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Was darf Satire?

*****cgn Frau
8.429 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Was darf Satire?
Alles, wenn es nach Kurt Tucholsky ginge, nichts, wenn es nach islamistischen Maßstäben ginge.

Wie kann es sein, dass etwas so Großes wie eine Weltreligion den Spott nicht aushält? Ist Humor unmenschlich?

Die französische Satiretradition ist eine ganz große, etwas anders als in Deutschland leistet sich der große Nachbar einige satirische Wochenzeitschriften, bei uns dümpelt die Titanic, die reichlich ungewöhnlich auf die Pariser Attentate reagiert hat.

Wie ist eure Meinung dazu?
********er79 Mann
113 Beiträge
Wie eigentlich überall ...
... finde ich auch hier, dass jeder das Recht haben sollte, alles sagen/schreiben/drucken zu dürfen.

Es darf dann bloß niemand daraus einen Anspruch darauf ableiten, dass dies dann auch von jedem gemocht, befürwortet und unterstützt wird sowie von Kritik verschont bleibe.

Es ist also m. E. völlig okay, ein Blatt wie Charlie H. kacke zu finden und das auch öffentlich zu sagen - gleiches Recht für alle.

Das Recht auf körperliche Unversehrtheit bleibt davon selbstverständlch unberührt, und das darf bitte auch gerne so bleiben.
***ui Frau
11.543 Beiträge
satire darf alles! *g*

man stöbere mal bissi in der weltgeschichte und wird sicher bald fündig mit karikaturen aus 1805 wo napoleon durch den kakao gezogen wird und die aktuelle weltgeschichte.

*****cgn:
Wie kann es sein, dass etwas so Großes wie eine Weltreligion den Spott nicht aushält? Ist Humor unmenschlich?

das problem sind meiner meinung nach ja nicht die kirchen- und religionsoberhäupter - die sind ja weltweit im dialog (wie sich gezeigt hat) und sind sich soweit auch einig. es sind die extremen splittergruppen die meiner meinung nach, manchmal schon fast verzweifelt, gründe für ihre terrorschläge suchen... krankhaft?

traurig - aber solang es extremismus gibt, wird satire und kabaret, karikatur und ähnliches nicht alles "dürfen"...


nachtrag aus wikipedia:

Satire

Bei satirischen Äußerungen und Karikaturen liegt es in der Natur der Sache, dass mit Übertreibung, Verfremdung und Übersteigerung gearbeitet wird. Maßgeblich für die Zulässigkeit einer satirischen Äußerung ist nicht das Stilmittel, sondern der Kern der Aussage. Das heißt, es darf nicht auf satirische Stilmittel zurückgegriffen werden, um ansonsten unzulässige Äußerungen zu tätigen.
quelle: http://de.wikipedia.org/wiki … der_Berichterstattung#Satire

nachtrag 2:
http://de.wikipedia.org/wiki/Satire

auch nicht uninteressant *g*
*****s42 Mann
11.874 Beiträge
*****cgn:
Wie kann es sein, dass etwas so Großes wie eine Weltreligion den Spott nicht aushält? Ist Humor unmenschlich?
Tut sie das?

Die Moslems, die ich kenne, können auch über Satire lachen, die gegen ihre Religion gerichtet ist. Und dennoch halten sie sich eisern an die Regeln des Ramadan und machen auch ihre Gebete.

Es gibt einige wenige Dinge, die sie nicht gutheißen, wie z.B. die bildliche Darstellung Mohammeds. Aber in der Satire ist es ja nicht wirklich eine Darstellung von ihm - also können sie sogar das tolerieren.

Es ist nicht der Islam, der mit Spott und Satire nicht umgehen kann. Manchmal können es die Menschen nicht (da schließe ich aber keine Religion oder sonstige Weltanschauung aus).
Schwierig.

Irgendwann witzelte ich im Beisein einer schwarzen Kollegin (SA) am Telefon mit einer Freundin aus der Pfalz. Meine Freundin machte ihre Witze über Badener, ich meine über Pfälzer.
Als ich auflegte stand meine Kollegin mit gerunzelter Stirn vor mir und meinte, das sei rassistisch gewesen.

