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RACK-Volk anwesend?

****dat Frau
3.595 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
RACK-Volk anwesend?
Liebe Damen und Jungs *zwinker*

Ich las die Tage in einem Buch etwas über das Thema (RACK= Risk aware consensual Kink) und würde nun gerne eure Meinungen dazu hören. Damit das Thema nicht verfälscht wird, werde ich meine später dazu schreiben.

Meine Fragen:

Habt ihr ein Safeword?
Worum geht es euch bei RACK, wie definiert ihr das?

An die Frauen: Gibt es dabei eine Möglichkeit, falls euer Spielkamerad weit über seinem Limit ist, dass er das in irgendeiner Weise kund tut? Wie reagiert ihr ggf. darauf?

An die Männer: Möchtet ihr dabei eine Möglichkeit, falls ihr weit über eurem Limit seid, dass ihr das in irgendeiner Weise kund tun könnt? Wie möchtet ihr, dass darauf reagiert wird?

Gefragt sind Männer wie Frauen, ob Single, verpartnert oder in einer Spielbeziehung. Auch Studiogänger sind gefragt.

Bitte nicht darüber diskutieren, ob SSC oder RACK sinnvoll ist oder gar nüscht davon: Dafür kann man dann gerne einen eigenen Thread aufmachen *danke*
**********hen70 Frau
14.176 Beiträge
Gruppen-Mod 
Jemand, der Bondagekurse gibt meinte mal, dass es eine Illusion sei zu meinen, man könne Bondage SSC betreiben. Und er hat Recht damit, dass sich Risiken da schlicht nicht ausschließen lassen.

Und ja, ich bin gerne RACK unterwegs. Da ich gerne mit Masos spiele passt das denen oft ins Konzept.
Das mit dem Codeword kommt drauf an, aber klar reagiere ich darauf.
Und logisch beobachte ich mein Gegenüber und seine Reaktion und schätze ein, ob noch was geht und wenn ja was, oder ob ich das Tempo raus nehme.

Jeder sollte sich halt der Risiken bewußt sein.

Und die Steigerung wäre ja Consensual Non-Consent *zwinker*
*******rea Frau
188 Beiträge
Ich ordne mich als RACK Anhängerin ein, weil ich sehr stark auf der psychologischen Seite unterwegs bin und ich der Meinung bin, dass klassische Safewords zwar mit Schmerz oder im Rollenspiel sehr gut funktionieren können, aber nicht, wenn du wie ich zum Beispiel deine Partner hypnotisierst und damit ganz bewusst ihre Wahrnehmung beeinflusst oder in einem 24/7 Machtgefälle mit ihnen lebst.

Ich persönlich höre aber statt ein Safeword zu haben immer auf "Nein", "Stopp" und nonverbale Signale des Unwohlseins, da ich es nicht erotisch finde, wenn Partner sich wehren oder jammern und es bei uns entsprechend keine Verwechslung zwischen einer "lustvoller Gegenrede" und einem tatsächlichen Ausstiegswunsch geben kann. Bei mir heißt Nein immer Nein. Im Idealfall kommt es aber niemals dazu.

Weil es aber in einem Machtgefälle schwer sein kann, als devote Person ein so explosives "Nein" zu äußern und man ja nicht immer gleich eine Szene ganz abbrechen möchte, habe ich mit meinen Partnern zudem vereinbart, dass sie mich stets um Hilfe bitten können. Also zum Beispiel, wenn sie sich unsicher sind, ob sie eine Praktik durchhalten können, aber auch bei Kleinigkeiten wie einer Bitte um ein Glas Wasser können sie so demütig in ihrer Rolle bleiben und wir finden gemeinsam eine Lösung.
********oire Mann
663 Beiträge
Ich persönlich glaube, das beide Konzepte am Ende dasselbe beschreiben.

Safe ist immer so eine Sache, bei vielen Praktiken kann etwas schief laufen, egal wie erfahren, egal wie sicher man sich ist. Das ist auch nicht anders als Haushalt oder Straßenverkehr, da wissen wir auch wie es sicher geht und dennoch geht immer wieder bei Menschen was schief.

Sane, im Sinne von gesundem Menschenverstand relativiert daher das Safe, da man wissen kann/sollte, das es 100% Sicherheit nicht gibt, man daher schon sehr sicher sein sollte was man tut, um Risiken zu minimieren.

Nichts anderes ist Risk Aware...

Und über Consensual sollte es keine Debatte geben und auch RACK schließt keine Safewords, zurückgezogenes Einverständnis usw. aus.

