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FETISCH FOTOGRAFIE
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Verträge

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*********_Foto Mann
13 Beiträge
Themenersteller 
Verträge
Hi Zusammen,
mich würde interessieren, wie ihr eure Verträge so ausgestaltet und wenn ihr verschiedene Arten habt auch natürlich diese kennenlernen.

Ich selbst fotografiere selbst hauptsächlich auf TfP-Basis und habe entsprechend einen TfP-Vertrag, den ich auf das entsprechende Shooting anpasse.

Nun habe ich in letzter Zeit häufiger im Gespräch das problem gehabt, dass die Models eigentlich kein TfP wollen. Klassisch dabei sind die Pay Models, wo ich entsprechend einen klassischen Pay-Vertrag erstellen würde. Was für mich meist allerdings nicht von Interesse ist, da ich das Fotografieren als Hobby betreibe.

Dazu kamen aber in letzter Zeit auch immer wieder Models, die die Bilder lieber nur für sich haben möchten. Entweder weil sie selbst entscheiden wollten, wer die Bilder sieht oder weil sie selbst die Bilder kommerziel verwenden wollen und entsprechend nicht wollen, dass die Bilder anderweitig verfügbar werden.

Zu dieser letzten Kategorie würde mich besonders interessieren, wie ihr da eure Verträge gestaltet. Bzw. welche Vertragsoptionen ihr in dem Fall anbietet.

LG Scorpio
*********erst Mann
4.049 Beiträge
Zum letzten Punkt, brauchst Du keinen Vertrag, weil Du ja die Bilder eh nicht verwenden darfst.
Das ist das gleiche, als wenn man Bewerbungsbilder macht.
Du kannst aber der Kundin/Model eine Erlaubnis erteilen, dass sie die Bilder kommerziell verwenden darf.
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********_May Mann
336 Beiträge
Bei einem Pay-Shooting (also wenn Du als Fotograf bezahlt wirst), solltest Du dem Model/Verwerter die entsprechenden Nutzungsrechte einräumen. Die werden zusätzlich zu Deinem Honorar (also dem Aufwand für das Shooting) gesondert berechnet! Da macht es schon einen Unterschied ob - vereinfacht gesagt - das Bild nur kurzzeitig und lokal oder langfristig und weltweit verwendet wird. Als BuyOut versteht man, wenn der Auftraggeber alles, überall und für immer mit dem Bild machen kann - kostet dann halt auch entsprechend mehr.

Ich mache das so, dass ich einfache Nutzungsrechte in mein Angebot mit einkalkuliere, erweiterte Rechte müssen dann gesondert bezahlt werden. Bsp.: Mitarbeiterprotraits. Die werden im wesentlichen ausschließlich vom Kunden verwendet, dafür nur regional, in geringem Nutzungsumfang und nicht länger als 5 Jahre, also kalkuliere ich das 1,5-fache zum Aufwand als Nutzungsrechte mit ein.
*******rph Mann
79 Beiträge
Ein Vertrag regelt grundsätzlich Leistung und Gegenleistung.

Im Falle von TfP ist die Leistung das Model stehen mit Abtretung (beschränkter, nicht-exklusiver) Bildrechte, die Gegenleistung Erstellung von Bildfiles mit Abtretung (beschränkter, nicht-exklusiver) Bildrechte. Urheberrecht beim Fotografen. Beide dürfen im Rahmen der vereinbarten Grenzen veröffentlichen und nutzen.

Bei Model-Pay ist die Leistung das Model stehen mit Abtretung unbeschränkter, exklusiver Bildrechte, die Gegenleistung Bezahlung. Urheberrecht beim Fotografen. Ausschließlich Fotograf darf veröffentlichen.

Bei Fotografen-Pay ist die Leistung die Erstellung von Bildern mit Abtretung unbeschränkter, exklusiver Bildrechte, die Gegenleistung Bezahlung. Urheberrecht beim Fotografen. Ausschließlich Model darf veröffentlichen.