Und sie meinte das ernst. Wir hatten daraufhin eine sehr lange Diskussion über Rassismus und Diskriminierung zwischen Badenern und Pfälzern. Bzw. erzählte ich ihr wie das in einzelnen Ortschaften im Badischen gelebt wird: Zwischen einzelnen Ortschaften, die sich heute noch gegenseitig als "Engländern" und "Franzosen" verspotten.
Erzählte ihr von den historischen Hintergründen (größtenteils Glaubensflüchtlinge, die mit offenen Armen empfangen wurde weil man "Volk" brauchte), die ganz sicher mit zumindest Verunsicherung bis hin zu Feindseligkeit zu tun hatte.

(Wahrscheinlich haben 80 Prozent aller Deutschen einen Migrationshintergrund, der über die letzten 500 Jahre nachvollziehbar wäre *baeh* Und unter dem heutigen vorgeblich "braunen" Nachwuchs sind sehr viele Jugendliche, die sozusagen zur ersten Generation gehören. Hier geht es um die Frage, ob jemand mit Migrationshintergrund in der Lage ist, seinen eigenen Rassismus, seine eigene Neigung zu diskriminieren und die Regeln einer fremden Kultur zu respektieren Willens und in der Lage ist. Manchmal kommen Menschen in unsere ihnen vollkommen fremde Kultur und sind auf allen Ebenen damit überfordert. Und wir schaffen es ja nicht einmal mehr Deutsche zu integrieren, die aus welchen Gründen auch immer, "sozial" ins Abseits geraten. Traurig, aber wahr.)

Aber hier geht es um das Empfinden.
Wir empfinden Witze bis hin zu Satire aus unserer Perspektive vollkommen anders.
Je nach Kultur und gelebtem Alltag haben die Inhalte, um die es in Witzen bis hin zu Satire geht, eine andere Bedeutung.

Das bedeutet nicht, dass dieses Empfinden gewalttätige Übergriffe rechtfertigt.
Aber ich denke auch nicht, dass Satire allein der Grund dafür ist.
Sondern die Themen, um die es in der Satire geht.

Gewisse Engländer- oder Franzosenwitze hätten vor einigen Generationen noch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen geführt. Und ein "Engländer" hätte Kopf und Kragen riskiert, hätte er es gewagt, einem Mädchen der "Franzosen" nachzustellen.
Wir haben uns damit begnügt dem Feind zur Maimesse eine Horde Schweine auf die Wiese vor der Kirche zu stellen. Während sie dann im Dunkeln die Umkleide der Schwimmhalle hinterrücks stürmten, um die erbeutete Wäsche an den Fahnenmasten vorm Schwimmbad zu hissen.
Die drei Generationen davor haben sich noch sportlich geprügelt.
*****s42 Mann
11.874 Beiträge
Zur Frage "Was darf Satire?" direkt
Sie darf nicht alles.

Wenn es vordergründig darum geht, einem anderen Menschen seelisch Schmerzen zuzufügen, ihn einfach nur bloßzustellen, dann ist es keine Satire mehr, dann ist es Mobbing oder was auch immer.

Die Grenze ist sicher fließend und schwer allgemein zu ziehen, und selbst im konkreten Einzelfall wird es verschiedene Sichtweisen dazu gehen.

Manchmal wünsche ich mir aber auch in Satire und Comedy etwas mehr Respekt vor den "Opfern".

Ich stelle mir da immer die Frage: Geht es um die Sache - oder geht es darum, eine bestimmte Person oder Personengruppe der Lächerlichkeit preiszugeben?
***ui Frau
11.543 Beiträge
*****s42:
Manchmal wünsche ich mir aber auch in Satire und Comedy etwas mehr Respekt vor den "Opfern".

satire ist für mich was anderes als comedy.
satire die fein geschliffene klinge und comedy manchmal nur das schlachterbeil...
bei manchen "comedians" frag ich mich schon in welchen tiefkellern die gegraben haben und das dann noch lustig finden?

satire hat meines wissens hauptsächlich hochrangige in der öffentlichkeit stehende persönen, politiker oder ähnliche berühmtheiten im auge gehabt.

comedy geht auch aufs "gemeine fussvolk" los.

als "person des öffentlichen interesses" hat man in deutschland, der schweiz und österreich (und wohl in vielen anderen ländern auch) einiges mehr auszuhalten, was das öffentliche auftreten betrifft. da ist satire völlig in ordnung finde ich.
Bilderverbot
Nach meinem Wissen ist das Bilderverbot (ähnlich wie bei den Katholiken das Unfehlbarkeitsdogma) nicht Kern der Religion, sondern eine relativ neue Erfindung.