Dazu eine spontane Theorie:
Leute die sich bewusst über Risiken Gedanken machen, evtl. etwas besser ihre Grenzen einschätzen und Szenarien vorher durchdenken, um weniger in die Bedrouille zu kommen, da zurückzuziehen. Wer dagegen glaubt das ein Handbuch oder Workshop dafür sorgt, das alles (immer) nach Plan läuft, der könnte sich eher in so einer Situation wiederfinden.
*********rmist Mann
49 Beiträge
Ich habe das Gefühl, dass es unterschiedliche Meinungen darüber gibt, was RACK genau ist.
Ich glaube, dass manche diese mit CNC gleichsetzen, als Consensual-Non-Consent, dem einvernehmlichen überschreiten von Grenzen und auch Safewords; während für meinen Teil RACK nicht als die Bedeitung der vier Buchstaben ist, risk-aware consensual kink, also einvernehlicher Kinkkram während man sich gewisser Risiken bewusst ist.

SSC ist für mich eine Illusion, da absolute Sicherheit nicht existiert, aber darum soll es ja nicht gehen.


Aber um die Frage im Sinne von CNC (und so verstehe ich OP) zu beantworten: Ich habe ein Safeword. Ob es honoriert wird, liegt ganz im Ermessen meiner Spielpartner. Ich rede vorab sehr genau über mich, über meine Bedürfnisse, über meine Grenzen und über meine Tabus. Jeder Spielpartner bekommt explizit Erlaubnisse bestimmte Grenzen zu überschreiten in Gesprächen. Ob diese Befugnisse ausgenutzt werden oder nicht, weiß ich nicht, bis es passiert.
Da ich ja schon vorher mitteile, dass mein Limit überschritten ist, habe ich keine Möglichkeit dies sicher nochmal zu vermitteln, ich kann meinem Bedürfnis stärker Ausdruck verleihen (solange mir dies möglich ist), aber ich kann die Szene so nicht beenden.
********oire Mann
663 Beiträge
Auch beim CNC geht es um Metakonsens. Wenn in einer Session etwas so schief läuft, das man es nicht mehr erträgt oder will, ist die Session zu Ende. Danach fängt reale Gewalt, sexueller Missbrauch etc an...

Consensual NonConsent bedeutet einvernehmlicher Verzicht auf Grenzen. Dennoch kann man dieses Einverständniss zurückziehen.

Ich denke wir alle wissen das, aber gerade hier im Joy lesen viele die mit BDSM
experimetieren, spielen, ihre Sexualität bereichern. Daher sollte man das auch so deutlich machen. Leider gibt es immer wieder labile Menschen die meinen sie müssen da jetzt wirklich durch, weil „Dom“ es so will, obwohl innerlich schon jede Grenze überschritten wurde und von Einverständnis mit vollem Bewusstsein gegeben schon lange keine Rede mehr sein konnte.
***i8 Frau
2.504 Beiträge
Ich bin RACK - Anhängerin.

Meine Art von BDSM möchte ich einfach nicht als absolut sicher bezeichnen. Natürlich bemühe ich mich, dass keine Schäden entstehen. Aber bei Praktiken wie Waterboarding, CSR, Bullwhip, Nadeln usw ist es nur ehrlich, sich darüber bewusst zu sein, dass es gewisse Risiken gibt. Ich halte RACK daher schlichtweg für die ehrlichere Bezeichnung von meinem BDSM.

Meine beiden Sklaven haben kein Safeword.
Sollte ihnen etwas zu viel sein, haben sie jederzeit die Möglichkeit, um Gnade zu bitten. Wenn das geschieht, wäge ich im Einzelfall ab, ob ich Gnade gewähre, oder ob ich sie noch etwas zappeln lasse.
**********Angel Frau
165 Beiträge
Auch ich praktizierte Rack.

Mein Sklave hat kein Safeword und natürlich bin ich mir dadurch meiner Verantwortung sehr bewusst, das ich genau auf seine Atmung, seine Mimik und seine Körpersprache achten muss, um zu entscheiden, wie weit ich gehen. Schließlich möchte ich ja mein Spielzeug nicht kaputt machen.

Auch er darf um Gnade bitten und ich entscheide dann, ob ich dem nachgeben oder es noch ein bisschen ausreizen möchte. Oder vielleicht einfach nur in der Intensität einen Schritt zurück gehe.
*******ubus Frau
1.230 Beiträge
Hmm
mein erster Gedanke:

Wieder so ein Thema mit Definitionszwang. Immer muss alles einen Namen haben, es muss in eine Schublade passen. Wieso nciht einfach leben so, wie sich beide wohl fühlen?


