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Bildauswahl - Das Aschenputtel-Prinzip

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******rol Mann
892 Beiträge
Themenersteller 
Bildauswahl - Das Aschenputtel-Prinzip
Hallo, mich würden Eure Ansätze interessieren, wie ihr Eure Bildserien nach einem Shooting auswertet und das Aschenputtel-Prinzip umsetzt (die guten ins Kröpfchen, die schlechten ins Töpfchen - oder war es doch andersherum *lach)

Der eine folgt dem Prinzip, einfach nicht so viele Bilder zu machen, der andere schaltet auf Dauerfeuer. Am Schluss steht dann aber immer die Frage, welche Bilder sind wirklich gut, welche zeige ich dem Kunden / dem Model und welche entwickle ich weiter für die Präsentation.

Mit welchen Konzepten arbeitet ihr euch durch die vielen Bilder und trefft Eure Auswahl?
********_Art Mann
1.076 Beiträge
hab ich mir gleich am anfang abgewöhnt,so viele bilder zu machen.heißt: ich mache meine bilder gezielt und was mir vom bloßen auge nicht gefällt fotografier ich erst garned.so spar ich mir jede menge zeit und komme sehr selten in den konflikt der ewigen auswahl. *g*
lg
2022/04
*****s_P Mann
20 Beiträge
Hallo Fototirol,

ich bin aktuell dazu übergegangen doch vom einen oder anderen Moment einfach mehr als nur ein Bild zu schießen. Wenn es doch mal vorkommt, das der Fokus verrutscht und nicht da sitzt wo er zu sein hat, dann bin ich sehr froh drum, wenn es doch noch ein zweites Bild davon gibt. Ich bin also mehr der "Vielknipser" wenn man das so nennen möchte.

Damit ich dem Ganzen Herr werde, verwende ich sehr gerne das Tool FastRawViewer, um in der ersten Runde alles raus zu schmeißen, was sagenhaft unscharf wurde, sowieso nur Testbilder waren, oder einfach der normale Hausmüll sind.

Wenn das geschehen ist, dann kann ich in die große Vorschau gehen und sortiere da meine Lieblinge, oder die des Models, heraus und verschiebe den Rest mit einem einzigen Klick in einen Unterordner Namens _Rejected. Damit habe ich immer noch alles offen und meine Bilder zur weiteren Bearbeitung sauber getrennt vom Rest.

In Zeiten in denen 10 TB Festplatten 150 Euro kosten und auch NAS-Systeme mit reichlich Features um den Preis von 500 Euro zu erhalten sind (natürlich OHNE Platten...) gibt es für mich keinen Grund "sparsam" mit Daten zu sein.

Viele Grüße

Tempus_P
**gb Mann
140 Beiträge
Ich benutze die Sternchen als Bewertung.
Entweder schon auf der Kamera oder mit Adobe Bridge auf dem Rechner.
• wird gelöscht
** 2.Wahl
* ok
** gut
***** top!
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********_May Mann
338 Beiträge
Ich mache auch lieber ein Foto zu viel als zu wenig. Die ersten sind meißtens noch zum einstellen vom Licht. Übrigens ist das auch für ungeübte Models gut um die erste Unsicherheit zu verlieren, wenn man gleich am Anfang sagt: "Entspann' Dich, bei den ersten Bildern muss ich noch das Licht einstellen". Das nur mal so am Rande erwähnt.

Den Workflow für das eigentliche Sortieren der Bilder habe ich von Guido Karp geklaut: Beim Import in Lightroom bekommen alle Bilder drei Sterne. Beim durchsehen bekommen die Bilder die wirklich nichts enthalten (Fußboden fotografiert oder so) die Bewertung Null.

Alle weiteren Bilder schaue ich mit zwei Monitoren durch (vorher in LR die 1:1 Vorschau erstellen lassen!). 1. Monitor Gesamtbild, 2. Monitor 100% (Ausschnitt auf das Auge oder was scharf sein muss).