Es ist nicht Teil des "Glaubensbekenntnisses" oder des Korans, weshalb es zu den weiteren Interpretationen gehört.

Somit kann man mit einer bildlichen Darstellung von Mohammed nicht den Propheten und auch nicht den Koran beleidigen.

Natürlich kann man sich durch die Darstellung herabgewürdigt fühlen, doch das mit einem Bilderverbot zu begründen passt zumindest nicht zu den Leuten, die argumentieren der Koran gelte strikt und sei nicht auszulegen.
*****cgn Frau
8.429 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Doch, Satire muss alles dürfen, sie muss nicht geschmackvoll sein, nicht gefällig, nur möglich, denke ich.

Comedy und Satire haben für meinen Geschmack nichts miteinander zu tun.
@heidi
Wie kann es sein, dass etwas so Großes wie eine Weltreligion den Spott nicht aushält? Ist Humor unmenschlich?

Sehr ungewöhnlich das Du unterstellst - so kenne ich Dich nicht. Das war mir aber zu pauschal.
Das lächerlich machen, verspotten von Personen, Situationen, Ereignissen findet jeder so lange toll solange man nicht selbst Gegenstand des "Angriffs" ist. Das ist kein Phänomen des Islams - das ist bei den Christen nicht anders. Lediglich die Auswirkungen variieren. Aber z.B. katholische Fundamentalisten sowie Extremisten gibt es zu Hauf.
Ich unterscheide auch zwischen Satire einer Person gegenüber, resp. seiner Religion. Man darf annehmen das Islamisten ihre Religion ein wenig ernster nehmen. Das nehme ich ganz wertfrei in meinem sozialen Umfeld wahr. Will sagen - die Identifikation mit dem Glauben steht im Islam auf einem breiteren Fundament.
Wer sich die Kommentare zum satirischen Video von Carolin Kebekus durchliest findet dort ebenso extremistische, christlich Verblendete.
Ich halte Satire zu Lasten des Islam für grundsätzlich in Ordnung (genauso wie zu allen anderen Themen). Allerdings ist der Zeitpunkt unglücklich gewählt. Seit Jahren wird in der Presse Front gemacht gegen den Islam und deren Anhänger. Die Satire ist gut beraten sich wichtigeren Dingen zuzuwenden. Vor allem sollte man sich selbst nicht zu ernst und wichtig nehmen.

Ich kann darüber lachen - Ihr auch?

*****cgn Frau
8.429 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Liebchen, du wirst mir ja wohl nicht eine rhetorische Frage anlasten...
@heidi
*aetsch* *kuss2*
*****cgn Frau
8.429 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
...eben...
Naja, das Video ist ungefähr so lustig wie "Charlie Charia" mit dem Spruch "100 Peitschenhiebe, wenn Sie sich nicht totlachen" auf der Titelseite der Hebdo.

Judentum, Islam und Christentum haben gemeinsame Wurzeln, die ca. 4000 Jahre zurück liegen.

Das Bildverbot der Thora sehr viel später entstandenen Thora bezieht sich, für sich genommen, in der Wortwahl sehr klar auf Statuen.
Eine der christlichen Übersetzungen spricht von Bildnissen und Götzendienst, was dem damit gemeinten historischen Inhalt gerecht werden dürfte.

Ähnlich wie in Bezug auf unsere Gesetze verändert sich die Auslegung, die Exegese, je nach historischem Kontext.

Dieses Bildverbot hat die Entwicklung der jüdischen Kultur bestimmt.
So wie unser Christentum wesentlich zur Entwicklung der bildenden Künste beigetragen hat.

Im Koran gibt es soweit ich weiß kein Bildverbot, aber der "Götzendienst" wird direkt angesprochen.

Zur Zeit, als diese Texte entstanden, war es üblich Tiere, Sonne, Mond und Planeten als Götter zu verehren, Monotheismus war innovativ.
Jetzt wollte ich gerade schreiben, dass sie zuerst nicht schriftlich hinterlegt, sondern ausschließlich mündlich weiter gegeben wurden. Aber das stimmt so nicht.