Dann hab ich klurz Gegoogelt... SSC und Rack, da würd ich mich auch eher beim Rack einordnen.

Aber noch passender ist wohl ein neuerer Begriff, der mir grad das erste Mal begegnetete (ich kümmer mich halt nicht um Definitionen, ich leb einfach): PRICK

Personal Responsibility, Informed Consensual Kink

Also persönliche Verantwortung/Eigenverantwortung und informiert/einvernehmlicher Kink *ggg*

Da finde ich mich am ehesten wieder, man macht nichts ohne sich zu informieren und man ist dafür verantwortlich was man tut. UND auch Sub ist dafür verantwortlich rechtzeitig erkennen zu geben, wenn etwas zuviel wird. Und letzteres erwarte ich auch, immer.

Safewords nutze ich nicht. Wenns härter zugeht, bei meinem Partner gabs den Fall noch nicht und bei meinem Corpus Delicti kommt es ganz automatisch das wir uns dabei unterhalten und daran ablesen können, wie es ihm geht.: "Oooch hab ich dir etwa wehgetan?"... "Ja, du Mistkuh!" dann ist alles klar.... kommt erstmal keine Antwort, dann ists auch klar.
********ker1 Mann
3.603 Beiträge
Wenn ich als sub Rack (oder welche Bezeichnung auch immer) möchte, dann hab ich im Fall des Falles auch den Preis für diesen Wunsch zu zahlen. *fiesgrins* Ein Safewort ist daher überhaupt nicht mein Dingen.

Dies bedeutet nicht, das die geneigte Dame ihren gesunden Menschenverstand aussen vorzulassen hat, nur bin ich ein Anhänger des "Wunsch ist Wunsch" Prinzips. Wenn es denn dann auch mal "aua" macht, dann sag ich nur erst denken, dann wünschen.

In einer Beziehung ist für mich sowieso nur RACK denkbar, denn für mich würde es sich niemals richtig anfühlen, wenn ich sie "bremsen" könnte bei ihrer Wunsch zu führen.

*my2cents*
*********ssTV Mann
159 Beiträge
Ja. Vielleicht ist Realität das Zauberwort *zwinker*
**********hen70 Frau
14.176 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ********oire:
Auch beim CNC geht es um Metakonsens. Wenn in einer Session etwas so schief läuft, das man es nicht mehr erträgt oder will, ist die Session zu Ende. Danach fängt reale Gewalt, sexueller Missbrauch etc an...

Consensual NonConsent bedeutet einvernehmlicher Verzicht auf Grenzen. Dennoch kann man dieses Einverständniss zurückziehen.

Ich denke wir alle wissen das, aber gerade hier im Joy lesen viele die mit BDSM
experimetieren, spielen, ihre Sexualität bereichern. Daher sollte man das auch so deutlich machen. Leider gibt es immer wieder labile Menschen die meinen sie müssen da jetzt wirklich durch, weil „Dom“ es so will, obwohl innerlich schon jede Grenze überschritten wurde und von Einverständnis mit vollem Bewusstsein gegeben schon lange keine Rede mehr sein konnte.
Das mit dem Einverständnis zurück ziehen ist aber so eine Sache.

Einerseits kenne ich Subs, die entweder ihr Safeword nicht benutzen wollten oder auch nicht benutzen konnten - auch wenn das schwer nachvollziehbar ist, dass jemand stoppen will, sprechen kann, aber die Buchstaben einfach nicht über die Lippen kriegt.

Und das andere ist, dass es mit Knebeln und gefesselt mit der Änderung des Willens vermutlich auch schwer ist.

Oft bleibt wirklich nur das Lesen der Empfindungen und danach handeln.
****dat Frau
3.595 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *********rmist:
Aber um die Frage im Sinne von CNC (und so verstehe ich OP) zu beantworten

Dann hätte ich ja nach CNC gefragt und nicht nach RACK. Trotzdem danke für deine Antwort.

Nun will ich euch auch nicht vorenthalten, um was es mir dabei ging.
Ich rezensiere aus Spaß an der Freud‘ über YouTube Femdom-Bücher. Bei meinem jetzigen Projekt stolperte ich nun über eine Autorin, die RACK-Femdoms darstellt, als würden sie generell über den Limits des subs spielen, ohne, dass der eine Möglichkeit hat, das Spiel zu stoppen. Es klingt bei ihr sehr grausam und vor allem: nicht konsensuell.
Sie behauptet weiterhin, dass 95 % aller Femdoms sich im SSC bewegen.

