung und egoistisch anstatt zum Wohle des Kindes einsetzt, ist ein moralisches Arschloch (und derer gibt es ziemlich viele. Man denke nur an all die armen Kinder, die sich "Mama ist jetzt so traurig, dass sie ganz alleine das Wochenende verbringen muss" anhören müssen, wenn der geschiedene Papa sie abholt. Nur um dem Vater das Sorgerecht zu vergraulen, ihm eins auszuwischen oder aus Angst, das Kind könnte sich beim Papa woher fühlen und Mama verlassen wollen....)

Ähnliches Ungleichverhältnis herrscht auch im Umgang mit psychisch oder körperlich Kranken, in Abhängigkeitsverhältnissen und partiell auch bei Dom/sub Konstellationen, sowie bei denen, deren Strategie, Intelligenz und/oder Empathie überragend sind, während der oder die anderen dort entsprechende Defizite haben - und bei psychisch geschulten Menschen gegenüber Menschen ohne eine psychologische Ausbildung.

Und genau das ist der Grund, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, weshalb m.E. NLP eine moralisch absolut verwerfliche Praxis ist, weil sie nämlich genau dieses Ungleichverhältnis sozusagen künstlich herstellt (Außer das praktizieren NLPler unter sich), aber eben nicht zum Wohle des Schwächeren, sondern zum Eigennutz bewusst einsetzt.
Sela.
*****cgn Frau
8.428 Beiträge
Gruppen-Mod 
@*******_Mz: Danke, beide Links enthalten interessante Informationen. Ich würde demnach meine Vermutung dahingehend präzisieren, dass im Normalfall Empathie nicht abgeschaltet wird. Wenn wir dahingehend übereinstimmen, dass Psychopathen Diagnosen haben - oder zumindest haben könnten - dann ist es am Ende des Tages nur eine Frage der Sozialisation.
*********ktur Frau
93 Beiträge
*****cgn:
Wenn wir dahingehend übereinstimmen, dass Psychopathen Diagnosen haben - oder zumindest haben könnten - dann ist es am Ende des Tages nur eine Frage der Sozialisation.

Ein Mensch mit dissozialer Persönlichkeitsstörung (Psychopath) akzeptiert meist seine Krankheit nicht, weil er selbst nicht darunter leidet. Deshalb gibt es leider oft keine offizielle Diagnose und somit keine professionelle Hilfe.

Wie weit alein die Sozialisation dabei eine Rolle spielt oder ob sie durch genetische Faktoren beeinflusst wird, ist wohl noch nicht endgültig beantwortet.
*****cgn Frau
8.428 Beiträge
Gruppen-Mod 
Stimmt, die Forschung weiss bisher, dass Psychopathen ihre Empathie ablegen können, wenn nötig. Könnte man im Rückschluss annehmen, dass das situativ jedeR könnte? Weil wir alle psychopathische Anteile haben können?
*******_88 Frau
2.205 Beiträge
Hmmm
Ich bin in der psychiatrischen Terminologie ja nicht so bewandert, aber eine dissoziae Persönlichkeitsstörung geht ja nicht zwangsläufig einher mit eigener Gefühlsarmut, oder doch? Und wenn ich da Recht habe, leidet der Psychopath dann nicht sehr wohl unter seiner Erkrankung und dem mangelnden sozialen Umfeld, sprich der Ablehnung der anderen und weiß nur nicht, wie er das ändern könnte, bzw. benutzt einfach die falsche Strategie, um das zu ändern? (Z.B. wenn meine Mutter mich ablehnt oder schikaniert und eine blonde Frau mit blauen Augen ist, die gerne Salzstangen isst, dann ist meine Strategie, meine Mutter umzubringen. Oder Ersatzweise/und zusätzlich, um andere vor Schikane zu bewahren bringe ich eben auch andere blonde Frauen mit blauen Augen um, wenn die gerade Salzstangen essen....)
*********ktur Frau
93 Beiträge
Typisch für dissoziale (früher sagte man auch asoziale) Störungen ist Verantwortungslosigkeit, Missachtung sozialer Normen und fehlendes Schuldbewusstsein - keine guten Voraussetzungen für den nötigen Leidensdruck und dadurch eingeleitete Veränderungen im Umgang mit anderen.
*******_88 Frau
2.205 Beiträge
Ja, eben, so hatte ich das auch immer verstanden - aber das schließt ja nicht aus, unter der dissozialen Situation selbst zu leiden, das heißt ja nur, dass die eigene Wahrnehmung gestört ist.

