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Technische Entwicklungen – Bildstabilisation

*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Technische Entwicklungen – Bildstabilisation
Bildstabilisation wird immer wichtiger. Die Auflösungen steigen, aber wir betrachten die Schärfe eines Fotos weiterhin in der 100% Ansicht. Analoge Negative wurden früher unter der Lupe geprüft, heute nehmen wir ein „Mikroskop“. Die Sony a7RIV hat 9504 Pixel auf 35,7 mm Breite. Bei 100% Ansicht betrachte ich einen Ausschnitt von 1920 Pixel auf 51,7 cm Breite (24 Zoll-Monitor). Das entspricht einer 72-fachen Vergrößerung. Das gesamte Foto wäre bei dieser Vergrößerung 2,55 × 1,71 m² groß, bei 50 cm Betrachtungsabstand zum Monitor.

Bei dieser Vergrößerung führen selbst kleinste Bewegungen des Fotografen zu sichtbaren Verwacklungen. Die Bildstabilisation soll und muss das korrigieren. Es gibt verschiedene Wege dafür.


Mechanische Bildstabilisierung
Immer wieder vergessen, wenig benutzt, das Stativ. Aber sehr effektiv! Neben dem klassischen Dreibein gibt es auch Einbein-Stative, die sich für Teleobjektive und Makroaufnahmen eignen. Für schwere Teles eignen sich auch Schulterstative oder Gimbal-Köpfe für Dreibein-Stative.

Für Video-Aufnahmen gibt es auch Gimbals (kardanische Aufhängung der Kamera an einem Handstativ), Rigs oder Steadicams (Schulterstative mit Gegengewichten).


Optische Stabilisierung im Objektiv
Die Objektiv-Stabilisierung gibt es seit 1995 (Canon). Der Ausgleich erfolgt über ein Linsenelement oder eine Linsengruppe.

Vorteile
  • Optimal auf das Objektiv abgestimmt
  • Auch andere Optiken wie Ferngläser können stabilisiert werden
  • Spezielle Makro-Stabilisierung bei Makroobjektiven möglich (leicht vor- und Zurückwackeln)
  • Für analoge und digitale Kameras einsetzbar
  • Ergebniskontrolle im Sucher, auch bei optischem Sucher
Nachteile
  • Jedes Objektiv muss einen eigenen Stabilisator haben
  • Jeder Stabilisator kostet Gewicht, Platz und Geld.
  • Keine Stabilisation von Roll-, Nick- und Gier-Bewegungen (roll-pitch-yaw) (sind für Videos wichtig).
  • Im Objektiv sitzt immer – auch bei ausgeschalteten Stabi – ein Linsenelement, das nicht zu Verbesserung der Bildqualität beiträgt und sogar Bildfehler, chromatische Aberration, verursachen kann. Wird das Linsenelement aktiv eingesetzt, wird es aus der optischen Achse verschoben, was nicht unbedingt der Bilsqualität dient.
Das Qualitätsargument ist eher eine theoretische Betrachtung. Ich habe noch nie gehört, dass ein Objektiv ohne Stabi eine messbar bessere Bildleistung als ein Schwestermodell mit Stabi gehabt hätte. Canon hatte eine Zeitlang vier Versionen des 70-200 im Angebot, Blende 2.8 und Blende 4, jeweils mit und ohne Stabi. Die Versionen ohne waren nicht besser als die mit.

Moderne Objektiv-Stabilisierung bietet bis zu 5 Blendenstufen.


Optische Stabilisierung in der Kamera
2004 brachte Minolta die erste Kamera mit IBIS, in-built image stabilisation, Sensor-Stabilisierung. Heute können diese Sensoren fünf Achsen stabilisieren.

Vorteile
  • Ein Sensor für (fast) alle Objektive
  • Neben den Verschwenkungen in x- und y-Richtung werden auch Roll-, Nick- und Gier-Bewegungen ausgeglichen.
Nachteile
  • Bei DSLR ist das Ergebnis nicht im Sucher kontrollierbar (Pentax)
  • Nicht alle Objektivarten können stabilisiert werden
Für welche Objektive ist IBIS nicht geeignet? Teleobjektive können damit nicht stabilisiert werden, und das sind die Objektive, die die Stabilisierung am Wichtigsten ist.

