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Harzer Sagen, Mythen und Märchen

Harzer Sagen, Mythen und Märchen
*guckguck*

Hallo liebe Gruppe.... *liebguck*

Der Harz ist seit jeher von Mythen und Sagen umwoben. *zaubertrank*

Seltsame Felsmassive, düstere Stollen und Bergwerke, verträumte Burgen und Schlösser,
in Nebel gehüllte Berge und Täler, geheimnisvolle Höhlen,
mystische Ruinen, gestalthafte Nebel, die aus Flüssen steigen, wundersame Pflanzen und Tiere.
All das ist der Harz und zu all dem erzählen sich die Menschen seit Alters her schaurige und romantische Geschichten über Bergmänner und Bergwerke,
über Bergmönche und Zwerge, über Hexen und Teufel, über Bären und Wölfe, *wolf*
über Geister und Elfen, über Ritter und Jungfrauen. *einhorn*

Alles was rätselhaft erschien wurde mystifiziert und ist uns heute als Sage erhalten.

Welche Sagen und Mythen des Harzes kennt ihr ??? ...*nachdenk*

Aber vieleicht lasst ihr euch ja auch eine eigene heimelige Geschichte einfallen. *zwinker*
Die Sage von der Rabenklippe
Glaubt man der Sage, so hat die steile Felsklippe, die in unseren Tagen "Rabenklippe" genannt wird, ihren Namen von Raben, welche hier einst einen Mönch vor dem Hungertod errettet haben sollen. Dieser Abgesandte des Heiligen Bonifatius kam seinerzeit von Wernigerode her, wo er die Menschen zum Christentum bekehren wollte. Doch damit war der fromme Mann nicht sehr erfolgreich - er wurde von den dortigen Heiden verspottet und schließlich weggejagt.

So ging er nun in Richtung Westen auf die rauhen Harzberge zu. Auf seiner Route traf er auf keinen einzigen Menschen und auch auf keine Siedlung. Seine Nahrungsvorräte waren erschöpft und im Bereich der Rabenklippen war der Mönch dem Verhungern nahe.

Wahrscheinlich wäre er an den Felsklippen jämmerlich verendet, hätten nicht vorüberfliegende Raben eine tote Taube zu Füßen des Mönches fallen gelassen. Durch diese gewissermaßen vom Himmel gesandte Speise gestärkt, brach er bald wieder auf und gelangte so nach Harzburg, wo man ihn freundlich empfangen hat.
Die Sage vom Juessee
Dort wo heute der Juessee ist, hat früher ein Schloss gestanden. Es war groß und schön, ist aber zur Strafe für einen bösen Frevel mit Mann und Maus versunken. Die Herrin dieses Schlosses war eine stolze und hartherzige Gräfin. Eines Tages kam ein Fremder sehr hungrig und ganz ermüdet vor das Schloss und bat um Aufnahme und um etwas Nahrung. Die Gräfin lachte über den Fremden und ließ ihm Brot reichen, das mit Schmutz bestrichen war. Da verfluchte der Fremde die hochmütige Gräfin mitsamt dem Schloss und rief des Himmels Zorn auf alle herab. Der Fluch ging in Erfüllung und das Schloss versank. An ganz bestimmten Tagen können Sonntagskinder in der großen Tiefe des Sees noch die Umrisse des Schlosses erkennen.
Juessee mit Badeanstalt
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Rosstrappe
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Nicolaiturm Ellrich
Die Sage unseres Lindenbaumes in Bornum am Harz
Als Urgroßvater Christian, von Beruf Schäfer, im Jahre 1898 sein Haus errichtet hatte, pflanzte er zur Fertigstellung auf der gegenüberliegenden Wiese ein kleines Lindenbäumchen.
Er pflegte und hegte dieses und es wuchs und gedieh bis es nach einigen Jahren zu einem stattlichen Lindenbaum geworden war.
In der Familie waren alle sehr stolz auf diesen Baum.
Großvater Friedrich saß oft unter ihm und genoss das Summen der Bienen.
Der Nachbar Walter, seines Zeichens Imker, hatte dadurch große Erträge von leckerem Lindenblütenhonig.
Und das tat er kund.
Er erzählte jedem, was für einen tollen Honig er produzierte und protzte geradezu damit.
Eines Tages wurde er von Friedrich gefragt: "Sag mal Walter, weißt Du eigendlich, wo Dein Honig überhaupt herkommt ?" Er erwiederte: "Von überall her aber bestimmt nicht von Eurer Linde!"
Es kam zu einem Streit und ein Wort holte das andere bis sich Großvater Friedrich mit den Worten verabschiedete:
"Dann dürfen Deine Bienen auch nicht mehr in unseren Lindenbaum"
Darauf hin lachte Walter recht herzlich und ging von dannen.
In den darauf folgenden Jahren versagte der Baum jede Blüte.
Als eines Tages der Imker mir einem Glas Hönig und den Worten "Friedrich es war Euer Baum, von dem meine Bienen den Honig sammelten" vor der Tür stand erwiederte Friedrich: "Das ist mir bewusst und nun dürfen deine Bienen wieder kommen."
Von diesem Tage steht unser Lindenbaum jedes Jahr in voller Blüte, die Bienen summen und es ist ein hochgenuss, unter im zu sitzen.

