Wörter
schmerzen in lauten und harten Räumen,schmeicheln beim Klang eines Liebesgedichts.
Ein warmes Bad nach schweren Träumen,
heiße Flut beim Spruch des Gerichts,
Segnen wie Regen das Land,
tanzen außer Rand und Band
oft in eine üble Richtung.
Gleich, ob Prosa oder Dichtung:
Hart wie Macht und kalt wie Stahl
• es sind viele dieser Zahl -
können sie verletzen, wenn sie hetzen,
sie schmerzen, schockieren und entsetzen,
stiften Frieden und Kriege,
Verwirrung und Erkenntnis,
auch Glaube und Bekenntnis,
markieren manche Siege.
Doch and're– ah! Sie sind getürmt
zu gewaltigen Gebilden!
Ob erhaben oder erzürnt,
schrauben sie sich, gleich Kathedralen, empor,
weiten das Herz in den höchsten Gefilden,
so dass ich oft staunend den Sinn verlor.
Gen'iale Kolumbuseier - wie von Fabergé,
mystisch glitzernd wie frisch gefallener, blauer Schnee
sind sie die allerhöchste Kunst
erfreuen sich ehrfürcht'ger Gunst.
Manchen sind sie richtig wichtig,
wie wenn sie jemand lockend ruft.
Für Ignoranten heiße Luft,
die nur heftig blechern scheppert.
Für Banausen: nur bedeppert.
Schizosynapsoider Zwiespalt
von zweifelhaftem Wahrheitsgehalt
zwischen Tun und Denken.
Mal zum Hirnausrenken,
weil verständlicherweise unverständlich.
Wie eine Umarmung als Tarnung,
freundlich lauernd wie falsche Geier,
voll Höflichkeit und Rumgeeier.
Sei wählerisch mit Deinen Wörtern!
Zum Hören sind sie, nicht zum Sprechen!
Statt sinnlos' Kopfzerbrechen
und alles zu erörtern
kann mensch auch mal Demut zeigen
und schweigen.
Je länger ich similier' -
find' ich: Wörter sind wie wir:
Banal und fantastisch,
gestelzt und elastisch,
geschniegelt, gestriegelt,
seidig und gebügelt
ziseliert und exaltiert,
glamourös und pompös,
geschminkt und etepetete,
schneidend wie eine Machete,
rüpelhaft rumpelnd
und rotzig humpelnd
kommen sie daher.
Ach!, und wenn ich manchen hör',
dann will ich nicht mehr...
Gewinne flüchtend Land,
mache Kopfstand im Sand...
(Spätestens dann)
Muss ich um sie ringen,
dann krächzen und ächzen,
holpern und stolpern sie.
Wollen gar nicht klingen.
Gerne würd' ich weiterschreiben,
doch zickt und zwickt das nächste Wort,
bereitet mir gar heftig Grimmen...
will auch wirklich nirgends stimmen!
Nein! Halt! Moment!...
Ach nein, ich muss doch passen.
Kurzum: ich werd' es lassen.
Mit einem Wort:
Ich lass' es