Wen es interessiert: hier die Rechnung dazu. Wem Rechnungen zu dumm sind, kann den blauen Text überspringen.

Ein Objektivstabi kann bis 0,5° Verwacklungen bis stabilisieren, ein Sensor kann sich max. 1 mm bewegen. Beides ist gleich, egal welche Brennweite bzw. welchen Bildwinkel wir verwenden. Wir müssen Objektiv-Winkel mit Sensor-Millimeter gleichsetzen, um vergleichen zu können.

Die Bildhöhe beim Vollformat beträgt 24 mm. Der vertikale Bildwinkel eines Objektivs ergibt sich zu 2 × arc tan (Brennweite/halbe Bildhöhe). Das ergibt 25 mm -> 51,4°, 50 mm -> 27°, 100 mm -> 13,7°, 200 mm -> 6,9°, 400 mm -> 3,4 ° und 600 mm -> 2,2°.

Ein Objektivstabi kann 0,5° Verwacklungen stabilisieren. Wieviel Bildhöhe deckt 0,5° im Vergleich zur Brennweite ab? Das ergibt sich aus tan (0,5° / 2) / tan (Bildwinkel / 2). Das ergibt: 25 mm –> 0,5%; 50 mm –> 0,9%; 100 mm –> 1,8%; 200 mm –> 3,6%; 400 mm –> 7,3%; 600 mm –> 11%.

Ein stabilisierter Sensor kann sich zwischen 0,5 mm und 1 mm bewegen, genaue Angaben für die einzelnen Kameras gibt es leider nicht. 0,7 mm sind 2,9% der Bildhöhe, 1 mm sind 4,2% der Bildhöhe.


Je nach der Strecke, um die der Sensor verschoben werden kann, kommt dieser zwischen 160 mm und 230 mm Objektivbrennweite an die Grenze, ab der er nur noch weniger leisten kann als ein Objektivstabi. Deswegen haben alle modernen Objektive ab 70 – 200 mm und länger einen eingebauten Stabi, auch für die spiegellosen Systeme.

Diese Brennweiten ergeben sich bei allen Sensorgrößen. Nur die Bildwinkel sind unterschiedlich. So gesehen hat der kleinere Sensor Vorteile, 230 mm bedeutet bei MFT „mehr Tele“ als bei Vollformat oder Mittelformat. Der Sensor-Stabi kann bei MFT Objektive bis zum Bildwinkel von 3,2° stabilisieren, bei Vollformat nur bis zu 6° (beides 230 mm). Bei Mittelformat ist der Bildwinkel noch kleiner.

Ebenfalls nicht ausgleichen kann der Sensor Vor- und Zurückbewegungen (parallel zur Bildachse), wie sie bei Makroaufnahmen auftreten können.

IBIS bietet bis zu 7 Blendenstufen.


Dual- Stabilisierung Sensor und Objektiv
Was ist, wenn Objektiv-Stabi und Sensor-Stabi zusammentreffen? Beides zugleich, das geht schief. Daher gilt die Regel, dass der Kamera-Stabi Pause hat, wenn ein Objektiv-Stabi aktiv ist.

Olympus und Panasonic können auch Dual-IS. Dabei arbeiten beide Systeme zusammen. Dadurch kann die Leistungsfähigkeit des Stabis erweitert werden. Das funktioniert aber nur mit ausgewählten Objektiven, denn das Objektiv muss daraufhin ausgelegt sein, Stabi-Daten mit der Kamera auszutauschen. Bei Panasonic-Vollformat ist das nur das 2.8/70-200 mm. Die kommende Canon EOS R5 soll auch Dual-Stabi haben.