So erzählte es die Mutter und so steht es geschrieben.
Die Sage der Prinzessin vom Ilsestein
In grauer Vorzeit lebte auf dem Mitjanschloss ein Fürst der Riesen. Er hatte eine wunderhübsche Tochter. Diese hatte es einem mächtigen Berggeist angetan. Gern hätte er sie zur Frau genommen. Doch Ilses Vater wollte davon nichts hören. Nun sprach der Berggeist wieder einmal bei dem Fürsten der Riesen vor. Erneut wurde er abgewiesen. Vor lauter Wut darüber, nahm er alle seine geheimen Kräfte zusammen und verzauberte schließlich die Tochter in einen Felsen in seinem Reich.
Noch heute sitzt dort Prinzessin Ilse und wartet das nun endlich der Zauberbann gebrochen wird und sie endlich erlöst ist. Nach der holden Maid wurde auch der Felsvorsprung benannt. Er ist als Ilsestein bekannt und zu seinem Fuße fließt munter das Flüßchen Ilse.
Nun liegt vor dem Ilsestein großer Stein. Er erinnert an einen großen Tisch mit einer Kuhle in der Mitte. Darin steht immer Wasser. Jeden Morgen kurz vor Sonnenaufgang, wenn noch der Nebel aus dem Tal empor steigt, wäscht sich darin die Ilse.
Nur selten konnten Menschen die Prinzessin dabei beobachten. Allerdings sah ein junger Mann sie einmal auf seinem Rückweg. Sie schloss eine eiserne Tür am Ilsestein auf und verschwand schnell darin. Von der Schönheit der Prinzessin angetan, eilte er eilig herbei, doch die Tür war verschwunden. Vergeblich suchte er den Felsen ab.
Die Sage um die Jettenhöhle
Nicht weit von der alten Heerstraße, zwischen Osterode und Herzberg liegt das Gut Düne. Nur wenige Minuten davon entfernt, liegt die Jettenhöhle. Die am nächsten liegenden Dörfer sind Hörden im Osten und Schwiegershausen im Süden.

Die Höhle soll ihren Namen von einem Frauenzimmer Namens Jette haben, die einst in Kriegszeiten in dieser Höhle niederkam. Der Sohn dieser Jette, soll den Namen Klaproth geführt haben und der Stammvater der Familie Klaproth aus dem Dorf Rödersdorf gewesen sein, das später zerstört wurde. (Anmerkung: Richtung Süden liegt als nächstes Dorf Hattorf und wisst Ihr wer dort noch heute wohnt ? Klapproth. Und noch etwas sollte dazu gesagt werden, denn das macht die Sage noch spannender er war/ist Juwelier und Goldschmied)

Lange bevor dies geschah bewohnten Zwerge diese Höhle. Die aber bedienten sich immer an den Feldfrüchten der Umgebung und fügten den Bauern großen Schaden zu. In Hörden gab es damals einen Bauern, der hatte nahe der Jettenhöhle ein Erbsenfeld.

Die Kleinen aber plünderten täglich sein Feld und zertrampelten die Pflanzen. Der Bauer wurde darüber sehr böse und drohte die Täter hart zu bestrafen, wenn er ihnen denn habhaft wird. Da wurde ihm aber von einem anderen Mann gesagt, dass wohl die Zwerge, die in der Jettenhöhle wohnen, die Diebe seien. Und das ihm dann sein Drohen und Schelten nicht helfe, denn die Kleinen hätten immer ihre Tarnkappen auf und könnten daher nicht gesehen werden.

Der Mann riet ihm aber, eine lange Stange zu nehmen und damit über dem Feld hin und her zu schlagen.
Der Erbsenbauer nahm diesen Rat an und siehe da – auf einmal sah er einen Zwerg, dem er die Tarnkappe vom Kopf geschlagen hatte.

Der hockte auf seinen Knien und hatte einen vollen Beutel Schoten vor sich. Zornig eilte der Bauer zu ihm, schalt ihn und drohte ihm Schläge an. Da fing der Zwerg an zu bitten ihm doch nichts zu tun, es solle auch nicht zu seinem Nachteil sein. Er wolle den Schaden wieder gut machen. Morgen möge der Bauer wieder zur selben Stelle kommen, da würde dann ein Sack für ihn stehen. Der Bauer willigte ein und kam, wie ihm gesagt, am nächsten Tag wieder zu der Stelle.

