boah.............. wat für ein konservatives, mittelalterlliches bild einer "starken" frau.
schlagworte: herzenwärme, gefühl, liebe, geben
da sind wir dann wieder bei kinder kirche küche
naja, das gute kochen fehlt noch.
Damit widersprichst du deinem ersten Beitrag hier, für den ich dir auch ein Danke gegeben habe.
Daran ist nichts mittelalterlich, bedenkt man doch, dass in Mittelalter solche Werte wie "Gefühl" und "Liebe" nicht existiert haben und Ehen als reine Geschäfte geschlossen wurden. Unsere Geschichte basiert nicht auf Romantik!
Deinem ersten Beitrag konnte ich zustimmen: viele Erwartungen der Frauen halte ich für absolut zu hoch gelegt- Mann muss viel, Frau ist eh schon perfekt
Und genau dabei gehen ja Gefühle wie Wärme und Liebe verloren- anstelle die Beziehungen auf Innigkeit aufzubauen und sich selbst noch eine Chance zu geben, geraten Qualitäten wie "er muss meine Rolle übernehmen können, er muss alles können" in den Vordergrund. Was ich aber nicht für richtig halte.
Wohl gemerkt dies ist meine Perspektive der Dinge. Ob du sie für mittelalterlich hälst oder nicht- ist mir egal.
Ich persönlich lasse auch mal Frau Frau sein und Mann Mann.
Und ja, die Stärke eines Menschen liegt nicht in seinen physiologischen Qualitäten, sondern in emotionalen.
Ich kann Reifen wechseln, am Auto rumschrauben, ich arbeite, ich studiere, ich bin erfolgreich in allem, was ich tu. Bin ich deswegen stark? Für mich selbst nicht. Ich bin begabt. Mir gelingt vieles. Für mich ist das nur ein glücklicher Zufall der Dinge. Stark bin ich deswegen aber nicht. Ich erachte mein Gelingen als eine angeborene Eigenschaft, weil das schon immer so war.
Meine Stärke gibt meine Psyche wieder: ich bin psychisch belastbar. Und ich versuche meine inneren Werte am Leben zu erhalten, damit ich an denen festhalten kann. Es ist vieles passiert im Leben, ich bin aber froh, dass es mir gelungen ist, weder depressiv, noch verbittert, noch ignorant zu werden.
Ich kenne eine Frau, diese Frau ist meine Mutter. Nach ihrer zweiten Ehe hat sie sich sehr negativ verändert. Eben das, was für sie stark war: alle Männer können sie mal, sie braucht eh keinen, sie kann alles selbst... na ja, was man immer so kennt. Ihr ist aber ein richtig guter Mann danach begegnet. Sie ist mit ihm zusammen. Er ist so gut zu ihr, er würde alles für sie tun, doch sie behandelt ihn nicht besonders gut und verpasst ihm ständig was auf die Löffel, wo es nur geht. Er muss für alles büßen, was andere verbrochen haben- das ist für sie stark! Ich weiß nicht, ob es mit den beiden noch lange gut geht, er tut mir wahnsinnig Leid. Sie ist energisch in ihrem Fordern, von Geben ist da kaum die Rede.
Hätte meine Mutter die Stärke, die ich meine, wären die beiden vielleicht sehr glücklich. Stattdessen wird er dem Druck nicht gerecht, verzweifelt an sich selbst und sie ist hinterher sauer, weil er angeblich "nichts für sie tut". Oft ruft sie an und sagt, dass er ihr eben nichts sagt, wenn sie ihn zur Rede stellt. Regt sich dann noch mehr auf. Und so geht das weiter und weiter und weiter. Es wird nie ein Mann kommen, der ihr alles Recht machen wird. Weil die Nachsicht und richtiges Einschätzen verloren gegangen sind.
(Es ist aber nicht nur auf Frauen bezogen so, ich durfte auch Bekanntschaften mit solchen Männern machen.)
Härte und Rache sind für mich eben nicht die Qualitäten der Stärke. Das spricht nur dafür, dass man nicht im Stande ist, sich selbst und auch einem anderen eine würdige Chance zu geben. Wieder aufzustehen und neu anzufangen. Und genau DAS braucht sehr sehr viel Kraft.
Aber du kannst das natürlich gerne anders sehen