Digitaler Stabilisierung
Digitale Bildstabilisierung gibt es nur für Video-Aufnahmen. Dabei gilt es weniger, das einzelne Bild während der Dauer der Belichtung zu stabilisieren, als Verschiebungen der einzelnen Bilder gegeneinander auszugleichen. Bei Samtzpho9nes funktioniert das sehr gut, aber auch die Nikon Z7 bietet dieses Feature. Dort kann zusätzlich zum Sensor-Stabi noch eine speziellen Video-Stabilisierung eingeschaltet werden. Das Bild wird dazu um den Faktor 1,2 gecroppt. Dadurch ergibt sich der Rand, der für den Ausgleich benötigt wird.
*******or2 Paar
10 Beiträge
Danke für den wertvollen Beitrag. D.h. ich kann mir die Investition in ein Canon 70-200;2,8er mit Bildstabilisator für Sportfotografie sparen weil ich in der Bildqualität im Vgl. zum 2,8er ohne keinen nennenswerten Unterschied feststellen werde? Kamera EOS 7D
Profilbild
**********r1988 Mann
11 Beiträge
bei der Sportfotografie verwendet man eigentlich keinen Stabi zumindest wenn man Bewegungen folgt.
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *******or2:
Danke für den wertvollen Beitrag. D.h. ich kann mir die Investition in ein Canon 70-200;2,8er mit Bildstabilisator für Sportfotografie sparen weil ich in der Bildqualität im Vgl. zum 2,8er ohne keinen nennenswerten Unterschied feststellen werde? Kamera EOS 7D

Vielleicht habe mich unklar ausgedrückt. Meine Aussage: du kannst beruhigt ein Objektiv mit Stabi kaufen und brauchst keine Angst zu haben, dass der Stabi die Bildqualität verschlechtert.

Ich versuch's nochmal zu erklären:

Es gibt einen generellen Einwand gegen den Objektivstabi: da ist eine zusätzliches Linsengruppe drinnen, und diese verschlechtert die Bildqualität – selbst im Ruhezustand. Schlimmer wird es noch, wenn der Stabi aktiv ist, denn da wird die Linsengruppe aus der optischen Achse wegbewegt, nach oben, unten, links oder rechts.

Dieser Einwand hat Fotografen zögern lassen, sich Objektive mit Stabi zu kaufen. Mit optischen Argumenten lässt sich der Einwand nicht entkräftigen, eine Linsengruppe außerhalb der optischen Achse verschlechtert rechnerisch die Bildqualität.

Praktisch gesehen hat es aber keine Auswirkungen. Vor ca. 15 Jahren bot Canon diese zwei Varianten parallel an. Inzwischen gibt es das stabilisierte 2,8/70-200 bereits in der vierten Generation (dreimal EF: 2001, 2011 und 2016 und 2019 die RF-Variante) und die liegt weit oberhalb dessen, was damals die erste Generation bot.

In Objektivtests wurden bisher keine Nachteile bei Stabi-Objektive nachgewiesen. Allerdings wird bei diesen Tests immer mit Stativ gearbeitet, und da ist der Stabi im Ruhezustand. Es mag sein, dass der aktive Stabi die optische Qualität etwas senkt, aber ich finde, besser 99% oder gar 98% Bildqualität als überhaupt keine Qualität, weil das Bilder verwackelt ist.

Zitat von *******or2:
… ich kann mir die Investition in ein Canon 70-200;2,8er mit Bildstabilisator für Sportfotografie sparen …

Das funktioniert leider nicht, denn es keine aktuelles 2,8/70-200 ohne Stabi mehr zu kaufen. *g*
*****cat Mann
783 Beiträge
Die Rechnung in blau ist eher theoretischer Natur, ganz sicher bestätigt sie jedoch nicht diese Aussage:

Zitat von *********nackt:
Teleobjektive können damit nicht stabilisiert werden, und das sind die Objektive, die die Stabilisierung am Wichtigsten ist.

Das sagt dir jemand, der seit vielen, vielen Jahren IBIS bei Teleobjektiven bis 500 mm an APSc (also bis 1,8° vertikalem Bildwinkel) völlig problemlos verwendet. Denn selbst wenn Bilder damit verwackelt werden, dann weil die Haltegrenze rein zeitlich überschritten war und NIEMALS, weil der IBIS nicht weit genug auslenken konnte, das würde nämlich im Fall der Fälle sogar in den Metadaten erfasst. Aber da ist einfach keine praktische Grenze. Wenn dem so wäre, dann müsste der Zeitgewinn in Blendenstufen ja ab irgendeiner Brennweite gedeckelt sein (und ist sie sicher auch irgendwo im hohen vierstelligen Bereich), davon habe ich aber nie etwas mitbekommen. Im Übrigen endet der Auslenkbereich bei max. 1 mm nicht zwingend, für das manuelle Shiften gibt die BDA meiner K-3/K-1 alleine schon ±1,5 mm in alle Richtungen (oder ±1 mm bei gleichzeitiger Drehung bis ±1°) an. Das wären dann immerhin 12,5% der KB-Bildhöhe.