Und wirklich, da stand ein voller Sack! Der aber, so schien es auf den ersten Blick, war gefüllt mit alten Eisenstücken. Der Bauer meinte schon, er sei betrogen worden und sagte zu sich: „Was soll ich bloß mit den alten Eisenstücken anfangen?“. Doch er nahm den Sack und schleppte ihn nach Hause und siehe da, als er ihn auskippte, hatte sich das alte Eisen in Gold verwandelt.
Jettenhöhle Schornstein
Die Sage von der Teufelsmauer
Eine merkwürdige Felsformation ragt zwischen Ballenstedt über Rieder und Weddersleben bis nach Blankenburg aus dem nördlichen Harzvorland. Markante Gesteinsnadeln geben der Landschaft ein einzigartiges Gesicht, verbinden sich zu einem uralten Bergrücken. Beim Begehen dieser Titanenwand macht man sich so seine Gedanken...

Gott und der Teufel kamen einst überein, ihre Herrschaftsgebiete im Harz zu trennen. Dabei wollte Gott das fruchtbare Flachland für sich behalten, der Teufel würde den erzhaltigen Harz sein eigen nennen. Dafür sollte der Teufel als Bedingung in einer Nacht bis zum Morgengrauen eine hohe Mauer um sein Gebiet errichten. Der Teufel ging sofort ans Werk, welches in der Dunkelheit zu stattlicher Größe anwuchs. Fast war die Mauer errichtet, als eine Bäuerin aus Timmenrode, die zum Markt ging, mit ihrem Hahn im Korb stolperte. Das Tier erschreckte sich und begann lauthals zu krähen. Da dachte der Teufel, die Nacht sei zu Ende. Vor Wut zerstörte er einen Teil seines Mauerwerks, von dem noch Bruchstücken erhalten sind und welche bis heute die Teufelsmauer genannt werden.
*********buch Paar
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Teufelsmauer
Teufelsmauer Weddersleben
Teufelsmauer Timmenrode
Die Sage von der Walpurgisnacht
*hexhex*

In der letzten Aprilnacht findet in jedem Jahr auf dem Brocken, dem Blocksberg, ein schauerliches Spektakel statt: Der Teufel lädt seine Hexen zum Hexensabbat ein. Dann kommen alle Hexen aus dem Lande auf Schürhaken, Heugabeln, Katzenschwänzen, Besenstielen und Ziegenböcken, Butterfässern und Baumstämmen durch die Luft geritten. Die meisten setzen sich rücklings auf ihr Reittier. Einige bestreichen die Besenstiele vorher mit Hexensalbe oder reiben sich selbst damit ein.

»Die Hexen zu dem Brocken ziehn, Die Stoppel ist gelb, die Saat ist grün. Dort sammelt sich der große Hauf, Herr Urian sitzt obenauf. So geht es über Stein und Stock. Es furzt die Hexe, es stinkt der Bock.« Aus der Gegend um Klausthal und Andreasberg kommen die Hexen in Katzengestalt, sonst meist mit rußigen Gesichtern. Wer am Wolpersabend an einen Kreuzweg kommt, kann viele Hexen sehen, die zum Blocksberg ziehen.

Oft guckt ihnen ein Strohwisch als Schwanz aus dem Kleid. Meist hängen ihre Haare offen herunter und gelbe Blitze sprühen aus ihren Augen! Geradezu lästerhaft ist das Spiel der Gebärden. Die wilde Jagd durchsaust die Luft, wenn dann der Fürst der Hölle mit seiner Schar daherfliegt! Schwefliger Gestank umweht ihn. Schwarz wie die Nacht ist Gestalt und Gewandung, aber Feuer speien sie aus dem Rachen und feurigen Schlangen gleich glüht ihr Haar durch die Nacht. Ihre Fittiche erzeugen Sturm, der über das Land hinfährt und Unheil schafft.

Sind alle auf dem Blocksberg beisammen, versammelt sich die Schar um ein loderndes Feuer. Der Teufel steht dann auf der Teufelskanzel, einer Felspartie, die nahe dem Brockenhause liegt, und redet zu den versammelten Hexen, Fledermäusen, Katzen, Schlangen und Molchen. Laut lästert er über Gott und die Engel und unterrichtet die Hexen in höllischen Dingen.

Später knieen alle um den Hexenaltar, und der Teufel besprengt sie mit Wasser aus dem Hexenwaschbecken, worin sie sich alsbald waschen müssen. Dann geben sie alle dem Ziegenbock den Huldigungskuss, und danach wird ein teuflisches Mahl zubereitet. Da werden Pferde gebraten, Maikäfer gesotten und Kröten geschmort. In großen Kesseln brodelt Schmalz. Esel, Hunde und Katzen heulen und miauen, wenn sie in die Nähe der Kessel kommen, denn verwandtschaftlich kommt ihnen der Duft des brutzelnden Fettes vor.

Dann wird ein rasender Tanz mit brennenden Fackeln um große Feuer ausgeführt, und gellende Teufelsmusik füllt die Luft. Rundum, rundum, immer wilder geht das Treiben! Gespenster durchtosen den Reigen, Gnome und Erdmännchen gaukeln dazwischen zu tausenden – bis aller Schnee vom Brockengipel fortgetanzt ist. Schlag ein Uhr nachts ist alles vorüber.

Noch heute fürchtet man in den Dörfern des Harzes die erste Mainacht. Wer aber dabei war, der wird bedeutungsvoll in Erinnerung an die tolle Gespensternacht schweigen. Wer selbst nicht mit dabei war, dem ist nichts darüber zu sagen.

