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Werden wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht?

Werden wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht?
Haben überdurchschnittlich intelligente Menschen nicht auch eine überdurchschnittliche Verantwortung gegenüber der Gesellschaft?
:)
puh....... wenn das so wäre, wären wir dann nicht elitär es besser wissen zu wollen?
********osen Mann
6.338 Beiträge
Leistest Du nicht Überdurchschnittliches...
...für die Gesellschaft? Die Frage ist, ob Dich Deine Intelligenz überhaupt dazu befähigt Verantwortung zu tragen. Dazu brauchst Du, glaube ich, noch ein paar andere Eigenschaften.

Dein Gold und Deine Rosen
****ot2 Mann
10.356 Beiträge
Haben überdurchschnittlich intelligente Menschen nicht auch eine überdurchschnittliche Verantwortung gegenüber der Gesellschaft?

Dazu müßten sie an der Macht sein...
Ich denke, die Frage ist komplexer, als es auf den ersten Blick scheint.

Ich bin jedoch nicht sicher, ob "Verantwortung" das richtige Wort ist, für das, was ich als den Kern Deiner Frage verstehe. Verantwortung hat ja grundsätzlich zwei Zeitebenen. Einmal in die Vergangenheit, da ist sie mit Schuld verknüpft. Ich habe etwas getan oder unterlassen und dafür muss ich gerade stehen.
Wenn es auf die Zukunft bezogen ist, dann ist es eher mit Pflicht verbunden. Muss ich mich einbringen für die Gesellschaft?

Die analytische Philosophie unterscheidet zudem supererorgatives Handeln von Handeln für das ich eine Pflicht formulieren kann. Beispielsweise gilt es im Sinne des "Leben können nicht gegeneinander aufgerechnet werden" als nicht verpflichtend sein eigenes Leben zu riskieren, um ein oder hundert anderes zu retten. Jemand, der dies tut, geht über die Pflicht hinaus.
Zudem gilt in der Regeln: Jeder Forderung nach einem Sollen muss ein Können korrespondieren. Es ist also unethisch jemand zu etwas zu verpflichten, was er/sie gar nicht leisten kann. Anders ausgedrückt: Überforderung ist unethisch.

Die erste Frage wäre also, ob überdurchschnittlich Intelligente überhaupt mehr leisten können als Menschen mit normaler Intelligenz? Bei Reichtum ist es ja eine Frage von Zahlen und es ist nachvollziehbar, dass jemand der eine Milliarde Euro besitzt mehr Schultern kann als jemand, der keine Ersparnisse hat.
Doch wie ist das mit Intelligenz? Ist das ein "Kapital", ein "Konto" von dem sich mehr abbuchen lässt?
Oder ist es nur ein "Enabler", der es leichter macht Kapital anzuhäufen.. oder wie Gernot2 richtig einwirft: Wenn die Intelligenteren nicht an der Macht sind, können sie auch nichts übernehmen.

Wenn Intelligenz, wie ich glaube, nur ein Türöffner ist, um z.B. Reich zu werden oder mächtig zu werden und kein direktes Kapital darstellt, mit dem etwas zu schultern wäre, dann wäre die Antwort: nein. Ein armer, einsamer, machtloser Mensch, der zufällig intelligent ist, kann nicht mehr gesellschaftliche Verantwortung tragen als jemand, der weniger intelligent ist.

Die Frage ist, ob das Deine Intention war LaMagicienne, oder ob es Dir eigentlich um eine andere Frage ging. Nämilch ob überdurchschnittlich intelligente Menschen nicht auch eine überdurchschnittliche Verantwortung gegenüber der Gesellschaft haben Macht und Geld auf sich zu vereinen, weil sie damit besseres bewirken können als andere?

(Hierbei geht es mir nicht nur um politische Macht. Ich gehe von einem breiten Machtbegriff auf im Sinne von Wirkmächtigkeit und Veränderungspotenzial in der Welt. Buchautor*innen können somit Macht entfalten, Journalist*innen, Aktivist*innen, Religiöse Autoritäten etc.)

Lg
Brynjar
Nein, denke ich nicht.
Zumindest tendiere ich dazu.

Überdurchschnittliche Intelligenz bedeutet ja nicht gleichzeitig für alles eine Lösung zu haben und auch nicht, alle Problemlösungen umsetzen zu können.