Die z.B. auffallend ähnlichen Schöpfungsgeschichten der hier angesprochenen Religionen/Kulturen haben ihren Ursprung offenbar in mündlichen Überlieferungen, die zu ihrer Zeit z.B. auf Tontafeln festgehalten wurden. Es gab ein einziges fixiertes "Original" auf der Welt. (Oder viele verschiedene?)

Egal.

Angela Merkel hat islamisierten Terrorismus als Gotteslästerung bezeichnet.
Und wäre dieser Begriff bei uns nicht so sehr in Vergessenheit geraten, dann würden wir sehr wahrscheinlich sagen, dass Satire in diesem Fall als Gotteslästerung gewertet wurde.

Gotteslästerung/Blasphemie wurden bei uns vor nicht all zu langer Zeit noch mindestens mit Pranger, Verlust der Zunge u.ä. geahndet.

So. Und nun zum Punkt. Deutschland 2014:

§ 166 StGB

Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen

(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören
*****cgn Frau
8.429 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Genau in die Richtung geht meine Eingangsfrage.
*****s42 Mann
11.874 Beiträge
Satire und Comedy
Sorry, dass ich beides in einem Satz verwendet habe. Konnte ja nicht wissen, dass mir damit gleich unterstellt wird, ich würde beides gleich setzen. *anbet* *zwinker*

Aber Satire wie auch Comedy (so verschieden beide auch sind, selbst wenn Comedy teilweise auch satirische Inhalte verarbeitet und Satire äußerst komisch sein kann) dürfen nicht über die Grenzen hinweg gehen, die ich da nannte (meine Meinung).

Nein, Satire darf auch nicht alles. Auch hier heiligt erst der Zweck die Mittel (oder eben auch nicht).
*****cgn Frau
8.429 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Nu sei mal nicht son Mädchen...;-)
Und nun gibt es "Je suis Mohamed", auch auf Facebook.

Angst vor dem Islam?

"Die zehn Länder mit dem größten Anteil an der muslimischen Weltbevölkerung sind Indonesien (12,9 %), Pakistan (11,1 %), Indien (10,3 %), Bangladesch (9,3 %), Ägypten und Nigeria (jeweils 5 %), Iran und Türkei (jeweils 4,7 %) sowie Algerien (2,2 %) und Marokko (ca. 2 %). In ihnen zusammengenommen leben mehr als zwei Drittel aller Muslime.[4] Die wichtigste überstaatliche islamische Organisation ist die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) mit Sitz in Dschidda. Ihr gehören 56 Staaten an, in denen der Islam Staatsreligion, Religion der Bevölkerungsmehrheit oder Religion einer großen Minderheit ist. Muslimisch geprägte Länder in Europa sind Albanien, Bosnien und Herzegowina, der Kosovo, Mazedonien, und die Türkei. Viele weitere Länder haben muslimische Minderheiten."

Frankreich, Belgien ... Angst vor dem Islam?
Oder Angst vor gewissen Folgen der Kolonialherrschaft?

Und da war doch der Algerienkrieg und das Massaker von Paris 1961.

Und Pakistan? Dort werden zur Zeit aus den gleichen Gründen wie in Paris Anschläge auf Redaktionen verübt? Habe ich verpasst, dass unsere Medien das erwähnen? Tun sie es?
In Pakistan ist lt. StGB für Gotteslästerung u.a. Todesstrafe vorgesehen. Die aber wohl ausschließlich in Selbstjustiz vollzogen wird.

Die islamische Republik Pakistan ist ein ziemlich merkwürdiges "Entwicklungsland".

Es geht um die Kontrolle Zentralasiens.

Bodenschätze.

Vielleicht ist die Frage, ob es klug ist, Satire zu oberflächlich und zu populistisch zu betreiben.



Die wahre Satire schreibt das Leben: Hebdo stand wieder kurz vor dem Konkurs.

Wie würde es unsere Öffentlichkeit empfinden, wenn ich jetzt dazu Karrikaturen zeichnen und texten würde?
Aufmerksamkeitsökonomie
Mich nervt diese ganze Hysterie.

500.000 Kinder sind im Rahmen oder an den Folgen des letzten Irakkrieges gestorben. Da wäre eine Diskussion über unsere Werte mehr als überfällig.

Die Überlebenden von Paris haben sich m.W. auch von einer versuchten Vereinnahmung durch die Politik gewehrt. Hier ein wie ich finde durchaus treffender Kommentar:

http://www.heise.de/tp/artikel/43/43884/1.html

Natürlich darf Satire alles... allerdings muss man als "Satiriker" auch mit dem Echo leben (bzw. in diesem Fall sterben) können. Ist halt so.
"Die Zeit" hat einen interessanten Artikel dazu im Netz.