Statt der unbeschränkten, exklusiven Bildrechte kann natürlich auch etwas anderes (örtlich, zeitlich oder medial beschränkte Nutzung) vereinbart werden. Ggf. Beitrag zur KSK fällig.

Dem Fall den Du beschreibst, Bildrechte ausschließlich beim Model ohne Bezahlung, fehlt die Gegenleistung. Dafür kann ich (für mich) keine halbwegs vernünftige Begründung finden, ohne mein eigenes Tun komplett zu entwerten.
Profilbild von mir
*******pass Mann
509 Beiträge
Ich mache es schnell und einfach.

Keine Veröffentlichung meinerseits, kein Shooting.

Da ich kein Interesse daran habe mit der Fotografie Geld zu verdienen, sondern aus Spaß und Lust an der Sache selbst.
***oe Mann
3.943 Beiträge
Ich habe effektiv drei Verträge:

Klassisch TFP mit Bildnutzung der finalen Bilder für beide Personen (Fotograf/Model)
Pay mit Bildnutzung für den Fotografen (Einzelne Bilder nach Absprache)
Pay mit Bildrecht nur beim Model
******210 Mann
1.406 Beiträge
Mal ehrlich : tfp ist doch meistens Mumpitz, die Mädels sprechen von tfp weil sie nix bezahlen wollen. Aber den Sinn dahinter erkennen sie nicht, daß der Fotograf alles an Material ebenfalls verwenden kann.

Ich mache tfp und da kläre ich mündlich mit den Models/innen, ja das kann ich und es hat bisher immer geklappt, was ich verwende. Ich mache mehr pay und dann gibt es eine Rechnung.

Alles entspannt und unkompliziert..
*******tis Mann
81 Beiträge
Verträge

Dazu kamen aber in letzter Zeit auch immer wieder Models, die die Bilder lieber nur für sich haben möchten. Entweder weil sie selbst entscheiden wollten, wer die Bilder sieht oder weil sie selbst die Bilder kommerziel verwenden wollen und entsprechend nicht wollen, dass die Bilder anderweitig verfügbar werden.


Ich sehe sowas recht einfach: Egal was für eine Konstellation man hat, es sollte jeder einen (möglichst gleichwertigen) Nutzen vom Shooting haben.

Im simpelsten Fall isses TfP (gerade im Hobbybereich), oder aber eben PAY, wenn man klare Verhältnisse haben will. Und ein Berufsmodel muss nunmal auch ihr Geld verdienen.
Hat eine der Parteien deutlich mehr drauf als die andere, dann wird eben mit sonstiger Leistung (meist Geld) ausgeglichen. Beispiel: Das Hobbymodel bezahlt zumindest noch etwas an einen sehr erfahrenen Fotografen, oder aber ein unerfahrener Hobbyknipser kann mit einem erfahrenen Aktmodell kostenlos shooten, darf selbst die Bilder aber nicht veröffentlichen, während das Modell die Bilder auf Onlyfans etc. vertickert.
In letzterem Fall klingt das sehr einseitig, bietet aber eine gute Gelegenheit, zu üben und etwas Lernkurve hinter sich zu bringen.

ZUm Thema "Models wollen Bilder, aber Fotograf soll nix veröffentlichen"
Frage wäre hier erstmal, warum die Models nicht wollen, dass der Fotograf die Bilder auch veröffentlicht? Wollen die einfach bestimmte Aufnahmebereiche nicht veröffentlichen, wie Akt, oder betrifft das vielleicht gewisse Medien, damit Oma und die Eltern von interessanten Bildern nichts mitbekommen?
Fürchten die Models ggf. eine pornografisch angehauchte Umgebung, wo ihre Bilder landen?
->Hier kann man ggf. aufklären, oder vereinbaren, dass man ggf. auch etwas leichter bekleidete Bilder schiesst, aber letztendlich nur die etwas weniger Haut zeigenden Bilder veröffentlichen darf.
(Wenn das Model merkt, dass man seriös arbeiten kann, und die erste Flut an Reaktionen im Freundeskreis durch ist, lassen sich ggf. weitere Shootings vereinbaren, wo dann etwas mehr geht, wenn erstmal Vertrauen da ist)