So gibt es ja auch Menschen, die nicht überdurchschnittlich intelligent sind, aber besonders strebsam , kreativ, mutig...und die auf diese Weise vieles bewegen.


Gehen wir mal einfach ganz, ganz weit in die Zeit zurück, da waren Gruppen viel, viel kleiner und es brauchte jeden und dessen Begabung und Stärke für das Gelingen des großen Ganzen.

Den Mutigen, den Intelligenten, den Entdecker, den Mahner, den Mitmacher, den körperlich Starken etc... Und bestimmt gab es da auch schon die eher Schwachen, die eben mitgezogen wurden.

Heute ohne kleine Gruppen, im globalen Geschehen wirkt es vermutlich auf den ersten Blick anders. Ist es im Grunde aber nicht, meine ich.

Auch weiterhin sind alle verantwortlich und nur mit allen funktioniert's.

Die Verantwortung auf jene abwälzen zu wollen, nur weil bei denen einige Synapsen besser vernetzt sind, finde ich persönlich ungerecht.

Zumal beispielsweise eine Depression auch diese ereilen kann. Intelligenz schützt ja vor Krankheit nicht.
Auch wenn dies ein externes Beispiel ist.

Es gibt aber sicherlich auch andere Einschränkungen, die einen hochbegabten Menschen daran hindern seine Intelligenz immer und überall zu 100 % auf die Straße zu bringen.
Denn bei aller Intelligenz sind es Menschen und wo Menschen sind, da 'menschelt' es.

Von daher fände ich es ungerecht, von solchen immer alles zu fordern.


Bei solchen Gedanken würde es mir doch an Herzlichkeit fehlen. *nixweiss*
****ot2 Mann
10.356 Beiträge
Wenn man diese Frage zuende denkt, - dann bleibt die Frage, ob intelligente Menschen "die Wahrheit" besser erkennen als "nicht so intelligente"....

Sorry, wenn ich so weit zurückgreife....
...aber, wenn man sich mal darüber informiert, wieviel hochkompetente Professoren und Wissenschaftler - also die Intelligenz- sich in der deutschen Geschichte schon frühzeitig zum Nationalsozialismus bekannten, dann muss man nachhaltig bezweifeln, dass Intelligenz der wesentlichen Maßstab ist richtig von falsch zu unterscheiden.

Bei vielen Dingen gibt es eine bedeutende Restunsicherheit, was richtig und was falsch ist.
Und auch was wichtig und was unwichtig ist.
Sieht man derzeit z.B. auch an der Stickoxid-Debatte.
*****cgn Frau
8.429 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich arbeite und zahle Steuern, gar nicht mal so wenig. Ich spende dauerhaft in viele Richtungen und ich mache den Mund auf, wenn sich rechte Dödel zu Wort melden. Ja, ich hab in Geschichte aufgepasst. Ich gehe wählen. Ist das genug?
Ich würde nicht so weit gehen und dem intelligenten Teil der Menschheit die Verantwortung allein aufzuhalsen - allerdings würde ich sagen, dass dieser Teil der Menschen der die Kompetenz und die Weitsicht hat, die Pflicht hat, Fehler und Fehleinschätzungen aufzuzeigen wenn er sie feststellt, quasi den Finger in die Wunde zu legen und auf die Konsequenzen hinzuweisen und zwar so verständlich und nachdrücklich, dass auch die normalen Menschen begreifen worum es geht, welche Gefahr besteht.

D. h. nicht, dass der intelligente Teil die alleinige Verantwortung trägt oder tragen sollte, aber das er aufrüttelt und wachsam bleibt, Zusammenhänge die er besser versteht den anderen begreiflich zu machen.

Lösen und schultern müssen es im Endeffekt alle gemeinsam - die Denker, die Lenker und die Ausführenden - es geht nur miteinander, sonst bleibt einer auf der Strecke.
Intelligenz ist Potenzial
erstmal nichts weiter. Man kann sein Potenzial entfalten und für die "richtigen" Dinge einsetzen oder eben nicht. Im zweiten Fall stehen u.U. mangelnde (externe) Möglichkeiten dem entgegen.

Es geht auch gar nicht um Macht, Machtpositionen oder monetäre Möglichkeiten - man kann im Grunde auch "im Kleinen" wirksam werden. Also in seinem direkten Umfeld.