1. Durchlauf: alle unscharfen Bilder bekommen eine 1, die anderen eine 4. Wenn ich gleich eins sehe, wo ich denke "wow" gibt es eine 5, aber sonst versuche ich das systematisch durchzuarbeiten. Eine 2 vergebe ich für Bilder vom "Making-of".

2. Durchlauf schaue ich mir alle Bilder mit 4 oder 5 an und wähle dann aus einer Sequenz das passende Bild aus.

Dann kommt es darauf an, wie ich die Bilder weiter bearbeiten möchte. Im Allgemeinen passe ich alle Bilder mit 4 und größer von der Belichtung, Schärfe, Bildschnitt etc. an und schicke diese Auswahl an das Model (bei TFP). Bei einem Shooting mache ich i.d.R. 150-300 Bilder, davon bleiben dann ca. 70 übrig, die das Model bekommt, welches sich dann die Bilder auswählen kann, die ich noch gesondert bearbeite (ca. 3-5). Aber wie auch immer: so komme ich nicht in die Verlegenheit dem Model zu sagen "Sorry, das Bild ist etwas unscharf, such Dir doch ein anders aus" :o)
Backside
*********otogr Mann
2 Beiträge
Bei mir kommt es darauf an, was ich fotografiere. Bei Streetaufnahmen ist schon mal mehr zum Aussortieren dabei.

Wenn ich Personen (Models) fotografiere, arbeite ich an einer Bildidee, bis ich zufrieden bin. Das heißt, es ist eigentlich nur das letzte Bild wichtig. Ich drücke also nicht sehr oft auf den Auslöser. Allerdings sehe ich mir die Fotos hinterher trotzdem alle nochmals in der Bridge an und sortiere erst mal alle aus, die technisch nicht passen (Licht, Schärfe...), der Bildausschnitt nicht stimmt und die, wo das Model unvorteilhaft rüber kommt (geschlossene Augen, gepresstes Grinsen...).
Jetzt habe ich meistens nur noch ein paar wenige Bilder übrig. Die gebe ich mir dann erst im Schnelldurchlauf und kann noch welche aussortieren, die mich nicht so ansprechen.
Dann vergleiche ich die letzten miteinander indem ich sie in der Vorschau alle nebeneinander öffne.
Bei über 90% bleibt es beim Letzten.
Bei den restlichen 10% hat sich der Aufwand doch gelohnt 😃👍

Übrigens lasse ich die Fotos, wenn es zeitlich geht, mindestens eine Woche nach dem Shooting unbeachtet, damit die verbundenen Emotionen aus dem Shooting verblasst sind und ich die Fotos neutraler bewerten kann.
*****ozi Paar
1.970 Beiträge
Ich sortiere auch in Lightroom.
1 Sternchen : Müll
3 Sternchen : in die Auswahl
4 Sternchen : bekommt das beste Bild einer Serie
5 Sternchen bekommen nur bearbeitete, finale Bilder die dann auch so weitergegeben werden.
Da ich viel Bewegungsbilder im Sport mache, kommt schon eine größere Datenmenge, durch verschiedene Serien zustande. Da ist nachher nicht nur die Schärfe sondern auch die Phase der Bewegung wichtig. Zeitintensiv aber dennoch schön.
Bei Landschafts oder Makroaufnahmen nehme ich mir deutlich mehr Zeit für die Bildkomposition und habe dann auch weniger Müll
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*********Fotos Mann
100 Beiträge
Bei Tfp Shootings überlasse ich dir Auswahl dem Model und bearbeite einfach nur diese.

Wenn ich dann Lust habe, suche ich mir nach einer Zeit dir Jpg Dateien wieder heraus und schaue nochmals durch.

