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Comeback stronger - Bandscheibe…

**********lvius Mann
5 Beiträge
Themenersteller 
Comeback stronger - Bandscheibe…
Hi zusammen,

Ich hatte letztes Jahr eine Bandscheiben Op am unteren Rücken (L4 -L5). In den Monaten davor wurde der Vorfall lange Zeit nicht erkannt (ich war bei 3 Orthopäden und einmal in der Notaufnahme). Als der Vorfall dann erkannt wurde, haben mir mehrere Ärzte geraten die Op zu machen da auch teilweise Taubheitsgefühle im linken Bein auftraten.

Nach überwundem Corona Blues habe ich ab April wieder Gas gegeben und fühle mich eigentlich fit wie seit Jahren nicht. Laufen, schwimmen, Handball, Fußball und CrossFit w klappen soweit gut. Im Fitness Studio hatte ich keinen Leistungsabfall bemerkt - Ausnahme: beim Kreuzheben fühlt sich der untere Rücken nicht gut an. Ich nehme jetzt nur rund die Hälfte des Gewichts (80kg x 8-10 Wiederholungen) wie vor der OP. MRT und der Doktor sagen es ist alles gut soweit.

Meine Fragen in die Runde: hatte eine/r von Euch einen Bandscheibenvorfall im unteren Rücken?
Wie lange hat es gedauert bis es wieder gut war - ist es wieder gut geworden?
Gibt es Tipps und Tricks zur Genesung?


Liebe Grüße
Magnus


Ps.: die Suche habe ich bemüht - ein „error in Front of the Computer“ ist trotzt fundierter IT Kenntnisse nicht auszuschließen;-)
*********lerin Frau
2.018 Beiträge
Da du nichts dazu schreibst - gehen wir mal von einer "klassischen" Bandscheiben-OP, also Einsetzen einer künstlichen Bandscheibe aus. Oder war es eine Versteifung?

Ein Bandscheibenvorfall ist in der Regel kein unglückliches Einzelereignis, sondern die Folge von jahrelanger Fehlhaltung. Diese hat man häufig sowohl beim Training als auch im Alltag und im Beruf. Wenn du den Bandscheibenvorfall auskurieren und weiteren Vorfällen (als nächstes vermutlich HWS) in der Zukunft vorbeugen möchtest, solltest du vor allem deine Fehlhaltung loswerden.
Fündig wirst du z.B. bei individueller Physiotherapie, Rückenschulen, Yoga, Liebscher&Bracht oder Alexandertechnik.

Viel Sport allein hilft leider nicht unbedingt gegen Fehlhaltungen. Man braucht eine vernünftige Vorstellung davon, was günstig für den Körper und speziell die Wirbelsäule ist und was nicht.
Profilbild
******Gas Mann
507 Beiträge
Hi Spurius,

ich wurde Januar 2019 an der Banscheibe (L5/S1) operiert und bekam zudem ein Barricaide-Implantat eingesetzt, was ein weiteres Vordringen der BS in den Spinalkanal verhindert.

Vergleicht man meinen Zustand mit vor der OP geht es mir fantastisch. Schmerzen habe ich meist Morgens nach dem Aufstehen oder wenn ich am Tag vorher Rücken trainiert habe. Es vergeht kein Tag, an dem der Rücken nicht "Thema" ist, d.h. ich habe die Schadstelle stets im Bewußtsein. Das merke ich daran, das jedes heben, jede ungewöhnliche Bewegung erst mal mit einem Ohr an der BS abgecheckt wird.

Ich kann nahezu wieder in alter Form trainieren, achte extremst auf die richtige Haltung und habe beim Kreuzheben das Gewicht quasi wieder bei Null angefangen. Mittlerweile bin ich bei 40 Kg, der Hälfte von vor dder OP, wobei ich übervorsichtig bin und mich auch nicht viel traue. Breiter und enger Latzug, enges und breites Rudern machen mir überhaupt keine Probleme. Zusätzlich mache ich noch tiefes Rudern im STehen um die untere Rückenmuskulatur zu stärken.
Was mir Probleme bereitet sin Sit-ups, hier spüre ich sehr schnell die Bandscheibenregion und es tut weh nach 15-20 Wiederholungen. Mehr als 3 Sätze kann ich nicht machen, dann gehe ich wie ein lahmender Geier.