Wenn Menschen von Natur aus oder weil sie es sich erarbeitet haben, mehr Möglichkeiten als andere haben, sollten sie sie optimal nutzen, finde ich. Ein guter Freund von mir schreibt beispielsweise derzeit ein, wie ich finde, inhaltlich sehr wertvolles Buch über die derzeitigen gesellschaftlichen Schwierigkeiten im europäischen Kulturkreis und zeigt Lösungsmöglichkeiten auf. Er gibt damit sein Wissen und seine Gedanken weiter, so dass sie (hoffentlich) auf fruchtbaren Boden fallen und damit einen Beitrag leisten, unserer Gesellschaft, bzw. hauptsächlich auch unseren Kindern, eine positive Zukunft zu bescheren. Es wird vermutlich keine Revolution auslösen, aber, von den richtigen Verantwortlichen gelesen, etwas in Bewegung bringen, wo es momentan stockt oder eine fatale Entwicklung aufhält. Das finde ich sehr beeindruckend. Er setzt seine Fähigkeiten ein, um der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen. Denn, das darf man nicht vergessen, die Gesellschaft sind WIR.

Wenn etwas gut durchdacht wurde, und diese Möglichkeit steht insbesondere hochintelligenten Menschen zur Verfügung, kann und sollte man die Erkenntnisse teilen und sich sozusagen im Sinne aller für eine allgemeine Verbesserung der Lebenssituation einsetzen. Das ist, was ich meine.

Und wie gesagt: es muss nicht die Neuerfindung des Rades sein.
********osen Mann
6.338 Beiträge
Erst mal gebe ich Ihnen Recht.
Intelligenz ist ein Potential. Man kann sein Potential entfalten, im Rahmen seiner Möglichkeiten. Schwierig wird es mit den "richtigen" Dingen und der optimalen Nutzung, oder?
Ist die "allgemeine Verbesserung der Lebensbedingungen" wirklich sinnvoll? Oder ist die Menschheit nicht sowieso eine kurze, universale Episode?
Verstehen sie mich nicht falsch. Ich bin auf ihrer Seite. Für mich ist es eine Frage von Ethik und Moral und nicht von Intelligenz. Diese in einer besonderen Verantwortung zu sehen, gruselt mich eher.
Wenn ich die Welt betrachte, bin ich mir sehr gewiss, das meine Dummheit um ein vielfaches größer ist, als mein Wissen.

Ihr Gold und Ihre Rosen
Stimmt, je mehr ich lerne und weiß, desto unwissender und "dümmer" komme ich mir vor. Es scheint ein Fass ohne Boden zu sein. Dennoch finde ich es wichtig, mein Potenzial optimal zu nutzen - für meine persönliche Entwicklung und ggf. auch für andere, wenn sie einen echten Nutzen davon haben oder darin sehen.
Wichtig ist nur, dass man nicht belehrend daher kommt und denkt, man wisse alles besser. Auf der Basis von hoher Intelligenz kann man sich rasch neue oder zusätzliche Erkenntnisse aneignen, die zur Bildung/Änderung der eigenen Meinung beitragen und weitergegeben werden können. Man hat niemals der Weisheit letzen Schluss, denn neue Forschungen und neues Wissen bereichern uns jeden Tag und führen dazu, dass man frühere Prämissen und Schlussfolgerungen überdenken sollte.
********osen Mann
6.338 Beiträge
Und wie gedenken Sie,...
...sollen wir unser Wissen weitergeben?
Welche gesellschaftliche Verantwortung schwebt Ihnen vor?

Ihr Gold und Ihre Rosen
@GoldundRosen
Nun, ich denke, dass jeder da seine persönlichen Schwerpunkte hat. Man kann z.B. ein Buch schreiben über ein Thema, das einem am Herzen liegt und das einen inhaltlichen Wert für viele hat. Man kann sich, wem es liegt, über Kunst in jeder Form ausdrücken. Man kann Weiterbildungen / Seminare anbieten, seine Erkenntnisse in Vorträgen oder auch auf einem Youtube Channel weitergeben etc. Wer sich besonders berufen fühlt, ist vlt. auch in der Forschung gut aufgehoben. Es hängt vom Thema und den individuellen Neigungen und Möglichkeiten ab, was man tun kann und auch möchte.