Wollen die Models einseitig Bilder, weil es eine Ehre sein soll, diese überhaupt zu knipsen? Oder wissen die Models den Arbeitsaufwand der Fotografen nicht zu schätzen, weil man in der heutigen Zeit mit dem aktuellen Smartphone mit dem angebissenen Apfel und den richtigen coolen Apps und Filtern selbst schon einiges an Material für social Media erzeugen kann?
->Umdrehen und gehen. Sollen andere sich mit mangelnder Wertschätzung und medialem Fastfood auseinandersetzen.


Apropos Wertschätzung: Die oben aufgeworfene Frage, was ein angemessener Anteil an einem Shooting ist, ist nicht nur in Anzahl Bilder oder Geld zu bewerten. Wenn man alles betrachtet, so gewinnt man ggf. an Erfahrung, hat mit den richtigen Leuten bei einem Shooting auch gut Spass, sieht neue Locations, die sonst vielleicht kaum geshootet werden etc.
Die Frage ist eben, was diese nicht in Geld messbaren Dinge für einen persönlich bedeuten.

Kommerzielle Verwendung: Es ist in meinen Augen vollkommen legitim, dass Models versuchen, ihre Bilder selbst zu Geld zu machen. Ob es das Drucken von Kalendern für ihre Fans ist, oder ein Verkauf auf Onlyfans etc. Hier sollte dann aber ganz klar und emotionslos abgesprochen werden können, wer jetzt was vom Shooting hat. Ein Anfänger, der das erste Mal naggische Mädels shootet, kann sicherlich viel lernen, wenn er sich nur um die Kamera kümmern muss und nicht noch ein aufgeregtes Hobbymodel zurechtrücken soll. Sowas kann eine kostenlose Lehrstunde sein und somit Geld sparen- wenn dann das Model die Bilder als Gage bekommt, um diese dann zu verkaufen, dann ist das ok- solange es vorher klar vereinbart wurde.
Ansonsten: Möchte ein Model mit einem erfahrenen Fotografen neuen content für Verkaufsabsichten generieren, so ist es nur fair, wenn der Fotograf für seine Mühen und Zeit kompensiert wird.
Klassisch geht sowas mit Geld, aber ich finde hier auch warme Mahlzeiten oder andere Naturalien ok. Und wieder: Solange man sich vorher einig ist, wie mans macht, vollkommen legitim.


Meine wichtigste Erkenntnis der letzten Jahre, wo ich auch realisiert habe, dass sich vieles im Bereich Hobbyshootings drastisch verändert hat:
Wenn es sich nicht gut anfühlt (Kommunikation mit dem Model, Bedingungen, die gestellt werden) ->Lass es sein. Spart in der Regel viel Frust und Zeitaufwand.
Profilbild von mir
*******pass Mann
509 Beiträge
In der Summe geht es doch um den Mehrwert.

Darf ich die Bilder nicht veröffentlichen, freue mir aber nen Keks, alles gut.
(Ist z.B. bei engen Freunden oder Familie bei mir so)

Doch sollte da ein Ungleichgewicht entstehen, bin ich aus der Nummer raus.
(Man macht Bilder und bekommt noch nicht einmal ein Dankeschön)
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*********_Foto Mann
13 Beiträge
Themenersteller 
@*******rph
Dem Fall den Du beschreibst, Bildrechte ausschließlich beim Model ohne Bezahlung, fehlt die Gegenleistung. Dafür kann ich (für mich) keine halbwegs vernünftige Begründung finden, ohne mein eigenes Tun komplett zu entwerten.
Da war ich wohl ungenau in der Formulierung. Die besagten Anfragen gab es auch und die habe ich entsprechend abglehnt.
Ging in dem Zusammenhang eher um andere Lösungen als der klassische TfP und wie man diese dann ausgestalten könnte.