Meine Erfahrungen sind andere, auch mein Verständnis von RACK ist ein anderes. Für mich bedeutet das eher, dass wir beide uns einig sind, dass unser Spiel unangenehme Konsequenzen haben kann und dass wir uns dieser Gefahr bewusst sind. Wir informieren uns gemeinsam vorher, sprechen über die Spielarten und tauschen uns im Anschluss aus, um die Gefahr zu minimieren.
Auch sehe ich keinen Grund, warum man RACK nicht auch mit Safeword praktizieren kann. Dass ich meistens darauf verzichte, liegt daran, dass ich ein Beziehungsmensch bin und selten mit mir unbekannten Leuten spiele.

Ich wollte nun einfach wissen, wie andere das sehen. Ich kenne die Diskussionen aus dem allgemeinen Forum und der Edge-Gruppe, aber dort schreiben vornehmlich maledoms/femsubs, weshalb ich hier fragte.

Danke schon mal *hutab*
******ird Frau
1.300 Beiträge
Wir haben mittlerweile tatsächlich ein Safeword vereinbart, dass allerdings eher mir hilft. Also das Wissen wir haben eins und ich kann es benutzen. So muss ich im Zweifel nicht viel erklären sondern das Wort reicht aus (wenn er einen nötigen Abbruch nicht eh so schon erkennt).
Ihm steht es natürlich auch zu das Safeword zu benutzen. Wir handhaben das aber eher so, dass er eben nein sagt oder sagt das es zuviel ist. Ich kann daher mit dem "ein nein heißt ja" natürlich nichts anfangen. Ich mag es lieber wenn er bewusst etwas macht was er nicht möchte (weil ich es möchte) und es auch verbal einfach ausdrückt wie es ist.
Überhaupt verzichte ich bewusst auf einen "Befehlston" oder so harte Anweisungen. Ich mag es wenn er dabei aktiv mitwirken muss um mir meine Wünsche zu erfüllen.

Was das Limit angeht, sind wir natürlich ein paar mal an seine Grenzen gestoßen, aber da ich ihn immer ermuntere dabei zu reden war das bisher immer so in Ordnung. Im Gegenteil, ich finde das total heiß wenn er nicht nur eine Sache macht die er nicht mag, sondern auch noch darüber reden muss und es ihm noch mehr bewusst ist, und er nicht einfach den Kopf dabei abschaltet.

Ansonsten sind bisher meine Limits tatsächlich eher erreicht als seine.

Achso und natürlich auch eher Rack als SSC, da für mich SSC unrealistisch ist.
Zitat von ****dat:
An die Männer: Möchtet ihr dabei eine Möglichkeit, falls ihr weit über eurem Limit seid, dass ihr das in irgendeiner Weise kund tun könnt? Wie möchtet ihr, dass darauf reagiert wird?

Vor vielen Jahren als Anfänger das "Mercy" kennengelernt und für hilfreich befunden. Nach dem Motto: "Mercy ist ein Gnadengesuch die in Form einer kleinen Verschnaufpause durch Femdom gewährt werden kann - oder auch nicht". Ich denke mit der Zeit entsteht da ein Gespür bei Femdom was wie geht und wenn es dann halt mal das falsche Gespür ist, dann hört man das spätestens an der Tonlage, der Lautstärke und der Wiederholungsfrequenz vom "Mercy" *g*

Ansonsten finde ich es von beiden Seiten verantwortungsvoll wenn man zusammen mit einem Safeword in eine Beziehung startet. Wenn beide irgendwann aufgrund von gegenseitigen Vertrauen darauf verzichten wollen, dann ist es besterdings etwas was zwischen zwei erwachsenen Menschen abgesprochen ist.