Sicherlich kann man die Welt nicht in einem Rutsch zum Positiven verändern, aber man kann zumindest Impulse setzen, die andere aufgreifen können. Hier geht es nicht um Überzeugungsarbeit, sondern lediglich um die Weitergabe von Erkenntnissen, damit sie diskutiert werden können und eventuell einen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung leisten.
*****cgn Frau
8.429 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das Hauptproblem dabei dürfte die Selbsteinschätzung sein. Selbsternannte Propheten und Heilsbringer gibt es bereits en masse. Gerade aktuell ist deutlich sichtbar, dass sich aufgrund der Verbreitungsmöglichkeiten alles mögliche populär machen lässt, auch der größte Blödsinn. Beispielsweise die Infektion mit Masern bei Säuglingen, etwas, was vollkommen vermeidbar wäre oder andere Epidemien, auch politisch. Lautstärke wird gegen den Verstand benutzt.

Daher bin ich eher für Zweckbündnisse anstelle von Einzelaktionen, das tollste Buch bleibt ungelesen im Regal, wenn sich keine Vertriebswege auftun. Und Kunst ist Geschmacksache. Ich bin ein Fan von Bildungszugang, institutionellem bitte schön, damit er beaufsichtigt werden kann. Aber digital, damit Inhalte in Schulbüchern nicht mehr aus dem letzten Jahrhundert stammen müssen. Ja, und dafür zahle ich Steuern, nicht wenig, wie schon erwähnt.
:)
ich denke mit dem finger auf die politik zu zeigen, führt zu nichts. die frage ist ja, ob wir über die stammtischphilolosphie hinaus etwas tun können, jeder für sich. im kleinen oder im großen. deshalb würde ich das auch nicht als muss formulieren, sondern eher als motivator. wie kann man jemanden unterstützen, der sein potential nutzen möchte, auch im bereich eq. mir fällt da ein buch ein "die geheimloge" und einen wunderbaren song für kinder, der wie ich finde diesen gedanken des selbst handelns gut trägt. der song heißt "märchenprinz" und ist von gerhard schöne...... jajaja.... da kommt der sozialismus in mir durch *grins*
auch ein kleines Weltverbesserer-Gen? Vielen Dank für die Buchempfehlung! *knutsch*
Mich beschleicht ein leichtes Unbehagen bei der Stoßrichtung Deiner Argumentation, LaMagicienne. Ich glaube, der Grund für dieses Unbehagen liegt darin, dass für mich deutliche Unterschiede zwischen Potenzial, Effizienz, der Übernahme von Verantwortung und moralisch guten Zielen bestehen.

Von einer besseren Einsicht in komplexe Zusammenhänge, seien es Wissenschaften, Gesellschaften oder Subjekte lässt sich nämlich keine moralisch gute Intention ableiten. Geniale Wissenschaftlerinnen können vollkommen betriebsblind für die Folgen ihrer Entdeckungen sein und bei manchen Ungerechtigkeiten der Geschichte hätte man sich weniger Intelligenz und Effizienz bei der Durchführung gewünscht und nicht mehr.

Selbst die auf den ersten Blick wünschenswerte Übernahme von Verantwortung kann schnell erschreckend sein, wenn man bedenkt, dass sehr viele Politiker*innen jeglicher Parteienrichtung der Wille zur Verantwortungsübernahme zugeschrieben werden kann. Verantwortungsübernahme kann auch sehr exklusiv auf eine Gruppe beschränkt und aggressiv gegen alle außerhalb der eigenen Gruppe gerichtet sein.

Zudem sollten wir auch bedenken, dass, bei falschem Grundcharakter, der Weg von dem eigenen Bewusstsein "ich bin überdurchschnittlich intelligent" hin zum Paternalismus sehr kurz ist.

Anders gesagt:
Es spricht einiges dafür, dass ein durchschnittlich intelligenter Mensch mit eher altruistischem und menschenfreundlichem Charakter die Gesellschaft weiter bringen kann, als ein brillanter Geist, der empathielos anderen seinen "Segen" bringen will.