@**l
Und nur um ein mögliches weiteres Missverständnis aufzuklären.
Für die Models die die Bilder nur für sich haben wollen und die Models, die diese selbst kommerziel verwenden wollen, kamen bisher keine Shootings zu stande. Entweder hatte ich sie abgelehnt oder wir sind noch in der Klärung/Vorbereitung. Weswegen ich halt wissen wollte wie ihr das regelt.

Bei der kommerziellen Nutzung durch das Model ging es (sofern genauer mittgeteilt) um den vertrieb auf OF
Weswegen ich mich auch etwas schwer tue bezüglich der Gage, die ich fordern würde/sollte.
*******tis Mann
81 Beiträge
Ich hatte mir vor einiger Zeit auch mal Gedanken gemacht, wie es bei mir fotografisch weitergeht, nachdem TFP-Shootings in den letzten Jahren immer schwieriger zu realisieren waren.
(Veränderter Zeitgeist, bessere Smartphones, weniger gute Kontakte zu Leuten, die jemand kennen, die vor die Kamera will etc.)

Eine meiner Theorien ging in die Richtung, bevorzugt Pay-Shootings mit professionellen Models zu machen, um sicher zu sein, dass auch alles klappt und man zügig zu Resultaten kommt, da die Mädels wissen, wie sie posieren müssen und sich auch schminken können.
Hier hatte ich dann auch überlegt, die entstandenen Fotos in irgendeiner Form zu verwerten, damit sich dadurch die Kosten für das bisherige Hobby selbst tragen.
(Bsp. Vertrieb der Fotos auf einem Fotografenaccount via OF etc.)

Im vorliegenden Fall ist es ja eher so, dass die Models alle Bildrechte haben wollen (also im Prinzip Pay-Shooting Model bezahlt Fotograf), um diese selbst vermarkten zu können.
Hier kann man dann entweder seine Arbeitszeit kalkulieren und sich diese vergüten lassen (nach welcher Formel auch immer), oder es wäre bsp. folgendes Modell denkbar, wenn man als Fotograf selbst auch noch Fotos veröffentlichen möchte:

Anzahl der Fotoserien wird festgelegt und aufgeteilt. Model bekommt bsp. 2/3 der Fotostrecken, Fotograf meinetwegen 1/3. Eine Fotoserie ist die Kombination aus Location und Klamotten, die das Model trägt.
(Wenn identische Bilder vom Fotografen veröffentlicht werden, die zahlende Kunden auf OF kaufen, hat das immer so Beigeschmack, ich als Kunde würde mich da etwas vereimert fühlen...)
Model bezahlt den Fotografen nicht, trägt aber sonst die Kosten des Shootings wie Studiomiete, Visa, sonstige Dinge.

Hier sollte man dann aber unbedingt recht sauber vorher abmachen, wer was macht, und welche Fotostrecken wohin gehören, und wieviele Bilder in welcher Auflösung und welcher Bearbeitungsstufe (grob sortiert und geschnitten, erste leichte Filter in Lightroom bulk drübergespachtelt, Retusche in Photoshop) diese übergeben werden.
Hier kann ich mir persönlich auch vorstellen, solche Bildstrecken zu übergeben mit Rechten zur eigenen Weiterbearbeitung, solange mein Name da nicht dransteht.