Mir wurde von den Ärzten gesagt, dass ich nie wieder mehr Kraftsport machen könne, was ich aber in Angesicht der Tatsache, dass ja das Problem behoben worden ist, nicht nachvollziehen konnte. Gleiches wäre, wenn mein Auto einen Motorschaden hat, er von der Werkstatt repariert wird und gesagt bekomme, ich dürfe den Wagen nicht mehr fahren, lediglich anmachen.
Jedenfalls brauche ich nicht nochmal die Lähmungen und Schmerzen eines Vorfalls, deshalb trainiere ich so, dass ich schmerzfrei bleibe. Werde halt kein Bodybuilder mehr, scheiß drauf. Bin 50 und muss keinem mehr was beweisen. Hauptsache überhaupt noch ins Studio.

So viel von mir.
Dir alles Gute und bleib gesund.
Its a Gas
**********lvius Mann
5 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********lerin:
Da du nichts dazu schreibst - gehen wir mal von einer "klassischen" Bandscheiben-OP, also Einsetzen einer künstlichen Bandscheibe aus. Oder war es eine Versteifung?

Ein Bandscheibenvorfall ist in der Regel kein unglückliches Einzelereignis, sondern die Folge von jahrelanger Fehlhaltung. Diese hat man häufig sowohl beim Training als auch im Alltag und im Beruf. Wenn du den Bandscheibenvorfall auskurieren und weiteren Vorfällen (als nächstes vermutlich HWS) in der Zukunft vorbeugen möchtest, solltest du vor allem deine Fehlhaltung loswerden.
Fündig wirst du z.B. bei individueller Physiotherapie, Rückenschulen, Yoga, Liebscher&Bracht oder Alexandertechnik.

Viel Sport allein hilft leider nicht unbedingt gegen Fehlhaltungen. Man braucht eine vernünftige Vorstellung davon, was günstig für den Körper und speziell die Wirbelsäule ist und was nicht.


Bei der OP wurde nur der Teil der Bandscheibe entfernt der zwischen den Wirbeln hervorgekommen ist und auf den Ischias gedrückt hat. Versteift wurde nichts.

Haltung ist definitiv ein Thema als Schreibtischtäter hänge ich leider viel zu häufig im Bürostuhl oder sitze wenn ich programmiere oder schreibe viel zu vorgebeugt da… wenn ich in den Arbeitsfluss komme merke ich das gar nicht.

Yoga mache ich seit 2-3 Jahren 2-3 mal die Woche, aktuell dank Mady auf YouTube…

Hat noch jemand einen Tipp wie ich beim Arbeiten schlechte Sitzpositionen vermeide?
Wichtig ist mir, dass ich trotzdem voll in die Arbeit eintauchen kann ohne von irgendwas abgelenkt zu werden…
*********lerin Frau
2.018 Beiträge
Ruhig stehender Stuhl, waagrechte Sitzfläche, genau senkrechte Rückenlehne. Das Ideal wäre zwar Sitzen ohne Lehne (zumindest ab und zu), jedoch sollte die Lehne auf keinen Fall schräg sein.
Bildschirm auf (oder leicht unter) Augenhöhe, sodass der Kopf gerade ist und nicht nach unten gebeugt. Viele wissen nicht, dass ein Kopf im Schnitt ca. 6 kg wiegt und dieses Gewicht eine hohe Belastung auf die HSW gibt, wenn der Kopf nicht gut ausbalanciert wird.

Wichtig ist mir, dass ich trotzdem voll in die Arbeit eintauchen kann ohne von irgendwas abgelenkt zu werden…
In der Umgewöhnungsphase lässt es sich nicht vermeiden, dass du ab und zu deine Aufmerksamkeit auf deine Haltung lenkst. Mit der Zeit wird es leichter. Deine Gesundheit ist es auf jeden Fall wert.
******tes Paar
568 Beiträge
Zitat von **********lvius:
Hat noch jemand einen Tipp wie ich beim Arbeiten schlechte Sitzpositionen vermeide?

Wir machen folgendes:
Höhenverstellbarer Tisch, mehr stehen als sitzen am Tag, dazu eine Fußstehmatte. (Wir haben zwei sehr gute gefunden), ein Sitzball, mehrmals die Sitzposition wechseln und ausreichend Strecken am Tag.
Ab und an benutzen wir auch so einen Brustspanner, der den Rücken nach hinten zieht.