Letzte Unterscheidung:
Mehrere haben es ja schon für sich selbst gesagt und ich muss da an Sokrates denken. Denn letztlich war Sokrates, laut Orakel, der weiseste Mensch nicht, weil er der intelligenteste oder gebildeste Mensch seiner Zeit war. Seine große Stärke war das Bewussstein um die Beschränktheit des eigenen Wissens und der Beschränktheit des Wissens der anderen.
Daher wäre meine These, dass wir in der Gesellschaft mehr Weisheit brauchen und mehr hochintelligente Menschen, die ihre Intelligenz nicht allein für Excellenz in einem Fachgebiet nutzen, sondern auch um Weisheit anzustreben... und dann sich in gesellschaftliche Debatten einbringen.

Gruß
Brynjar
:)
@ brynar
zur weisheit gibts eine schweizer studie, die sehr interessant ist
@brynar
Natürlich kann man seine Fähigkeiten für Ziele einsetzen, die rein egoistisch, gesellschaftspolitisch und sogar aus wissenschaftlicher Sicht fragwürdig sind. Wissenschaft ist Forschung - die kann auf ein bestimmtes Ziel gerichtet sein oder auch nicht (Grundlagenforschung). Wer anschließend was mit den Ergebnissen anstellt, ist eine andere Frage.

Und ich sehe durchaus einen ethischen und moralischen Aspekt - für JEDEN Menschen. Es steht außer Zweifel, dass in unserer aktuellen Gesellschaft hauptsächlich egoistische Ziele verfolgt werden: wirtschaftlich, kirchlich, politisch und gruppenbezogen (jeder Kleingartenverein verfolgt verständlicherweise seine persönlichen Ziele, die nicht immer einem übergeordneten Interesse dienen).

Man kann sich natürlich, gemäß der eigenen Glaubenssätze, für Ziele einsetzen, die u.U. fragwürdig für andere sind, die wiederum gemäß ihrer persönlichen Glaubenssätze handeln. Eine fruchtbare, konsens- und lösungsorientierte Diskussion erlebe ich selten - egal, um was es geht und egal, in welchem Umfeld. Ressourcen und Fähigkeiten (ich meine hier nicht nur intellektuelle Kompetenzen, sondern weiter gefasst, alle Möglichkeiten, die jedem Einzelnen zur Verfügung stehen) werden immer eher zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse eingesetzt als einen gesellschaftlichen Nutzen für alle zu generieren. Das sind offenbar die übergreifenden Denk- und Handlungsmuster unserer aktuellen ellenbogen- und geiz-ist-geil Gesellschaft - und dies impliziert auch das Verhalten vieler Politiker, die eigentlich genau das Gegenteil bewirken sollten.

Leider lässt sich eine ausgereifte geistige Entwicklung auch nicht unbedingt mit einem besseren Menschsein verbinden. Aber wünschenswert wäre es schon, oder?
********osen Mann
6.338 Beiträge
@LaMagicienne
Dieses Konzept, dass jeder für sich alleine steht, wird zwar noch in manchen politischen und wirtschaft Zirkeln propagiert. Aber es hat sich längst eine starke Gegenbewegung aufgebaut. Unterschätzen wir die nicht. Längst emazipieren sich Teile der Gesellschaft von diesen Prinzipien. Man denke an die Bio-Bewegung, die Gelbwesten oder auch Konzepte der Schwarmintelligenz. (nur Beispiele. keine Wertung)
Wir spielen zwar noch immer in jedem Gesellschaftsbereich auf dem alten Spielfeld und die Regeln sind festgemauert. Es sind im Übrigen die Männerregeln (Konfrontationsregeln), die seit Jahrhunderten von Männern nach männlichen Verhaltensweisen und Hormonhaushalten erstellt wurden. Aber immer weniger Menschen leuchten die Spielregeln ein. Besonders nach dem Börsencrash und den globalen Bedrohungen der Zukunft. Ja, das alte System bäumt sich auf (Die Männer sind ernsthaft verzweifelt, weil ihre Regeln nicht mehr funktionieren. Schaut den "alte Männeranteil" in der AFD) und es droht ernsthaft lieber mit der Komplettzerstörung, als den harten Weg der Veränderungsarbeit zu beschreiten. Und es gibt die neuen Regeln. Die weiblichen Regeln. (Kooperationsregeln) Und zu dieses Regeln gehört "Verantwortung". Für mich ist Verantwortung eine Haltung. Diese Haltung kann man Menschen beibringen. Dafür muss man nicht Intelligent sein. Schon in der Schule. Man stellt sie um von Konfrontationsregeln auf Kooperationsregeln. Der Beste ist nicht dermit den besten Noten, sondern der, der sich am "Verantwortungsvollsten" benommen hat. Er bekommt die Chance auf gute Studienplätze, denn diese führen direkt auf Posten, bei denen er die größte Verantwortung trägt. Fragen sie sich selber. Sind sie lieber bei einem Arzt, der eine vier im Abschluss hatte, aber ein großes Maß an Verantwortungsbewusstsein hat. Oder Jemanden mit einer eins, der völlig verantwortungslos ist.
Mein Fazit...Nein, größere Intelligenz hat nicht grundsätzlich größere Verantwortung, als jeder Andere.
Ihr Gold und Ihre Rosen
Besser nicht......
..... denn die Geschichte Zeigt uns das Jedesmal wenn eine kleine Gruppe von Menschen glaubt alles besser zu wissen und die Gesellschaft dementsprechend leiten und umgestallten zu müssen .... das ganze im Desaster Endet.

