Sternschnuppen
Heute, am 17.11 ist es wieder soweit, die Leoniden erreichen heute ihr Maximum;http://de.wikipedia.org/wiki/Leoniden
Es ist zwar nicht der stärkste Schauer des Jahres, das waren wohl eher die Perseiiden im August und die Geminiden im Dezember, aber einen deutlichen Vorteil hat es heute dennoch rauszugehen:
Kein Mond!
Also, zeit das Stativ, Weitwinkel und Kamera ins Auto zu laden, irgendwo in die Pampa zu fahren und Fotos zu machen.
Wann?
http://de.wikipedia.org/wiki/Meteorstrom
Heute und 14.12 bieten sich an.
Wo?
am besten, man entfernt sich so weit wie möglich von hellen Orten wie Städen, Autobahnen etc. Ebenso ist es wichtig, Orte mit geringer Luftfeuchtigkeit aufzusuchen. Die feuchte Luft wirft das Licht vom Boden wieder zurück und verschlechtert so den Kontrast.
Wie?
Stativ ist hierbei ein muss. Kamera drauf und in Richtung des Ursprungs gerichtet, im Fall der Leoniden also auf das Sternbild Löwe. Dazu gibts auch einige Handyapps, die euch vielleicht weiterhelfen, sich vor Ort am Sternenhimmel zu orientieren.
Da sich die Erde bewegt, ändern sich auch die Positionen der Himmelskörper, wir fotografieren also sich sehr langsam bewegende Objekte, was die Langzeitbelichtung erschwert.
Als Faustregel lässt sich sagen 600/Brennweite (KB Equivalent). Macht also bei 24mm 25 Sekunden (kamera 20 oder 30 sek) bei 50mm entsprechend 10-15 Sekunden.
Wichtig ist, auf keinen fall abblenden! Der schärfegewinn ist in diesem Fall unerheblich, weniger Lichteinfall bedeutet aber höheres ISO-Rauschen und das ist absolut Kontraproduktiv, von daher, Blende auf und ISOs so gering wie möglich halten.
Ein guter Ausgangspunkt ist ISO 200 bei F2,8 und 30 Sekunden. Das entspricht also 20mm KB-Equivalent. haben wir jetzt z.b. 24mm f2,8 nehmen wir 20 Sekunden und erhöhen die Isos auf 320.
Wer ein 18-55 Kit objektiv mit f/3,5 hat, der nimmt also:
28mm kb-equivalent = 20 sekunden Belichtungszeit
Blende 3,5 = 0,7EV weniger Licht als 2,8 - erhöhung um 2 Iso-Stufen
Iso = 560
der nächste wichtige Punkt - Wie mache ich ein Foto wenn eine Sternschnuppe zu sehen ist?
Die ernüchternde Antwort: gar nicht! er beste Weg ist es, so viele Fotos wie möglich zu machen.ich stelle dafür das Intervallometer mein Kamera auf die gewünschte Menge, z.b. 120-180 Fotos. Das entspricht dann einer Stunde aufnahmezeit bei 20-30 Sekunden Belichtungszeit pro Bild.
Somit fange ich also so gut wie alle Sternschnuppen ein, die in dieser einen Stunden zu sehen sind.
Wenn ich jetzt mehrere auf einem Bild haben möchte, so muss ich entweder viel viel Glück haben, oder ich gehe in Photoshop, lade alle bilder, in denen ich Sternschnuppen entdeckt habe als Ebenen, lasse Photoshop die Ebenen automatisch ausrichten (WICHTIG!) und arbeite dann mit Ebenenmasken.
Nicht alles, was einen Lichtschweif zieht ist jedoch eine Sternschnuppe. Flugzeuge sind ja noch leicht an ihren Lichtern zu erkennen, die meist zwei parallele Linien ziehen, Satelliten oder die ISS hingegen sind schon schwerer auszumachen. Ebenso gibt es dann noch eine ganze Reihe UFOs (nein, ich rede hier nicht von kleinen grünen Männchen, sondern einfach undefinierten Flugobjekten)
Hier ein mal ein Beispiel [1]:
Ich persönlich würde hier schätzen, dass es sich um 2 Sternschnuppen handelt, oben Rechts und relativ mittig waagerecht verlaufend. Die Zwei ereignissie Diagonal waren auf 2 verschiedenen Bildern, daher die "Lücke" zwischen ihnen. Daraus kann man ableiten, dass diese Bewegung mehr als 60 Sekunden gedauert hat. also viel zu lange für eine Sternschnuppe. merkwürdig ist nur, dass auf den bildern davor und danach nicht auch etwas davon zu sehen war, denn theoretisch müsste ganz oben Links in der Ecke schon etwas von dieser Linie zu erkennen sein, war es aber nicht!
Beispiel [2]:
Stadt und Vollmond; man erkennt deutlich die Reflektionen des Stadtlichtes gegenüber dem Sternenhimmel. Da hat das licht der kleinen Sterne keine Chance gegen, man sieht jedoch wie sich ein paar hellere Sterne am Himmel noch abzeichnen. wobei das eine oder andere auch ein Planet sein könnte..