*hexe*
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Teufelskanzel und Hexenaltar
Teufelskanzel und Hexenaltar auf dem Brockengipfel
Teufelskanzel und Hexenaltar
Teufelskanzel und Hexenaltar
Die Sage vom Gänseschnabel und dem Mönch
Viele Jahrhunderte lang gab es am nördlichen Ortsrand von Ilfeld ein Kloster. Die dort lebenden Mönche mußten sich an strenge Regeln halten und durften das Klostergelände nicht eigenmächtig verlassen.

An der Klostermauer ging täglich ein junges Mädchen mit einer Schar Gänse vorbei. Es hatte langes blondes Haar, war aber sehr arm. Als Waisenkind mußte es für seinen Lebensunterhalt die Gänse fremder Leute hüten. Dafür bekam das Mädchen nur einen sehr geringen Lohn, von welchem es sich keine neuen Kleider kaufen konnte. An kalten Herbsttagen fror sie daher in ihrem alten grauen Kittel und ging besonders betrübt ihrem Tagwerk nach.

Ein Mönch beobachtete dies lange Zeit und überlegte, wie er dem im ganzen Ort als "Gänseliesel" bekannten Mädchen helfen könnte. Eines Tages folgte er ihr und den Gänsen trotz Verbot in den Wald. Das Gänseliesel freute sich, daß es jemanden gab, der sich um sie bemühte. Beide verliebten sich ineinander und trafen sich von nun an täglich heimlich im Wald. Den Menschen blieb diese Liebe verborgen, nur die Waldgeister erfuhren davon.

Nun geschah es aber an einem unglückseligen Tag, daß der Mönch am Hang des Behretales stand und seinem Gänseliesel auf der gegenüberliegenden Seite zuwinkte. Da schlich sich eine böse Hexe an ihn heran. Außerhalb der Klostermauern hatte sie Gewalt über ihn. Die Hexe verzauberte den Mönch mit lautem Getöse in eine Steinsäule.

Als dies das Gänseliesel bemerkte, begann sie bitterlich zu weinen. Daraufhin verwandelte die Hexe auch sie in einen Felsen, welcher fortan Gänseschnabel genannt wurde.

Noch heute stehen sich die beiden Liebenden am Ausgang des Behretales gegenüber und können sich doch nicht erreichen. Durch das tief in das Gebirge eingeschnittene Flußtal getrennt warten sie auf die Erlösung von dem bösen Zauber.
Gänseschnabel bei Ilfeld
Die Sage vom Hübichenstein bei Bad Grund
Vor langer Zeit wohnte der Zwergenkönig Hübich in einer großen Höhle unter dem Hübichenstein. Er hatte einen grauen Bart und ein runzliges Gesicht, war aber den Menschen gegenüber freundlich und hilfsbereit. Nur wer ihn beleidigte oder seinen Felsen bestieg, wurde hart bestraft.

Eines Tages ging der Sohn des Försters aus Grund mit seinen Freunden am Hübichenstein vorbei. Er wollte seinen Kameraden imponieren und kletterte trotz mehrfacher Warnungen auf den Kalkfelsen hinauf. Von dort oben prahlte er mit seiner Leistung. König Hübich war darob sehr verärgert und zauberte den jungen Mann am Felsen fest, so daß dieser keinen Schritt mehr tun konnte.

Als sein Vater, welcher früh verwitwet war, davon erfuhr, war er sehr betrübt und eilte zum Hübichenstein hinaus. Dort sah er oben tatsächlich seinen einzigsten Sohn dem Tode geweiht und konnte ihm nicht helfen. Ein Unwetter zog herauf und die Leute aus Grund mußten den verzweifelten Förster mit Gewalt nach Hause schaffen.

Um seinen Sohn von den Qualen zu erlösen, faßte der Förster den Entschluß, ihn in der kommenden Nacht mit seinen Gewehr vom Felsen herunterzuschießen. Tief betrübt machte der Mann sich auf den schweren Weg. Unterwegs traf er ein altes Männlein, welchem er sein ganzes Leid klagte und bedauerte, nicht gemeinsam mit seiner Frau gestorben zu sein, um dieses Unglück nicht mehr miterleben zu müssen. Das Männlein war niemand anderes als der Zwergenkönig Hübich. Dieser hatte Mitleid mit dem armen Förster.

Als der Förster am Hübichenstein angekommen war und seinen Sohn vom Felsen herunterschießen wollten, bewarfen ihn tausende Zwerge mit Tannenzapfen. Darauf hin gab der Förster sein Vorhaben auf. Die Zwerge indes bildeten mit ihren Körpern eine lebendige Leiter bis hinauf zum Gipfel des Felsens. Als erster erreichte König Hübich den Burschen. Er wies ihn wegen seiner Untat zurecht, zeigte aber Erbarmen und befreite ihn aus seiner mißlichen Lage. Anschließend trugen die Zwerge der Förstersohn zum Boden herab.