So findet man ab und ein wieder einen kleinen Schatz und freut sich
*********erst Mann
4.052 Beiträge
Bei meinem ersten digitalen Shooting, vor über 20 Jahren, habe ich gleich über 300 Aufnahmen gemacht, und mich danach sofort geärgert über die Mühe des Aussuchens.
Seitdem fotografiere ich wieder etwas normaler. Das heißt 1- max 3 Aufnahmen pro Pose bzw. Bildidee.
Das sind dann mal bei einem großen Shooting etwas über 100 Belichtungen.
In Lightroom lösche ich dann sofort alle verblinzelten oder schwarzen Aufnahmen. Aus den restlichen Aufnahmen sind dann schnell 30-40 Bilder zur Bearbeitung ausgesucht.
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******rol Mann
892 Beiträge
Themenersteller 
Danke für die Beiträge bisher - klar, nicht jeder macht viele Bilder, aber sobald Models teils in Bewegung fotografiert werden, kommt man um Serienauslösung nicht umhin. Und es wird immer Ausschuss geben.

Für die Auswahl gibt ja zwei grundlegende Prinzipien:
a) die schlechten aussortieren, gut ist, was übrig bleibt
b) die guten werden markiert

Im Fall (a) muss man in der Regel deutlich mehr Bilder "in die Hand nehmen" und aktive Entscheidungsprozesse treffen. Ich halte ich daher mehr an die Variante (b) und markiere nur die guten Bilder. Wenn sich dann im Detail herausstellt, dass es an Schärfe fehlt oder ähnliches, geht die Suche halt weiter.

Mein Prozess sieht aber auch so aus, dass ich erst mal relativ rasch durch alle Bilder scrolle - für den ersten Überblick. Evt. unterteile ich die Bilder in Settings (Unterordner), so dass von jedem Setting einige wenige "Best-Of" übrig bleiben.

Ich arbeite auch mit dem Farben in Lightroom (über die Tasten 6-9), wenn ich z.B. ein Bild finde, das als Alternative zur Erstauswahl in Betracht kommen könnte. Die Auswahl wird markiert (P), der Ausschuss sofort als solcher (X).

Nach ein paar Wochen gehe ich nochmal über die Bilder und reduziere dann ein zweites Mal relativ stark, so dass in der Regel nur die wirklichen Best-Of übrig bleiben.

Wenn ich mich recht erinnere, hat sich Michael Sasser in einem seiner YouTube Beiträge dieses Themas mal angenommen, in gewohnt witziger und selbstironischer Weise.
Keine Beschreibung angegeben.
*******ics Mann
2 Beiträge
Hi ...

ich sortiere als erstes in einem normalen RAW Bildbetrachter alle unscharfen oder Testbilder aus.
danach werden die Bilder nummeriert und in Lightroom importiert.
Jetzt kommt der erste Durchgang mit farblicher Markierung. Alle Bilder die mir auf den ersten Blick gefallen bekommen eine Farbe. Die Farbe wird dann als Auswahl wieder geladen und der nöchste Durchgang erfolgt. Hier schaue ich nun etwas genauer hin ob der Bildausschnitt passt, die Haare liegen etc.
das mache ich solange bis ich zwischen 10 und 20 Bilder habe. Dann wird bearbeitet so wie ich Lust dazu habe.
Zum Schluss habe ich irgendwas zwischen 5-10 Bilder über.
so mache ich das schon ziemlich lange, mir oasst das so
Grüsse
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********_May Mann
338 Beiträge
Bei TFP darf's etwas mehr sein
Kleiner Nachtrag. Bei TFP-Shootings haben natürlich beide Parteien das Recht, Bilder abzulehnen. Deshalb versuche ich schon im Vorfeld die Bilder auszusieben, die ich nicht veröffentlicht sehen möchte. Aus meiner Perspektive betrifft das weitgehend technische Aspekte (also Schärfe, o.ä.).
Trotzdem versuche ich dem Model möglichst viele Bilder zu Verfügung zu stellen, denn nur die Bilder, die auch das Model bekommt, darf ich selbst auch veröffentlichen.
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