Femdom vs. Maledom oder die Geschichte der "O"

Die Diskussionen, wie die "Histoire d´O" zu lesen und zu bespielen ist, nimmt manchmal schon seltsame Züge an. Und nein, dies ist meines Erachtens keine BDSM "Bibel".

Selber hatte ich für mich und meinen Sub ein schönes Spielwochenende á la Geschichte der O ausgesucht. Der Veranstalter, der uns beide seit Längerm kennt, hatte mir davon abgeraten. Man käme als Femdom nicht unter die Maledoms und man käme als Malesub nicht unter die O´s, sprich Femsubs.

Einige Veranstaltungen später kann ich dem leider nur beipflichten.
Als Femdom werde ich von dem Maledoms zwar sehr respektiert, aber irgendwelcher Austausch, kommunikativ oder im "play" ergibt sich nicht. Meinem Sub geht es mit den weiblichen Subs ähnlich.

Letztens auf einer größeren Veranstaltung, die etwas breiter gefächert war, also auch einige Femdoms mit ihren Subs anwesend waren, war es ganz anders. Kein Schubladendenken, kein Schubladenspielen, wir hatten alle unseren Spaß!

Liebe Ostereier Grüße
Anna

@*********ePaar also gemischte Veranstaltungen, die direkt darauf abgestellt sind, sind meiner Meinung nach ganz problemlos. Da sortiert sich, was zusammen passt, egal wer Dom und wer sub ist. Aber... müssen die Besucher auch wollen.
Ich besuche am WE nach Ostern mit meinem Sub eine... freu ich mich schon lange drauf, weil es so lange keine mehr gab.

Als Mod:

@*******a72
Eine der Bedingungen, in dieser Gruppe Mitglied zu werden, ist ein festes und nicht verrückbares Standing der Neigung. Eben, um genau solche Argumente zu vermeiden wie:

Nein, wir fragen hier nicht unsere ‚Gebieter‘ oder Doms, was wir tun wollen. Wir tun es.

Abgesehen davon finde ich deine aggressive Art aber sowieso unpassend für unsere Gruppe. Wir gehen hier wertschätzend miteinander um.

Deshalb verabschieden wir uns hier von dir.

Privat:

Ich hatte schon in der SZ geantwortet, liebe @*****res, ich bin so faul, das einfach mal zu kopieren:

Ein schönes Thema, dass mich vor einiger Zeit einige schlaflose Nächte und viele Batterien gekostet hat.

Meine Vorstellung eines männlichen O - bzw. die Erziehung dahin - war die eines quasi perfekten Liebhabers, der sich sexuell möglichst vielen Frauen anpassen kann, dessen eigene Lust schlicht kein Thema ist und der tatsächlich sexuell dann verfügbar ist, wenn ich ficken will. Den ich Freundinnen tatsächlich ausleihen kann und die ihn schlagen, vögeln oder rumschubsen kann, wie ihr danach ist. (Wie oft ich hier ‚tatsächlich‘ einfüge zeigt wohl, wie sehr Kopfkino und Realität bei den Herren auseinanderdriften.)

Das war ne herbe Enttäuschung, als ich mich auf die Suche nach einem passenden Rohstoff gemacht habe: Die Vorstellung männlicher Anwärter gingen alle in Richtung forced bi mit jeder Menge Plugs im Arsch (natürlich ihrem), irgendwie war immer Pornokino ein Thema und dass sie benutzt werden (ohne natürlich selbst aktiv zu sein, einfach hinhalten war angesagt).
Oder es gab die eifrigen Lecker, die sehen wollten, wie ich von einem Bull durchgenagelt werde (quasi als lebendige Wichsvorlage), während er die Suppe nachher auslöffeln ‚musste‘. Mit der Zunge.

Irgendwie ging es da selten um meine Geilheit, meine Orgasmen oder seinem Willen, zu lernen, wie man anständig leckt, fingert, fickt. Je toyboyiger der Nickname, desto weniger war daran zu denken, dass ich mich sexuell mit und an dem Kerl austoben konnte.

Parties mit männlichen Os kann ich mir allerdings schwer vorstellen, da die meisten Femdoms, die ich (selbst wenn nur vom Hörensagen) kenne, in der Öffentlichkeit selten sexuell agieren. Nicht, wenn es um sie selbst geht.

PS: Im Fetlife hatte ich mal einen Beitrag in einer Femdom-Gruppe gepostet. Puh, was bekam ich da für einen Gegenwind …

„This idea don’t let me go: To use the scenario of the book „story of O“ for my own pleasure.