Grund dafür, keine Namensnennung zu wollen: Wenn bsp. sehr freizügige Fotos geschossen werden, und anderswo eine Sedcard existiert mit der Zielgruppe junger, anständiger Mädels, so ist das eher abschreckend, wenn frau erfährt, dass der Fotograf auch sagen wir, anderes Zeugs macht...
Der Fotograf
*********jects Mann
439 Beiträge
Ein Aspekt fehlt mir gerade:
Jeder Mensch hat nach dem aktuellen Datenschutzgesetz einen Anspruch darauf, dass seine Daten (und dazu gehören auch Bilder) gelöscht werden. Dieses Recht konkurriert mit dem Urheberrecht des Fotografen.
Ich halte in jedem Vertrag fest, dass auf den Anspruch auf Löschung verzichtet wird, um mein Urheberrecht zu schützen.
Bei tfp kann ein Model jederzeit nach dem Shooting der Veröffentlichung widersprechen, eine Löschung der Bilder kann aber nicht mehr gefordert werden.
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********_May Mann
336 Beiträge
@*********jects Da sprichst Du eine sehr knifflige Sache an. Der Fotograf ist ja Urheber (Noch einmal: das Urheberrecht kann NICHT übertragen werden, es können nur Nutzungsrechte eingeräumt werden) und das Model hat das Recht am eigenen Bild, räumt aber dem Fotografen die entsprechenden Rechte ein.

Wie Du schon sagst, kann es im Prinzip vorkommen, dass das Model (auch deutlich nach dem Shooting) auf einmal möchte, das seine Bilder nicht veröffentlicht werden.
Besonders knifflig ist das natürlich, wenn die Bilder z.B. bereits in einmal Katalog veröffentlicht (oder gedruckt) wurden. Dann kann es tatsächlich sein, dass der komplette Druck eingestampft werden muss. Ist alles schon geschehen.

Meine Idee war, dem (Pay)-Model einen entsprechenden Passus im Vertrag unterschreiben zu lassen, dass bei der gewünschten Löschung der Bilder nicht nur das Honorar erstattet werden muss, sondern das Model dann auch noch die zusätzliche entstandenen Kosten zu tragen hat - so quasi als Abschreckung.
Wer jetzt allerdings meint, das wäre eine gute Idee und DIE Lösung, den muss ich gleich enttäuschen. Ich habe (ist allerdings schon etwas her) darüber mit einem Anwalt gesprochen und der meinte, das wäre vertraglich nicht statthaft.

Also in so einem Fall am besten die Luft anhalten und hoffen, dass es nicht passiert.
Nebenbei: Ich lösche nie Bilder vom Shooting, sondern würde in so einem Fall höchstens die bereits vorhandenen Veröffentlichungen (Internet) entfernen.
Hintergrund: Das Model hat ja auch die Bilder erhalten. Wenn ich die Bilder lösche, habe ich keinen Nachweis mehr, dass ich der Urheber bin. Sollte jetzt das Model auf die Idee kommen, die Bilder zu verkaufen, komme ich als Fotograf in Erklärungsnot wenn ich beweisen möchte, dass ich tatsächlich der Urheber bin.
Deshalb gehen bei mir auch immer nur JPG-Dateien raus, nie die RAW!
*******tis Mann
81 Beiträge
Bezüglich DSGVO: Ist ein heisses Eisen, gerade weil mangels Verständnis der einzelnen Teile davon auch viel Unwissen verbreitet wird, und diverse Blogs im Internet voneinander blind abschreiben.
Auf Arbeit (Systemadministrator und damit recht nah am Geschehen dran) haben wir auf unseren regelmässigen Schulungen allerdings gelernt, dass Daten nicht nur aufgrund einer freiwilligen Einwiligung gespeichert werden können, sondern auch ohne Einwilligung des Betroffenen, wenn ein sog. "berechtigtes Interesse" vorliegt.