Spaziergang morgens, mittags und abends (wenn Home-Office), zugegeben, das klappt nicht immer.

Du kannst auch den Vajrasana Sitz auf einem Rollcontainer ausprobieren. Der macht einen geraden Rücken. Ich hab es mit ein bisschen Training geschafft 30 Minuten so zu sitzen.

Wir überlegen derzeit noch einen Stehhocker ohne Lehne zu besorgen. Ideal wäre einer, der so leicht wackelt, sodass man seine inneren Muskeln unbewusst benutzen muss.

Am wichtigsten bleibt aber, sich ausreichend zu bewegen und die Positionen immer wieder zu verändern.

Le Sybarite
Ja ich hatte auch schon zwei Bandscheiben OP´s und ich würde sagen Dein Grundproblem ist die Größe.
Deshalb hier der Roman dazu *lol*

Bei mir war es auch die Größe.
Ich hab nach 7 Jahren klassischen Profi-Ballett abrupt aufgehört und hatte nach dann wenigen Jahren beruflichen Bürorumsitzen, die erste OP mit 25.
Beide male auch nur überschüssiges Gewebe entfernt.
Ich habe immer noch ne Teil-Lähmung im linken Bein.
Kann jetzt aber sogar wieder Joggen und bin vollkommen schmerzfrei.

Das Problem wegs Größe ist das man immer eine viel krassere Last und Hebelwirkung auf die Gelenke hat, als wenn man kleiner ist. Dazu meist noch völlig überdehnte Bänder und Sehnen, die auch nicht mehr viel halten.
Für uns sind deshalb nahezu alle statischen Halteübungen absolutes Gift.
Dazu gehören vorallem auch Gewichtheben im Stand.
Ebenso sind die wenigsten Möbel auf uns angepasst.
Das gilt leider auch für Geräte im Fitnesstudio.
Die meisten Fitnesstrainer und auch manche Physiotherapeuten, berücksichtigen genau dieses Problem häufig nicht. Viele Sportarten sind aus diesem Grund für uns auch nicht wirklich geeignet.

Was mir nach jahrelangem Rumprobieren auf eigene Faust wirklich geholfen hat, war die bewegliche Muskulatur gut zu trainieren. Immer mit gut abgestützten Oberkörper!
Z.b. schwere Einkaufswagen nach Hause schieben, Oberkörper richtig gut aufstützen und das ganze Ding nur mit der Bauchmuskulatur zu lenken, gerade halten und steuern.
Ist zwar peinlich, aber löst jeden Hexenschuss und jeden verkanteten Lendenwirbel sofort.
Gerade an den operierten Stellen, ist das bis heute mein allerbestes sofort Schmerzmittel.
Das geht auch mit vielen anderen Übungen wie z.b. Plankjacks, One-elbowplanks usw...
Hauptsache Gelenke entlasten und nur die Muskulatur belasten.
Keine Drehbewegungen mit der Wirbelsäule, aber das sagen einem die meisten Trainer und Theras, richtigerweise sowieso.

An Deiner Stelle würd ich genau beobachte, wo Du in Deinem Training solche statischen Sachen hast, die die Lendenwirbel mehr belasten, als die Muskulatur.
Stattdessen ist Schwimmen immer ziemlich super, sofern man aufpasst nicht ins Hohlkreuz zu kommen.
Für mich ist auch gerade das Joggen trotz der leichten Stossbelastung sehr wichtig, damit die Wirbel nicht in irgendeiner schädlichen Fixposition einkanten.
Wir Großen brauchen wirklich viel Bewegung, bei der wir uns so groß machen dürfen wie wir sind und so wenig statische Last wie möglich, auf unsere Sollbruchstellen haben (Gelenke und Bänder).