Dort nahm ihn Hübich mit in seine Wohnung und handelte mit ihm einen Vertrag aus. Der Förstersohn sollte reich beschenkt werden, wenn er als Gegenleistung dafür sorgen würde, daß der Hübichenstein von niemandem mehr erklettert würde und die Schießerei auf die Vögel auf dem Felsen unterbunden würde. Durch diese Unsitte der Menschen brachen nämlich immer wieder Gesteinsbrocken aus dem Kalkfelsen heraus, wodurch dieser immer mehr an Höhe verlor. König Hübich konnte nämlich nur über den Hübichenstein herrschen und auf der Erde wandeln, solange die große Felsnadel höher war als die kleinere.

Der Sohn des Försters versprach, Hübich all seine Wünsche zu erfüllen. Als Dank konnte er sich soviele Silberthaler nehmen, wie er nur tragen konnte und anschließend zum Haus seines Vaters zurückkehren. Der Förstersohn ließ in Grund vom Geld des Zwergenkönigs die St.-Antonius-Kirche errichten und sorgte dafür, daß ein Erlaß verabschiedet wurde, welcher das Schießen und das Klettern auf den Hübichenstein verbot.

Lange Zeit hatte dieses Bündnis mit dem Zwergenkönig Bestand und dieser half noch so manchem armen Menschen aus seiner Not. Doch im Dreißigjährigen Krieg rückten Soldaten aus Tillys Armee am Hübichenstein an und schossen aus reinem Mutwillen die Spitze der größeren Felsnadel herunter, so daß diese am Ende niedriger war als die andere. Seither ist die ehemals kleinere Felsnase die höhere und König Hübich wurde nie wieder von einem Menschen gesehen.
Die silbernen Tannenzapfen vom König Hübich
*wolf*

Einstmals lebte in Grund ein armer Bergmann mit seiner Frau und sieben kleinen Kindern. Die Not der Familie wurde sehr groß, als der Mann für längere Zeit krank wurde. In ihrer Verzweiflung beschloß die Frau, in den Wald zu gehen und dort Tannenzapfen zu sammeln. Diese wollte sie anschließend gegen Brot eintauschen, damit die Familie nicht verhungern mußte.

Im Wald angekommen, war sie so verzweifelt, daß sie weinen mußte. Da kam ein kleines Männlein mit grauem Bart auf sie zu und fragte sie, was ihr denn fehle. Zuerst wollte die Frau nichts erzählen, weil das Männlein ihr doch nicht helfen könne, doch dann klagte sie ihm ihre ganze Not. Das Männlein versuchte, sie zu trösten und gab ihr einen Hinweis, wo sie schöne Tannenzapfen finden könne - nämlich am Hübichenstein.

Dort angekommen, fielen von allen Seiten Tannenzapfen in ihre Kiepe, so daß sie kaum selbst welche aufsammeln mußte. Doch der Rückweg wurde sehr anstrengend für die arme Frau. Die Last war enorm und sie mußte viele Pauen einlegen. Zu Hause angekommen, wollte sie die Kiepe ausleeren, um noch einmal in den Wald zurückzukehren. Da erkannte die Frau, daß alle Tannenzapfen aus purem Silber bestanden.

Sie war sich nicht sicher, ob das mit rechten Dingen zugeht und berichtete ihrem Mann von dem Erlebten. Dieser sagte ihr, daß sie auf den Zwergenkönig Hübich getroffen war, welcher schon oft armen Menschen geholfen hatte. Am nächsten Tag ging die Frau wieder in den Wald, um sich bei Hübich zu bedanken. Tatsächlich traf sie ihn wieder und dankte ihm ausgiebig, worauf dieser ihr ein Kräuterbüschel gab und sie beauftragte, ihrem Mann daraus einen Tee zu kochen, damit dieser wieder gesund würde. So tat sie es auch und noch in der selben Stunde ging die Krankheit des Bergmanns vorüber. Die Familie lebte fortan in bescheidenem Wohlstand und vergaß nicht, auch anderen Menschen in Not einen Teil davon abzugeben. *einhorn*
Die letzten beiden Luchsjagten im Harz
*guckguck*

Die vorletzte Luchsjagd im Harz

Seit 1814 hatte man am Brocken immer wieder die Fährte eines großen Beutegreifers gefunden. Einige Versuche, den vermeintlichen Wolf zur Strecke zu bringen, schlugen im ausgehenden Winter 1816 fehl. Durch eine Kugel wohl nur leicht verwundet entkam der Verfolgte im Frühjahr abermals. Die Jäger verwendeten damals an Schnüren befestigte Tücher, sog. Lappen, um zu verhindern, dass das Tier den umstellten Waldbereich verließ. Eine Jagdart, wie sie üblicherweise auf Wölfe verwendet wurde. Trotz der intensiven Nachstellung kehrte der Luchs mehrfach in der darauffolgenden Nacht wieder in das eingelappte Gebiet zurück, so dass die Jagd am Morgen aufs Neue begann. Heute wissen wir, dass Luchse ihre einmal gerissene Beute über einige Tage hinweg nutzen. Ihre Furcht vor den Lappen ist jedoch weit weniger ausgeprägt als bei Wölfen. Könnte ein vorhandener Riss der Grund für die beständige Rückkehr des Tieres gewesen sein?