Beispiel aus der Schulung war folgendes: Person A bestellt bei Weinhändler W eine Kiste Wein zur Lieferung nach Hause. Bezahlung auf Rechnung nach Lieferung.
Der Weinhändler muss jetzt aufgrund rechtlicher Vorgaben eine Rechnung schreiben, und diese auch mindestens 6 Jahre (ggf. 10?) aufbewahren. Hierzu gehört u.a. auch die Adresse, damit der Wein geliefert werden kann, und das Alter, da der Besteller alt genug sein muss, um diesen legal zu kaufen.
D.h. der Speicherung der Adresse für die gesetzlich vorgeschriebene Zeit KANN der Besteller nicht widersprechen, da das vom Gesetz so gefordert ist.

Wird auf freiwilliger Basis noch erhoben, welche Weinsorten der Besteller so gerne trinkt, oder die Telefonnummer (für Rückfragen), so sind dieses Daten, die nicht zur Abwicklung einer Bestellung benötigt werden.

Anspruch auf Löschung: Die freiwillig erhobenen Daten können jederzeit vom Besteller zur Löschung beantragt werden, und die Pflichtdaten siehe oben nach der gesetzlichen Frist.

Bezogen jetzt auf ein Shooting, wo es um Urheberrechte und Veröffentlichungsrechte geht:
Hier würde ich es so sehen, dass man als Fotograf ein berechtigtes Interesse hat, im Vertrag klar die Person beziffern zu können, mit der man eine Vereinbarung tätigt. Nämlich Urheber/Nutzungsrechte vereinbart. D.h. die Person als solches muss identifizierbar sein. Dazu gehört u.a. der volle Name und meinetwegen auch die Adresse- Telefonnummer sicherlich nicht wie auch Angaben zur Figur und Körbchengröße.

Ein Beispiel eines von einem Fachanwalt aufgesetzten TFP-Vertrages findet sich bsp. bei der Model-Kartei:
https://www.model-kartei.de/blog/67/dsgvo-konformer-tfp-vertrag-version-22/

Hier sind bewusst einige Belange der DSGVO herausgestrichen.
(Ok, ich würde einige der Passagen, die etwas einseitig die Rechte des Fotografen betonen, bei meinen Shootings etwas relaxter formulieren)
... aktuell
*****San Mann
7.357 Beiträge
@*******tis
Als Grundlage für einen eigenen Vertrag kann man das von dir verlinkte Muster sicher nutzen. Ich persönlich finde aber, dass es in einigen Punkten zu sehr auf die Belange des Fotografen eingeht und weniger auf die Belange des Models. Aber wenn sich das Model darauf einlässt...
*******tis Mann
81 Beiträge
Sehe ich ähnlich- hier ist der Vertrag so gestaltet, wie man ihn vor meinetwegen 20 Jahren, wo Fotografen teuer und (Hobby)Models zahlreich waren, akzeptabel war. Heute haben sich die Zeiten etwas geändert, d.h. man kann einige der Passagen für reine Hobby-Shoots durchaus streichen- ich bsp. werde wohl absehbar keine aus TFP-Shoots entstandenen Fotos für Kalenderdrucke verwenden *zwinker*

Dafür ist das aber von einem Anwalt entworfen, d.h. ich gehe erstmal davon aus, dass dieser die Relevanz der DSGVO etc. rechtlich sauber abgeklopft hat, bevor der Entwurf gestaltet worden ist.

In meinem Fall handhabe ich das auch so, dass hinsichtlich der Bildauswahl ich die Bilder eines Shootings erst einmal aussortiere, damit alles, wo ich meinen Namen NICHT mit assoziiert haben möchte, in die Tonne kommt, bevor jemand ein vollkommen vergurktes Bild "voll süß" findet und behalten will.
Danach wird grob geschnitten, in Lightroom dann batchweise Weissabgleich, Kontraste etc. etwas angepasst und die Fotos dann in kleiner Auflösung rausgelassen, die dem Model zur Verfügung gestellt werden. Daraus kann sich dann das Model 10 Stück aussuchen, die dann weiter bearbeitet (Beautyretusche etc.) werden, und die es dann in hoher Auflösung gibt.
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