Außerdem:
Sind Deine Arbeitsmöbel gut auf Deine Größe angepasst?
Wenn der Tisch zu niedrig ist und Du Dich selten mit den Ellbogen abstützt, hast Du auch mehr Last auf den Bandscheiben. Auch im Lendenbereich.
Da gibt es gute Maßrechner im Web.
Stuhl sollte natürlich auch gut angepasst sein. Auf die Stuhl-Armlehnen abstützen allein hilft aber nicht.
Die sind für Große meist auch zu niedrig. Deshalb lieber den Tisch erhöhen.
Da braucht es mehr Variationen.
Stehtische sind nur zwischdurch und kurzfristig gut. Zu lange geht auch auf die BS.
Dann lieber viele variable bequeme Sitzpositionen.
Wichtig ist wirklich der Wechsel und die Bewegung.
Hallo
Grenzwandlerin hat es schon top zusammengefasst
Ich finde den Sitzball am Schreibtisch super und beim Sport viele Balance Übungen zum Beispiel auf dem sensoboard oder einem Igel Pad, ungleicher Untergrund bedeutet, dass die Wirbelsäule (Muskulatur) viel arbeiten muss. Daher ist die Durchblutung des Knorpels gewährleistet und die stütz Muskulatur wird gestärkt


Zitat von **********lvius:
Zitat von *********lerin:
Da du nichts dazu schreibst - gehen wir mal von einer "klassischen" Bandscheiben-OP, also Einsetzen einer künstlichen Bandscheibe aus. Oder war es eine Versteifung?

Ein Bandscheibenvorfall ist in der Regel kein unglückliches Einzelereignis, sondern die Folge von jahrelanger Fehlhaltung. Diese hat man häufig sowohl beim Training als auch im Alltag und im Beruf. Wenn du den Bandscheibenvorfall auskurieren und weiteren Vorfällen (als nächstes vermutlich HWS) in der Zukunft vorbeugen möchtest, solltest du vor allem deine Fehlhaltung loswerden.
Fündig wirst du z.B. bei individueller Physiotherapie, Rückenschulen, Yoga, Liebscher&Bracht oder Alexandertechnik.

Viel Sport allein hilft leider nicht unbedingt gegen Fehlhaltungen. Man braucht eine vernünftige Vorstellung davon, was günstig für den Körper und speziell die Wirbelsäule ist und was nicht.


Bei der OP wurde nur der Teil der Bandscheibe entfernt der zwischen den Wirbeln hervorgekommen ist und auf den Ischias gedrückt hat. Versteift wurde nichts.

Haltung ist definitiv ein Thema als Schreibtischtäter hänge ich leider viel zu häufig im Bürostuhl oder sitze wenn ich programmiere oder schreibe viel zu vorgebeugt da… wenn ich in den Arbeitsfluss komme merke ich das gar nicht.

Yoga mache ich seit 2-3 Jahren 2-3 mal die Woche, aktuell dank Mady auf YouTube…

Hat noch jemand einen Tipp wie ich beim Arbeiten schlechte Sitzpositionen vermeide?
Wichtig ist mir, dass ich trotzdem voll in die Arbeit eintauchen kann ohne von irgendwas abgelenkt zu werden…

*****a_S Mann
7.058 Beiträge
JOY-Angels 
Ich hatte auch einen Bandscheiben-Vorfall, hatte aber keine OP und muss daher weiterhin vorsichtig sein und rückenstärkenden Sport machen. Aber das sollte eh jeder, auch junge Leute, die's noch nicht mit dem Rücken haben zur Vorbeugung.

Die drei Hauptwege, die ich jetzt in der Hinsicht gehe, sind folgende, und ich komme gut damit klar:

1. Ich habe einen höhenverstellbaren Schreibtisch und sitze nun längst nicht mehr so viel bei der Arbeit wie früher.

2. Ich mache jeden Tag Core (Rücken, Seiten, Bauch) Übungen. Diese mache ich immer zwischen den Übungen, die ich an dem Tag für Arme oder Beine mache. Man muss den Core nicht super-hart trainieren, das ist auch gar nicht gut für den Rücken, sondern lieber sehr regelmäßig. Diese Core Übungen haben ich teils von der Krankengymnastik, teils aus dem Netz. Man merkt ja dabei auch, was einem guttut.

3. Ich vermeide Übungen, die nicht gut sind bei Rückenproblemen / Bandscheibe. Auch hier habe ich Hinweise von der Krankengymnastik und aus dem Netz erhalten. Wie oben erwähnt, sind Situps und Kreuzheben nicht so toll. Und bei Planken und Liegestütz sollte man das Becken nach vorn einrollen, usw.

Letztlich habe ich aber gemerkt, dass man trotz Bandscheibenvorfall noch viel machen kann und auch viele Kraftübungen und auch neues lernen. Ich mache Calisthenics und da sind eh die meisten Übungen und Figuren rückenschonend, weil man meist an einer Stange hängt. *zwinker*
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