lg daniel
*********nackt Paar
7.438 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *****cat:
Die Rechnung in blau ist eher theoretischer Natur, ganz sicher bestätigt sie jedoch nicht diese Aussage:

Zitat von *********nackt:
Teleobjektive können damit nicht stabilisiert werden, und das sind die Objektive, die die Stabilisierung am Wichtigsten ist.

Ich habe mich wohl unklar ausgedrückt. Bei Brennweiten jenseits der Grenze ist nicht komplett Schluss, er lässt in der Leistung nach.

Zitat von *********nackt:
kommt dieser zwischen 160 mm und 230 mm Objektivbrennweite an die Grenze, ab der er nur noch weniger leisten kann als ein Objektivstabi.


Schauen wir uns dein Objektiv an. Die Brennweite beträgt 500 mm, die Sensorhöhe 15,6 mm. Wir haben also die beiden gelben Dreiecke, die rechtwinkelig sind (daher der Trick des Zweiteilens, dann können wir bequem mit Tangens rechnen), 500 mm am einen Schenkel 7,8 mm und 7,8 mm am anderen. Damit ergeben sich diese Winkel: 90° – 0,9° – 89,1°. Uns interessiert der Winkel am Objektivende, 0,9°. Zusammen mit dem anderen gelben Dreieck ergibt sich 0,9° + 0,9° = 1,8° vertikaler Bildwinkel.

Ein Objektiv kann 0,5° stabilisieren. Wieviel ist das im Verhältnis zu den 15,6 mm Sensorhöhe? Dazu berechnen wir die beiden blauen Dreiecke. Jedes hat 500 mm Länge eines Schenkels, die 0,5° teilen wir auf beide Dreiecke auf und erhalten die Winkel 90° – 0,25° – 89,75° für jedes der beiden blauen Dreiecke. Damit ergibt sich, dass 0,5° 4,39 mm der Sensorhöhe abdecken.

Damit wissen wir auch, um wieviel der Sensor ausgelenkt werden müsste, um die gleiche Stabi-Leistung zu erbringen, je 2,2 mm nach oben und nach unten. Du sagt selbst, beim Stabilisieren auf 5 Achsen kann der Sensor um max. 1 mm ausgelenkt werden. Fokus-Shift ist eine andere Funktion, das sollte man nicht verwechseln. Bei Fokus-Shift sind die Nick-Roll-Gier-Korrekturen außer Funktion, beim Stabilisieren nicht.

Verwechsle auch nicht die Stabileistung, angegeben in Blendenstufen, mit der Stärke der Stabilisierung. Die Leistung ist immer weiter angestiegen, auf bis zu 7 Blendenstufen. Das liegt an der immer besser werden Software, schnelleren Motoren etc. Die zu korrigierende Zitter- und Wackel-Stärke hängt von der max. Auslenkung des Sensors bzw. der Korrektur-Linsengruppe und das ist gleichgeblieben, 1 mm bzw. 0,5°.
Nicht jeder Wackler geht bis an die Grenzen. Daher kann es sein, dass dein Verwackeln bei deinem 500 mm noch ausgeglichen wird. Meine Erfahrung mit langen Brennweiten: je länger ich sie im Anschlag halte, desto stärker wird mein Zittern. So ein Ding wiegt schließlich. Irgendwann zittere ich mehr, als der Stabi gegenregeln kann. Diese Grenze würde bei deinem Sensorstabi bei einer Stärke von 0,23° erreicht, bei einem Objektivstabi bei 0,5°.

Ich habe lernen müssen, je oller, je doller. Mit 16 konnte ich auch ohne Stabi noch Zeiten halten … Jetzt bin ich 61.