Erst am 23. März 1817 gelang es schließlich erneut, den angeblichen Wolf am Renneckenberg nahe des Brockens auf dem Gebiet des heutigen Nationalparks Harz einzukreisen. Gegen Abend beschoss ein Jäger, noch immer im Glauben einen Wolf vor sich zu haben, das Tier an der höchsten Stelle der Sonnenklippen. Die Nachsuche führte die Jäger dann zu dem Luchs, der sich schwer verletzt in einer Felsspalte verborgen hatte.




Die letzte Luchsjagd im Harz

Am 17. März 1818 erlegte der Reitende Förster Spellerberg bei Lautenthal den letzten Harzer Luchs. Dem Ereignis ging eine elftägige Jagd voraus, an der in zwei Etappen rund 100 Treiber und 80 Jäger beteiligt waren. Noch Ende Februar war der Luchs nach mehrtägiger Nachstellung und einem Fehlschuss entkommen. Gut zwei Wochen danach versammelte sich die Jagdgesellschaft erneut. Bei Lautenthal entdeckte man im Schnee die Spuren der großen Katze. Ein Treiben wurde abgestellt und schließlich der von den Treibern aufgescheuchte Luchs zur Strecke gebracht.

Erst im Jahr 1893 wurde nordwestlich von Lautenthal ein Gedenkstein errichtet, der an die Erlegung des letzten Harzer Luchses erinnert. Zunächst stand der Stein an der Stelle, die man für den Ort des damaligen Geschehens hielt. In den 1970er Jahren wurde der Stein an den nahen Forstweg verlegt. Vom Sternplatz an der L516 erreicht man den Luchsstein nach einer kurzen Wanderung in nördlicher Richtung.

Das Präparat des letzten Harzer Luchses steht noch heute im Naturhistorischen Museum in Braunschweig.


....Aber heute haben wir ja wieder Luchse im Harz und das ist gut so. *spitze* .....

....upp`s, da is ja schon einer.... *liebguck* ....aber was macht der den hier im Forum.... *gruebel*

.... *guckstduhier* .... *katze* .....kusch kusch....nun aber wieder ab in den Harz...... *lach* ....
...am Luchsstein zwischen Seesen und Lautenthal....
Die Sage vom wilden Mann
Im Luft- und Kneipp-Kurort Wildemann finden sich an mehreren Stellen, im Stadtwappen, ja im Stadtnamen selbst der Hinweis auf eine auffällige Gestalt: Ein fast nackter, stark behaarter Mann, der locker eine Tanne in der wahlweise linken oder rechten Hand hält. Was hat es nur mit diesem „Wilden Mann“ auf sich?

Im Oberharz lebte im Walddickicht in einer Höhle ein Mann, der vollkommen verwildert war. Er war fast nackt, das Nötigste hatte er mit Tannenzweigen, Borke und Hexenkraut, eine Art Moos bedeckt. Zu ihm gehörte eine Frau, die ähnlich wie ihr Mann gekleidet war. In diesem Aufzug entdeckte sie eines Tages der Ritter Klaus, der das kleine Clausthal gegründet hatte und den Bergbau im Oberharz begann. Der wilde Mann hatte eine ausgerissene Tanne in der Hand und einen erschlagenen Bären auf dem Rücken. Stark wie er war, hatte er schon viele Bären als auch Wildschweine der Umgegend getötet. Ritter Klaus verfolgte ihn neugierig zu seiner Höhle, wo der wilde Mann den Bären abwarf. Die wilde Frau, die den fremden Ritter entdeckt hatte, floh aber voller Scheu aus der Höhle und ward nicht mehr gesehen. In der Höhle blieb ein kleines Kind zurück, dass ebenfalls in Buschwerk gewickelt war.

Ritter Klaus sprach den wilden Mann an und half ihm später durchs Leben. Dort, wo sich der „Wilde Mann“ besonders gern gezeigt hatte, fand man reiche Silberadern, welche die Bergmänner anlockten. So entwickelte sich die Stadt Wildemann; das Rathaus steht an der Stelle, wo sich früher die Höhle befand. Der wilde Mann aber bekam mit einer anderen Frau noch mehrere Kinder und man sagt, von ihm stammen viele Leute der Stadt Wildemann und des ganzen Harzes ab.
Die Baumannshöhle bei Rübeland
In einer Mondscheinnacht wollte ein Bergknappe namens Baumann, auf dem Heimweg vom Schacht, unterwegs auf seinem Stückchen Land nach den Rüben sehen, die er gesät hatte. Da hörte er in den Büschen an der Bode Stimmen, so als würde jemand sprechen. Er schlich sich zum Ufer und als er leise herangekommen war, sah er im Wasser eine Elfe stehen, die einen Zwerg am Ufer flehentlich bat, ihr das geraubte Gewand zurückzugeben, das sie während des Bades abgelegt hatte.