Eigentlich dürfte auch beiden bewußt sein, das immer etwas passieren kann - egal ob mit oder ohne safeword. Daher ist RACK für mich die passendere Definition.
********r228 Mann
254 Beiträge
Finde es auch ein sehr spannendes Thema und kann mich den Argumenten der verehrten Damen und auch Herren anschließen. Ich bin auch für RACK ,wenn es um ein Definition geht. Sonst finde ich es einfach aus meiner Sicht bei einer mir vertrauten Femdom ,dass ich als Sklave oder sub, kein Safewort brauche.Es ist ja mein tiefstes Bedürfnis sich einer Femdom zu unterwerfen und für Sie zu leiden. Da würde ein Safewort mir nur dauernd in den Gedanken herumgeistern und mich eher hemmen und einschränken mich voll auf meine Herrin einzulassen.
Für mich sind "Safe, Sane, Consensual" und "Risk Aware Consensual Kink" und "Consensual Non Consensuality" nicht drei Spielarten oder gar hierarchisch aufeinanderfolgende Steigerungen sondern einfach drei verschiedene Blickweisen auf BDSM. 

SSC ist ja fast so etwas wie der Urkonsens der BDSM-Communities und diente historisch wohl besonders dazu sich von echter Gewalt abzugrenzen - und das in Zeiten, als S/M noch als behandlungsbedürftige psychische Störung galt. SSC ist vielleicht so etwas wie ein gemeinsames Ideal - der kleinste gemeinsame Nenner - einer (leider fiktiven) BDSM-Gemeinschaft: Wir hauen uns, aber wir sind lieb zueinander und heilen uns gegenseitig.

RACK nimmt aber das Individuum auf's Korn -  da geht es eher darum, wie ich mir über die Risken einer Unterwerfung bewusst bin. Das ist eher eine egozentrierte Situations- und Risikoanalyse. Was bin ICH bereit einzugehen und aufzugeben? Ist es okay, wenn physische oder psychische Narben von einer Session bleiben - egal ob beabsichtigt oder nicht? Was bin ICH bereit dafür an Opfer zu leisten?

Bei CNC ist es ähnlich, aber es geht eher um die Rechtfertigung von Grenzüberschreitungen aus der Sicht einer/eines Tops und dient zu Rechtfertigung von Praktiken gegenüber des/der Sub. CNC ist das Schwächste der drei Konzepte (zum Einen, weil es in beiden anderen schon enthalten ist und zum Anderen, weil es meines Wissens außer den debilen Debris-Spinnern niemand wirklich theoretisiert hat).

Ich persönlich finde alle drei Sichtweisen für mich ergiebig - je nachdem, was ich verstehen möchte und was mir hilft, um zu verstehen, was gerade mit einem Menschen in einer Situation passiert ist - und ob das gut für mich und die Lady und die Beziehung war. 

Lustig finde ich, dass zumindest die Konzepte von SSC und RACK schon so viele Jahrzehnte im Häckselwerk der Definitionsfetischisten überlebt haben.



Die Frage nach einem Safeword sehe ich also auf einem ganz anderen Blatt - für mich hat das nichts mit den Betrachtungsphilosophien zu tun. 

Mir persönlich wurde immer ein Safeword ausgemacht, wenn ich mich auf eine neue Beziehung zu einer Herrin eingelassen habe. Leider vergesse ich das immer sofort und es kam auch vor, dass ich danach betteln musste, dass mir mein Safeword verraten wird (das ist dann echt peinlich). Ich glaube für Menschen mit eher wechselnden Spielpartnern ist ein Safeword wahrscheinlich wesentlich wichtiger, weil man das Gegenüber manchmal nicht so leicht einschätzen kann. Da hilft das Konzept des Safewords oder der Ampel natürlich total.

Ich persönlich würde das immer direkt formulieren. Ein ehrlich und aus tiefster Seele herausgeschmettertes "Gnade bitte!" versteht jede Top - und wenn der Hilferuf nicht verstanden wird, dann erst danach betteln, dass mir mein Safeword erneut mitgeteilt wird. 

Auch wenn es in den vergangenen 2-3 Jahren gar nicht mehr vorkam: Ich habe es früher schon durchaus erlebt, dass meine Grenzen einfach überspielt wurden und ich in dem Moment es einfach nicht gerafft habe, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen (selbst wenn ich mein Safeword gekannt hätte *zwinker* ). Ich war zu sehr im Sub-Modus und habe erst im Nachhinein gespürt, dass die Tabu-Überschreitung mir nicht gut getan hat, auch wenn ich sie im Moment des Geschehens voll mitgetragen habe. Da helfen dann leider weder die Konzepte alias Denkweisen alias Selbsrechtfertigung noch die Kommunikation. Da muss man dann halt durch und darauf hoffen, dass man gut aufgefangen wird.
*********rerin Frau
707 Beiträge
Ich spiele ausschließlich RACK und teilweise im Bereich Metakonsenz.
Es gibt kein Codeword, aber er/sie darf allerdings um Gnade bitten.
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