"...Und für weite Teile der muslimischen Gemeinschaft ist weniger eindeutig als für "Stamm-Europäer", warum die Tötung von 17 unschuldigen Franzosen schlimmer sein soll als die Tötung Hunderter Unschuldiger durch amerikanische Drohnenangriffe in Pakistan. ..."


Unter
ATTENTAT "CHARLIE HEBDO" Die Botschaft der Terroristen
müsste man ihn googeln können.

Tja. Ich sags doch. Kommunikation ist einfach alles.
*****s42 Mann
11.874 Beiträge
*****ine:
Die wahre Satire schreibt das Leben: Hebdo stand wieder kurz vor dem Konkurs.
DAS ging mir heute auch durch den Kopf, als ich die sinkenden Verkaufzahlen vor dem Attentat im Radio hörte.

Ich will keineswegs den Hass radikaler Islamisten auf den Westen und schon gar nicht die Art, wie sie diesen Hass ausleben, rechtfertigen - aber so ein klein wenig kann ich nachvollziehen, warum diese Bewegungen gute Chancen auf weiteren Zulauf haben.

Wir erwarten, dass der "Rest der Welt" unsere westliche Politik, unseren Lebensstil, unsere Werte respektiert (und am besten auch noch kopiert).

Und welchen Respekt bringen wir anderen Werten, anderen Lebensstilen, anderen Kulturen entgegen? Wir müssen sie nicht gut finden, wir müssen sie auch nicht akzeptieren - aber zumindest respektieren, dass da auch Menschen leben, die vielleicht nicht unsere Werte teilen.

Wenn wir das geschafft haben, können wir davon ausgehend auch versuchen, einen Weg zu finden, wie man sich gegenseitig akzeptieren und vielleicht sogar annähern kann.

Aber wahrscheinlich - nein - offensichtlich ist das gar nicht gewollt. Wir wähnen uns ja stärker mit unserer militärtechnischen Überlegenheit. *oh*
*****cgn Frau
8.429 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden, sagte die olle Frau Luxemburg.

Ich glaube nicht, dass sich die echten Werte zwischen den Religionen ganz erheblich voneinander unterscheiden. Es sind revisionistische Splittergruppen, die gibt es in allen Weltreligionen, in denen Menschen die Religionsausübung neu definieren, nicht selten, um einen persönlichen Vorteil daraus zu ziehen.

Nahezu alle Extremisten, auch die jüdischen und christlichen sind menschenfeindlich, besonders frauenfeindlich, und sie sind patriarchalisch organisiert, totalitär, undemokratisch. Gewalt spielt oft eine erhebliche Rolle. Toleranz fehlt völlig und moralische Werte orientieren sich rückwärts

Jeder Mensch soll seine Religion leben können und jeder muss sich damit abfinden können, dass die Defizite des Bodenpersonals Anlass zum Spott sind. Denkt an den Limburger Bischof.
Gut gesprochen meine Liebe.

Aber Pakistan z.B. ist bewusst als islamischer Staat gegründet worden.

Ich finde merkwürdig, wenn bei uns demonstriert wird weil man nicht will, dass dieser terroristische Stellungskrieg in unsere Land überbordet, während man dort gegen die Militärpräsenz unserer Westmächte auf die Straße geht.
*****s42 Mann
11.874 Beiträge
*****ine:
Aber Pakistan z.B. ist bewusst als islamischer Staat gegründet worden.
Ja und? Dann ist er das eben.

Darf ein Staat nicht eine bestimmte Religion zur Grundlage haben? Israel ist ein jüdischer Staat.

Und selbst die Rechte, die er anderen Religionen in seinem Staatsgebiet einräumt (oder nicht), sind Sache dieses Staates und nicht irgend eines anderen Staates.

Es mag uns vielleicht nicht gefallen, aber wir haben genau so wenig das Recht, dort mehr Rechte für andere Religionen zu fordern, wie sie nicht das Recht haben, uns etwas in unserer Staatsführung vorzuschreiben. Macht Pakistan aber auch nicht.

Das versuchen nur extremistische Kreise, und sei es mit Terrorgewalt.
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