Der Zwerg aber verlangte, die Elfe solle ihm als seine Frau in den Berg folgen. Wie sehr die Elfe auch flehte, kein Wehklagen konnte das harte Herz des Zwerges erweichen. Der Bergmann, der alles mit anhörte, wurde vom Zorn gepackt und rief: „Willst du wohl machen, dass du in dein Loch kommst!". Erschreckt ließ der Zwerg das Gewand der Elfe fallen und lief davon.

Voll Dankbarkeit sagte die Elfe zu Baumann: „Komm mit, ich will dir den Festsaal des Zwerges zeigen!" Sie führte ihn an eine Felsenspalte, ließ ihn hineinsehen und verschwand. Der Bergmann sah in der Tiefe ein Glitzern und Leuchten und meinte, eine Silberader gefunden zu haben.



Er erweiterte den Spalt und kroch hinein. Da kam er in eine weite Höhle, deren Wände und Decke im Lichte seiner Grubenlampe von seltsamen Tropfsteingebilden glitzerten. Nach den Seiten führten verzweigende Gänge tiefer in die Höhle hinein, denen Baumann neugierig folgte. Er war schon weit vorgedrungen, da sah er plötzlich den Zwerg neben sich. Mit einem bösartigen Grinsen und hässlichem Lachen schlug der Zwerg Baumann die Lampe aus der Hand, so dass er im Finstern stand.

Dann hagelte es von allen Seiten auf ihn ein. Der Zwerg warf mit Steinen. Vergeblich versuchte Baumann den Ausgang zu finden, doch er verirrte sich immer mehr in den dunklen Gängen der Höhle. Der Zwerg ließ ihn endlich allein, indem er höhnisch sagte: „So, nun wirst du keinen Zwerg wieder erschrecken!".

Drei Tage musste Baumann unter der Erde bleiben und durch die Gänge irren, da erst sah er einen hellen Schein. Es war die Elfe, die ihm vom Eingang her ein Licht entgegenhielt. Zerschlagen und müde kam Baumann nach Hause, gepeinigt vom Zwerg und ermattet von der Finsternis starb Baumann nach wenigen Tagen.

Die entdeckte Höhle wurde ihm zu Ehren „Baumannshöhle" genannt und der Ort erhielt nach seinem Rübenfelde den Namen "Rübeland".
Wenn Zwerginnen weinen - Römerstein und Nixei
Wenn Zwerginnen weinen

Eine merkwürdige, schöne blaugrüne Färbung zeichnet die Rhumequelle zwischen Duderstadt und Herzberg aus. Aus dieser Karstquelle entspringen pro Sekunde viele hundert Liter, womit sie eine der ergiebigsten Quellen Europas ist. Ein artenreicher Auwald umrahmt den Wasserborn...

Auf dem Römerstein bei Bad Sachsa wohnten einst Riesen, während auf dem gegenüberliegenden Sachsenstein die Zwerge lebten. Die beiden Völker lebten in ewiger Feindschaft. Einst entdeckte der Jüngling Romar im Wald unter einem Baum schlafend ein schönes Mädchen namens Ruma. Schnell bekannten sie sich zu ihrer Liebe; aber wie tief war ihr Erschrecken, als sie erkannten, dass Romar ein Hühnenkind, Ruma jedoch eine Zwergentochter war! Und wenn sie es nicht offen wagen konnten, sich zu treffen, so führten sie doch jahrelang eine heimliche, aber glückliche Ehe.

Bis sie eines Tages der Zwergenkönig in liebevoller Umarmung entdeckte. Wutentbrannt schmetterte er seine Tochter in die tiefsten Höhlen, während die Zwergenschaar Romar vertrieb. Die weinende Ruma wurde von Kobolden bewacht, doch suchte sie auf jede Art und Weise die Rettung. Sie verwandelte sich in eine Wassernixe, die als Quelle ihren Weg ans Tageslicht und zu ihrem Mann suchte. Doch drängte ihr böser Vater sie immer wieder ins Erdinnere zurück, bis es ihr nach vielen Jahren gelang, als mächtiger Strom hervorzubrechen. Der Ort, wo sie viele Jahre allein trauerte, heißt Weingartenloch während die kräftige Quelle nach ihr Rhumequelle benannt ist. Dort, wo Romar die spätere Nixe Ruma zuerst sah, ist heut die Nixei. Römerstein heißt der Felsen, auf den Romar verbannt auf seine Liebste wartete. Manchmal aber, wenn bestimmte Zusammenstellungen der Gestirne den Zwergenkönig ohnmächtig in den Berg fesseln, taucht für kurze Zeit Wasser in der Nähe des Römersteins auf – dann können sich die Geliebten für kurze Zeit nahe sein.
****78 Mann
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Sage vom Kyffhäuser
Ein Tischlergeselle aus Nordhausen names Thiele ist einmal in die Fremde gegangen, und wie er an den Kyffhäuser kommt, ist er gerade offen. Das geschieht aber nur alle sieben Jahre, und da denkt er denn: willst einmal hineingehen. Als er nun in den Berg kommt, sieht er dort den Markgraf Hans sitzen, dem der Bart über den Tisch hinüber und die Nägel durch denselben hindurch gewachsen sind. Ringsherum an den Wänden liegen große Weinfässer, an denen sind die Bände und das Holz bereits abgefault, der Wein hat sich aber seine eigene Schale gebildet und ist blutrot. Vor dem Markgrafen Hans steht ein Weinglas, in dem hatte er noch einen kleinen Rest gelassen; da nahm der Gesell das Glas und trank es aus, wurde aber sogleich so schläfrig, daß er einnickte, und als er erwachte, hatte er sieben Jahre im Berg geschlafen.
Die Sage vom Silberhohl
Bei Seesen liegen in einer Mulde an der Eisenbahn mehrere Fischteiche, das sogenannte Silberhohl = Silberloch. Dort soll vor langer Zeit eine Raubritterburg gestanden haben und plötzlich über Nacht mit allen Schätzen versunken sein.