Zitat von *****cat:
Die Rechnung in blau ist eher theoretischer Natur …

Auf jeden Fall. *grins* Erst werden die Objektive am Computer berechnet und danach in der Fabrik gebaut.
**********derHB Mann
2.632 Beiträge
Auf jeden Fall sind die Stabilisatoren eine sehr hilfreiche technische Weiterentwicklung für mich!
*****cat Mann
783 Beiträge
Zitat von *********nackt:
Schauen wir uns dein Objektiv an. Die Brennweite beträgt 500 mm, die Sensorhöhe 15,6 mm. Wir haben also die beiden gelben Dreiecke, die rechtwinkelig sind (daher der Trick des Zweiteilens, dann können wir bequem mit Tangens rechnen), 500 mm am einen Schenkel 7,8 mm am anderen Schenkel. Damit ergeben sich diese Winkel: 90° – 0,9° – 89,1°. Uns interessiert der Winkel am Objektivende, 0,9°. Zusammen mit dem anderen gelben Dreieck ergibt sich 0,9° + 0,9° = 1,8° vertikaler Bildwinkel.

Ich weiß, deswegen habe ich die 1,8° auch oben bereits hingeschrieben. Ich bezweifle auch nicht die Trigonometrie, ich bestreite einfach die praktische Relevanz der damit kalkulierten Grenze.

Zitat von *********nackt:
Damit wissen wir auch, um wieviel der Sensor ausgelenkt werden müsste, um die gleiche Stabi-Leistung zu erbringen, je 2,2 mm nach oben und nach unten.

Ich bin geneigt zu sagen: "Verwechsle auch nicht die Stabileistung, angegeben in Blendenstufen, mit der" ... Reichweite. Denn um nichts anderes geht es dabei. Beim jeher beliebten Autovergleich: Du hast zwei gleiche Motorisierungen und einmal einen kleineren Tank. Die Rennstrecke ist aber so kurz, dass man den Tank eh nicht voll macht. Also ist die Reichweite irrelevant.

Ich begründe das mal anders herum: Die Stabi-Leistung in Blendenstufen ist ja ein Gewinn gegenüber der üblichen Haltegrenze. Und die wiederum ist schon eine Funktion von 1/Brennweite, je nach persönlichem Tremor mit beliebigem Faktor. Der Stabi kann und muss für den gleichen Gewinn bei doppelter Brennweite also auch nur halb so lange Stabilität gewährleisten. Der Maximaltremor kann demnach in der halben Zeit sowieso nur halb so weit verwackeln, folglich ist bei größerer Brennweite ein größerer Auslenkbereich gar nicht nötig.

Zitat von *********nackt:
Du sagt selbst, beim Stabilisieren auf 5 Achsen kann der Sensor um max. 1 mm ausgelenkt werden.

Ja, bei manuellen Verschiebungen des Sensors und bei gleichzeitiger Drehung des Sensors um 1°, ansonsten um ±1,5 mm. Welche Grenzen für den Stabi gelten weiß ich auch nicht, das ist zumindest ein minimaler Freiheitsgrad, da er ja beim manuellen Shiften schon einstellbar ist. Sollte der Bildstabilisator allerdings eine solch gewaltige Drehung von 1° wirklich ausgleichen müssen, dann brauchen wir uns um 0,5° maximale Schwenkkorrektur nicht mehr unterhalten. Umso mehr der Linsenstabi bei Drehungen eh komplett passen müsste.

Zitat von *********nackt:
Die zu korrigierende Zitter- und Wackel-Stärke hängt von der max. Auslenkung des Sensors bzw. der Korrektur-Linsengruppe und das ist gleichgeblieben, 1 mm bzw. 0,5°.

Beim Verschwenken vielleicht. Ansonsten geht es vor allem um folgende Dinge: Wie schnell kann ich reagieren, in welchem Frequenzbereich, für welche Richtungen habe ich überhaupt Aktoren und wie lange kann ich die Nullpunktlage erfasst halten, wenn ich eigentlich nur Beschleunigungen messe (deshalb sind Stabis auf dem Stativ ab einer gewissen Zeit kontraproduktiv).

lg daniel
******ott Paar
28 Beiträge
Wenn man sich in Ausstellungen Bilder der "Grossen Meister" betrachtet und diese auf physikalische Schärfe begutachtet wird einem schnell klar. Schärfe ist nicht alles.
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