What I found on the net was more to make the submissive man happy: He has to learn to get pegged, blow dicks and hang in chains around to achieve pain.
Nope, that’s not in my mind. I have an anus by myself who wants to have fun, but no penis.

In my mind I see a good looking guy (or raw material) who will learn to satisfy women. Who will learn many, many techniques to make her come. Who will learn that’s his sexuality is nothing against the sexual power of women. Who will learn to earn satisfaction only from giving.

To pleasure a woman is more as to licklicklick, that’s boring. He will learn to give caresses, make her feel warm, welcome and safe. He will learn to be a gentleman in every situation, a servant, a knight, a man to talk. Someone who knows how to be of use.

I want to teach him everything I know, so I am sure he will not disappointed women.

Of course he will learn a lot about BDSM too. So I can lend him to my Femdom friends. As attendant for events, workshops or just for fun. So she can learn or practicing something her sub doesn’t like.

This idea makes me really horny. I have even a plan ☺️ but no material to work with.

What about you, Mesdames and guys? Ever thought about or even experienced this?“

Vllt. sollte ich da tatsächlich mal wieder rein schauen. Seit der Pandemie und da es kaum noch Events gibt war ich da kaum noch unterwegs.

>>"Meine Vorstellung eines männlichen O - bzw. die Erziehung dahin - war die eines quasi perfekten Liebhabers, der sich sexuell möglichst vielen Frauen anpassen kann, dessen eigene Lust schlicht kein Thema ist und der tatsächlich sexuell dann verfügbar ist, wenn ich ficken will. Den ich Freundinnen tatsächlich ausleihen kann und die ihn schlagen, vögeln oder rumschubsen kann, wie ihr danach ist. "<<

Das ist exakt das, was ich mir auch vorstelle. Nur nicht nur für Freundinnen, sondern auf für Freunde... oder Fremde.
Aber sehr schön auf den Punkt gebracht!

Und ja, bisher hab ich auch exakt die gleichen enttäuschenden Typen getroffen. Es wiederholt sich bei uns allen immer wieder das Gleiche. Wie öde!!!!

Ich finde es auch etwas schwierig, es auf Malesubs zu projezieren. D. h. aber nicht, dass ich es ablehnen würde, sollten Femdoms es sich zu eigen machen. Jeder nach seiner Facon. Denke, es sollte jeder für sich entscheiden, wie Dame die Sache sieht oder was sie draus machen.

Ich verstehe die AUfregung nicht.
Die Regeln der O im Verhältnis Femdom zu Malsub anzuwenden ist doch kein Problem.
Hier transformiert und verkürzt:
• Jeder Malsub steht jeder Femdom jederzeit genital, oral und anal zur Verfügung
( kann bei Malsubs passieren, dass 1. nicht immer geht )
• Ein Malesub schaut niemals einer Herrin ins Gesicht
• Ein Malesub versperrt niemals den Blick auf Brust, Genitalien oder Po
• Ein Malesub schließt niemals Beine oder Lippen
• Ein Malesub sitzt niemals auf einem Stuhl oder Sofa
• Ein Malesub spricht niemals zu einer Herrin außer er wird gefragt
( Das fällt mir am schwersten )
• Ein Malesub dient den Herrinnen und führt deren Befehle aus.

Wenn beide das wollen und sich vielleicht sogar mehrere Femdom / Malsub Paare finden, die gemeinsame Abende in dieser Konstellation verbringen wollen ist das doch prima.
Mir als Malesub gibt diese Konstellation und die Einhaltung der klaren Regeln viel Struktur.
Damit ist uns begriffsstutzigen Malesubs klar, was die Herrinnen zu ihrem Vergnügen erwarten.

Interessant fand ich bereits beim ersten Abend unter diesen Regeln, wie schwer die Selbstdisziplin als Sub fällt (besonders nicht zu reden und nicht zu schauen) aber auch wie stolz es macht die Regeln einhalten zu können und so ihr Vergnügen zu bereiten.

P.S. es gab vor einiger Zeit hier im Joy sogar mal eine Gruppe "Die männliche O".
Die ist inzwischen wohl wieder gelöscht worden. Vielleicht finden sich ja wieder Interessentinnen und Interessenten...

Außer Regel 1, die da eher "optional" war, kommt mir das als Veranstaltungsregeln sehr bekannt vor.

Ich hatte mich auch schon gefragt, was @*******a72 in dieser Gruppe macht,
die doch klar definiert ist. Dann ist das ja inzwischen geklärt.

Vielen Dank