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Mit oder ohne Aufsteckblitz bei schwierigen Lichtsituationen

... aktuell
*****San Mann
7.352 Beiträge
Themenersteller 
Mit oder ohne Aufsteckblitz bei schwierigen Lichtsituationen
Ich nutze seit über einem Jahr eine Nikon Z 6 II, die ja auch bei hohen ISO-Einstellungen recht gute Ergebnisse liefert.
Wenn ich nicht gerade im Studio arbeite, wo ich mit Studioblitzen arbeiten kann, nehme ich normalerweise meinen Aufsteckblitz (Nikon SB 900) als Aufhellblitz und habe damit eigentlich immer gute Ergebnisse erzielt, egal ob draußen im Freien oder drinnen, z.B. bei Homeshootings etc.

Jetzt war ich am Montag zum ersten Mal mit Lichtverhältnissen konfrontiert, die meine bisherigen Erfahrungen überschritten haben.

Ich durfte zusammen mit zwei Hobbymodels im CentrO Einkaufszentrum in Oberhausen fotografieren. Bedingung war, unter anderem, dass nur der Blitz auf der Kamera verwendet werden durfte, keine tragbaren Blitze etc.

Aktuell ist im CentrO überall Weihnachtsbeleuchtung installiert. Neben den ohnehin überall vorhandenen Deckenlampen, die teilweise recht stark sind, kamen damit noch alle möglichen Lichtreflexe von dieser Beleuchtung, die sich zudem auch stark in den Schaufenstern spiegelte, hinzu.

Ich habe mehrmals getestet, ob ich besser mit oder ohne Aufsteckblitz fotografiere. War sehr schwierig. In Bereichen, wo man noch gegen die Decke fotografieren konnte, ging es mit dem Aufsteckblitz als Aufhellblitz noch einigermaßen. Auch wenn man dann bei der Bildbearbeitung einige Lichtreflexe retuschieren musste.
In Bereichen, wo die Decke ganz hoch war, hat das natürlich nicht funktioniert.
Ganz ohne Blitz zu fotografieren bedeutete dort, dass die ISO dann doch recht hochging.
Frontaler Blitz bedeutete flache, totgeblitzte Bilder.
Ein Kompromiss war dann, den Blitz so einzustellen, dass er über die Köpfe der Models hinwegblitzte. Das war dann aber wirklich ein Kompromiss, der insbesondere bei Portraits noch ganz gut funktionierte. Bei Ganzkörperaufnahmen eher weniger.
Habt Ihr schon mal so eine Situation erlebt und wie seid ihr damit umgegangen?

Bild 1 wurde ohne Blitz aufgenommen:
ISO 8000, 1/60, f 5,6, 80 mm

Bild 2 ISO, 1/60, f 6,3, 130 mm

In beiden Fällen kam erschwerend dazu, dass die sehr hellen Haare des Models alle Lichtquellen von oben sehr stark reflektierte.
ohne Blitz
mit Aufsteckblitz
*********_Art Mann
663 Beiträge
Selbst bei guten Lichtverhältnissen käme für mich in der People Fotogrfie keine Blende 5,6 oder 6,3 in Frage.
Ich würde den Bereich eher mit 2,8 oder noch offener fotografieren, je nach Objektiv.
Dann kommst du mit der ISO auch deutlich runter.
... aktuell
*****San Mann
7.352 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********_Art:
Selbst bei guten Lichtverhältnissen käme für mich in der People Fotogrfie keine Blende 5,6 oder 6,3 in Frage.
Ich würde den Bereich eher mit 2,8 oder noch offener fotografieren, je nach Objektiv.
Dann kommst du mit der ISO auch deutlich runter.

Da fehlt mir momentan noch das passende Z-Objektiv ...
Hinzu kommt, dass man ja den Hintergrund noch etwas erkennen sollte. Das Shooting war ja als "shopping-Shooting im CentrO" konzipiert
Profilbild von mir
****oto Mann
42 Beiträge
Das frontale Blitzen ergibt natürlich keine zufriedenstellenden Bilder.
Ich hatte mal die Gelegenheit von der Firma Sunbounce die Bounce-Wall für ein Shooting zu nutzen. Das ist eine Lösung um mit einem Aufsteckblitz indirekt zu Blitzen. Das ergibt ein relativ weiches indirektes Licht. Wer häufiger in solchen Situationen arbeitet, für den sind die ca 70 € gut angelegt. Einfach mal danach suchen ...
*****alo Mann
2.165 Beiträge
Wo Mischlicht zu bewältigen ist, nehme ich einen leichten Orangefilter vor den Blitzreflektor. Damit passt sich das Blitzlicht an die Umgebung an. Zusätzlich verwende ich einen Diffusor, der das Licht so stark streut, dass das Kunstlicht praktisch unsichtbar bleibt. Damit komme ich meist klar, wenn nicht erhöhe ich die ISO (Bis 800 bei den modernen Mirrorless eh kein Problem).
Beim Shooting gehe ich so vor: Testbild für das Umgebungslicht ohne Blitz (1-2 Blenden unterbelichtet. Dann schalte ich den Blitz dazu, meist im Modus manuel 1/8 Stärke. Ist das Motiv zu dunkel, erhöhe ich die Blitzpower, bis es passt. (analog reduzieren, bis es passt)
Profilbild von mir
*******pass Mann
504 Beiträge
Ein lichtstarkes Objektiv wäre doch sehr hilfreich.
Ich nehme bei soetwas auch gerne mal den Aufheller anstatt eines Blitzes
*******tis Mann
73 Beiträge
Meine Erfahrungen in der Eventfotografie, wo ich auch in Nachtclubs unterwegs war, und wo auch nur ein Aufsteckblitz prtaktikabel war:

• Blitzlicht sollte von der Lichtfarbe an das Hintergrundlicht angepasst sein. Damals war noch nicht alles LED-verseucht, die CTO-Folie (LEE 204) war bei uns Eventknipsern Standardausstattung
• Das Blitzlicht sollte in Szenarien wie Einkaufszentren nur als Füllicht dienen, d.h. man kann ggf. die Blende etwas mehr öffnen und muss dann weniger eigenes Licht erzeugen, ggf. f/4
• Mit Bouncekarte (Gary Fong und Konsorten lassen Grüßen) kann die Abstrahlfläche des Blitzes etwas vergrößert werden, damit das Licht etwas weicher wird
• Entfesseln: Auch wenn keine dedizierten Blitze aufgebaut werden sollen (was das Centermanagement idR aus Angst vor Unfällen und Beschädigungen untersagt) ist ggf. eine weitere Person zulässig, die einen Aufsteckblitz mit Funktrigger halten kann- dann ist man aus der optischen Achse raus
• Mit geringer Lichtleistung kann man auch mit Diffusor (siehe oben) direkt in die Gesichter blitzen, wenn das Verhältnis von Fülllicht zu Umgebungslicht klein genug ist
*******tis Mann
73 Beiträge
Ansonsten konkret zu den Bildern oben: Die sind bereits ohne Blitz zu hell. Der Füllblitz zieht dann zusätzlich noch die Gesamthelligkeit hoch, und durch die hohe ISO sinkt der Farbumfang der Kamera, d.h. die einzelnen Farben kommen nicht so differenziert rüber wie bei niedriger ISO.

Mein Ansatz, wenn ich hier unbedingt mit einem Zoom mit variabler Brennweite an einem Vollformatsensor fotografieren müsste:

• Entfernung so gestalten, dass beim FERTIGEN Bildausschnitt ca. 50mm Brennweite für ein flächenfüllendes Bild sorgen würden. (Perspektive ist hier noch soweit ok, ohne dass großartige Weitwinkelverzeichnung dazukommt)
• Objektiv in den Weitwinkel stellen, bis ca. f/4 einstellbar ist. Die 24 MP der Z6 liefern hier genug Cropreserve in der Nachbearbeitung, wenn in RAW fotografiert wird
• Aus dem Bauch raus würde ich hier ISO 1600 als Startpunkt wählen, je nach Stillhaltevermögen der Personen 1/60s oder 1/125s, wenn ich hier wirklich helles Licht habe
• Lichtfarbe der Umgebungsbeleuchtung abchecken und mit entsprechenden CTO (oder half-CTO etc.) Folien die Blitzlichtfarbe anpassen (Das muss bei der Aufnahme geschehen, da Mischlicht später nicht korrigiert werden kann)
• Lichtformer auf Blitz, um das Licht etwas aufzuweichen
• Blitz zur besseren Kontrolle manuell einstellen, damit keine Automatik da reingreift. Alternativ Blitz mit ca. minus einer Blende Blitzbelichtungskorrektur einstellen, damit der wirklich nur füllt, und direkt blitzen
• die Bilder können ruhig eine Blende unterbelichtet sein, das kann man später in der Nachbearbeitung ohne Probleme aufhellen- der Sensor der Z6 ist da recht gut. Dagegen kann man sehr helle Stellen in Ermangelung verwertbarer Farbinformationen kaum noch überzeugend abdunkeln.
• Für mich machen Reflektionen in Gläsern auch erst den Reiz eines Einkaufszentrums aus, hier kann ansonsten zum Abstumpfen ein Polfilter helfen
********s_57 Mann
28 Beiträge
Hallo! Manchmal hilft es auch, den SB900/910 mit dem Spiralkabel (kostet nicht viel; TTL bleibt möglich) von der Kamera zu lösen und die kreative Freiheit zu nutzen. Auch kleine Reflektoren bewirken Wunder (sind sehr günstig).
Gut Licht
Thaddaeus
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