Es war einmal ein Junge, der bekam an seinem 14. Geburtstag ein Pferd geschenkt. „Wie wunderbar!“, riefen die Dorfbewohner. Doch der alte Zen-Meister antwortete nur: „Wir werden sehen.“

Kurz darauf stürzte der Junge vom Pferd und brach sich ein Bein. „Welch ein Fluch!“, klagten die Dorfbewohner. „Wir werden sehen“, sagte der Zen-Meister.

Wenig später brach ein Krieg aus, alle Wehr tauglichen mussten an die Front. Nur der Junge blieb wegen seines verletzten Beins zu Hause. „Welch ein Segen!“ riefen die Dorfbewohner wiederum. Doch der alte Zen-Meister sagte nur: „Wir werden sehen.“

@GoldundRosen
Wenn wir, was sehr wünschenswert ist, gesellschaftlich von Konfrontation auf Kooperation umstellen, sind wir - wie von Ihnen dargestellt - bei "Verantwortung". Kooperation beinhaltet eben auch, Beiträge zu leisten. Entscheidungen werden immer noch demokratisch getroffen. Und Bewegungen wie "Bio", "Gelbwesten" oder "Veganes Leben" tragen doch aktuell zu einem gesellschaftlichen Umdenken bei und kommen mit Volldampf aus ihrem Subkultur-Dasein heraus.

@*****ams: ich finde deinen Beitrag sehr wichtig, aber sich herauszuhalten bedeutet aus meiner Sicht auch, sich auf eine Beobachtungsposition zu beschränken. So bewegen wir uns auf einer (neutralen oder ggf. auch wertenden/diskutierenden) Meta-Ebene, während andere aktiv Änderungen vornehmen, die uns u.U. gar nicht in dem Kram passen. Auch auf diese Weise gewinnt zum Beispiel der von allen eigentlich verachtete Rechtspopulismus und -radikalismus und immer mehr Zuspruch in Europa. Wir lassen es ja zu, oder?
Mmmmmh....
Nun ist sich Nicht "im besonderen Maße einzubringen/Verantwortung zu übernehmen" keineswegs gleichbedeutend mit "sich gänzliche herauszuhalten", viel mehr sind diese die beiden Extreme oder Gegenpole unseres Handlungsspielraums inerhalb dessen wir als Intelligentes Individuum ein der Situation entsprechendes Moderates Maß an Partizipation finden sollten.

*holmes*
*****cgn Frau
8.429 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich würde gern noch einen Schritt weiter gehen: so lange sich die Gesellschaft an einen gewissen kulturellen Kanon hält, das tut sie üblicherweise mittels gesetzlicher und sozialer Rahmenbedingungen, sollte eine gewisse Fairness für alle herrschen.

Erst in dem Moment, wo sich gesellschaftliche Gruppierungen über andere erheben, weil sie glauben, aufgrund welcher Fakten auch immer, mehr Rechte zu haben, fängt es an, zu brodeln. Allein anhand des gesamtgesellschaftlichen Verhältnisses der Einkommenssituation sagen wir mal von Männern und Frauen, lässt sich Ungerechtigkeit identifizieren. Einfach, weil in der Summe, die Chancen nicht fair verteilt sind.

Es reicht also nicht, Gesetze zu erlassen, man muss auch die Umsetzung nachhaltig beachten. Da hat jedeR eine Aufgabe.
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