Die Tochter des Raubritters, hatte ein mitleidiges Herz. Allen Menschen, vor allen den armen Leuten, tat sie Gutes. Zu Lebzeiten besuchte sie die Kranken der Umgegend und die Armen beschenkte sie.

So erscheint sie auch heute noch in einem weißen Gewande und verteilt ihre Gaben. Am Gürtel trägt sie ein Schlüsselbund und in der Neujahrsnacht und am Johannistag kann man sie zur Mitternacht am Silberhohl sehen. Dort geht sie umher, als suche sie die versunkene Burg.

Einst lag in Seesen eine arme Frau krank darnieder und sorgte sich, denn sie hatte ihre drei Kinder hungrig zu Bette schicken müssen. „Ach wenn doch Jutta noch lebte", seufzte sie. Da öffnete sich leise die Tür, eine weiße Gestalt mit langem Schleier trat herein, setzte ein feingeflochtenes Körbchen auf den Tisch, machte das Zeichen des Kreuzes über der Kranken, nickte ihr freundlich zu und verschwand ebenso leise, wie sie gekommen war.

Als Jutta sich entfernt hatte, fiel die Kranke in einen erquickenden Schlaf, aus dem sie am Morgen gesund erwachte. Als sie das Körbchen und darin das viele Geld sah, wusste sie, dass sie nicht geträumt hatte. Da dankte sie in heißem Gebet unserem Herrgott, der ihr durch Jutta Hilfe geschickt hatte.
Die Sage vom Walfisch am Wernigeröder Schloss
Bei einer großen Wasserflut, deren riesige Wellen auf ihrem Weg alles zerstört hatten, sichtete man nicht unweit des Wernigeröder Schlosses einen Walfisch. Sofort berichteten die Schiffsleute dem Grafen, dass ein riesiger Walfisch auf das Schloss zukäme. Er wäre so riesig, dass er wohl das ganze Schloss mit all seinen Bewohnern verschlingen könne. Der Graf schickte einen Boten zu einer weisen alten Frau, die ihm schon oft mit guten Ratschlägen zur Seite gestanden hatte.

Die Alte kam auch sofort und riet dem Grafen ein starkes Seil anfertigen zu lassen, an dessen Ende ein sehr großer und stabiler Eisenhaken mit spitzen Widerhaken befestigt werden sollte. Dann sollte man das Seil aus dem Schlossfenster hinaus auf die Schlossmauer hängen und auf den Haken ein riesiges Stück Fleisch aufspießen. Der Walfisch würde den riesigen Fleischhappen nicht verschmähen und ihn mitsamt dem Haken verschlingen. Dann solle man das Seil anziehen, bis der Wal am Haken hänge und ihn so lange an der Mauer hängen lassen, bis er verhungert sei.

Nun gut, meinte der Graf und gab entsprechende Befehle. Da er aber doch ein paar Zweifel hatte, rief er seine tapfersten Ritter zusammen. Falls der Plan schief gehen würde, wollte er mit ihnen zusammen das Schloss verteidigen.

Alle Bewohner des Schlosses zogen sich auf Geheiß des Grafen in den Bergfried zurück. Die Ritter aber versammelten sich hinter dem Schloss zum Angriff auf das Untier. Mit einer tosenden Welle, fast einer Sturmflut gleich, kam der riesige Walfisch auf das Schloss zu. Wie die Alte gesagt hatte, schnappte er nach dem Fleischhappen und verschlang ihn mitsamt dem Haken. Die Männer zogen das Seil an und der Walfisch hing an der Schlossmauer – bis er verhungert war. Die Wasserflut aber ging sogleich zurück und alle waren froh, dass das Unheil abgewendet werden konnte.

Das Walfischgerippe aber sollte als Wahrzeichen für die Tapferkeit der Bewohner des Schlosses auf ewig am Wernigeröder Schloss zu finden sein. Noch heute können alle Besucher des Schlosses einen riesigen Walknochen bestaunen
Tolle Beiträe
Ganz vielen lieben Dank für die vielen Beiträge - echt Klasse
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