Also der Leidensdruck ist ja da und der führt auch zu Veränderungen - aber eben nicht in den zielführenden, sozial verträglichen Bahnen
*********ktur Frau
93 Beiträge
Ich habe gerade ein sehr interssantes Buch über weibliche Psychopathen gelesen. (Psychopathinnen: Die Psychologie des weiblichen Bösen / Lydia Benecke) Das ist allerdings nichts für sehr sensible Gemüter.
*****cgn Frau
8.428 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die Frau Benecke kenn ich bisher nur als Gutachterin. Aus deiner Sicht: findest du es richtig, die psychopathischen Aspekte bei Frauen anders zu betrachten als die bei Männern?
*********ktur Frau
93 Beiträge
Es gibt wohl Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Psychopathen, laut Fachleute u. a. auch bedingt durch unterschiedliche Sozialisation von Mädchen und Jungs. Allerdings sind bei beiden Geschlechtern in Kindheits- und Jugendjahren meist sehr ungünstige bis schwer traumatische Ursachen vorhanden.

Ob ich eine unterschiedliche Betrachtungsweise richtig finde?
Nein, eigentlich nicht.
Ich glaube aber, dass grundsätzlich nicht alles, was landsläufig als psychopathisch bezeichnet wird, auch tatsächlich psychopathisch ist, wobei die Übergänge von "noch normal" bis "eindeutig ausgeprägt" fließend sind .

Jedenfalls gibt es weitaus mehr männliche als weibliche Psychopathen, hingegen viel mehr weibliche als männliche Personen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung.
...
ich dachte immer, dass der psychopath nicht erkennt, der soziopath sehr wohl und dass darin wohl der unterschied bestünde.
Gehirn und Geist
Hallo miteinander,

das erinnert mich an die Zeitschrift "Gehirn und Geist", die hatte 2017 eine Titelstory "Die Schattenseiten der Empathie". Da ging es um ähnliche Themen. Empathie, so wurde argumentiert, ist eine Fähigkeit, die noch kein moralisches Handeln impliziert. Es ist erst einmal nur eine Fähigkeit, die erlaubt ,zutreffende Schlüsse über die Gefühlswelt von anderen zu treffen.
Was mit diesem Wissen dann angestellt wird, ist nicht zwingend mit der Fähigkeit zur Empathie verbunden. Damit erscheint mir Empathie wieder näher an Intelligenz heranzurücken: Eine Fähigkeit, die Orientierung bietet und Handlungsoptionen eröffnet, aber nicht an sich bereits eine moralische oder unmoralische Ausrichtung besitzt.

Doch in der Zeitschrift gehen sie sogar noch weiter und sagen, dass Empathie sogar Handlungsmöglichkeiten verschließen kann. So kann Empathie dazu führen, dass man sich mit nur vermeintlichen Underdogs identifiziert, z.B. Donald Trump. Wenn ich dies weiterspinne: Wir beobachten in der rechten Szene eine starke Inszenierung als Opfer. Sie werden Opfer von Ausgrenzung, verfolgt von den Medien, Richtern mit ausländischen Wurzeln, verlieren ihre Frauen und eventuell sogar ihr Land an andere... Wenn ihnen diese Inszenierung gelingt, werden ihnen dann die empathischen Menschen freundlicher begegnen? Spekulieren die Rechten mit ihrem Opferdiskurs gerade auf unsere Empathie?

Heißt das dann, dass Empathie ohne Intelligenz genauso furchterregend ist wie Intelligenz ohne Empathie?

LG
Brynjar
*********ktur Frau
93 Beiträge
Zitat von ****jar:

Wir beobachten in der rechten Szene eine starke Inszenierung als Opfer. Sie werden Opfer von Ausgrenzung, verfolgt von den Medien, Richtern mit ausländischen Wurzeln, verlieren ihre Frauen und eventuell sogar ihr Land an andere... Wenn ihnen diese Inszenierung gelingt, werden ihnen dann die empathischen Menschen freundlicher begegnen? Spekulieren die Rechten mit ihrem Opferdiskurs gerade auf unsere Empathie?

Ja, das glaube ich. Aber das ist nur die halbe Miete.

Einerseits ist es perfide Spekulation mit dem Opferstatus.

Andererseit treffen die simplen Interpretationen der Rechten auf dumpfe gesellschaftliche Vorurteile und Ängste und bieten dafür scheinbar passende Erklärungungen an, die aber keineswegs plausibel sind, wenn man sie genauer hinterfragt.
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